Magyar Bőripar, 1917. január-június (24. évfolyam, 1-26. szám)

1917-01-06 / 1. szám

. £ Ung. Lederindustrie A [2 Me. Jahrgang Gegründet KOSKRLV: 1893. 7" "dő Erstes ungarisches Fachblatt für sämtliche Zweige der Lederindustrie. Amtliches Organ der Fachsektion für Lederindustrie des Landes­­industrie-Vereins, des Landesverbandes der Provinz-Lederhändler, des Landesvereins der Treibriemenfabrikanten. Erscheint jeden Sonnabend. K. u. Postsparkassen Cheque-Conto 3206. K. u, k. österr. Postsparkassa 45234. elegramm-Adresse: Magyar Böripar Budapest. Telephon: 161-26. Herausgeber und Chefredakteur : PAUL LAJTA Verantwortlicher Redakteur: EMERICH VETO. Sprechstunden der Redaktion: Vormittags von 9-11, Nachmittags von 4—7. 14­7 € in­ neues Jahr, eine neue Epoche. Noch durchzittert unsere Seele die großartige Stimmung, von der bei der Krönung unsere ganze Nation und jeder einzelne Bürger dieser Nation erfüllt war. Und diese monumentale historische Stimmung kann an nicht so bald ver­­gehen. Denn indem wir den neuen König begrüßten, begrüßten wir auch einen neuen Abschnitt unserer Geschichte, unser­res nationalen Lebens. All das, was aus den Worten, den Taten, den Min­­iden des neuen Königs bisher zum Ausdruch kam, sind mächtige Beisprechen, die wohltuend beruhigenden Aussichten auf eine neue era. Und von diesen Versprechungen durchdrungen, begrüßen wir die erste Station der neuen Epoche, das neue Jahr. Wie vielerlei­­ zukunftsfreudige Pro­­gramme und Weissagungen sind anläs­­lich der Begrüßung des neuen Jahres von kompetenten Stellen, von zur Tat, zur Nichtunggebung und zur Bestimmung berufenen Männern gegeben worden! AM diese Kundgebungen hatten den In­­halt, daß es von nun an anders werden wird. Es wird so sein, wie es sein hätte sollen, es wird so fein, wie es nicht gewesen, es wird so fein, wie es sein müßte! Die Regierungstreife skizzierten auch für diese anders sich westaltende Zukunft den zu erwartenden Nahmen. Eine neue Epoche, neue Existenzmöglich­­keiten, ein neues und schöneres historisches Kapitel unseres Vaterlandes und unserer Ration;! Alles wird anders sein! Mit erregter Neugierde bilden Die Kaufleute dem Bersprechen entgegen, und ihre Neu­­gierde geht in die Vergangenheit zurück, auch dort einen Umbiid haltend. Wie war es nur immer in der Vergangen­­heit? In der­­ Vergangenheit beschüßte die Regierung alle, die­­ nicht der kommerziellen Welt angehörten. Jeder Produzent und alle V­erbraucertreife, alle Schichten der Gesellschaft wurden zumindest irgend­eines Schußes und P­arteinahme teilhaft, nur der Kaufmann wurde derselben nicht für würdig gehal­­ten. Vielleicht aus Voreingenommenheit, vielleicht aus dem Nichtverstehen des Berufes des Handels, vielleicht deshalb, weil das ererbte Vorurteil die große Wichtigkeit des Zwischenhandels nicht zu erkennen vermochte. Jedermann erhielt Arbeitsgelegenheit, Arbeitsiihus, Anlaß zu stärkerer Geltungmachung. Während des Krieges geschah dies nicht nur aus militäri­schem Interesse, vor dem sich , jeder unbedingt gebeugt, sondern auch mit Betonung der allgemeinen­­ volfs­­wirtschaftlichen­nteressen. Als ob das Interesse des Handels nicht auch zu­ den. . allgemeine - wirtschaftlichen­­ Interessen gehören würde. Laut genug erscholl das "7 Schlagwort, das die Indüstrie auch während, des­ Krieges nicht, ohne Schuß, gelassen­ werden darf. Wahr: und richtig. 