Neuer Weg, 1959. június (11. évfolyam, 3140-3164. szám)
1959-06-12 / 3149. szám
Seit© § Wenn man . in Peking lebt, hat man manches Ungemach zu ertragen. Sooft der Sandsturm die Sonne verdunkelt, gibt es keinen Schutz gegen den Staub, der durch Fensterritzen und Kleider dringt. In den letzten Alonaten bekam die Wüste Gobi einen Konkurrenten : die ganze Innenstadt wurde eine einzige Baugrube von gigantischem Ausmass. Ausgedehnte Bauplätze erstreckten şich auch in den Aussenbezirken, insbesondere im Osten, ausserhalb der Stadtmjuer. Man sah Zehntausende Bauarbeiter Tag uni Nacht die Erde aufwühlen ; nach und nach erwuchsen die Umrisse ragender Grossbauten, vor allem auf dem Tien An Aien, Pekings berühmtem Herzstück. Bei Nacht erstrahlen die' Baugerüste, im Licht ungezählter Glühbirnen, als ob jemand .beleuchtete Hügel mitten in die Stadt gezaubert hafte. Die dünne Staubschicht auf der Gaümenschsimhaut wurde permanent. Die Staubplage ist nicht das einzige Übel. Wer öffentliche Verkehrsmittel benützen muss, sieht sich, besonders in den Stunden vor Arbeitsbeginn und nach Arbeitsschluss, erheblicher Alühsal ausgesetzt. Alle Verkehrsmittel, Autobusse, Obusse, sind überfüllt; die immer hilfsbereiten, meist jungen Schaffnerinnen ermahnen die Fahrgäste wortreich und erfolgreich zur Disziplin. Aber immer neue Strassen werden aufgerissen, und in den täglich wechselnden Umleitungen sich auszukennen, erfordert umständliches Herumfragen, was wieder zur Voraussetzung , hat, dass man fragen kann. Babyjahre einer Weltstadt Was geht in dieser Stadt vor ? Am 1. Oktober werden es zehn Jahre sein, dass M a o T s e -1 u-rt g von der Höhe des Tien An Aien die Volksrepublik ausgerufen hat. Wie entwickelte sich die Hauptstadt Chinas in diesen zehn Jahren ? über das zehnte Jahr, das offenbar für das neue Gesicht Pekings ein entscheidendes sein wird. lässt sich hur soviel sagen, was der Peking-Bewohner im Vorbeigehen,, erhascht, aber über die vorherigen neun Jahre gibt es Daten : Daten über die Babyjahre einer Weltmetropole. Dieses Baby ist rund dreitausend Jahre alt. Peking bestand schon zur Zeit der sagenumrankten Tschou- Dynastie allerdings nur als Hauptstadt eines feudalen Kleinstaates. Politisches und wirtschaftliches Zentrum Chinas ist Peking „erst“ seit dem 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Die Stadt innerhalb der Aiauern ist ein steinerner Ausdruck der -alten Gesellschaft : Paläste und Hütten, Glanz und Schmutz. Peking war eine Stadt, die wenig produzierte; sie verzehrte, was andere erzeugt hatten. Die Volksbefreiungsarmee, die Peking t)ach der kampflosen Kapitulation ’ des Garnisonskommandanten friedlich befreite, fand die Hauptstadt in einem Zustand äusserster Verwahrlosung vor. Von den 289 km der einstigen Kanalisation waren nur 22 km benutzbar — der Rest war vom Unrat der Jahrhunderte verstopft. Die erste Aufgabe war, die Stadt zu reinigen, zu reparieren, instand zu setzten. Dann erst konnte man an die Planung herangehen. Ein zweites Peking in zehn Jahren Partei und Regierung hatten beschlossen, Peking in eine produzierende Stadt zu verwandeln. Das politische und kulturelle Zentrum Chinas sollte auch ein industrielles sein. Am Ende des ersten .Fünfjahrplans (1958), betrug die industrielle Produktion Pekings bereits das Zwanzigfache von 1949. Seit der Befreiung wurden 25,8 Millionen Quadratmeter Bodenfläche neu bebaut (davon fast die Hälfte für Wohnzwecke), das ist mehr als vorhanden gewesen. Mit anderen Worten, ein zweites Pekin" ist in diesen neun Jahren entstanden. Eine Million, Pekinger »sind in neue Wohnungen eingezogen. Um den Wandel in den