Arader Zeitung, Juli-Dezember 1927 (Jahrgang 8, nr. 76-153)
1927-07-01 / nr. 76
Bezugspreis: für jeden PRAE und Freitag ganzjährig Lei 400'--, für Amerika 4 Dollar, sonstiges Ausland 700'-Lei. Ele 7% a nee Sagen a ARIE er Biblioteca. A STRA“ [] ae für die ärmere Bevölkerung wöchents einmal Sonntag, ganzi. 200 Lei. Im vorhinein zahlbar!:—: Einzelnummer 4 Lei, | Sage: | 8. aan. Arad, Freitag, den 1. Juli 1927. Schriftleitung und Verwaltung: Mrad, Strada Tripunul Dobra Kr. 5,7. / (Ede Sischplatz). u 20% 22 P Taxele postale platite in numerar, conform aprobarei date de Di- Er Generalä P. T. T. Nr. 75084 din 8 Aprilie 1927. / / Klernsprecher Nr. 6739. Krise im Eisenring. Als Mitglied des „Eisenringes“ verfolge ich mit besonderem Interesse dessen Getriebe. Weil ich die Notwendigkeit sah, daß neben den Gewerbekorporationen, denen ja zufolge ihres halbamtlichen Charakters gewissermaßen die Hände gebunden sind, eine freie, von jedem Einfluß gefeite Organisation für die Wirtschaftsinteressen des Handels und Gewerbestandes, kämpfte ich und trat wiederholt um den „Eisenring“ ein. Wenn ich also heute den „Eisen ring“ ein wenig unter das Seziermesser nehmen, von einer Krise schreibe, so geschieht es nicht darum, weil ich vielleicht anderer Meinung geworden wäre, sondern lediglich darum, weil im Getriebe des Verbandes ein Kurs eingeschlagen wurde, oder eher schlecht, den Dasstatus. . gut gepriesen we en fann. tarische „Siel des „Eisenringes“, diesem doch das Fundament wird quasi außeracht gelassen und mehr und mehr dem Dämon „Geld“ gehuldigt. Die Leitung hat es vorteilhos | schuf | haft verstanden, im Rahmen des Verbandes diverse Geschäftszweige zu kreieren und kann heute ohne hebung behauptet werden, daß es sich in den zentralen um alles andere dreht, nur nicht um die Aber: | wirklichen ! Interessen des Verbandes, resp. feiner , Mitglieder. Die Unzufriedenheit darob ist den auch unter den Mitglieder eine große und wenn nicht in letzer Stunde Einkehr gehalten wird, dassos des „Eisenringes“ bald so ist , besiegelt. Statt Mtgliederzuwachs wird ein Mitgliederabfall platzgreifen, zumal im Amtsorgan des Verbandes vis-a-vis den Mitgliedern wiederholt ein Ton angeschlagen wurde, der auf eine unverblümte Diktatur schließen läßt. ‚Es sind diese meine Behauptungen keine leeren Phrasen. Man möge aus der Zentrale mal Exkursionen in die einzelnen Ortsgruppen unternehmen , und dort die Stimmung der Mitglieder studieren. Das Resultat wird ein deprimierendes sein. EinfaM nur Dereinstaten urgieren — damit kann und darf sich die Tätigkeit eines so großzügigen Wirtschaftverbandes nicht erschöpfen. Eine Reorganisation des Verbandes ist dringend notwendig. Und wenn diese Reorganisation durchgeführt ist, wird gewiß auch die Zufriedenheit unterden Mitgliedern einkehren. Zu den Krisen im Verbande, kam nun noch die politische Aktion des Präsidenten Hollinger, die dem Faß » vollends den Boden ausschlug. Daß er untatlich gehandelt und dadurch dem Verbande wenig Dienste erwiesen hat, muß Herr Hollinger zugeben. Das Prestige eines Verbandes auf Frolt Unsere sächsischen Kandidaten für die Reichstagswahlen. Ueber Vorschlag des Deutsch-sächslund Beschluß der jchen Volksrates einzelnen Kreisausschüsse wurden für die kommenden Wahlen die nachfolgenden Kandidationen vorgenommen: Ge<oßkokeln : Für das Abgeordnetenhaus : 1. Dr. Hans Otto Roth, bisheriger Abgeordneter und Präsident der Deutschen Parlamentspartei. 2. Dr. Wilhelm Binder, bisheriger Abgeordneter. 3. Michael Paulini (Hamruden). , Für den Senat : 1. Dr. Wilhelm Binder. 2. Dr. Julius Schaafer, ehemaliger Vizegespan (für die Senatswahlen der Gemeinde und Komitatsräte). > Hermannstadt: für das Abgeordnetenhaus: . 1. Rudolf Brandf, bisheriger Abgeordneter und Vorsitzender des Deutschen Verbandes. 2. Hermann Plattner, Direktor des Siebenbürgisch- Deutschen Tageblattes.' so . Dr. Stefan von Kedves (Ungar). Michael Kautz (Arbeiter). Dr. Martin Thullner. Kronfadt: Für das Abgeordnetenhaus: 1. Frits Connert, bisheriger Abgeordneter und Direktor des Siebenbürgisch-sächsischen Landwirtschaftsvereines. 