Deutsche Tageszeitung, Juni 1936 (Jahrgang 3, nr. 497-518)
1936-06-10 / nr. 502
. setlag,Schlissleitung und Verwaltung sittascetseannstadt,Rocmaringasiepio.l Fernspkedset 200—Postsach0«l sastscheckk.:Rumänieneelsl,Deutschland:BeIlial75020 C- Ausgabe (Cibinium) 3.Jahrgang Folge 502 steil Bezugspreise monatlich: u grün er: sa Mittwoch 10. Juni 1936 Unzeigenpreise : Die 65 mm breite Milimeterzeile im Unzeigenteil bei 3 °— Ser Staatsbesuch in Bukarest Die Verölterung der Hauptstadt begrüßt Prinzregent Banl und Präsident Beneih — Noch sein Ergebnis der Verhandlungen befannt — Der Bolscchewismus marschiert in Einführung von Arbeiterräten — NRüdfehr zur Bolitif Hoares? Die ersten beiden Tage der Yeitlichkeiten Der Empfang von Präsident Beneih und Prinzregent Raul in Bukarest Die Festlichkeiten Des Sonntags Bukarest, 9. Suni" (fernmädl.). Die Hauptstadt befindet sich selt Sonabend in Fesnsstimmung. Ueberall begegenet man festlich gekleideten Menschen. An den Käusern und in den Straßen sind ebenso häufig, wie die rumänische Tricolore, auch die Farben Südslawiens und der Tschechoflowakei zu sehen. In den Hauptverkehrsstraßen, durch welche die Vorbeifahrt des Adings erfolgte, frauten sicl den frühen Morgenstunden die Menschen. Tausende von Zuschauern warteten, um den König und seine Gäste begrüßen zu können. An allen Ecken und Enden konnte man freudige Erregung und ungeduldige Errwartung bemerken. Auf dem neuerrichteten Bahnhof Mogojoia hatte inzwischen eine Kompanie des zweiten Garderegimentes Nr. 9 mit Fahnen und Musik unter der Führung von Doberft Petrescu Z Tocineanu Aufstellung gewonnen. Ebenso hatten sich inzwischen die Mitglieder der Regierung, die Airchenfürsten und andere hohe Würdenträger, sowie der Oberbürgermeister von Bukarest auf dem Bahnhof eingefunden, wo um 9:45 Uhr der König eintraf. Die Kompanie präsentierte und die Musik spielte die Königshymne. Dem ersten Wagen entfiel der König mit dem Thronfolger Michael, und dem zweiten Prinz Nicolaus mit dem Unterstaatssekretär für Flugwesen, Caranfit. Punkt 10 Uhr fuhr der tschechoslor wakische Sonderzug, mit Blumen und Girlanden geschmückt, sowie im Schmuck der rumänischen und Efhehoslowakischen Farben ein. Bei der Einfahrt spielte die Musik die Tschechoslowakische Nationalhymne, König Karl begrüßte Präsident Benesch herzlich und tritt sodann mit ihm die Front der Ehrenkompanie ab. Beneid wurde dann vom Oberbürgermeister von Bukarest, Donescu, auf die überlieferte Art namens der Stadt Bukarest begrüßt, und ihm das traditionelle Salz und Brot überreicht. Nachher fuhren die Gäste und der König, von den pazierfiehenden Luihauern begeistert begrüßt, ins königliche Schloß. Um 10:30 Uhr kehrte der König in Begleitung des Großfürsten Michael und des Prinzen Nikolaus wieder auf den Bahnhof zurück, wo er den Prinzregenten Paul von Südslawiien mit seinem Gefolge erwartete. Der Süd- Slawische Sonderzug fuhr um 11:11 Uhr, mit Blumen und den Flaggen der beieden Länder geschmückt, unter den Aland ‚gen der südslawischen Symne ein. Die Begrüßung zwischen dem Prinzregenten Paul und dem König war sehr herz" (ich). Mach der Begrüßung des Thronfolgers und des Prinzen Nikolaus schritt Prinzregent Paul die Front der Ehrenkompanie ab, worauf er vomberbürgermeister Donescu im Namen der Stadt Bukarest ebenfalls willkommen geheißen wurde und Salz und Brot entgegennahm. Prinzregent Paul dankte für den herzlichen Empfang und begab sich, dann mit seinem Kraftwagen in Begleitung des Königs und der übrigen Würdenträger in das Schloß. Auf seiner Fahrt wurde er von den Bürgermeistern des Landes und der Schuljugend, die auf den Straßen Sparlier bildeten, ebenso beweiffert begrüßt wie Beneid. Die Barade vor dem König und Den Este Inzwischen wurde auf dem königlichen Schloß neben der rumänischen Adnigsflagge die Flagge des Präsidenten der Tichechoslowakei und diejenige des Prinzregenten Paul von Südslawien gelenkt. Um 12 Uhr erschien der Adnig mit seinen beiden Gästen, und gefolgt