Landwirtschaftliche Blätter, 1913 (Jahrgang 41, nr. 1-51)

1913-01-05 / nr. 1

. Zahllose folgende A Antwort gegeben:»Aandre­w.Aufschrift vom 27.September 1912 unter Nr.5226.D.teile höflich st mit, daß bisherbei uns die Notwendigkeit der Zuckerfütterung aus­­geschlossen war und darnach die staatliche Bienenwirtschaft in Gödöllö nicht angewiesen wurde,mit der Füturung der Bienen mit Zucker,speziell Rohzucker,Versuche­ anzustellenAuf das dringende Ansuchen desung.Landesbienenzüchtervereines wurde die steuerfreie Abgabe des Rohzuckers genehmigt.Davon haben wir aber seine Kenntnis, welche Erfahrungen der genannte Verein mit der Fütterung des Rohzuders gemacht hat. Bei und werden diesbezügliche Versuche jegt durchgeführt.“ Stoßimter Leopold Schulze in Saarvar berichtet, daß er im Herbst seine 160 Völker mit dem von der j­­ung. Regierung be­­willigen steuerfreien Rohzuder aufgefüttert hat und daß seine Völter schon seit Mitte November stark an der Ruhr leiden. — Anlich be­­richtet Großimfer %. Horatichet in Ernstbrunn Niederösterreich, daß er 1905 und 1906 mit Rohruberfütterung sehr schlechte Er­­fahrungen gemac­ht habe. Die Völker waren im Winter sehr un­­ruhig, die Zehrung­ war sehr groß, die Ruhr feilte sich ein und brachte ihm viele Völker um. Seither wird mit N­ohzuder nicht mehr gefüttert. Die „Illustrierten Monatsblätter für Bienenzucht” schreiben über den „billigen“ steuerfreien Zuder in Ungarn zufolge einer Anfrage de3 2. ©. in ©.: „Wir konnten diesem und anderen Fragestellern nur raten, e3 zu versuchen, den Rohruder den Stöden zu entnehmen und dafür Kristallruder zu füttern, wenn e3 überhaupt noch möglich sei. Aber wir können nicht umbin, e3 öffentlich an eine sehr bedauerliche Gebarungsweise zu erklären, ohne Fachkenntnis, ohne vorherige Erprobung, ohne Rücksicht auf die vorliegenden Erfahrungen anderwärts den Bienenzüchtern ein Buttermittel zu verkaufen, das geradezu Gift für die Bienen ist!” Wer also im kommenden Frühling feine Bienen füttern muß, der kaufe Honig ı und füttere damit, die hohen Kosten werden ihm in der Honigtrac­ht zurückkommen. Im äußersten Notfalle mag man an zum Kristallzuder greifen, aber vor­­ Rohzuder­­fütterung sei gewarnt. Wer Rohzuderfütterung versuchsweise­n will, befolge folgendes Rezept des Assistenten Paul Wittmar­­, der Front­­biolog. Zentrale in Agram: „Fütterung mit Rohzuder ist nicht schädlich, wenn man den Zuder mit Zitronensaft gut überfoht (auf 6 Liter dider Zuderlösung 2 Zitronen). Ungekocht verfütterte Lösung kristallisiert im Winter in den Waben aus.“ Das Jahr 1912 fegte nach einigen milden Wintertagen am 9. Januar mit einer sibirischen Kälte ein, die bis zum 24. Ja­­nuar andauerte. Da zeigte mein Bienenstandthermometer mittags 16 bis 20 und morgens regelmäßig 28 bis 32 ° C Kälte Mir Bangte, ob die Bienen in ihren doppelwandigen, wohlbedeckten Gerstungbeuten auf dem Bienenstand einen solchen Winter über­­leben könnten. Die kleinen Völker im Königinzuchtstod, der im freien aufgestellt war, gab ich natürlich verloren, da hier die eisige Luft von allen Seiten offene Angriffsflächen hatte und der die Schnee auf dem Dächlein des Stodes noch­ die beste Wärme­­quelle für die Bienen im Stod bildete. Am 25. Januar begrüßte mich endlich mit 69 Tage Luft. Sofort gings zum Königinzucht­­stod. Auf Teifes MM­opfen antworteten meine Bienen mit­ auf­­brausendem, mehlgefälligem Summen, das Schnell wieder leise verstummte; ich war zufrieden. Auf dem Bienenstand habe ich dann auch alle Völker in Ordnung gefunden. Die Macht des Winters war nun gebrochen. Der Februar war für die Zigeuner diesmal nicht gefährlich. Die Temperatur hielt sie morgens und mittags um den Nullpunkt. Die größte Kälte am Morgen und Wärme am Mittag war 10% C. Die Bienen fühlten sich wohl und dachten bereit an Mobilisierung. Am 1. März kündigte sich ein Flugtag an. Die Sonne schien warm. Die Blenden mußten fort. Schon erschienen die Vorposten und zogen keine Breife. Es drängten die Plänfler immer eifriger nach. Bald folgten die