2. Michael Zerbes, Anwalt des Kronstädter Kreisausschusses. Für den Senat: 1. Dr. Arthur Polonyi, bisheriger Senator und Direktor des Bundes der Industriellen. Kleinkobeln : Für das Abgeordnetenhaus: 1. Dr. Hans Hedrich, bisheriger Abgeordneter und Reichsanwalt: 2. Gustav Binder, Gutsbesitzer (Langenthal). Für den Senat: 1. Dr. Heinrich Bod, Rechtsanwalt pressen: Bistritz : Für das Abgeordnetenhaus : 1. Dr. Arthur Konnerth, bisheriger Senator von Großkobern. Sogar ab: Großfcient: Für das Abgeordnetenhaus : 1. Dr. Rudolf Schuller, Rechtsanwalt in Klausenburg. 2. Dr. Friz Theil, Hauptschriftleiter des „Siebenbürgisch-deutschen Tageblattes“. Mieresch : Für das Abgeordnetenhaus : An 3. Stelle des Dr. Eduard Rheinkel, Rechtsanwalt in Sächsisch-Reen. EI Wahlpropaganda in den Gemeinden. In Temesch-Torontal wurden die Versammlungen bewilligt. In unserer leßten Folge berichteten wir bereits kurz, daß die für Samstag und Sonntag geplanten Versammlungen in den schwäbischen Gemeinden des Arader Komitates und auch in der Stadt Arad unterbleiben mußten, da es an der Bewilligung fehlte. In den Temesch:Torontaler Gemeinden wurden jedoch fleißig für die Liste des Wanderheitsblodes Propaganda gemacht und in ungefähr 50 Gemeinden Versammlungen abgehalten. Allgemein ist die Stimmung in den schwäbischen Gemeinden einheitlich für unsere Liste und dasselbe kann auch in den madjarischen und sonstigen von Minderheiten bewohnten Gemeinden konstatiert werden. WETTE EEE ENKE NG ZEILE EEE EC TEE EEE TEE RETTET SI 35. CET ICGEES KUR GNNG ND GE IIEÜ HBI ; nicht. folche Weise zu neglieren darf man Wenn man die höchste Stelle in einer Organisation bekleidet, soll und muß das Persönliche und die nicht IE zu verurteilende Eitelkeit in den Hintergrund geschoben werden. „Präsident“ Hollinger muß es einsehen, daß man auf mehreren Stühlen nicht gleichzeitig sien kann. Ganz besonders darf man aber nicht im Namen des Verbandes handeln ohne vorerst die Mitglieder befragt zu haben. Denn nicht der Präsident bildet den Verband, sondern die Mitglieder. Und die Hinwegfegung über die Mitglieder ist nicht genug zu verurteilen. Hätte Präsident Holling einer der pflichtgemäß die Mitgliedern in außerordentlichen Generalversammlung oder auch nur die Obmänner befragt, was in Anbetracht der neugeschaffenen politischen Situation zu tun ist, hätten jewiß Vorteile für den Verband errungen werden können. So aber ist durch die selbständige Aktion alles verfracht. Es fehlt eben an der und Taktik. Darum soll werden, schlecht gemachtes wieder gut Überlegung getrachtet zu machen. Johann Schmidt. (Hafeld). ‚ Gewissenlose Agenten treiben sich auch in schwäbischen Dörfern um den Städten herum u. versuchen mit Hilfe allerlei Derfprechungen und unter allerlei Vorwänden Dolffs genossen dazu zu verleiten, auf eine ‚andere als die deutsche Liste zu stimmen. Wer ei aus Unkenntnis dazu ‚ verleiten lätt, schädigt sein Volk ; schwer, wer gegen besseres Wissen aus irgendeinem kleinlichen Gefühl der Verstimmung oder Unzufriedenheit nicht auf die deutsche Liste stimmt, begeht gemeinen Verrat an unseren „Andenken unserer heiligsten Volksgüten, schändet das Däter und untergräbt die Zukunft unseres Volkes und alle jener, die nach uns kommen werden. Jeder deutsche Wähler, der dieses nicht will, stimme daher auf die Liste mit mit dem Multiplikationszeichen RR ERBE auf das Wahrzeichen der parzellierten Minderheitsparteien | Englisch-amerikanischer Gegensatz in Genf. New York. Nach einer amtlichen Meldung hat das Staatsdepartement den Delegierten der Vereinigten Staaten auf der Seeabrüstungskonferenz in Genf die feste Instruktion zugehen lassen, jeden Vorschlag Englands abzuweisen, der nicht die unbedingte Kräftengleichheit Amerikas gegenüber England in Kreuzern und Hilfsfahrzeugen garantiert. Die Schärfe der Erklärung läßt keinen Zweifel, daß Amerika an diesem Grundsatz unbedingt festhalten will, Was in Polen möglich ist. « Großes Aufsehen erregte in der Bromberger Stadtverordnetenversammlung der Antrag eines Stadtverordneten einer polnischen Fraktion, man möge eine Summe zum Ankauf von Dynamit zur Sprengung des Bismarkturmes bewilligen! Sehr richtig bemerkte dazu ein Abgeordneter, daß man zwar fest einen Bismarcturm habe, dann aber würde man nur einen großen Haufen Steine bekommen, die immer nor vom Bismarcturm stammen würden und sicherlich jahrelang dort dem Turm zu machen sei , liegen bleiben. Schließlich wurde der Antrag, eines der schönsten Baudenkmäler Brombergs zu zerstören, nicht Ausschuß , angenommen sondern ein eingesetzt, der beraten soll, was aus SÄDAÄS VW Aagon, am billigsten bei Firma Hegedüs ‚Arad.