Neue Zeitung, 1999 (43. évfolyam, 1-53. szám)
1999-01-02 / 1. szám
Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 43. Jahrgang, Nr. 1 Preis: 44 Ft Budapest, 2. Jänner 1999 Stifftuny und ^edaátím Tieote fyituay míaúzÁm Mm dickem eiet ylüMic&eü und ye&undeé netted fa/inf Die LdU hat in ihrer ersten Legislaturperiode Wichtiges, in mancher Beziehung sogar Historisches geleistet. Es wurde eine handlungsfähige Organisation auf- und ausgebaut, eine gut funktionierende Infrastruktur geschaffen. Durch die Veranstaltungen zum 50. Jahrestag der Vertreibung wurde vielen Ungamdeutschen geholfen, dieses historische Trauma zu überwinden. Die enorme organisatorische Leistung auf kulturellem Gebiet hat viele unserer Gemeinschaften in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und auch wunderbare neue Früchte gebracht. Das am 17. Jänner neu zu wählende Selbstverwaltungsgremium wird - so denke ich - eine solide geführte, wirtschaftlich stabile, politisch angesehene Organisation übernehmen können. Auf die neue IxiU wartet viel Kleinarbeit. Sie wird noch sachlicher und kompetenter arbeiten müssen als ihre Vorgängerin. Und sie darf kein Machtzentrum werden, sondern muß bei ihren Entscheidungen ständig die Interessen der Basis, der ungamdeutschen Menschen und ihrer Gemeinschaften, vor Augen halten. Sie muß ge- Also ran! wissermaßen auch als Dienstleistungsorgan funktionieren. Was sollten die strategischen Zielsetzungen der neuen LdU sein? An erster Stelle steht eine noch effektivere Interessenvertretung, um unser Ziel, eine tatsächliche Kulturautonomie, erreichen zu können, denn nur dadurch können wir eine gesicherte Zukunft in diesem Lande haben. Um diese Zielsetzungen auch verwirklichen zu können, muß einiges neu durchdacht werden. Wie verhalten wir uns zur Politik, zu Legislative und Exekutive, Parlament und Regierung? In dieser Beziehung wird viel mehr Hintergrundarbeit nötig sein. Weniger Reden und mehr Gespräche! Die neue LdU darf nicht versäumen, den ungamdeutschen Parlamentsabgeordneten eine korrekte und enge Zusammenarbeit anzubieten, und auch mit ihrer Hilfe an jene Politiker heranzutreten, die uns gegenüber wohlgesinnt sind. Und ähnliches gilt auch für die Verwaltung. Da ich aus diesem Bereich komme, weiß ich, daß es viele Beamte gibt, die bereit sind, für unse-Otto Heinek war bis zum 1. Dezember Vizevorsitzender des Minderheitenamtes. Wurde in Szekszárd zum Abgeordneten der Deutschen Selbstverwaltung gewählt. Ist zur Zeit Berater des LdU-Vors:tzenden und kandidiert für den Vorsitz der LdU. re Sache mitzuarbeiten. Sowohl in den Ministerien als auch bei den Komitaten und in der Kömmunalverwaltung. Kommunalpolitik ist genauso wichtig wie die Landespolitik. Die LdU darf auf die Erfahrungen jener Bürgermeister, Komitatstags- und Kommunalabgeordneten nicht verzichten, von denen viele schon in zwei oder drei Legislaturperioden fachliche und politische Kompetenz und Engagement bewiesen haben. Diese Beziehungen sollten in Form eines Beratungsgremiums institutionalisiert werden. (Fortsetzung auf Seite 2) Ein besonderes Symbol des Dankes Als besonderes Symbol des Dankes für die opfervolle Arbeit der unrechtmäßig vertriebenen Deutschen bezeichnete Ministerpräsident Viktor Orbán den Minderheitenpreis an Heinrich Reitinger, den geschäftsführenden Vorsitzenden des Ungamdeutschen Sozial- und Kulturwerks (München). In seiner Rede nannte Orbán unsere Region „eine farbenfrohe-genußvolle Au“ in Mitteleuropa und meinte, die Vielfalt gereiche uns zum Vorteil. Mit dem System der Minderheiten-Selbstverwaltungen trag Ungarn zum Rechtssystem Europas bei. In der Existenz der Minderheiten sehe die Regierung kein Problem sondern eine Chance. Am Tag der Minderheiten übergab der Ministerpräsident im Parlament Organisationen und Persönlichkeiten die hohe Auszeichnung (auf unserem Foto: Viktor Orbán, zweiter von links, mit den Ausgezeichneten. Links: Heinrich Reitinger). Zu Ehren des Tages wurde am Abend im Budapester Bulgarischen Kulturzentrum ein Galaprogramm dargeboten, an dem Kulturgruppen aller 13 Minder-heiten mitwirkten. Die Ungamdeutschen vertrat der Frauen-Kammerchor aus Sanktiwan bei Ofen. Eingehender über den ausgezeichneten Heinrich Reitinger lesen Sie auf Seite 4. Mit der Beilage BUSCH-TROMMEL für Deutschpädagogen Aus dem Inhalt Minderheiten kein Sicherheitsrisiko In den letzten Monaten hörte man von Politikern der EU und auch von Vertretern dieser Länder in Ungarn, daß man die Minderheiten in den Beitrittsländem als Sicherheitsrisiko betrachte. Minderheiten: Bereicherung oder Risiko? Zu diesem Thema befragten wir den parlamentarischen Beauftragten für Minderheitenfragen, Dr. Jenő Kaltenbach. Seite 3 NZ-Gespräch mit Dr. Hannes Pórias „Aus der Sicht Ungarns ist es am wichtigsten, daß sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union entschieden haben, Beitrittsverhandlungen auf der Ebene des Rates mit den Beitrittskandidaten zu führen. Das ist deshalb so wichtig, weil die eigentlichen Aufnahmeverhandlungen zwischen ihnen und den Mitgliedsstaaten stattfinden. Dies sagt im NZ-Gespräch Dr. Hannes Pórias, Botschafter Österreichs in Ungarn Seite 4 „Wie’s daheim war“ Große Überraschung und Freude löste in Kleindorog das schöne und umfangreiche Buch aus. Rosi Hoffmann, die in Stuttgart lebende Autorin, erblickte als Rosalia Brunner in Kleindorog das Licht der Welt. Als sie acht Jahre alt war, wurde ihre Familie vertrieben. Die Erlebnisse seinerzeit in Kleindorog veranlaßten sie zum Handeln. Seite 6 Monographie über Werischwar Seit September ist die schon längst erwartete Monographie über Werischwar von Michael Fogarasy- Fetter auch in ungarischer Sprache in der Stadtbücherei erhältlich. Das Buch ist das Lebenswerk des hochgeehrten pensionierten Lehrers und Bibliothekars der Stadt. Seite 6 Ungamdeutsche Christliche Nachrichten Seite 11/12 Jugend-Spezial Seite 14