Banater Deutsche Zeitung, Juni 1925 (Jahrgang 7, nr. 122-143)

1925-06-10 / nr. 128

/ - om“ siehe­­ ELE Bezugspreis: Inland ganzjährig 720, halbjährig 362, era und monatlich 60 Dei Leifellung im Temesvar 19 Lei x Ansland ganzjährig 7 Dollar * Einzelnum­mer­ 3 Lei 7. Jahrgang Volkspresse Schriftleitung und Verwaltung: Temesver, Stadt, Deutsches Haus Fernsprecher Nr. 14-13 x » Erscheint täglich 3 Uhr nachmittags Timișoara-Tomegvar, ms, dex 10. Juni 1925 No. 128 Die Beschwerden der Minderheiten gegen die­­ Regierungspolitik sind gerechtfertigt Eine­ vernünftige Stimme über das Minderheitsproblem . Die Söufreform Unghelesceus mußte Protest auslösen en . Bukarest, 8. Juni. (L.) Der Protest der ungari­­schen Minderheit beim Völkerbund gibt „Adeverul“ Veranlassung, sich in seinem heutigen Leitartikel ein­­gehend mit den Grundlagen der Minderheitenfrage zu befassen. Der­­ Artikel führt aus, daß es zum­­ Verständnis der Minderheitenfrage einer voll­­kommen neuen Einstellung zu den Grundsätzen des modernen Staats­rechtes und der Loslösung von denjenigen Vorurteilen bedürfe, durch die früher die Herrschenden beeinflußt wurden. Dies waren auch die Gesichtspunkte, die für die Be­­trauung des Völkerbundes als oberste inter­­nationale und unparteiische Stelle für Minderheiten­­angelegenheiten maßgebend gewesen sind. Die Be­­- Zeu erveit­en­ ungarischen Minderheit müssen für un­­­ Fi Be Ruhigmng perilic sein. Selbst wenn diese­­­­­ G­e­rücht gewiesen würde, da sie einen Beweis dafür bilde, daß ein Teil unserer Bevölkerung nicht im Stande sei, sich durch direkte Verhandlungen mit der Regierung über eine für sie „Lebenswichtige Frage” umge ur­ten, zu einigen. Eine wirklich reinen Auffassung­ des Re­­gierungsamtes, hätte es Bi­FIRE FERRE lassen dürfen. Die Schulreform Anghelescus sei in einem dem modernen demokratischen Geist direkt zuwiderlaufen­­den Geiste aus­gearbeitet worden. Sie hätte daher auch den­­ Protest sämtlicher Minderheiten hervorge­­rufen. Die Berufung auf Apponyi und die frühe­­­ren ungarischen Drangsalierungen seien ke­in Argu­­ment, um­ denselben Fehler, wenn auch in geringerem­ „Maße, wiederzubegehen. Gerade zur Ber mei­­dung dieser Irrtümer sei uu als fs ‚fen, worden. Die DSH eh „e zu gleicher Bedeutung wie für SE NEIGEN se nur denn sie mache diese zu guten und nahen Söhnen des Vaterlandes. „Völkerbund aus ' irgend­einem­­ im« Sinne der Fries ' ; SOLT TIM­ WEER ERREICHE SASE KGG RIETEN u Eigenlob der Liberalen Die Opposition: gleiche klassenden Hunden — sagt der Ministerpräsident Bukarest, 8. Juni. (L.) Ministerpräsident Br­a­­tianu erklärte gestern in einer Versammlung der liberalen Parteiorganisation zu Bacau, daß die Regierung unentwegt auf den eingeschlagenen Wegen fortschreite. Die Opposition gleiche kläffen­­den Hunden, die ein vorüberfahrendes Automo­­bil zu erjagen versuchen und sich sodann im Be­­wußtsein ihrer Ohnmacht selbst zerfleischen. Die Negierung richte gegenwärtig ihr Hauptaugenmerk auf die baldige Verwirklichung der Verwal­tungsreform, die den Komitaten und den Ge­­meinden ein neues Leben (?) einflößen wird. Ackerb­auminister Alexander Constantines­­cu erklärte, daß die Gemeinderatswahlen im Herbste auf Grund der neuen Verwaltungsreform sicherlich einen neuen Erfolg der liberalen Partei sei­ werden. Bei dem