von Großfürst Michael und Prinz Nikolaus auf der Tribüne vor dem Schloß und nahm den Borbermarssch ab. Die Kolonne wurde durch eine Gardedivision eröffnet, der Fliegereinheiten,Grenzjäger und alle übrigen Truppengattungen folgten. Während der Defilierung kreisten über ssraufreich: Um 1:30 Uhr fand im königlichen Schloß ein Festessen statt, an welchem außer den Mitgliedern des königlichen Hauses, den Gästen und ihrem Gefolge zahlreiche andere M Würdenträger teilnahmen. Der Adnng, Prinzregent Paul und Staatspräsident Beneid betonten in ihren Tischreden die Freundschaft zwischen den drei Ländern des Kleinen Verbandes und den gemeinsamen Willen, für eine Kräftigung und Stärkung der Länder zu sorgen, um dadurch den Frieden zu erhalten. Am Abend fand im Außenministerium ein Diner zu Ehren der tschechoslowakischen und südslawischen Abordnung statt. Auf die Rede des Außenministers Titulescu antwortete der tschecho- slowakische Außenminister Arofta und in Vertreiung des südslawischen Ministerpräsidenten und Außenministers Sto«jadinowitsch dessen Beauftragter Spaho. Abend, um 9 Uhr, fand im fromsaal des königlichen Schlosses zu Ehren der Gäste ein von den Bukarester Philharmonikern dargebotenes Konzert statt. Nach dem Konzert unterhielten der Hauptstadt Fliegergeschwader ihdre Gäste noch in zwanghoser Art. Gedankenaustausch Sonntagvormittag trat der zweite Kongres der Prinz- Karl- Stiftung zusammen. Um 11 Uhr Vormittag erschien der König, der von den Anwesenden begeistert begrüßt wurde. Der Generaldirektor der Prinz Karl- Stiftung, Professor Gufti, hob in einer Rede die Bedeutung und die Leistungendieser Stiftung hervor und ermahnte die Teilnehmer, auch weiterhin mit Liebe und Opferbereitschaft am Aufbau dieser hohen kulturellen Einrichtung zu arbeiten. Im Laufe des Sonntagnachmittag fand der politische Gedankenaustausch der drei Staatsoberhäupter in Schviften in Gegenwart von Tatas regen und Krofta statt. Die Besprechungen dauerten über vier Stunden. Ueber das Ergebnis der Unterredungen ist bis zur Stunde noch nichts bekannt. In der amtlichen Verlautbarung wurde lediglich betont, daß nach Prüfung der Lage die drei Staatsmänner die volle Webereinstimmung ihrer Ansichten feststellen konnten. Leihen der Jugend und ihrer Organisationen. Schon in den Morgenstunden begannen die Menschenmassen nach €ortroceni hinauszustreben, um sich einen guten Pla zu sichern. Alle Tribünen waren dicht beseßt. Um 9 Uhr erschien der Adnng mit seinen Gästen und ihrem Gefolge. Alles, was in der Hauptestadt Rang und Namen hatte, war erschienen, um den Uebungen der Jugend beizumahnen. Während die Aufstellung für die Abhaltung des Gottesdienst vollzogen wurde, ging plößlich durch Die Reichen eine ungewöhnliche Bewegung. Eine der kleinen Tribünen war eingestürzt. Der König begab sich sofort an die Unfallstele und erteilte selbst die Anordnungen zur Durchführung der ersten Hilfeleistung. Außer einigen unbedeutenden Berlegunssen kamen bei diesem Unfall alle auf der Tribüne Befindlichen mit Heiler Haut davon. Die Vorführungen wurden fortgelegt. Nach dem Ottesdienst erfolgte die Weihe der neuen ahnen, worauf der Chor die Königshymne und das Vater Unser, welches die Jugendorganisationen Trieend mitanhörten, sang. Dann erfolgte der Aufmarsch der Jugend zu den eigentlichen Hebungen. Die Katastrophe tritt ein da ging plößlich neuerlich eine Unruhewelle durch die Menge. Eine der großen Tribünen hatte zwischen den drei Staatsoberhäuptern Die Festlichkeiten des 8. Juni abgebrochen. Einsturzfataitrophe in Cotroceni Zwei mit Zusehern dicht bejekte Tribünen stürzen ein . Beim Zusammensturz der großen Tribüne werden sechstausend Zuseher unter den Trümmern begraben Bukarest, 9. Juni (fernmändl.). Seit in die Heimat stand diesmal ganz im einigen Tagen Ichon hatten auf dem Sportsplaß in Eotrocent 5000 Pfadfinder und „Wächter des Landes“ Lager bezogen. Es waren Tribünen für etwa 50.000 Teilnehmer errichtet worden. Der Tag der Heimkehr Ading Karls "