7 Der Lederhandel suchte unter den lauten Schlagworten aber vergebens feine Berück­­sichtigung,,. ‚Verordnungen und, andere. Bestimmungen, Regierungs, und andere , behördliche Verfügungen trafen..den’ Lei­derhandel, den Handel mit Leder semohl als auch den mit Nähhäuten ; aber gibt 88 Unter ihnen eine solche, die das Han­­delsinteresse berücsichtigt und darauf geachtet hätte, daß auch die Lederhänd­­ler und ebenso die N Rohhäutehändler Bürger sind, daß auch sie leben müssen und daß auch sie als in der Volfs­­wirtschaft tätige Bürger auf die Vor­­sorge und den wirtschaftlichen Schuß gleiches Recht haben? Verordnungen und Verfügungen boten den Polizeirichtern und den anderen Behörden hundert Wege, um auf den Handel fostschlagen zu können. Wird es wirklich nunmehr anders sein? Die Kaufleute dürfen, von der Vergan­­genheit die Lehre ziehend, sich nicht mit der Erwartung zufriedengeben, daß nun eine neue Epoche eintreten und daß alles sie ändern wird. Sie mußten schon zur Gk­enntnis gelangen, was für sie die Interessenvertretung bedeutet. Sie bedeu­­tet die Stärke der Organisation, sie bedeutet die Bekleidung der einzelnen Menschen mit Kraft, sie bedeutet, daß Necht und Gefeß nicht falsch ausgelegt werden dürfen, wenn eine starre Kör­­perschaft für ihre Mitglieder das Necht beschütt und den Sinn des Gefeßes nicht zu verwirren ‚gestattet. Es ist not­­wendig, daß die Lederhändler dies ein­­sehen, was schon in so vielen Branchen eingesehen wurde und was besonders im Deutschen Reiche in imposanter Weise erwiesen wurde, daß ohne Unterstügung der Interessenvertretung und ohne deren Schuß der einzelne Kaufmann der die Michtigkeit des Handels nicht verstehen­­den Voreingenommenheit ausgeliefert it. Die Kaufleute formulieren doch nur ihr Necht zur Arbeitsgelegenheit. Auch sie wollen arbeiten, arbeiten auf dem Gebiete der Warenvermittlung, der Quellenbeschaffung, der Befriedigung des Bedarfes, sie wollen ihr Necht geltend machen, daß sie Gerber in Lohn arbei­­ten lassen können und in die­ser­­­eise das Nähmaterial aufzuarbeiten vermö­­gen. Die Lohngerberei selbst it auch eine Industrie, und wir fordern Die Bewegungsfreiheit auch für den Import­­und Exporthandel. Es ist notwendig, daß die berufenen Preise ohne jede Vorein­­genommenheit begreifen, welch nüßliche Arbeit der Lederhandel betreffs des allgemeinen Konsums, der Heeresver­­sehung, der Alimentierung des Gehwer­­kes dadurch bewirkt, daß er das Näh­­material überall erforscht, aufstöbert und zusammensammelt, um aus Tropfen ein Meer zu bilden. Und er erforscht die Märkte, beschafft die Verkaufsmöglich­­keiten, vermindert zwischen entfernten Produzenten und entfernten Verbrau­­chern die ungeheuren Fernen, sichert der Industrie die Kontinuität des Nähma­­terials und den Verbrauchermarkt. Wir wollen hier nur so viel von der Tätigkeit des Handels erwähnen und betonen, daß auch der Nähhäute- und Lederhandel an dieser Tätigkeit reichlich teil hat. Die Kaufleute dieser Branchen haben deshalb auch ein hundertfältiges Recht darauf, daß sie von der Aussicht, daß es nunmehr anders werden wird, teilhaben, daß auch sie gefrüst werden sollen und daß der Handel nicht immer der erste sei, auf den losgeschlagen wird, wenn die kompetenten Kreise entweder nicht wissen, was sie tun sollen, oder aber wenn sie glauben, daß den Uebeln nur doch­ — Maßregelungen­­ abgeholfen werden fan, Ein“ neues Jahr, eine oche!, Es möge das neue Jahre ‚auch für den Lederhandel , den Beginn einer neuen und schneren Epoche ber deuten! E Der Kataster von Kriegs­­Industrie und Handel.