Bankett sagte Bratianu, er komme soeben von Sinaia, vom König, und habe sich persön­­lich davon überzeugen können, daß der­ Monarch wie­­­der volk­ommen hergestellt sei. Maniu -- befragt über die Rede des Minister­­präsidenten -- antwortete, daß die dagestolzen­e Worte und die unqualifizierbaren Be­­leidi­gungen des Ministerpräsidenten auf ihn keinen Eindruck machen. Die Regierung hofft, daß die Oppositionsparteien sich in die Haare fahren werden und sie ihr Regim mit Bajonetten auch weiterhin aufrecht­erhalten könne. Darin werden sich die Libe­­ralen täuschen. Anerkennung für die Sanierungsarbeiten in Ungarn Der Völkerbund billigte den Standpunkt der Regierung In der heutigen Sitzung der und­­eine befriedigende Antwort erteilen könne, sei die Angelegenheit als bereinigt zu betrachten. Generalkommiss­ar Smith verneinte in ausführlichem Vortrag alle beiden Fragen, worauf der Vorsitzende Die Debatte beendete Die Kommission nahm zum Schluß‘ die Besmaite dar BERGREIEIGNI zur Kenntnis.­­ Genf, 8. Juni. garischen Kommission des Berferbundsrates schlug der rumänische Delegierte vor, man möge ‚die Debatte über die von ihm im März aufgeworfene Frage des ungarischen Militärbudgets bis Septem­­ber verschieben. Der ungarische Ministerpräsident Bethlen widersprach diesem Vorschlag und­­ ersuchte,­­ man möge den anwesenden Generalkommissär in dieser Angelegenheit anhören. Er las eine Erklärung vor, in der­ er ausführte, es dürfen nur die Fragen zum Gegenstand einer Kritik gemacht werden, die laut den zwei Sanierungsprotokollen ins Bereich der­­ Kontrolle fallen. Daraufhin ergriff Chamberlain das Wort * mind sagte, die zu bereinigenden Probleme­ seien in dem Sinne zusammenzufassen, wie sie der Rat in den Märzsitzungen in zwei Fragen aufgeworfen habe: 1. Befinden sich im ungarischen Budget in nicht militärischen Portefeuille verborgene, aber für A­r­­meezwecke bestimmte Ausgaben? 2. Kann im un­­­­garischen Budget im allgemeinen eine Versc­hw­en­­dung festgestellt werden? Chamberlain erklärte, daß soferne der Generalkommissär auf die beiden Fragen Genf, 8. Juni. Die Finanzkommission­ des Völ­­kerbundes soendete nach Anhörung der ungarischen Regierungsvertreter ihre Beratungen und verkündete vor der ungarischen Delegation die endgültigen Beschlüsse.­­Die Kommission nahm das Fortschreiten in der Sanierung, mit Anerkennung zur Kenntnis, ebenso das ungarische Budget für 1925--26, in welchem schon Steuerreduktionen vorge­­sehen sind. Die Kommission stellte weiters die Stabi­­lisierung der ungarischen Krone auf der Pfundbasis fest. Sie gab ihre Einwilligung zu dem Regierungs­­vorschlag über eine Erhöhung der ungarischen Beam­­tenbezüge, wie auch zur Verwendung von 30 Mil­lionen Goldkränen aus­ der Anleihe zu Inv­e­sti­­tionen. Außerdem stellte sie für den Dezember eine­­n Freigabe von Anleihesummen in Ans­­icht + eine neuer Schlag gegen Deutschland Die unbegründete Entwaffnungsnote "Sieben Monate hat man gebraucht, um die Ents­­„ waffnungsnote an Deutschland aus den Schnüffel­­­­berichten der Kontrollkommissionen fertigzustellen und sie der deutschen Regierung zu übermitteln. Die , da gemeint haben, daß damit sensationelle “En­thüllungen über „Vertragsbruch“ und 1. Verfehlungen* der­­ Welt bekanntgegeben werden, haben sich gründlich getäuscht. Aus der überreichten Note klingt Das alte Lied eintönig und bekannt, wie­­ Frankreich es schon seit sechs Jahren ununterbrochen singt, hervor. Es werden schlechterdings, ohne hand­­greifliche Beweise dazu zu liefern, Verfehlungen er­­wähnt, und gleich — um die Sache recht bequem zu machen — Forderungen aufgestellt, die das begon­­nene Zerstör­ungs­werk der Franzosen fortlegen sollen.