Kirchliche Blätter, 1917 (Jahrgang 9, nr. 1-52)

1917-12-08 / nr. 49

Kirchlicheyl­tter Verlag: Bezugspreis: ® % $ fr De aus. Der ev. Landeskirche 9.3. 0.Un­ee ARE TO NER­ER in von siebenbürg. Landesteilen Ungarn? Ausland: Der Raum einer einspaltigen Nr. 49 Hermannstadt, den 8. Dezember 1917 IX. Jahrgang Inhalt: Georg Daniel Teutich. (Zum Hundertsten Geburtstag.) — Zur Hundertjahrfeier der Geburt &. D. Teutichs. — D.®.®. Teutich. (Gedicht) — Die Aufgabe unseres Amtes an unseren Gemeinden. — Trost. (Gedicht.) — Statuten Sanzj. Mt. 11, halbj. Mt. 5 ° 50 Erscheint jeven Sonnabend Ev. Worenschrift für die Glaubensgenossen aller Stände des Lutherbundes in Heltau. — Nachrichten aus Nah und Fern. — Bücherschau. — Amtlicher Teil. — Anzeigen. Snfertionspreis: P­etitzeile oftet bei einmaligen Einrüden 20 Heller, bei jedem weiteren Einrücken je 15 Heller Georg Daniel Teutsch. Zum hundertsten Geburtstag. Im Bürgerhaus, bescheiden, schlicht, stand deine Wiege; hold umkränzte auch deine zarte Stirn das Exdenticht und Elterntreue, unbegrenzte. So regtest du dich früh”. Der Vater trug mit Ernst und Mühe still zusammen das Nötigste für deines Geistes Flug; die Mutter schürt’ des Herzens Flammen. Ein traulich-innig Heimatglüd mab sich Durch, deine jungen Sabre; aus gutem Boden wuchs der Stamm, der flare, zum Himmel auf, ein Gottes-Meisterstii­! Und wie du reif und männlich standst in Welt, dic­ opfernd, ringend für sein Erbe, dein Schicsal fest an seines bandst, auch mit ihm Unrecht littst, das herbe; und wie du schaffend, siegend es geführt in neue Zeiten, sicheres Leben — weit ward durch solches hohe Streben das deutsche Mutterland berührt. Doch dir blieb stets dein Sinn gewendet zurück zum Vaterhaus, zum M­utternest, so schlicht und treu; du hieltest fest den S ntt, die Liebe, die sie dir gespendet. Zur Hundertjahrfeier der Geburt G. D. CTeutschs. (12. Dezember 1917.) Wir kommen von der Feier des­­ Reformationg­­jubeljahres her. „Die Reformation hat nicht nur das religiöse Leben zu seinen ursprünglichen Quellen zurückgeführt, sondern das ganze Leben erneuert. Das Beste und Edelste in Schule und Gemeinde, Staat und Gesellschaft, Literatur und Leben verdanfen wir ihr. Unser Wolt hat ihr geradezu seine Erhaltung zu verdanfen.“ Mit diesen Worten drüht Bischof D. Friedrich Teutsch in der Geschichte des Lebens seines Vaters mit der eigenen zugleich dessen Ueberzeugung aus, und e3 kann nicht anders sein, als daß die Zubel­­feier in­ allen Herzen und Geistern unter uns­ichiefe Ueberzeugung gefertigt Hat. Wir empfinden e3 aber auch alle al3 einen besonderen Segen, daß sich an dieses Fest nun die Hundertjahrfeier der Geburt &.D. Teutihs anschlieft. Auch Teutich ist Refor­­mator im eigentlichsten Sinne des Wortes gewesen. Fur die neue Kirchenverfassung vom Jahre 1861 sind wir Sachen erst in eine im sich geschlossene Volkskirche zusammengeschlossen worden. Aber Bischof G.D. Teutich ist­ er gewesen, der, dankt der Gnaden­­gaben, iit denen Bott ihn. .gesegnet, und dank der Stellung, in die ihn sein Volk, zur reiten Stunde den rechten Mann findend, berufen Hat, der nun geschaffenen Form den erwünschten und nötigen In- Halt, dem toten Buchstaben des Geieges volles und immer reicheres Leben zu geben gewußt hat. Wie immer und überall in der Geschichte ist es die Macht einer überragenden, gottgesandten P­er­­sönlichkeit gewesen, durch welche auch hier die Ideen der Zeit ihre schöpferische Kraft ausgewirkt haben. „Wenn Gott einem Volk Hat wollen Helfen“, sagt Luther. „Hat er­ nicht mit Büchern getan, son­­dern nicht anders, denn daß er einen Mann oder zween hat aufgeworfen, die regierten besser denn alle Schriften und Gefege. E 8 liegt nicht an Büchern noch Bernunft, e3 liegt daran, daß Gott Leute auf Erden gefhidt.” Daß Teutsch Dabei eine nicht geringe Anzahl treuer Freunde und begabter Mitarbeiter zur Seite hatte, daß hat er selbst als den größten Segen Gottes stets und mit der Bescheidenheit des wahrhaft großen Mannes anerkannt. Im November 1868 hat Teutsch bei der feier­­lichen Einführung in sein bischöfliches Amt über Marc 4, 26­—29 und über das Thema gepredigt: „Was unsere Zuversicht auf die Zukunft unserer Kirche begründe.” Er sah sie darin begründet, daß die Kirche unter dem Schub des Gefeßes feststehe, daß sie, auf Gottes Wort ruhend, mit der Freiheit­­ a

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