= Das­ k.u..k.Kriegsministerium hat x ein qudßsp zügig xs Dateniqm nutzungsarbeit—.e.in.geleite­t.Mist-— telsxsi undschreibetts wurden­ nämlich alligne heimische­ I­ndustrie­unternehmt­ngen und Han­­delsfirmen­,b·ke’sich spährend"d"·erestztettszw­ei" Jahr-mit Heereslieferungen«befaßten,aufgefors­cet in betresssishrer Produktionsfhig"eit,ihrer­ Vorräte,der Beschaffungsquellen,­der Qualitsit der aufgearbeitet in Materialen usw.aufst­«rende Daten geben zu wollen. Der Kriegsminister teilt in dem Rundschreiben gleichzeitig mit, daß die Bewügung der eingelieferten Daten für staatsfinanzielle Zwecke vollständig ausgeschlossen ist und selbe streng vertraulich nur dazu ver­­wendet werden sollen, daß der Kataster der ungarischen Industrie und des Handels für Zwecke der Militärverwaltung mit vollter Bin­dlichkeit und in vertrauenswürdiger Weife zusammengestellt werden könne. Diese im Kriegsministerium aufzuarbeitende Monographie wird dazu dienen, dem Kriegsministerium in der Zukunft bei der entsprechenden Verteilung der Heereslieferungen behilflich zu sein. Die den Industrie- Unternehmungen übermit­­telten­­ Fragebogen erstrecen sich auf folgende wichtigere Bun­de und wird um deren präzise Beantwortung ersucht: 1. In melchen Betrieben hat die Firma den Heeres­­darf parti­el hergestellt oder ausfertigen lassen ? 2. Wieviel machte der Gesamtverkehr der Firma in den legten drei Jahren aus und welche Summen entfielen von demselben auf die Lieferung und Arbeit des Heereserforder­nisses ? 3. Je nach Warengattung welche unmittelbare Militärlieferungen hat die Firma abgemwndelt und welche indirekte Militärlieferungen wurden pers­pek­uiert ? 4. Welße Bestellungen der Militärverwaltung decte die Firma aus den schon zu Kriegsbeginn auf Lager befindlichen Vorräten und welche von den auf Lager befindlichen Waren hat die Mili­­tärverwaltung requiriert ? 5. Wo wurden die für die Militärlieferungen notwendigen Nähmaterialien, Halbfabrikate, anderen wichtigen Hilfsstoffe und Bestandteile, und zwar vom S Kriegsbeginn bis Ende 1915, beschafft ? 6. Weiche er­wähnenswerte mußte die Firma eventuell infolge der Ueber­nahme der Militärlieferungen machen, welcher Art waren die beschafften Maschinen und wo hat die Firma sie bestellt ? 7. Wieviel Arbeiter beschäftigte die Firma in den für das Militär arbeitenden Betrieben, wie gestalteten sich die Lohn- und Arbeitsverhält­­nisse zufolge des Krieges und welche Verfügun­­gen traf die Firma im Unt­resse ihrer Arbeiter und Angestellten ? 8. Konnten die filierten Lieferungstermine immer eingehalten werden, und wenn nicht, aus welchen Ur­achjen ? 9. In welchem Verhältnis stand der erzielte R­ingemini zu dem Kapital der Firma ? 10. Von welchem Einflusse war der Kriegs­­zustand im Allgemeinen genommen auf den Geschäftsgang der Firma, und von m welcher Einwirkung waren auf den Betrieb die während des Kriegsverlaufes herausgegebenen einzelnen, hauptsächlich wirtschaftlichen Charakter tragenden staatlichen Verfügungen ? 11. Welches sind jene in den vorhergegange­­nen Fragen nicht­­berührten Momente, die be­­treff der an die Unternehmungen und des Industriezweiges der Firma hinsichtlich der An­­passung an die von der Heeresverwaltung erhob­­enen Ansprüche, respektive vom Standpun­ke der Deckung des Heeresbedarfes in den be­­treffenden­ndustriezweigen von Bedeutung waren ? Der Krieg. Die Antwort der Ententemächte auf das Friedensangebot der Zentralmächte wurde in den legten Tagen den berufenen Stellen übermittelt und fiel sie, wie nach den vor­hergängigen Weußerungen der leitenden Staatsmänner der gegnerischen Länder vorausgesehen werden konnte, ablehnend aus... Sie­­ wollen also den angebotenen Frieden nit aus unseren Händen, sie wollen den Krieg fortjeßen, bis sie uns den Stieden bistieren können! Im Dritten Kriegsjahr und nach dem derzeitigen Stande der Kriegslage ist nur mehr die Annahme zulässig, daß diese Leute entweder unwahn­­sinnig oder baderlos fred) und verlogen sind, daß sie es wagen dürfen, sich einer Strömung entgegenstemmen zu wollen, die Schliegli­doc über sie hinnweggehen wird. Ob sie nun wollen oder nicht, der Friede wird kommen, nur daß sie ihn dann später höher bezahlen werden müssen.