Neuer Weg, 1969. október (21. évfolyam, 6350-6376. szám)

1969-10-09 / 6357. szám

i Rundschau international Ein Kilometer langer Fussmarsch auf dem Mond Apollo-12-Astronauten wollen Mondsonde Surveyor 3 besuchen Kap Kennedy. — Die Besatzung von Apollo 12, die am 14. November zu einer zweiten Mondlandung starten soll, will eine bis zu einem Kilometer lange Fusswanderung unternehmen, um der im April 1967 in diesem Gebiet weich ge­landeten Mondsonde Surveyor 3 einen Besuch abzustatten. Diesen Plan gab vor kurzem der amerikanische Raumfahrer Charles Conrad bekannt. Fregattenkapitän Conrad und Corvet­­tenkapitän Alan Bean, wollen dabei nach dem Aufsetzen ihrer Mondfähre im Ocea­­nus Prooellarüm eine Fernsehkamera bergen, die mit Surveyor 3 auf dem Mond landete. Die Raumfahrer, die zusammen mit Richard Gordpn die Besatzung von Apollo 12 bilden werden, gaben ihre Pläne auf Kap Kennedy im Anschluss an ein fast zweistündiges Training in voller Mondausrüstung auf einer simulierten Mondoberfläche bekannt Amerikas Weltraumbahnhof ist 20 Jah­re alt geworden. Am 1. Oktober 1949 wurde auf dem damaligen Kap Canaveral ein „Langstreckenversuchsgelände“ mit einer Belegschaft von weniger als 100 Personen offiziell in Betrieb genommen. Heute stehen über 20 000 Personen hier im Dienst. Für künftige Mondflüge, die möglicherweise in den USA nicht mehr ausschliesslich von Kap Kennedy gestar­tet werden, werden unterdessen weitere Plätze gebucht. Einer der letzten künfti­gen Mondbesucher ist der westdeutsche Journalist Hermann Rockmann. Er erhielt von der amerikanischen Fluggesellschaft Trans World Airlines mit der Registrier­nummer 00554 die Buchungsbestätigung für zwei Flugplätze (Fensterplätze) zum Mond am 31. Dezember 1999 mit einer Boeing 2707. Auf zahlreiche Fragen des Reporters konnte die Gesellschaft aller­dings noch keine Antwort erteilen. So hatte Rockmann wissen wollen : „Gilt das Gebiet im Kopernikus-Krater als mond­kalbsicher ?“ — „In welchem Krater fin­de ich einen FKK-Strand ?“ — „Ist im Luna-Hilton schon ein bayerischer Bier­keller installiert 7” "r K Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag) Abonnements i einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei. halbjährig 48 Lei, ganzjährig 98 Lei - Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 21. Jahrgang / Nr. 6357 'I OTiir L JBIBL Neuer Weg Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Donnerstag, 9. Oktober 1969 Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefoni 17 6010, 176020 (Zentrale), 18 1217 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen ín Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugoseh, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani * I Erfolgreicher Planabschluss in den Betrieben Reschitza: Warenproduktion um wertmässig 92 Millionen höher Berufsschule für Hüttenwerker eröffnet Reschitza (NW). — Überdurchschnittliche Produktionsleistungen weist die Neunmonatsbilanz der Industrie des Kreises Karasch-Severin auf. Der Wert der zusätzlich abgesetzten Warenproduktion beläuft sich auf 92 Millionen Lei, während um 9,1 Prozent mehr erzeugt wurde als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs. Zu diesem Ergebnis hat das Reschitzaer Hüttenkombinat den höchsten Beitrag ge­leistet. Das Kombinat lieferte nahezu 18 000 Tonnen Roheisen, 6200 Tonnen Stahl, 7410 Tonnen Fertigwalzgut, 33 000 Tonnen Sintererz und andere Hüttener­zeugnisse über die Planbestimmungen hinaus. Rationeller als im Vorjahr wur­den die Aggregate ausgelastet, wodurch der Nutzeffekt auf Kombinatsebene« an­gestiegen ist. Der Auslastungsindex der Hochofenanlagen lag dabei um 4,9 Pro­zent höher. Die auf durchschnittlich 990 Grad gehobene Windtemperatur