Freies Leben, 1955 (2. évfolyam, 1-23. szám)
1955-01-01 / 1. szám
2 Das „heroische Zeitalter“ des Bergbaus Die Aufgabe des „Büssers“ Die Entwicklung der Bergbautechnik liess die primitiven Arbeitsmethoden, die noch vor 100 und 120 Jahren gültig waren, völlig vergessen. Wer denkt heute unter unseren Kumpeln, Hauern und Förderern an die Zeit, da die Bergarbeiter fast noch so, wie zur Zeit der Bergwerksarbeiten im alten Rom, mit offenen Flammen in die Gruben hinunter mussten? Erst im XVII. Jahrhundert wurde die Grubentechnik auch in Ungarn modernisiert, so dass die ersten Grubenhunte und Grubenaufzüge zur Verwendung gelangten. Nichtdestoweniger wurde beispielsweise die Verwendung offener Leuchter, die keinen Schutz gegen die „schlagenden Wetter” boten, boibehahen. Erst als Davy seine Sicherheitslampe im Jahre 1815 erfand, war es auch mit der traurigen Aufgabe des sogenannten „Büssers” zu Ende. Wer war nun dieser „Büsser”'.' Der „Büsser” war ein Bergarbeiter, der vor Beginn der Schicht durch Auslosung unter den Kameraden dazu bestimmt wurde, mit einer Kerze oder sonstigen offenen Licht in den Schacht hinunter zu kriechen, um das an der Decke desselben angesammelte Methangas zur Entzündung, zur .Explosion zu bringen. Wie dieser „Büsser” bei der lebensgefährlichen Arbeit vorgehen musste, zeigt unser Bild. Diese Art der Vertilgung des Methangases war noch im ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts gebräuchlich. Sehr oft kam der arme „Büsser” natürlich aus der Grube nicht mehr zurück: die „schlagenden Wetter” machten ihm den Garaus. Unser zweites Bild zeigt das vor Erfindung der Davy-Lampe in den Gruben gebräuchliche „Geleuchte”. Das „heroische Zeitalter” des Bergmannes ist aber längst vorbei, Wissenschaft, Technik und staatliche Führung trugen seither sehr viel zur Sicherung des Lebens in den Gruben bei. Dr. B. S. dass die Werktätigen der Landwirtschaft besonders bedacht darauf sein sollen, Produkte zu liefern, die infolge ihres landwirtschaftlichen Charakters als Tauschwaren für das Ausland in Betracht kommen. Es zeigt sich, dass hervorragende Exportwaren, Wein, Gänseleber, Tomatenpuree, Eier und verschiedene andere Produkte in der letzten Zeit weniger exportiert wurden, obwohl sie im Auslande sehr gesucht und hochgeschätzt sind, nicht nur in Westeuropa, sondern auch in den überseeischen Ländern. Aus den Aeusserungen des Minister-Stellvertreter geht hervor, dass unsere landwirtschaftliche Produktion, wenn sie nur um 10 Prozent gehoben würde, diese 10 Prozent allein genügen würden, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte in grossem Masstabe zu importieren. In diesem Falle könnten 15.000 Stück Universaltraktoren, 15 Millionen Kilo Baumwolle, 4 Millionen Kubikmeter Bauholz, 5 Millionen Kilo Wolle, 120 Millionen Kilo Zitronen, 200.000 Stück Berieselunqsawarate, 60.000 Stück Fuhrwerke, 30.000 Pferdegeschirre und 50.000 Paar Stiefel eingeführt werden, abgesehen von ungezählten anderen Maschinen, Werkzeugen und Waren. Es werden besonders die Weinbauern von Tokaj, Badacsony und Villány aufmerksam gemacht, sich gründlich ihren Aufgaben zu widmen, aber auch die Wirtschaften jener Gegenden, wo Produkte, die für den Export in Betracht kommen, angßbaut werden. Besässe der Mensch die Beharrlichkeit, so wäre ihm fast nichts unmöglich. (Chinesischer Spruch) Das „Geleuchte”. , Bessere Landwirtscbaft-erhohter Import Aus Aeusserung des ersten Stellvertreters des Ministers für Aussenhandel, Jenő Incze geht hinsichtlich der Erhöhung unserer landwirtschaftlichen Produktion im Sinne des Regierungsprogrammes hervor, dass unsere Landwirte fortlaufend mit mehr landwirtschaftlichen Maschinen, Traktoren, Werkzeugen, Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel aus dem Auslande versorgt wurden. Besonders Kunstdünger wurde im vergangenen Jahre in grossen Mengen aus dem Auslande importiert. Die Landwirte werden daher aufmerksam gemacht, mit diesen Importartikeln, die Devisen beanspruchen, äusserst sorgsam, sinngemäss und wirtschaftlich umzugehen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, Die