­­­ ­ . . Swestitionen 2, ‚neue Epoche! son ,­schon gänzlich voktk so besteht: die Hoffnung, tat Rum bald... dort: Halten wird, mo: fidj Bel zu. ben. [den gewohnten „Gesc­hnislen,­­ mehr­ minder heftigen Artilleriekämpfen, zeit­­weisen Infanterieangriffen, die aber stets­­mit dem gleichen Resultate enden : raftlose” Zurücweisung der Stöße mit großem Verluste der Angreifer, während unsere nen und Striegsmaterial bringen. Angriffe immer reiche Beute an Gefange­ t ke Nlenigkeiten. «­­­Budapester Landesmärkte Hlsz Der Josefsmarkt. Der Rohhäutemarkt beginnt: Donnners­­­­tag, 8. März. » Der Ausräumemarkt beginnt: Sonntag, 11. März. . sp» Der allgemeine Warenmarkt beginnt: Sonntag, 18..März. : ©, 7% Der Vargaledermarkt beginnt: Mon­­tag, 19. März­­., -,,"­­Dermedardsmaki.--T.»s Der Rohhäujemarkt beginntr vonaekss tag, 24. Mai. x Der Ausräumemarkt beginnt : Sonntag, 27. Mai. Der allgemeine Warenmarkt beginnt Sonntag, 3. Juni. «­­Der Vargaledermarkt beginnt: Montag, 4. Juni.­­ « Der St. Stefansmarkt. Rohhäuermarkt: Donnerstag, 16. August. Alusräumemarkt: Sonntag, 21. August. All­gemeiner Warenmarkt: Sonntag, 26. August. Bei Vargaledermarkt : Montag, 27. August. Der l­eopoldimarkt. Rohhäutemarkt : Donnerstag, 1. Nov. Ausräumemarkt : Sonntag, 4. November. . Alllgemeiner Warenmarkt: Sonntag, 11. November. me­iR Die Preise der militärischen Ansti­­ftung Partifel. Die Budapester Handels und Ge­werbekammer verständigt Die interessierten Kreise, daß das f. u. f. Kriegsministerium Die endgültigen Preise für die im Juli und August 1915 bestelten Bergsteiger, ferner für Die im Februar 1916 bestellten Werkzeugtaschen, Bad­­riemen und Zutterale festgestellt hat. Die hierauf bezüglichen Verzeichnisse können im Bureau der Handels- und­ Ge­werbekammer eingesehen werden. Die Zeichnungen auf die fünfte unga­rische Kriegsanleihe,. Wir erhielten noch von folgenden Zeiguungen Bek­i­ndigung : Heinrich Kaufmann in Belatiice 10,000 8., Rohhäute­firma Franz Scheller & Sohn in Marcali­au sämtliche fünf Anleihen zusammen 110000 8, die Kaposvärer Woll: und Rohhäutehändler B. Klemeny & Sohn auf alle fünf Anleihen 65,000 8. Die Simontornyaer Lederfa.m­. Bernhard Fr . Sögne erfuhen und um Veröffentlichung daß sie auf die fünfte ungarische Kriegsanleih nicht 5000, sondern 45,0000 Kronen gezeichnet haben, Kunstlederfohlen.Die Lederverteilungs-­ kommission hat michrer jüngsten Sitzung sich« eingehend mit der Frage des Sohlledermangels beschäftigt.Es wurde festgestellt,dass das anri·­«­male Sohllever beinahe ausschließlich für Milii­terzweie in An­pruch genommen ist, sodaß dem zivilen Pu­litum hievon nur einige Berzente bleiben und auch diese nur zweitrangiges Mas­terial bilden. Aber auch von diesem zweitrangi­­gem Leder muß in erster Reihe der Bedarf die Ei­­nbahnen, Bolt und anderer gemeinnüßige Suiliu­stionen gerecht werden, sodaß zur Vertei­lung an die eigentliche bürgerliche Bewohner­­schaft kaum etwas übrig blei­t. Die für Zivil­­zwecke freigegebenen und von der Lederbeschaf­­fungs Art.:Ges. gesammelten Sohllevermengen haben sich wohl in späterer Zeit etwas­­ größert, doch ist auch der Bedarf der öffentlicher Institutionen im Laufe des Winters gestiege und kann demnach die Kommission nur eben­ wenig Kernsohlen verteilen wie vorher. Dem­­gegenüber sind bei der Lederbeschaffungs-Y.: neuerlich größere Mengen, monatlich 35—40,000 Alg. aus Spaltleder getre­te L leder zusammenge­om­men. Die Komm Vargaledermarkt : vember. ; Montag, 12.10: 5

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