Grundbedingungen des grossstädtischen Lebens an einem Beispiel klarzumachen, sei auf die Trinkwasserversorgung hingewiesen.' Zur Zeit der Befreiung gab es Leitungswasser nur für 640 000 Menschen. Heutei benützen die 3,4 Millionen Einwohner des eigentliehen Stadtgebietes (Gross-Peking, einschliesslich der ländlichen Vororte, zählt 6,6 Millionen Einwohner), die Wasserleitung. Wer in Peking lebt, beklagt sich über die Unzulänglichkeit der städtischen Verkehrsmittel. Aber nur wenige wissen, dass die Hauptstadt 1949 neben der vorsintflutlichen Strassenbahn nur 34 Kilometer Autobuslinien hatte; heute durchziehen Autobusse auf einer Gesamtstrecke von 718 Kilometern die Strassen Pekings. Dazu kommen 48 Kilometer der schmucken Trolleybusse, deren Netz sich unglaublich schnell ausdehnt, seitdem am 10. März dieses Jahres, die letzte Strassenbahn über die Geleise humpelte. Autobus statt Strassenbahn Peking hat die Strassenbahn aus dem Stadtbild’ entfernt und durch Autobusse und Obusse ersetzt, die in dichter Folge durch die Strassen jagen. Dass trotzdem die Verkehrskalamität nicht behoben ist, wird damit erklärt, dass die Zahl der Vehikel (im Vergleich zu 1949) sich etwas mehr als verfünffacht, die Zahl der Fahrgäste dagegen etwas mehr als verfünfzehnfacht hat. Die einzige Lösung ist die U-Bahn. Sie ist kein Zukunftstraum mehr; an ihrer Vorbereitung wird gearbeitet. Wandern wir nun entlang der grossen Ost-West-Achse (die in ihrem mittleren Teil Tschangan-Boulevard heisst) zum Tien An Men, dem leuchtend roten Haupttor der einstigen Verbotenen Stadt. Diese Strasse wird das zukünftige Peking in einer Länge von 40 Kilometern durchschneiden; mit einer Breite von 112 Metern ist sie die Para'destrasse Pekings, an der die neuen öffentlichen Gebäude teils schon stehen, teils stehen werden. Es ist im Augenblick nicht ganz einfach, sich auf dieser Strasse fortzubewegen; an dem Tag, da die Strassenbahn ihren Verkehr einstellte, kamen Tausende Strassenarbeiter und rissen sie in ihrer ganzen Länge auf. Dies geschah in zwei Teilen ; während eine Hälfte von Spitzhacken aufgestochen und von Schaufeln mächtiger Bagger aufgewühlt wurde, rollte auf der anderen Hälfte der Grossstadtverkehr ab. Straşsenbahnschienen, Leitungsmaste, Wartehäuschen wurden zum alten Eisen geworfen. Sobald die Dampfwalzen die neue Asphaltdecke glattgepresst hatten, wechselte der Verkehr auf die neue Strassenhälfte und die unberührte Seite kam unter Spitzhacke und Bagger. Der neue Tien An Men Wer jemals auf dem Tien An Men gestanden ist, wird die majestätischen Masse dieses Rechtecks nicht vergessen. Der Platz, aus dessen Mitte seit einem Jahr der Obelisk der Märtyrer aufrag.t, hat eine- solche Tiefe, dass sich das „Tor. des Himmlischen Friedens“) hinter dem die früherem'K^işţrpalásté symmetrisch angeordnet sind, mit seiner Höhe von 33 Metern wie ebenerdig ausnimmt. Hier wächst nun in einem Tempo, das selbst in China vergleichlos bleibt, das grösste Bauvorhaben Pekings in die Höhe. Zu beiden Seiten des Platzes erheben sich mächtige Bambusgerüste, die vorläufig die Konturen der Bauten nur ahnen lassen. Man sieht, dass der Platz vor dem Tor der „Verbotenen Stadt“ noch weiter werden wird, flankiert von den beiden Neubauten, deren Höhe ungefähr der des Tien An Men entspricht. Noch sind die Bauten hinter dem dichtmäschigen Gerüst verborgen, so dass über ihre Architektur nichts ausgesagt werden kann. Uber die Bestimmung der Anlage wissen die Pekinger folgendes zu erzählen ; auf der Westseite, des Platzes ersteht eine Kongresshalle mit einem Fassungsraum, der wohl nicht weniger als 1U000 Sitzplätze haben dürfte; das