Textil, 1926 (6. évfolyam, 1-24. szám) - Magyar Textiltechnologusok Lapja, 1926 (7. évfolyam, 1-7. szám)

1926-01-01 / 1. szám

1. Januar 1926, Ovaren nach England exportiert wurden. Im allgemeinen ist die Textilbranche sehr gut beschäftigt. Aut der internationalen Ausstellung für Kunstgewerbe in Paris haben slouakische Näh- und Stickereiarbeiten im heurigen Sommer sehr grosse 'Umsätze seitens französischer, englischer und amerikanischer Einkäufer erzielt. Diese Ausnäharbeiten werden auch von den rund 300 000 Slovaken, die seit Jahren zumeist in Nordamerika ihre neue Heimat gefunden haben, selbst in diesen Ländern auf den Markt gebracht und sind, da die Hausindustrie sich auch unter diesen Auswanderern aus­breitete, diese so beliebten Fabrikate teils europäischen und teils nordamerikanischen Ursprunges. Als wichtigste Anstalt zur Förderung der Hausindustrie kann die ,,Detra" in Pressburg bezeichnet werden. Auch wurde durch die ,,Lipa“ in Turócszentmárton in der Slovakei eine grosse Gesellschaft zum Vertriebe slovakischer Kunstprodukte ins Leben gerufen, welche besonders handgewebte Teppiche, bestickte Blusen und Handtaschen aus Seide etc. nach Vorlage der Zeichnerinnen, der sogenannten „Schreiberinnen" im Interesse der armen Be­völkerung zu verkaufen trachtet. Eine ähnliche Gesellschaft wurde auch in Skalitz bei Göding in Südmähren bereits im Jahre 1909 gegründet, die sich d Z. seitens der Regierung der grössten Förderung erfreut und in Stickereien, Ausnäharbeiten ■etc. ganz hervorragende Leistungen fördert. Piroter Teppiche Über den Ursprung der Piroter Teppiche ist wenig Bestimmtes bekannt, es ist aber sicher, dass sie im Mittelalter bestanden. Als solche mit ihren speziellen Eigenschaften, mit gleicher Vorder, und Rückseite, mit kleinen Ornamenten und harmonischer Farbenverteilung sind sie fast ausschliesslich in Pirot vorzufinden, und zwar in der Stadt selbst Jenseits der bulgarischen Grenze besteht das Dorf Ciporovci, wo ähnliche Teppiche verfertigt werden, ihre Ornamente sind aber sy­­roetrielos. Die Ausarbeitung ist gröber, mit dieser Industrie beschäftigen sich auch die Männer, während in Pirot nur Frauen arbeiten. In allen übrigen Teilen Jugoslaviens werden die Tep_ piche dieser Art an horizontalen Webstühlen gewoben, während die Piroter Webstühle vertikal sind- Die Hypothese, nach wel­cher diese Teppiche von auswärts nach Pirot gebracht worden wären, muss verworfen werden. Man kann sogar behaupten, dass sie von Pirot nach Ciporovci übertragen worden sind Es erscheint unzweifelhaft, dass die Teppichweberei ihren Ursprung in Pirot hat, d- h-, dass sie autochthon ist, dass sie sich aber dort hauptsächlich infolge der Herrschaft der Tür­ken entwickelt hat, welche dazu beigetragen haben, dass sie zu einer Kunst und einer Industrie wurde In Pirot ist 'die Teppichweberei eine normale Haupt- oder Nebenbeschäftigung fast eines jeden Hauses. Schon spielend, als vier- und fünf­jährige Kinder erlernen die Piroterinnen weben Bis vor kur. zem konnte auch in den reichsten Häusern ein Webestuhl ge. sehen werden, an welchen sich die Frauen und Mädchen zum Weben niedersetzten, sobald s>e eine freie Minute hatten. In ärmeren Häusern ist die Teppichweberei eine regelmässige Beschäftigung wenn man nicht auf dem 'Acker arbeitet, oder keine rentablere Arbeit hat. Die Arbeit selbst ist so schwer, dass sie sich nur in einer Gegend lange halten kann, wo die Bevölkerung fleissig und arm ist. Die Piroter gehören zweifelsohne zu den emsigsten Leuten. In dieser Gegend kennt man keine Rast- Wenn die Bäuerin auf dem Wege geht, die Zubereitung des Mittagsmahles besorgt, das Kind nährt, oder die Ackerarbeil aus irgendwelchem Grunde unterbricht, spinnt sie die Wolle Die Bürgersfrauen bearbeiten ebenfalls das Feld, weil ein jedes Haus gewöhnlich ein Stück Acker oder Weingarten in der Um­gebung besitzt. Auch während der Feldarbeiten wer­den die Teppiche nicht vernachlässigt. Sobald die Frau an das Haus gebunden ist und in jedem Augenblick, wenn sie nichts 15 