Bőripar, 1909 (16. évfolyam, 1-36. szám)
1909-01-05 / 1. szám
Nr. 1. szám. Főnök és alkalmazott. Munkaadó és munkás között vajmi ritkán találhatjuk az egyetértés és tisztelet nivóját. Példás eseményről számolunk be jelen esetben. Engel Gyula jóhirü fővárosi bőrkereskedő cipőfelsőrészkészitő cég közel 30 tagból álló személyzete újév napján megtisztelte főnökét egy rendkívül díszes remekművel, melyet maguk a munkások készítettek el. Egy díszes keretben színes bőr, selyem és bársonydiszités között a következő felirásu hímzett szöveg ; „Vasszorgalmának és szive jóságának vagyunk nagyrabecsüléssel A személyzet Budapest, 1909 január 1.“ Ennek ellensúlyozására fenti cég főnöke újév napján egy fényesen sikerült vacsorát adott személyzete tiszteletére, melyen számos felköszöntő hangzott el, úgy a cég főnöke, mint a személyzet és számos vendég részéről. Késő éjjeli órákig legjobb hangulatban és virágos kedélyben maradtak együtt az est ünnepeltei. Bőripar Chef und Angestellte. Zwischen Arbeitgebern und Arbeitern pflegt i wohl selten vollständige Eintracht und Harmonie zu herrschen, heute können wir jedoch über ein in dieser Hinsicht mustergiltiges Verhältniss berichten. Das aus ungefähr 30 Personen bestehende Personal der hauptstädtischen Leder und Schuhobertheilfabriksfirma Julius Engel überreichte ihrem Chef am Neujahrstage ein prächtig ausgestattetes Souvenir, welches die Arbeiter selbst hergestellt hatten. Dasselbe bestand aus farbigem Leder in elegantem Rahmen, mit Seiden und Sammt verziert und folgender gestickter Inschrift: „In Anerkennung Ihres eisernen Fleisses und Herzensgüte als Z-ichen seiner Hochachtung. — Das Personal. Budapest den 1. Jänner 1909.“ Als Zeichen seiner Dankbarkeit veranstaltete dagegen der Chef obiger Firma am selben Tage ein Bankett für sein Personal, bei welchem sowohl der Chef, wie auch das Personal in zahlreichen Trinksprüchen gefeiert wurden. In bester Laune blieb die Gesellschaft bis in die späten Nachtstunden beisammen. t Landesverein der ungarischen Lederindustriellen. Der Verband der ungarischen Lederindustriellen hat am 2. Jänner d. J. unter Vorsitz des Präsidenten Theodor v. W olfn er eine Ausschusssitzung gehalten, in welcher mit Befriedigung konstatiert wurde, dass die vor Jahren vom Verbände ergriffene Initiative betreffend die Garantie des Kaloriengehalts von den Kohlenwerken nach langen Kämpfen dank der Stellungnahme des Handelsministers in günstigem Sinne entschieden wurde. Aus Anlass der jüngsten Kohlenlieferungsverträge f at die königlich ungarische Staatsbahn bedungen, dass der Wert der Kohle nicht nach Verdampfung sondern nach Kalorien in einer zu diesem Zwecke errichteten Anstalt festgestellt werde. Diese Entscheidung ist von hervorragender Bedeutung und sie dürfte auch für die Sanierung der auf dem Kohlenmarkte obwaltenden unhaltbaren Zustände, unter welchen die Industrie fühlbar zu leiden hat, von günstigem Einflüsse sein. Der Verband beschloss einerseits, den Handelsminister zu ersuchen, dass diese Anstalt auch den Privatkreisen Zugänge lieh gemacht werde, andererseits an die Industrieverbände in erster Keibe an den Verband chemischer Fabrikanten, eine Kurrende zu richten, in welcher sie ersucht werden, in dieser Frage Stellung zu nehmen und sie auf der Tagesordnung zu halten. Gleichzeitig wurde dem Handelsminister Franz Kossuth und dem Staatssekretär S z t er é ny i für diese hochwichtige Entscheidung, wie auch für die Verlängerung der billigen Naphtat a r i f e Dank notiert und beschlossen, das Handelsministerium zu ersuchen, dass die Post für Petroleumbohrungen im nächstjährigen Budget in entsprechender Weise erhöht werde, Ferner wurde über die durch die Beschlüsse des Finanzausschusses des Abgeordnetenhauses geschaffene Lage in der Frage der Steuerreform beraten. Es wurde konstatiert, dass die Finanzausschuss in seinen Beschlüssen den Wünschen der industriellen Klasse gegenüber zwar ein gewisses Entgegenkommen bekundete, dass aber immerhin eine Reihe von Wünschen nicht berücksichtigt wurde. Aus diesem Grunde beschloss der Ausschuss, die Aktion fortzusetzen. In der Debatte über den G ewerbegesetzentwurf wurden, abgesehen von verschiedenen Detailverfügungen über radizierte Betriebsanlagen, über die Arbeitsverhältnisse usw., insbesondere gegen die geplanten Arbeiternusschusse, die Arbeitskammern und gegen die Zwangskorporationen Steilung genommen und beschlossen, die einschlägigen Bedenken dem Handelsministerium, eventuel auch in den Enqueteberatungen zu unterbreiten. In der Sitzung wurde auch auf den oft vermerkten Uebelstand hingewiesen, das Telegramme in mangelhaftem und unbefugte Kenntnisnahme ermöglichendem Verschluss zugestellt werden. Da hieraus verschiedene und die Geschäftskreise benachteiligende Unzukömmlichkeiten entstehen können, wird an dass Handelsministerium das Ansuchen gerichtet, das Telegramme, ähnlich wie im Auslande, in verschlossenen Kuverts zugestellt werden.