Banater Deutsche Zeitung, Juni 1927 (Jahrgang 9, nr. 120-142)

1927-06-10 / nr. 126

N '& Q FT ue + See en : 8828 523 "Leid viert 283 En Zee Del­ma. Bean 16: de Bella. — Einzelpreis: Au sritie4'Let, zwölfseitig 5 Let, Zimiloars-Temeswar, Breiteg.“Y 9. Jahrgang mein E. Der Abbruch der Beziehungen und Belgrad, 8. Juni. In politischen Kreisen ve­r­­folgt man mit wachsender Besorgnis die Entwicklung des jugoslamisch-albanesischen Konfliktes. Es werden Bedenken laut, daß die jugoslawische Regierung vielleicht voreilig gehandelt habe, indem sie die diplomatischen Beziehungen zu Albanien abbrach, ohne sich vorher an den Völkerbundrat zu wenden. Nunmehr sei Albanien Jugoslawien zuvorge­­kommen und habe die Rolle des Anklägers vor dem Völkerbund übernommen.­­Es liege zwar im Inter­­esse Jugoslawiens, daß die albanesische Frage vor dem Völkerbunde aufgerollt werde, doch nicht nur der Fall des Dragomans Gjuraskovitsch, son­­dern auch der Vertrag von Tirana. 63 ist fraglich, ob der Völkerbundrat auf Grund der albanesischen Note eine so weitgehende Debatte­ erlauben werde, besonders mit Rücksicht auf den be­­kannten ablehnenden Standpunkt Italiens in dieser Frage.­­ Die Belgrader DOppositionspresse klagt Die Regierung eines Mitgriffes an und kündigt im Zusammenhang damit schon deren Des­ir­­ee et DEE ren Dies wird aber in Negierungstreffen natürlich ener­­gisch bestritten. Die regierungsfreundliche Presse weist darauf hin, daß der Konflikt ernsten Charakter habe, weil hinter Albanien Italien stehe. An amtlichen Stellen wird bezüglich der Ange­­legenheit die größte Zurückhaltung Das Außenministerium teilt nur so, viel mit, gewahrt. . daß der jugoslawische Vertreter beim Völ­ker­­bund, Fotics, einen Auftrag erhalten hat, im Namen Jugoslawiens auf die albanesische Note zu antworten. Ein Teil der der Regierung nahestehenden politischen Kreise drängt­ auf die Austragung der ganzen Ange­­legenheit vor dem Völkerbund rot, während ein an­­derer Teil dieses Verfahren als Verschleppung “ be­­trachtet und meint, die Sache müsse in direkten Ver­­handlungen zur Bem­ittlung einer Großmacht ge­­regelt werden. | | Ein Appell des Belgrader Gesandten an die Regierung albanesischen in Tirana Es ist bemerkenswert, daß der albanesische Gesandte in Belgrad bis heute abend seinen Paß­ nicht z­ust s kt, erhielt. Heute hatte Außenmini­­ster Marinkowitsc mit dem italienischen Ge­­sandten General Rod­rero eine Besprechung, eben­­so auch mit dem alban­esischen Gesandten: Zen­a Bey. Zena Bey sandte seiner Regierung­­ eine drin­­gende Depesche, in der er die Forderu­ng BE­R a­be e. Er erklärte Journalisten, er hoffe, die Angelegenheit werde binnen zwei Tagen zur beiderseitigen Zufrie­­denheit geregelt werden. General Bodrero, erklärte, Italien betrachte die Angelegenheit als eine jugo­­slawisch-albanesische und verhalte sich Deshalb v­o­l­l= fommen-neuntral. y N ? x 'K­ uy | zwischen Jugoslawin­ Albanien Anrufung des V­ölkerbundes — W Regierungskrise in Jugosla­­wien — Vermittlungsvorschläge der Großmächte — Italiens­­ unsichtbare Hand | |“ fi EEE OEL PUB EIC GIERL­AR PG Erber WOBEI REELLE are Mus 19 Martie 49 in Ardeal giatimne 4, f dw­­ .'