einheimischen heiligen Könige hiessen Franzi, Hansl und Gansl. Jawohl, Gansl, obwohl auch er Hansl hiess, aber er hatte einen vertrackten Zungenfehler und sprach das H aís G aus; er musste ia auch vom anderen Hansl unterschieden werden. Als in jenem fernen neuen Jahr der dicke Schnee auf den buckligen Dächern von Sopron lag, wollten diese Drei dem schönen Brauch der Dreikönigwanderung folgen, in Würdigung der biblischen Weisen aus dem Morgenlande, die vor grauen Zeiten mit Kamelen, Elefanten und Rappen, von bunter Dienerschar begleitet, nach Bethlehem kamen. In jener langsamen Welt, ohne Eisenbahn und Flugzeug, mochte dies eine gewaltige Leistung gewesen sein. Freilich tauchten Schwierigkeiten auf. So wollte zum Beispiel keiner der Mohrenkönig sein, versteht sich. Aber, wie immer, entschieden Macht und Vorrang. Der Hausherrfranzi kam überhaupt nicht in Frage, wollte doch er Stern, Krippe, Leinenzeug, Flachsbart und Papierkrone beistellen, sogar Ohrenringe und eine goldene Lanze für den Melchior. Hansl war ein Bauernkind und ein Dirksrhädel, es sollte nur einer versuchen, ihm das Gesicht schv.'arz anzustreichen! Gansl aber, der Hausmeistersohn, schien für die finstere Rolle vom Schicksal bestimmt zu sein. Dann hatte er ja auch diesen komischen Sprechfehler, und sollte überhaupt froh sein, mittun zu dürfen. Ja, anderseits war aber der Gansl auch unentbehrlich, denn er war der einzige, der singen konnte, was von grösster Wichtigkeit war, denn gerade der einschmeichelnde Gesang sollte Herzen, Türen und Truhen öffnen. Sieh da, sagte die Hausfrau, ein Künstler, dem kommt ihr nicht nach. Hört doch, wie schön! Gansl sang mit rundem Mund: Warum, o liebliches Kindlein, liegst du so arm und bloss, und nur in schlechtem Windlein in deiner Mutter Schoss? Im Dreigesang klang es freilich weniger schön, es war aber auch ein schwer zu singendes Lied, nichts für Stümper, und es musste auch noch leichteres versucht werden, wobei viel verdorben werden konnte: Die heiligen drei König mit ihrem Stern, Die essen und trinken, aber zahl’n nicht gern. Und so weiter. Und irvtfoier konnte es der Gansl am besten. Dies verdross den Franzi und er brummte, man möge doch wegen dieses erbärmlichen Gesanges nicht gar so viel Aufhebens machen und überhaupt sehen, dass man weiterkomme. Es würde schon irgendwie werden. Ja, die Zeit drängte, die Dreikönignacht, das Symbol, die Legende riefen, und das Trio zog aus. Zog aus, zwiespältig und uneinig, aber angetan mit Leintuch, Hängebart und Krone. Franzi trug den vom Meister Riemer gekleisterten Weihnachtsstern, der durch einen sinnreichen Mechanismus hoch über die Köpfe gehoben und wieder gesenkt werden konnte. Die „heiligen drei Könige” wanderten also die breite, Michaelisgasse bergan, Gansl erhob seine Stimme, die Bauern und Grossmütter, Mütter und Kinder kamen vor die Tore, sahen den Stern, die Krippe langsam und hold heranschwanken, legten die Köpfe schief und das Kinn in die Faust, sagten ei-ei und schauschau und horchten auf den Gesang, der sich aus einer schwebenden, einer knarrenden und einer falschen Stimme aufbaute. Der Schnappsack Franzis begann sich mit Würsten, Äpfeln, Honigkuchen und Nüssen zu füllen. Erfolg macht gierig und unersättlich, und auf einmal erklärte Franzi, zwei Drittel der Beute kämen ihm, dem König Kaspar, als Oberhaupt zu! Hansl zuckte mir die Schulter, ach was, bei ihm daheim gab es Würste und Krapfen genug. Der Gansl aber muckte auf! Er müsse sein Drittel bekommen! Schwarz angestrichen sein, herrlich singen und zu kurz kommen! Nein! Er singe nicht weiter, verstanden? Franzi zischte ihn nieder; vorerst ging alles noch gut weiter, es regnete Dörrbirnen, Quittenkäse und Beugel, und der schwerhörige Glasermeister Hauner überhörte sogar, als der Gansl, mit seinem verdammten Sjprechfehler, „wir danken schön, Herr Gauner”, sagte; aber zwischen Singen, Einfieimsen und Weiterwandern wurde der Streit immer heisser. „Wirst gleich singen, verfluchter Kongoneger!” — grollte Franzi und stiess den Gansl in den Hosenboden. Gansl aber stierte schwarz und verstockt vor sich hin