Parallelgebäude auf -der Ostseite wird zwei Museen beherbergen : ein Revolutionsmuseum und ein Historisches Museum. Wiewohl man mit den Bauarbeiten erst im Dezember vorigen Jahres begonnen hat, besteht die Absicht, den Festgästen zum zehnten Jahrestag der Republik den neuen Tien An Men vor Augen zu führen. Bei einem Geburtenüberschuss von 2,5 bis 3,5 Prozent jährlich wächst Peking zu einer der grössten Städte der Welt heran. Aber das allein befriedigt nicht den Ehrgeiz der chinesischen Kommunisten. Mit der Grösse der Auf. gäbe wird die Verantwortung für die kommenden Generationen immer schwerer. Noch merkt man vielen Wohnbauten an, dass es den öffentlichen Bauherren vorest nur auf die Quantität ankäm, um dem allerdringendsten Notstand abzuhelfen. Aber schon werden Anforderungen an die Güte des Materials und an die Gefälligkeit der Form, erhoben, was nicht ohne Kritik an vorhandenen Mängeln abgeht. Wälder gegen Wüstenstaub Der Umbau Pekings ist gewiss eines der grössten städtebaulichen; Vorhaben dpr Gegenwart. China hat die Welt mit dem Tempo seines Aufbaues überrascht. Städte baut man aber nicht für Jahre, sondern für Jahrhun derte. Die Bäume, in den neuen Parkanlagen sind noch klein, und Schatten kann man von denen vorläufig nicht erwarten ; aber die weitgestreute Anlage der Grünflächen verrät die Kühnheit des Planes. Das dreitausendjährige, verstaubte Peking wird eine moderne Gartenstadt werden, von einem breiten Wald, und Wiesengürtel gegen den Staub der Wüste Gobi geschützt. Die kahlen Hänge der Westberge bedecken sich schon jetzt mit dem zarten Grün des Jungwaldes, gepflanzt von Schülern und „Kadern“, die in endloser Kette einander beim Werk der Aufforstung ablösen. Sie lei. sten diese Arbeit für die Gemeinschaft freiwillig — wie sie im vergangenen Jahr den Staudamm bei den Minggrä bern gebaut haben, wie sie gegenwärtig bei den Grossbauten am Tien An Men Hand anlegen —, weil für sie sozialistisches Denken bereits das natürlichste ist. WeHh. man in Pekihg lebt, fühlt map, mitten irrt lästigen Staub, der von den Bauplätzen herüberweht und durch Fensterritzen und Kleider dringt, den Frühling der Menschheit. Bruno Frei (,, Volksstimme“) f " j 11 / <1 Aussenansicht des neuen Hochhauses für das Telegraplienamt Das moderne Gebäud? von Radio Peking liegt in der betriebsamen Fuwai-Strasse. In diesem Gebäude ist im 10. Stock das Fernsehzentrum untergebracht. (64. Fortsetzung) , „Wie ist er im Dienst ?“ „Willig, die Kameraden haben ihn gehn.“ „Haben ihn gern,-hm. Gehört er der Tudeh an ?“ Der Oberst sah dem Leutnant ins Gesicht. „Nein“, log der Leutnant. „Behalten Sie den Mann im Auge, rate ich Ihnen. Kommt aus einer berüchtigten Familie.“ „Zu Befehl.“ Der Leutnant riss die Hacken zusammen und nahm sich vor, Akbar zu warnen, künftig vorsichtiger zu sein. Breitbeinig stellte sich der Oberst vor die Front, faltete die Hände auf dem Rücken und fuhr fort, den Soldaten vom Gespenst der bolschewistischen Gefahr zu erzählen. Von einem Blutbad sprach er, das die Russen anzurichten gedachten. Er malte ein düsteres Gemälde, wobei er nicht mit Details sparte. Redewendungen und Beispiele gebrauchte, die er bereits angewendet hatte, als er noch mit faschistischen Agenten zusammenarbeitete, mit deutschen Offizieren und Bctschaflsangestellten des Hitlerreichs. Es fielen die Worte „Rote Gefahr“. „Bollwerk“, „asiatische Horden“, alles Begriffe aus jener Zeit, in d.r das faschistische Deutschland in Iran jene Stellung einnahm, die jetzt Amerika innehattel Die Herrscher hatten gewechselt. Ideen und Vpkabular waren .geblieben. Oberst Alirgolas .endete . mit den Worten: . „Wenn uns Seine Majestät der Schah eines Tages zu den Waffen nt'en sollte," weil das Vaterland in G f-hr ist. dann, glaube ich, werdet ihr seinem Ruf folgen, Kameraden, Alle Rechte bei Verlag Tribüne, Berlin um zu kämpfen bis zum letzten Blutstropfen oder unterzugehen! Hurra!