Der Spiegel, 1843. január-június (16. évfolyam, 1-51. szám)

1843-01-28 / 8. szám

f ü r Kunst, Eleganz und Mode. ----*>©<*•--­ S/jevifóze/mfer Redakteur: Sam. Rofenthal. Verleger: Fr. Wiesen'- Wittwe und S. Rofenthal. Pesth und Ofen, Sonnabend, 28. Januar. 1843. 8. Das erste Kapitel. (Nach dem Französischen von W. A. Gerle.) I. in seltenes Beispiel von Freundschaft zwischen einem Kavalier und Bürgerlichen, aus den Schuljahren bis ins Alter, bot der Vicomte des Lascours und der Pa­­rifer Notar Herr .Darbois dar. Der Vicomte hatte seinem Freunde durch ein Darlehen dazu verholfen, eine Stelle zu kaufen, und die Vicomtesse bei seiner einzigen Tochter zu Gevatter gestanden. Beide Freunde waren beinahe zu gleicher Zeit Wittwer geworden, und als der Vicomte zum Sterben kam, gab er Herrn Darbois den lezten Beweis seines Vertrauens, indem er ihn zum Vormund seiner beiden Kinder, Ernest und Louise ernannte. — Das Trauerjahr war noch nicht vorüber, als die Zeit der Fe­rien eintrat, und Ernest auf das Landgut seines Vormunds kam, jene dort zuzubringen. Er lernte dessen Tochter Cäcilie kennen, und fand, daß sie nicht allein jung und schön, sondern zugleich wohlerzogen und bescheiden, sehr musikalisch gebildet und eine treffliche Zeichnerin war. Ernest, konnte nicht lange mit Cäcilien umgehen, ohne sich in sie zu verlieben, und acht Tage nach seiner Ankunft flehte er Herrn Darbois um die Hand seiner Tochter an. Der Notar war Anfangs tief gerührt über die Zärtlichkeit sei­nes Mündels, aber als die Bewegung seines Herzens vorüber gegangen war, sagte er zu Ernest: »Sie haben ein Vermögen von 500,000 Fr., das ist nicht genug um den Glanz Ihrer Familie aufrecht zu erhalten, es war die Meinung Ihres Vaters und es ist die meinige, daß Sie eine Braut finden müssen, die wenigstens eben so viel Vermögen hat a>s Sie, und meine Tochter hat einmal kaum die Hälfte dieser Summe zu erwarten." — Ernest entsezte sich über diese Berechnung, doch Hr. Darbois sprach ihm so viel von glänzenden Entwürfen für die Zukunft vor, daß er ihn, wenn nicht überzeugte, doch Wenigstens seine Phantasie betäubt hatte, als er einen Brief von drei Freunden aus

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