­­ um it es SET TEE plätit in “<gyumerar 8 probzre "3. Dir. Gen. Pi T. T. 14 3 ° 43504,— 1927. X PR 23, * Br I­EERBT DAEFSSEHTER den 10. Juni 1927 1 BEEN WW ve H. ni „ne Friede in weinen u­nr ür Bo ET 3 A 1 Paris, 8. Juni..Die französische Regierung hat „+ “ Ihren Vertreter in Belgrad angewiesen, bei der jugos“ slawischen Regierung im Sinne einer raschen und friedlichen Beilegung des Zwischenfalles mit Alba­­nien zu intervenieren. Die Demarche soll rein freundschaftlichen Charakter tra­­gen und wird damit begründet, daß Frankreich als verbündete Macht in erster Linie berufen sei, als Freund die jugoslawische Regierung auf die fahrvollen Konsequenzen aufmerksam ge­­zu machen, die eine Verschärfung des Konflikts mit sich führen würde.­­­­ Intervention Englands in Belgrad und Rom London, 8. Juni. Obwohl Chamberlain auf Urlaub gefahren ist, herrscht große Aktivität in der englischen Diplomatie. In Rom und Belgrad bemüht sich England um die Beilegung des jugo­­slawisch-albanesischen Konfliks. Frankreich ist gebeten woorden, gleichfalls bei der Belgrader Regierung zu intervenieren.­­ “ Widerstand Italiens gegen eine Dis­­kussion über den Tiranavertrag „Tribuna“ bringt einen Leitartikel, in dem es heißt, daß man diesen­­ Zwischenfall am Vorabend der Tagung des Freundschaftsvertrag - NP SOU R: PL­ee! Br + m. des öfte- Der Tiranavertrag garantiert eben die Unabhängig­­keit und Souveränität Albaniens. 34 * IEA a EB Te WE Dt 7 3 . | Fifis Geburtstag DAD I GAWEN Von Gisela Berger „Du hättest Doch vielleicht längst heiraten sollen.“ Aus Fifi jubelt es unterdrückt: „I< glaub’ nicht, Para.“ „Doch. I< wäre sorgloser. Zwölf Anträge hast du abgewiesen, Fifi.“ „Sch weiß. Sch weiß. Franz Trautendorff war der Beste, Bela Ferenczy der Reichste, Herbert Feldern der Aussichtsvollste. Du hast es mir oft genug vorge­­zählt, Papa.“ . „Rader, du!“ Der Papa sucht in der Zeitung die verlorene Alltagsbasis. „Briefe da, Fifi?“ „Nein... ja!“ Dann möglichst aus weiter Ferne: „Der Feri wird uns vielleicht aufsuchen.“ „So so. Den haben wir ja, mir scheint, schon ein Jahr nicht gesehen.“ „Aber, Papa, am 2. März zuleßt auf dem Bot­­schafterball!“ „So, da war er?“ Der Papa ist so ahnungslos, und Fifi blüht und glüht vor Verlegenheit, Geheim­­nis, Sehnsucht, Liebe... „Wirklich, Fifi“, sagt der Papa, als er aufbricht. „Es ist nicht zu glauben. Man gibt dir kaum sechs­­undzwanzig.“ „Es ist auch ein schlechter Scherz“, lacht und ju­­belt Fifi: „Ein Irrtum des Himmels, ein Wahn der 9 Sterne, eine Anomalie der Zeit... Du wirst sehen, du wirst sehen, Papa, wie wenig, wie so gar nicht ich vierzig bin...“ 3 Der Im Kurpark schreitet Fifi neben Feri Lautten­­berg. Die Stunden, seit er da ist, sind wie ein Traun. Jett ruht der Papa und es ist das erste Alleinsein. „Ich möchte dir etwas sagen, Fifi“, sagt jetzt F Lauttenberg. „Ja, Feri?