“ Wenn seine Worte bei den meisten Soldaten auf fruchtbaren Boden gefallen waren, so gab es doch einige, nicht zuletzt Akbar, die wussten, was der Oberst gemeint hatte, und dass seine Rede kein anderes Ziel verfolgte, als sie langsam auf die Besetzung Aserbaidshans vorzubereiten. Müde, mit wunden Füssen und knurrendem Adagén, schleppten sie sich des Abends in die Kasernen. Dort erfuhren sie, dass die umliegenden Dörfer auf Befehl des Obersts geräumt wurden und Alanöver mit scharfer Alunition, Artillerie, Panzern, Jagdgeschwadern und Bombern durch, geführt werden sollten. Akbar war dabei, sein Gewehr zu reinigen, als er zum Leutnant gerufen wurde. „Du warst undiszipliniert“, ermahnte ihn der Leutnant. „Du hast während der Ansprache des Obersts gelacht.“ „War ja auch lächerlich, was er ge sagt hat. Die wollen Asc.rbaidshan überfallen,, weil ihnen die Regierung nicht passt“, entschuldigte sich Akbar. „Das weiss ich“, antwortete der Leutnant, ging auf Akbar zu, blieb vor ihm stehen und sah ihm fest ins Gesicht. „Wenn ich dich jetzt verwarne, dann verwarne nicht ich dich, sondern dann verwarnt dich die Tu. deh. Ein Wort vom Qberşt, und. du bist erledigt. Die Partei braucht aber in der augenblicklichen Situation jeden Mann, Genosse Kudra. Begreife das. Jeden Mann brauchen wir, gerade in der Armee, wo wir überall auf Schwierigkeiten stossen, und gerade jetzt.“ Vom Flur her hallten Befehle. Gespannt sah der Leutnant zur Tür, dann setzte er sich, bat Akbar, sich gleichfalls zu setzen, bot ihm eine Zigarette an, schlug die Beine übereinander und fuhr fort: „Wie weit bist du mit deiner Arbeit ? Ist es dir gelungen, neue Leute zu gewinnen ?“ „Ist verdammt schwer“, antwortete Akbar kleinlaut. „Interessiert sich keiner für Politik. Heute, als wir den Schützengraben aushoben, sagte mir einer, dass es bei der Armee immer noch besser sei als daheim. Kein Wunder. Hier hat er seine Kleidung und sein Fressen.“ „Du hast gehört, dass der Oberst die Dörfer räumen lässt, damit er Verhältnisse bekommt, die denen in Äserbavishan ähnlich sind. Wir werden also die Felder mit unseren Panzern zerwalzen, die Hütten der Bauern, ihr ganzes Hab und Gut von unseren Granaten und Bomben zerfetzen lassen, Nichts werden sie vorfinden, wenn sie zuriiekkommen. Kein Stein \yird auf dem anderen bleiben. Das ist Stoff, Agitationsstoff, Genosse Kudra. Hast du dir das überlegt ? Hier kannst du den Kameraden, mit denen du zusammenliegst, klarmachen, dass eine Armee, die sich in falschen Händen hefindet, wie unsere Armee, nicht der Freund des Volkes ist, sondern sein Feind, und dass sie nur den Interessen derer dient, die sie befehligen, in unserem Falle den Interessen des Schahs, der “ Grossgrundbesitzer, wie Oberst Mirgolas, den Interessen der Engländer .und, Amerikaner, die aus unserem Land ’eine riesige Aufmarschbasis gegen Russland machen wollen.“ „Was machen wir“, fragte Akbar, „wenn sie^ uns nach Aserbaidshan schaffen?. Ich "kann nicht .auf meine eigenen Brüder schiessen, Genosse. Das kann man nicht verlangen, und ich glaube, viele andere können es auch nicht. Als wir damals wegen des Streiks nach Aghadjari mussten, habe ich auch nicht geschossen.