ermög­lichte es, den spezifischen Koksverbrauch um 9700 Tonnen zu verringern, das Char­gengewicht im Martinstahlwerk wurde um 7,92 Tonnen pro Quadratmeter Herd-fläche gegenüber der Vergleichsperiode von 1968 erhöht. Erfolgreicher als im Vorjahr waren auch die Aninaer Kumpel, die 3400 Tonnen Kohle überplanmässig förderten. Reschitza (NW). — Eine neue Berufs­schule des Reschitzaer Hüttenkombinats wurde dieser Tage fertiggestellt und ihrer Bestimmung übergeben. Das im Wohn­viertel „Lunca Pomostului“ errichtete moderne Gebäude umfasst 16 Klassen­räume, fünf Labors und andere Säle, die die besten Bedingungen für die Ausbil­dung künftiger Fachleute und Techniker bieten. In Bau befinden sich noch die Heime und die Kantine der Schule, wäh­rend im nächsten Jahr ein Turnsaal und Sportplätze hinzukommen sollen. f V * Rudolf Schati als Regisseur an Temesvarer Oper Der bekannte Schauspieler wird Mozarts inszenieren / Spielzeiteröffnung mit Verdis Temesvar (NW). — Mit Verdis „Mas­kenball“ eröffnete am Mittwoch Abend die Temesvarer Oper ihre neue Spielzeit, die für den Opernliebhaber manches In­teressante zu bieten verspricht. Noch in diesem Monat soll so die Premiere eines Ballett-Triptychons stattfinden, bei dem unter der Regie von Iuliu Marpozan Rimski Korsakows „Soheherezade“, die „Phantastische Sinfonie“ yon Berlioz und Ravels „Bolero“ zur Aufführung gelangen. Junge Interpreten des Opernhauses haben ausserdem ein Studio gegründet, in dem sie als erstes Giancarlo Menottis Oper in einem Akt „Amelia al Ballo“ aufführen werden. Regie führt die Studentin Marina Emandi. Als freudiges Ereignis wird hier die künftige Mitarbeit von Rudolf Schati be­zeichnet, der damit nach langjähriger Arbeit an den deutschen Bühnen in Te­mesvár und Hermannstadt wieder zur Oper kommt. Schati ist bereits in den Jah­ren 1947—1953 mit viel Erfolg als „Frosch“ in der „Fledermaus“ und als „Schandorff“ im „Dreimäderlhaus“ sowie in mehreren anderen Rollen aufgetreten. Er wird nun den „Theaterdirektor“ von Mozart insze­nieren. In der kommenden Spielzeit soll auch Mozarts „Don Giovanni“ in Szene gesetzt und das Werk „Mäiastra“ des Te­mesvarer Komponisten Ovidiu Manole uraufgeführt werden. Für die diesjährige Saison hat die Te­mesvarer Oper auch mehrere ausländische Künstler verpflichtet. Die Französin Franţoise Adrét, Leiterin des französi­schen nationalen choreographischen Zen­trums gab ihre Zusage, einen Ballettabend in- Temesvár zu inszenieren. An ausländi­schen Opernsängern werden ferner Ta­mara Tschikonia und Zinowi Babi (beide Sowjetunion), die amerikanische Mezzoso­pranin Eleanov Parker, Virginia Zeani und Nicola Rossi-Lemeni (beide Italien) zu hören sein. Temesvarer Künstler werden im Aus­land auftreten : Der Verdiente Künstler Nicolae Boboc bringt im Dezember in Bonn die Premiere von Verdis „Masken­ball“ heraus und dirigiert die ersten fünf Vorstellungen ; Franz Dinier, Adriana Ciuciu und Dirigent loan Kecenovici tre­ten in Polen auf, Mireea Emandi und Ştefan Vasile in Pécs. Ausser den Pre­mieren nahm die Temesvarer Oper Carl Orffs „Die Kluge“ und „Mignon“ von A. Thomas wieder in den Spielplan. „Theaterdirektor" „Maskenball" *■ » f- Buchkunst der DDR Aufschlussreiche Ausstellung in Bukarest Sachbücher stark vertreten Es ist immer wieder erfreulich, Einblicke in die Buchkultur der Deutschen' Demo­kratischen Republik zu gewinnen. Die Ausstellung, die Anfang der Woche in Bukarest, Batiştei-Gasse 14, eröffnet wur­de und anschliessend in Jassy (18.