und presste die graurotbemalten Lippen zusammen. Franzi stiess immer heftiger, da wurde es auch dem Gansl zu dumm, er stiess und boxte zurück, es ging hin, her, hin, her, und schliesslich wunde es ein regelrechtes Gefecht, wobei der Gansl die goldene Lanze am Bauch des Königs Kaspar zerknickte, und dieser den Stern von Bethlehem dem Mohrenfürsten Melchior um die Ohren schlug. Dabei stiessen sie Balthasar mit der Krippe in den Dreck, König Balthasar wurde nun auch zornig und handgemein, bis endlich der Mesner sich wutentbrannt ins Getümmel warf und eine Anzahl „Watschen” austeilte, um dem Missbrauch mit heiligen Dingen ein Ende zu bereiten. So artete das fromme Beginnen in Zwietracht und Gewalttätigkeit aus, und unter dem Gejohle der Gassenbewohner verloren sich die heiligen drei Könige in drei Richtungen. Das Kindervolk sang .ihnen spöttisch nach: Die heiligen drei König mit ihrem Stern, Die fressen die Zwetschken und schlucken die Kern... R. B. DIE IJNEINIGEN DREI KÖNIGE FREIES LEBEN * Die ersten Gedanken der Weiber und die zweiten der Männer sind die besten. (Sprichwort) Ungarische Gäste im Burgenland Im Zeichen freundschaftlicher Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn fand in der Hauptstadt Burgenlands, in Eisenstadt (Kismarton) eine vom Landesfriedensrat durchgeführte Begegnung statt, zu der eine ungarische Volkskunstgruppe von jungen Arbeitern, Angestellten und Studenten aus Budapest unter der Führung des Vizepräsidenten des ungarischen Friedensrates Nánásy erschien. Die Veranstaltungen und die künstlerischen Vorführungen der ungarischen Gäste ernteten nicht nur in Eisensta-Jt, sondern auch in der Ortschaft Oberwart ausserordentlichen Beifall. Winterwinke für den Imker Mit Eintritt der kalten Jahreszeit ziehen sich auch unsere Bienen in den Stock zurück und versuchen durch Zusammenkriechen und gegenseitiges Erwärmen den Winter heil zu überstehen. Budapest, iin Januar 1955 Die Anfangserfolge der „Silbernen-Aelire“ Kurse An den „Silbernen-Aehre“Kursen, die im ganzen Lande begonnen haben, nehmen 6400 Einzelbauern, 2553 LPG-Mitglieder und 1785 Werktätige aus staatlichen Wirtschaftsbetrieben teil. In der Ortschaft Sopronnémeti, die nur 640 Seelen zählt, haben sich 27 Landwirte zur Teilnahme an den Kursen gemeldet. Einer derselben, Gyula Bereczky sagte ü. a.: „Ich bin schon 55 Jahre alt und habe erst jetzt in den ersten Lehrstunden erfahren, wie wichtig beispielsweise die Rolle des Stickstoffes bei der Entwicklung der Pflanzen ist und wie man dieses wichtige Pflanzennährmittel im Boden ersetzt. Auch hinsichtlich der Obstkultur und der Pflege der Obstbäume habe ich viel neues erfahr'zsjy» ■ Eine Lehrkraft der Kurse, Wirtschaftslehrer Károly Tompa erklärt u. a., dass man in den Kursen der Viehzucht besonders Augenmerk widmet. Dieser Gegenstand wird auf Grund lokaler Verhältnisse unterrichtet. * Freilich gibt es unter den Teilnehmern auch „Strohfeuermenschen“, die sich einschreiben liessen, zur ersten Stunde pünktlich erschienen und dann plötzlich für immer verschwanden. Die Kurse dürften voraussichtlich vermehrt werden, da nicht alle Angemeldeten auf genommen werden konnten. Bemerkenswert ist ein Beispiel aus Cserkeszőlő, wo sich zu dem Kurse ein Lehrer und zwei Lehrerinnen gemeldet haben. Die Hauptaufgabe des guten Imkers ist, die winterliche Ruhe des Stockes zu sichern, nicht minder aber auch darauf zu achten, dass die Bewohner des Bienenstockes mit entsprechender Luftmenge vei sorgt werden. Die Bienen benötigen viel weniger Luft, als grössere Tiere, was leider nicht immer beachtet wird. Manche Imker lassen auch für die Winterzeit eine zu grosse Öffnung am Stockeingang zurück, so, dass der kalte Wind durch die Waben weht. Dadurch verbrauchen die Bienen naturgemäss zur Ernährung ihrer erstarrenden Glieder, mehr Honig. Zweckmässig ist die Grösse der Öffnung, mit 6 bis 3 X 1 bis 2 Zentimeter zu bestimmen, wobei man aber die Grösse des Schwarmes zu berücksichtigen hat. Die Öffnung darf aber nicht zu klein sein, weil sich ansonsten im Stock Dunst bildet, wodurch der Schwarm beunruhigt werden kann.