“ Der Leutnant ging zum Fenster, sah hinaus auf den Kasernenhof, wo ein Unteroffiziert mit etwa zwanzig Soldaten exerzierte, sie hinlegen liess und den Befehl gab, die Gasmasken aufzusetzen. „Darüber werde ich mit General Asimi sprechen“, antwortete der Leut, nant versonnen. „Er gehört zu uns. Wahrscheinlich wird er sagen, wir sollen überlaufen. Ich weis es nicht. Eins steht fest, die Volksrepublik Aserbaidshan niederzuwerfen helfen wir nic-iit mit.“ Er amtete tief, ştiess die Luit aus, als stöhne er. 3 Es war noch Nacht, als Whigest in Begleitung des englischen Botschaftsahgestellten Prenton auf dem Flugplatz in Teheran eintraf, auf dessen taghell erleuchteten Rollbahnen silberglänzende Maschinen standen. Auf dem Wege zum Flugplatz fragte Whigest: „Hat man Ihnen gesagt, dass wir in Basra zwischenlanden ?“ Prenton verstand nicht, weil AIotorenlärm die Worte des Generaldirektors verschluckte. „Hat man Ihnen ausgerichtet“, schrie ihm Whigest in die Ohren, „dass wir in Basra zwischenlanden ?“ Prenton schüttelte den Kopf. Sein Verräterhirn arbeitete. Es wunderte Prenton, wieso ihm Hassan Mirgolas keine Informationen für Basra mitgegeben batte. Jedenfalls gedachte er auf der Hut zu sein und Fe Obrer, zu spitzen, denn in letzter Zei-, wurde häufig davon gémünkéit, dass Basra Verstärkung erhalten solle. Bald waren sämtliche Plätze der Alas.chine belegt. Whigest sass am Fenster, neben sich . die Aktentasche, so dass er sie ständig fühlte. Er sah Hinaus "und betrachtete das Treiben aux dem Rollfeld. Die Motoren wurden, angelassen, der Rumpf des Flugzeuges zitterte. Whigest beobachtete, wie der Sog der Propeller den Männern des Bodenpersonals die Kombinationen blähte und einem die Aiütze vom Kopf riss. Dc Alaschine glitt übers Rollfeld, löste sich vom Boden, gewann an Höhe und nahm Kurs auf Abadan. Obgleich Alarion ihn dringend gebeten hatte, den London-Flug ihretwegen nicht aufzuschieben, machte sich Whigest bittere Vorwürfe, dass er auf sie und nicht auf den Arzt gehört hatte. Wie bleich und durchsichtig sie dagelegen hatte, als er sich von ihr verabschiedete. Wie kalt ihre Hand gewesen war. Die Sorgen nahmen kein Ende. „Wir werdén bald über der Raffinerie sein“, sagte Prenton. Whigest hörte nicht, er .war eingeschlafen. Prenton tippte ihn leicht an die Schulter. Mit verschlafenen Augen blinzelte der Generaldirektor ihn an. „Was ist los, Prenton ?“ „Wir [liegen über der Raffinerie, Sir.“ „Schön über Abadan ? Habe ich die ganze Zeit • geschlafen ?“ Instinktiv tastete er nach der Tasche, dann sah er hinaus. Von der Raffinerie Abadan war nicht mehr zu sehen als ein grosser, schwimmender Lichtfleck. Den Schatt el Arab ahnte man nur. Es dauerte nicht lange, da hatten sie die Grenzen der iranischen Provinz Chusistan, eines der „Projekte“, wegen denen Whigest nach London reiste, hinter sich gelassen und flogen über irakischem Gebiet. Basra entgegen, dem britischen Militärstützpunkt, der an Venedig erinnernden Lagunenstadt mit ihren vielen Brücken und spitzen Gondeln, der Residenz des britischen Colonels Robertson. Whigest fühlte sich schwach und elend, glaubte um Jahre gealtert zu sein. Vor. der Auseinandersetzung mit Marion hatte er soviel Elan besessen, jetzt glich er jenen Ausgebrannten, von denen seihe Tochter in ihtem Tagebuch, geschrieben hatte. Kein Schwung, keine Ideen, nichts. (Fertsttzung folgt) I NEUER WEG1 Heute im Davis-Pokal Frankreich — RVR Heute treffen auf dem Pariser Roland-Garros-Stadiort die Tennisauswahlen Frankreichs und der RVR im Viertelfinale des Davis-Pokals aufeinander. In den Einzelspielen, die um 14,30 Uhr Pariser Zeit beginnen, wird Gh. Viziru gegen Robert Haillet und Ion Tiriac gegen Pierre Darmön antreten. Die rumänischen Sportler haben gestern einige Stunden trainiert und, wie der Korrespondent der France Presse meldet, einen