“ stammelt Fifi. Nun sind sie auf der großen Steinterrasse. Die Linden blühen und die Rosen duften vom Hang her auf. Fifi weiß, sie wird sich ewig an diesen Duft er­­innern. Feri läßt die Zigarette fallen und zertritt sie, in­­des seine unergründlichen Augen ins Weite schauen. Fifi blickt verstohlen auf seinen stolzen Mund und er­­schauert leise.­­ „Fifi — nämlich — ich bin einer Dame wegen hier.“ „Ich weiß es, Feri“, sagt Fifi weich und schwer. Seine Augen leuchten zärtlich. „Wirklich, Fifi?“ Er faßte ihre Hand. „Zu dir kann ich reden, Fifi, wie zu keinem Menschen. Ic­h kann die Einsamkeit nicht mehr vertragen, Fifi. Du weißt, ich war immer stolz und skeptisch -- aber ein­­mal packt es doch jeden, und da ist es am besten, man macht möglichst schnell Ernst ...“ Fifis Wimpern senken sich über die verräterisch feuchten, strahlenden Augen, ihre Lippen zu>en seh­­nend, die Liebe zerstört ihr fast das Herz. „Nun, und — Feri?“ „Es ist so dumm, man hat dann doch seine denken.“ „Was denn, Feri?" scherzt sie. „Daß sie nein sagt oder zu — jung sein könnte?“ Er schweigt und runzelt die Brauen. „Im Ernst, Fifi. Sag' es ehrlich! Findest du, daß ich — zu alt für sie bin?“ 5 Und Fifi — Fifi steht wie gelähmt und glaubt, nicht verstanden zu haben,und weiß Doch sogleich,daß sie verstanden hat. Ein innerer Wirbel faßt sie, so furchtbar schmerzhaft, wie sie nie etwas erlitten. Es ist wie ein Wunder, daß sie­ noch auf den Füßen steht, noch die Stimme gebrauchen kann. “ „Ja, Feri, du hast — du hast mir ja nicht ge­­be a „Ach so, ich hab’ gedacht, du hättest erraten . . . Die Lola Meinega!...­­ In Fifis Brust fährt es wie ein heißer Stich. Daß er nur nicht seht merkt . . ., ist das einzige, was sie qualvoll oben hält. „ZU alt, Feri? . . Aber lächerlich! . . Du zu alt . . . Die Lola Meinegg , ja, Feri, die ist schön...“ „Nicht eigentlich,“ sagt er sonderbar sachlich. „Du, Fifi, zum Beispiel, bist weitaus schöner . . .“ Es ist einen A­rgenblick, als spränge ein verlore­­ner Funke herüber zu ihr. Ich hätte nicht so lanını ge­­duldig warten sollen, denkt Fifi, ich hätte kämpfen, kämpfen müssen um ihn... Und sie laßt und scherzt und beruhigt seine Be­­denten und sieht seinen stolzen Mund und glaubt, sie muß sterben, und macht sich dann von ihm los in­s vage Eile, noch knapp, ehe ihre Kraft zu Ende ist. R . Fifi geht nach Haus und weiß nicht, wie sie heimkommt. Alles ist wie zerbrochen in ihr. Auf den Bänken sien die jungen Frauen mit Kindern, Kin­­dermädchen und Sorgen. Und Fifi hat jekt das pei­­nigende Gefühl, daß die in einem Paradies sind, das sie nie betreten wird. Und wie eine keue Anmaßung kommt es ihr vor, daß sie nicht mit schlecht frisierten Haarsträhnen geht und einen * Zwergpintsch oder es = 2 Schnur führt. Dann im Garten: „Fifi!“ er­­u Hause verkriecht sie sich in den bersted­ert Winkel des Gartens. a­ung­­­en In der Dämmerung ruft dann der Papa nach „Fifi! Fifi!“ erst im Hause.­­ » Sie muß endlich doch Antwort geben. „3a, Papa!“ „Aber, Fifi! denn?“ „Nichts, Papa!“ „Du hast kalte Hände, fehlt dir etwas?” ; ert ? Be­­[| j­­ ihr : So allein im Dunkeln! Was Tr ist

Next