Massen. Bienenottern! Alle Völker feierten ein frohes Auferstehungsfest! Schnell wurden die Asphalt­­papiere herausgezuogen und auf die Benten gelegt und gelesen. Der Leichenfall war mittel, die Wolfsstärfe gut. Honigfristalle fanden sich nur bei wenigen Völkern in größerer Menge und forderten warmen Trank, der ihnen auf der Bienentränfe mit warmem Wasser und am Abend im Thüringer Ballon mit statt verdü­mntem Honig dargeboten wurde. An Feuchtigkeit hatten die Völker troß dem Rüds­­­lag nach der großen Kanuarkälte wenig gelitten, sie­ fand sich in jenen Völkern am meisten vor, die mit Wichsleinwand unter einfachem Holzdedel zugedeckt waren, während die Völker mit Strohdecken an Feuchtigkeit gar nicht gelitten hatten. Der März hielt sich ziemlich gut. Nach einigen schönen Flugtagen gab’s wieder Hausarrest und erst Ende März folgten 10 warme Flugtage mit reicher Bollentracht, die für Wasser, Honig und Pollen gut ausgenügt wurden. Das zeigte sie an der Entwicklung in dem rauhen stürmischen April, der die starre Entwicklung der Völker nicht verhindern konnte. Noch mächtiger trieb der Mai vorwärts mit 18 Flugtagen erster Ordnung, so daß von den Korbbienenständen Maischwärme gemeldet wurden. Die taten aber auch dringend not, da der Winter große Lücken gerissen hatte, war da auf manchem Bienenstand jedes vierte, ja hier und dort jedes dritte Volk ausgestorben. Abwechselnd war die Witterung auch auf der Bienen Hochzeit im uni. 15 schöne Flugtage wechselten mit 15 sehwachen ab, so daß das Wagvolf nur langsam steigen konnte vom 1. id 8. uni von 29 auf 30 kg, vom 8. bis 12. Juni auf 32 kg, vom 12. bis 16. Juni auf 33 kg, vom 16. bis 28. Juni auf 34 kg, vom 28. bis 30. Juni auf 36 kg, nachdem er vom 21. bis 25. Juni auf 32 kg zurückgegangen war. Die besten Trachttage im Juni waren der 27. mit 1 kg und der 30. mit 1 kg 15 dkg Zu­­nahme. Die Durchschnittszunahme betrug also im Haupttrac­htmonat bloß 23 dkg täglich. Beffer führte fi­cer Juli auf. Er war troß täglichen Ge­­witterregen der schönste und darum trahtreichste Monat im Jahr. Das Wagvolf stieg von 36 auf 45 kg, d. h­. durchschnittlich um 30­­kg täglich. Dagegen wollte der August an Iälechtem Bienenwetter den Frühjahrsmonaten nicht nachstehen. Was ein Tag eintrug, zehrte rbere auf. Das Wagvolf begann Mitte des Monats langsam a geben, die­­ abwärtsneigende Entwicklung des Biend machte es auf der Wage immer mehr bemerkbar. Am 2. und 23. August wurden aus dem Wagvolf je 6 kg Honig geschleudert und dann die Einrichtung des Winterquartiers zurechtgerüet. Ende August zeigte die Wage einen Stand von 35 kg. Die Spät­­tracht hatte also heuer gar nicht ausgenügt werden können. Zum Wagvolt war ein mittelstarrer Königinableger vom Jahre 1911 auserwählt worden, der erst im Jahre 1913 auf die Höhe der Entwicklung kommen soll; ich durfte in einem schwachen Bienenjahr mit einer Honigernte von 12 kg zufrieden sein, zumal für den kommenden Winter reichlicher Vorrat vorhanden war. Ähnlich fanden meine schwächsten Völker. Aus den guten Bölfern habe ich 15 bis 20 kg Honig geerntet und meine Runden befriedigen können. Am schlimmsten ist für die Bienen der September gewesen. Da hat es am 11. September den einzigen schönen Flugtag ge­­geben, der zu reicher Wellentracht aufgenüßt wurde. Alle anderen Septembertage waren mittel und schwac­h, die meisten, arg ver­­regnet. Das Wagvolf ging auf 34 kg 50 dkg zurück. Anfang Oktober wurden die Winterbeden aufgelegt und die Giphalt­­papiere eingeschoben, weil mit Flugtagen kaum mehr gerechnet werden konnte. Die Bienen zogen ss zur Winterkugel zusammen. Die Zehrung war seither gering. Ende November zeigte das Wag­­wolf mit Winterdechke 34 kg. Der wöchentliche Honigverbrauch beträgt 10 dkg. Der Bien ist auf seinem Jahrestiefstand angefonmen. (Schluß folgt.) “ Viehfchau in M­arienburg (bei Schäßburg). Mittwoch den 11. Dezember i. $. wurde in Marienburg eine B Viehfchau mit Prämiierung von Kühen und Kalbinnen ab­­gehalten. Zu diesem Umwede Hatte die Jöbl. Oberverwaltung unseres

Next