guten Eindruck hinterlassen, insbesondere Gh. Viziru und 1, Ţiriac, Fachleute sind trotzdem der Meinung, dass die französische Mannschaft, die über langjährige internationale Erfahrungen verfügt und sich gegenwärtig in ausgezeichneter Form befindet, grosse Aussichten auf den Sieg hat. Das Treffen wird mit grossem Interesse erwartet. Freitag, 12. Juni 1959 Hantlball, Frauen-A-Liga Rund um eine Meisteret Während in der Handballmeister schaft der Männer-A- und B-Liga noch alle Fragen, die Meistertitel und Abstieg anbelangen, offen bleiben, haben die Frauenteams ihre Rechnung en abgeschlossen. Der neue Meister heisst Olimpia, die Elf, der beim dritten Ansturm — zweimal hatte Cetatea Bucur (vormals Steagul Roşu) ihr den Weg nach oben verlegt — der Griff nach dem Titel gelang. Dabei hatte es dieses Jahr für Olimpia zu Beginn gar nicht rosig ausgesehen. Start mit Hanidikap Trainer Zugrävescu von Olimpia Bukarest. dessen umsichtige Leitung und Anleitung entscheidend zum Titelgewinn beitrug, hat einiges über den Weg zur, Meisterschaft zu berichten. Schwere Aufgaben stellte vor allem der Start dar. Man verlor das erste Spiel gegen Gloria Schässburg am grünen Tisch 0:6 und spielte die Woche darauf mit Cetatea Bücur unentschieden. Also ein Handikap von drei Verlustpunkten. Doch dann ging's immer besser; Spiel auf Spiel wurde gewonnen, und dabei wurde in der Mannschaft keine nominelle Änderung vorgenommen. Und dpeh hatte eine Umstellung viel zu den Erfolgen beigetragen. Gute Spielerinnen nach vom Während 1957/58 die Stammspielerinnen Clrligeanu, Pädureanu, Szökö, Ugrón u. a. in der Verteidigung spielten, stellte Trainer Zugrävescu in dieser Spielzeit um. Da mit Irina Nagy eine verlässliche Torhüterin vorhanden war, wurden weniger gute Spielerinnen in die Verteidigung abgezogen und alles, was an Schusskraft vorhanden war, im Angriff eingesetzt. Die Ergebnisse, die verhältnismässig vielen Tore, die geschossen wurden, bestätigen die Richtigkeit, der Umgestaltung. Die weniger routinierten Spielerinnen fügten sich auch bald gut in die Mannschaft ein, die früher bestehenden technisch-taktischen Unterschiede zwischen den Spielerinnen glichen sich aus. Wenn es im Frühjahr manchmal etwas holprig ging, dann nur, weil nach der Reihei Pädureanu, Szökö, Nagy und Cîrligeanu wegen Verletzungen ausfielen. Doch der Umstand, dass die Mannschaft ausgeglichener, einheitlicher war, war II. Spartakiade der Sowjetvölker Locr Jö Millionen Sportler nehmen au den Ausscheidungskämpfen der zwe/en Spartakiacb der Sowjetvölker teil. Das Finale dieses grossartigen Massenwettkampfes gelangt vom 6.—16. August in Moskau zur Austragung und umfasst 22 Sportarten. Es nehmen daran Vertreter der 15 Unionsrepubliken und die Auswahlen von Moskau und Leningrad teil. An der ersten Spartakiade hatten 20 Millionen Sportler teilgenommen; der Sieg war der Moskauer Auswahl zugefallen. Die zweite Unionsspartakiade bildet ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der besten sowjetischen Sportler zu der Olympiade in Rom. Zum Finale wurden Vertreter der internationalen Föderationen, Leiter ausländischer Sportverbände und zahlreiche Journalisten eingeladen. dann für die Erringung der Meisterschaft entscheidend. Gut organisiert war die Meisterschatt gegenüber vergangenen Jahren, meinte Trainer Zugrävescu und unterstrich, dass auch die Zuschauerzahl beträchtlich gestiegen sei. Noch erfreulicher ist, dass es bei dieser Meisterschaft zu keinerlei Differenzen zwischen den Mannschaften, zu weniger grobem Spiel kam. was einesteils auf die abgerundeteren Leistungen der Verteidigung, andererseits aber auch