dringenderes zu tun hat, webt sie am Teppich. Die Arbeit er. heischt Genauigkeit und schreitet sehr langsam vorwärts. Die Ornamente werden eines nach dem anderen gewoben, indem zwei, drei oder mehre Fäden immer mit Fingern gefasst werden, eine Zeit raubende Arbeit, besonders, wenn die Ornamente kompliziert sind. Die Arbeit ist auch ermüdend, weil man den ganzen Tag hindurch, am häufigsten auf eigenen Füssen sitzt. Die Finger sind das einzige Instrument. An einem primitivsten Webstuhl, welchen man sich über­haupt vorstellen kann, zwei Querwalzen und zwei Vertikal­pflöcke, werden die verschiedenartigsten Teppiche aller Grössen verfertigt- Ausser ihren Fingern haben die Teppichweberinnen nur ein Stückchen Holz in Form von F'usssohlen mit 10 oder 11 Zacken statt Finger zum Anschieben des Schussfadens an den vorhergehenden Die Kettenfäden sind auf zwei quer lie­genden Kettenbäumen aufgewickelt. Die Schussfäden werden von unten nach oben hineingezcgen. Jedes Ománként wird separat ausgearbeitet, so dass unter die zusammengefasste Fa­denzahl der Kette die gefärbte Wolle eingezogen wird. Man fasst die Fäden immer verschiedenartig, oft nur drei bis vier Fäden. Es wird aus dem Gedächtnis gearbeitet, seltener nach einem Muster, .Die Ornamente ahmen gewöhnlich Naturobjekte oder verfertigte Gegenstände nach: Blätter, Blumen, besonders Rosen und Tulpen, Zweige, Vögel, Hasen, Truthühner, Stühle Kämme, Oktapoden, Eidechsen, Schildkröten usw. oder ganze Kompositionen, welche anderen Gegenständen entnommen werden- Besonders werden die Muster den persischen und an­deren kleinasiatischen Teppichen entnommen. Daten über die tschechoslovakische Textilindustrie Zu den wichtigsten Industriezweigen der tschechoslovaki­­schen Republik gehört die Textilindustrie, umfasst dieses Land doch 80 v. H. der gesamten Textilwarenerzeugung der ehema­ligen österreichisch-ungarischen Monarchie, ln diesem In­dustriezweige sind gegenwärtig 277.000 Arbeiter beschäftigt. Wie die meisten Industrien des Landes, so ist auch die Textil­industrie in der Hauptsache auf den Auslandsabsatz angewiesen, während die hierzu benötigten Rohstoffe zu den wichtigsten Einfuhrartikeln des Landes gehören, indem auf sie ungefähr 10 v. H. der gesamten Einfuhr entfallen. Die Baumwollindustrie ist der vornehmste Zweig des Textilfaches. In dieser Industrie zählt man zur Zeit 86 Spinnereien mit 3,500.000 Spindeln und 450 Webereien mit 130000 mechanischen Webstühlen, zu wel­chen noch ungefähr 28000 Handwebstühle hinzukommen. Den zweitwichtigsten Rang nimmt die Wollindustrie ein, welche ge­genwärtig 81 Spinnereien mit 1,200.000 Spindeln und 280 Webereien mit 34.000 Webstühlen aufzuweisen hat. Die Leinen­industrie ist von kaum geringerer Bedeutung; dieselbe zählt 26 Spinnereien mit 284,793 Spindeln und 140 Webereien mit 11.000 mechanischen und 5600 Handwebstühlen, zu welchen noch eine ganze Reihe von kleineren Werkstätten hinzuzurechnen sind, in welchen insgesamt ungefähr 7600 Webstühle laufen- Auch die Juleindustrie ist in der Tschechoslovakei sehr stark vertre­ten, hat dieselbe doch zur Zeit 9 Spinnereien mit 34.844 Spin­deln und 11 Webereien mit 1880 Webstühlen aufzuweiscn, in welcher Zahl die in den Spinnereien laufenden Webstühle, von denen einige 1700 vorhanden sind, nicht einbegriffen sind Die Hanfindustrie ferner arbeitet gegenwärtig mit 18241 Spindeln und 880 Webstühlen. Schliesslich verdient die Seidenindustrie noch hervorgehoben zu werden, welche zur Zeit 53 Fabriken aui­­zuweisen hat, in welchen 14.221 Webstühle laufen. Mit diesen vornehmsten Textilindustriezweigen bäjngen endlich weitere Spezialbranchen zusammen, wie ‘die Herstellung von Strumpf- Wirk- und Strickwaren, Teppichen, Borten. Bändern und Kon­fektionsfurnituren und vornehmlich den bekannten, originelle« Spitzen und Stickereien, sowie die gesamte Bekleidungsindustrie. Aei i reitCiche Mochfeistungs- Maschinen WSchíaféorst& (c.M. SfadóacA Spülmaschinen Iwimmaschinen letteünajschinen

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