­­ Die deutsche Regierung hat, guten um ihren Willen zu zeigen und um einm­al den andauernden Ange­­­­legenheiten Deutschlands ein Ende zu machen, in­ Quälereien und Einmengungen in innere x En AL. Auch diese Sicherheittruppen — von einer Armee kann natürlich überhaupt keine Rede sein — die Deutschland besikt, sind so mangelhaft aus­­gerüstet, daß von einer Kriegsführung keine Rede sein kann. Deutschland besst heute nicht mehr­ als "höchstens z­weita­usend Maschinengewehre u. un­­gefähr 250 kleinkalibrige Geschüße. Alles andere wurde doch schon früher von der Zerstörungs­­sucht der Franzosen zertrümmert. Demgegenüber be­­sißen die unmittelbaren Nachbarn Deutschlands, die „ sich gegenseitig militärisch unterstoßen, wie­ Fr­ank­­reich, Belgien, Polen und die Tschechoslo­­wa­kei, ein Heer, das den Friedensstand im Verhält­­nis zu der Bevölkerungs­zahl dieser Länder weit überschreitet, ein Heer, das mit allen technischen Neue­­rungen bis zu den Zähnen gerüstet ist und andauernd mit farbigen Truppen aus allen Westteilen gespeist . ‚x 74 € N Weil in den Bauenodfen­ vercöftete Ma­schinengewehre vorgefunden wurden, weil die deutsche Jugend in Sportvereinen und anderen ung Fchärlichen Organisationen Körperpflege Leibesübungen betreibt und die Polizei und den modernen Anforderungen zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung entspricht, ist man zur Ansicht ge­­kommen, daß Deutschland die Sicherheit des europäischen Friedens gefährdet und seinen vertragsmäßigen Verpflichtungen nicht nach­­gekommen sei. Deshalb müssen die Kruppwerke zerstört. Die Polizei destruiert, die Ausbildung der geringen Anzahl von Soldaten die dem deutschen Reiche not belassen wurde, eingestellt und Gott weiß was noch gemacht werden. Die Note ent­­hält zweifellos Bestimmungen, die Frankreich oder England unter Umständen einer Kolonie in Afrika­ oder Indien aufhalten könnte, aber selbst dort be­­rechtigten Widerspruch­­ seitens der Betroffenen er­­warten müßte, nicht aber einem europäischen Reich, das 60 Millionen Menschen zählt und an der Seite der Kulturvölker marschiert. Deutschland hat a­bg­e­­rüstet, an dem kann niemand mehr, der die Lage kennt, zweifeln. Von dem großen Heere Deutsch­­lands sind nur­ mehr ganz kleine Bruchstücke, vorhanden, die knapp dazu reichen, um die rote Ge­­fahr, die durch die andauernde Propaganda der russischen Sowjets in Deutschland besonders ge­­akut ist, nieder zu halten­ werden kann. Diese Staaten besitzen mehr als sech­­zigtausen Maschinengewehre, bei zwan­­zigtausend Geschützen, sechstausend Tanks, dreitausend leichte Kampfflug­­zeuge usw. Also in diese Stahlwand ist das von Reparationslasten niedergedrückte, von seinen Kolonien und Industriezentren beraubte Deutschland eingezwängt. Im Augenblicke einer allfälligen Auf­­ee PIN­ Dd ‚der­ hie­r dieser­­ eingewilligt. Auf kommiss­iv­er „wurde. - ° > ES a2...

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