auf bessere Leistungen der Schiedsrichter zurückzuführen ist. Auf die Frage, wer die ernstesten Gegner waren, welche Begegnungen ihm am meisten Kopfzerbrechen machten, nannte Trainer Zugrävescu ILEFOR Tg. Mureş, Steaua Roşie Hermannstadt, Ştiinţa Temesvár und Cetatea Bucur und unterstrich, dass besonders die drei erstgenannten dadurch, dass sie viele junge Elemente eingesetzt haben, in den nächsten Jah. ren ein gewichtiges Wort mitreden werden. Unwillkürlich drängte sich die Frage auf, wie es bei der Meisterelf um den Nachwuchs bestellt ist. Jugend fehlt Nun, sehr vielversprechend fiel die Antwort nioht aus. Zwar hat Olimpia eine Juniorenelf,, die auch zur Meisterschaft der Junioren startete, aber sich nach einigen (Spielen sang- und klanglos zurückzog. Es mag wohl viel an den von Trainer Zugrävescu aufgezählten Schwierigkeiten) liegen, aber es müsste doch ein Weg gefunden werden, um für Nachwuchs zu sorgen, da die Spielerinnen, die gegen-wärtig die Stammelf bilden, mit der Zeit ersetzt werden müssen, ganz abgesehen davon, dass es bei Olimpia, wie übrigens auch bei Cetatea Bucur, mit den Reservespielerinnen nicht allzu rosig steht. In keiner der beiden Mannschaften tauchten neue Namen auf. Wertung in Ordnung Zur Placierung der Mannschaften in der Endwertung meint Trainer Zugrävescu, dass sie der tatsächlichen Sachlage und Spielstarke entspricht. Nur Tractorul Stalinstadt hätte oei besseren Leistungen in der Herbstrunde den dritten Platz machen können. Was das Ende der Tabelle anbelangt, hätte Constructorul Temesvár mit dem vorhandenen Spielermaterial mehr erreichen können. Gloria Schässburg und Record Aäediasch. zum Teil auch Măgura Zeideh haben noch zu junge, nicht eingespielte Mannschaften. die aber technisch auf der Höhe sind und bestimmt, in kurzer Zeit wieder den Weg in die A-Liga finden werden. Pläne Wie es nur natürlich ist, hat Olimpia Zukunftspläne, deren erster Punkt ist, die Meisterschaft zu behalten. Dann wird im August gegen Leipzigs Auswahl angetreten, und eine weitere internationale Begegnung ist geplant. Bis dahin wird, die wohlverdienten Ferien ausgenommen, fest trainiert, denn bald ruft die neue Meisterschaft. Eines sei noch bemerkt: Olimpia hat den Titel verdient. Ausgeglichen und spielstark hat sie durch beständige Leistungen die Meisterschaft für sich entschieden und wird auch in der nächsten Saison ein gewichtiges Wort zu sprechen haben. Ob es für die Verteidigung des Titels gegen den Ansturm der jungen Mannschaften reicht, darüber wird das Handballjahr 1659—1960 Antwort geben. Die Meisterelf mit ihrem Trainer Zugrävescu. Im Medaillon Irina Nagy, die bei den letzten Spielen statt des Tores wegen Krankheit das Bett hütete und so nicht auf das Bild der glücklichen Meisterelf kam, aber, wesentlichen Anteil an der Erringung des Titels hotte Von den Handball-Qualifikationsmeisterschaften Im Rahmen der Qualifikationsmeisterschaften für die Frauen-A-Liga und Männer-B-Liga wurden folgende Ergebnisse verzeichnet: Männer: Utilajul Petroşani — Strma Câmpia Turzii 12:11 (4:4) , Petrolul Teleajen — Voinţa Olteniţa 12:10 (7:3) ; GS Piatra Neamţ — Flacăra Brăila 8:3 (4:3) ; Metalul Titanic Bukarest — CS Bărăganul 10:9 (5:4) ; Electroputere Craiova—Rapid Grosswardein 11:6 (5:2) ; Flamura Roşie Agnethem—înainte Odorhei 6:0 (for fall). Frauen: Confecţia Bukarest— Spartac Konstanza 2:2 (1:0); dieses Spiel wird wiederholt, ASK Reschitza —Dinamo Craiova 10:1 (5:0) ; Harghita Odorhei—1 Mai Petersdorf 1:0 (0:0); Stăruinţa Odorhei—Tipo Grosswardein 4:2 (1:1). Sonntag,, den 14. Mai, wird die 2. Etappe ausgetragen, bei der die Sieger der ersten Runde zusammenkom-. Allerlei von überall Rom. - In Ferrara fand der zweite vorolympische Wettkampf der italienischen Bahnfahrer statt. Im Verfolgungsrennen siegte die A-Mannschaft (Signa, Constantino, Garrini, Orienti), die vier Kilometer in 4:47,5 zurücklegte. Tbilissi. — Am 10. Juni trat die Bukarester Basketballmannschaft Dinamo in Tbilissi gegen die. Auswahl der Grusinischen SSR an. Die Gastgeber siegten 96:49. Moskau. ■— Vom 30. Juni bis zum 7. Juli wird in Kiew der TV. internationale Schachwetkampf zwischen der UdSSR und Jugoslawien zur Austragung gelangen. Jede Mannschaft besteht aus sechs Männern und zwei Frauen, die je vier Partien spielen werden. Dis UdSSR wird durch den ehemaligen Weltmeister W. Smysslow, den Unionsmeister T. Petrosian, den Meister der Ukraine E. Geller, die internationalen Grossmeister I. Awerbach, D. Bronstein, W. Kortschnoi, At. Taimanow, den internationalen Ateister E. Gufeld, die Welt*; meisterin Jelisaweta Bykowa und die Unionsmeisterin Larissa Wolpert ven treten. STAS: 5452-52 Druck: întreprinderea Poligrafică Nr, 2. Bucureşti Strai Brezoianu 23—25. XXX KINO THEATER KONZERTE Temesvár KINO. - Maxim Gork : 15.-21. Édes Anna. Arta: 15.-21. In Erwartung des Glücks. AI. Sahia: 15.-21. In Erwartung des Glücks. Victoria: 15,-21. Leningrader Sinfonie. Arbeiterkino (Fratelia) ■. 15.-17. Moulin Kouge. 1Ö.-21. Das Jahr 1918. Arbeiterkino (Preidorf) : 15.-17. D e Kart:use von Parma. 18.-21. Fahrt über drei Meere. Steaua Koş:e (Meha!a) : 15.-17. Die Erschaffung der Welt (Effel). 18-21. Das Leben vergibt nicht. OPER. - 15., 17., 19. und 21. Die lustige Witwe (Erstaufführung). 21., 15 Uhr, Troubadour. PHILHARMONIE. - 20. Sinfoniekonzert mit Werken von Brahms, Tschaikowsk und Berger. Dirigent Nicolae Boboc, Solist Ştefan Gheorghiu. Stalinstadt KINO. - Maxim Gorki : 15.-21. Sehnsucht. Populär : 15.-21. Tamango. Infräfirea : 15.-21. Tage der Liebe. Pacea : 15.-21. Mein lieber Mensch. Tineretului : 15.-21. Das stählerne Herz. Musiktheater ,,Gheorghe Dima*': 17. Juni: Sinfonisches Konzert mit Werken von Wagner, Beethoven, Mozart, Alfred Mendelsohn. Dirigent George Petrescu, Solist Viorel Pop (Bukarest). 18. Juni : ,,Fidelio" (Erstaufführung, deutsch). Arad KINO. - Gh Doia: 15.-21. Die Wolfsfalle. N. Bälcescu : 15.-21. Comicos. J. Herbák : 15.-21 Irapez. I. L. Caragiale : 15.-21. Im Feuer des Kampfes. Tineretului: 15.-21. Das Herz vergisst nicht. Progresul (Neuarad) : 15—17. Mexikanische Serenade. 18.-21. Hallo !... Falsch verbunden. Solidar tatea (Gai) : 15.-17. Der stille Don (II. Teil) 18.-21. Der st Ile Don (III. Teil). Maxim Gorki (Micalaca) : 15.-17. Tscho Tscho-san. 18.-21. Die Abenteuer dei gestiefelten Katers. Hermannstadt KINO. - Pacea : 15.-21. Comicos. Victoria : 15.-21. Sonderauftrag. Tineretului : 15.-21. Rita. Arta: 15.-21. Hallo!... Falsch verbunden! Independenta : 17.-21. Flammen. 7. November: 18.-21. In einem Staat!« magar n. Reschitza KINO. - Cultural : 15.-21. Nur eine Frau. Victoria : 15.-17. Dokumentarfilme* 18.-21. Es geschah in Penkow. Arbeiter« heim : 16.-21. Rote Blätter. Mediasch KINO. - Maxim Gorki : 15.-21. verliebte Matrose. Unirea : 15.-17. Recht aut Leben. 18.-21. Alarm Bergen. I. L. Sterne. Der Das den Caragiale : 19.-21. Lustige Lugosch KINO. - 23. August: 15. Das Jahr 1918. 16.-21. Faschingsrummel. Victoria : 15.-17. Dokumentarfilme. 18.-21. Rom, offene Stadt. Sehcmburg KINO. - Puschkin : 15.-17. Das Mädchen mit der Gitarre. 18.-21. Faschingsrummel. Agnetheln KINO. - 8. Mai 15.-17. Bruder und Schwester. 18.-21. Familie Uljanow. Bistritz KINO. - 23. August : 15.-21. Mein Hebe- Mensch. Maxim Gorki : 15.-21. Falsch Wege.