—23. Oktober) und Klausenburg (30. Oktober — 4. November) gezeigt wird, ist nicht die erste dieser Art. Sie setzt eine Tradition fort, die einen wertvollen Bereich des Kulturaustauschs zwischen Rumänien und der DDR ausmacht. Dazu sind diese schön und sorgfältig aufgemachten Bücher­schauen jedesmal auch ein ästhetisches Erlebnis. Die Ausstellung ist diesmal dem 20. Jahrestag der DDR gewidmet, und mit Recht wird darauf hingewiesen, dass die Verlage der Republik in dieser Zeitspanne über 100 000 Buchtitel in> einer Gesamtauf­lage von 1,6 Milliarden Exemplaren her­ausbrachten. Wenn im Vorjahr Bücher in einer Auflage von 114,7 Millionen Exem­plaren erschienen, so ergibt das bei einer Bevölkerung von 17 Millionen rund 6 Bü­cher pro Einwohner im Jahr ; dadurch hat das Buchwesen der DDR (78 Verlage) eine internationale Spitzenposition erreicht. Die Bukarester Ausstellung — man erinnert sich daran, dass mehr als 500 Jahre seit der Erfindung des Buchdrucks durch Johann Gutenberg vergangen sind — scheint uns auch kennzeichnend für die gegenwärtigen Tendenzen im internationa­len Buchwesen. Die Schau ist nach Spar­ten aufgebaut, man könnte etwa mit den Kunst- und Bildbänden beginnen und da­bei ausser den Prachtausgaben — „Die Dresdner Galerie“, „Buchmalerei aus 12 Jahrhunderten“, „Puppentheater der Welt", „Meister-Zeichnungen“ — auch die einfa­cher aufgemachten Folgen betrachten, die jedoch für eine Massenverbreitung der Kunst besonders wichtig sind. Hier auch ein Hinweis auf die Liebhaberausgaben, etwa den photomechanisch hergestellten Werther-Nachdruck, das „Journal des Lu­xus und der Moden“ oder Rodolphe Töpfers „Komische Bilderromane" ; jeder Kenner wird an diesen Büchern die reinste Freude haben. Kinderbücher — ein beson­derer Hinweis auf Franz Fühmanns Nach­­(Fortsetzung auf Seite 2) / Sitzung des Staatsrates Am 7. Oktober d. J. tagte im Palais der Republik der Staatsrat unter dem Vorsitz des Genossen Nicolae Ceauşescu, Vorsitzender des Staatsrates. Ausser den Mitgliedern des Staatsrates beteiligten sich an der Sitzung als Gäste Minister und Leiter anderer zentraler Staatsorgane, Vorsitzende einiger ständi­ger Kommissionen der Grossen Natio­nalversammlung und Pressevertreter. Der Staatsrat erörterte und billigte fol­gende Dekrete : das Dekret über Organi­sation und Funktion des Ministeriums für Metallurgische Industrie ; das Dekret über Organisation und Funktion des Ministe­riums für Maschinenbauindustrie; das Dekret über Organisation und Funktion des Ministeriums für Chemicindustrie : das Dekret über Organisation und Funk­tion des Ministeriums für Erdöl; das Dekret über Organisation und Funktion des Ministeriums für Verkehrswesen ; das Dekret über Organisation und Funktion des Ministeriums für Post- und Fernmel­dewesen ; das Dekret über Organisation und Funktion des Ministeriums für Leicht-industrie; das Dekret über Organisation und Funktion des Ministeriums für Berg­bau ; das Dekret über Organisation und Funktion des Ministeriums für Elektro­energie ; das Dekret über Gründung, Or­ganisation und Funktion des Ministeriums für Industriebauten: das Dekret über Gründung, Organisation und Funktion des Ministeriums für Baustoffindustrie; das Dekret über Organisation und Funk­tion des Ministeriums für Holzindustrie ; das Dekret über Organisation und B’unk­­tion des Ministeriums für Nahrungsmit­telindustrie ; das Dekret über Organisa­tion und Funktion des AusSenhandelsmi­­nisteriums ; das Dekret über Organisation und Funktion des Justizministeriums; und das Dekret über die Festlegung einiger Massnahmen zur Anleitung, Koordinie­rung und Kontrolle des Bauwesens, der Architektur und der Systematisierung. Ferner nahm der Staatsrat folgende Dekrete an : das Dekret über das Schutz­regime der Staatsgrenze dér Sozialisti­schen Republik Rumänien ; das Dekret über die Abänderung des Dekrets Nr. 221 vom 1. Juli 1960 über die Zwangseinhe­bung nicht rechtzeitig bezahlter Steuern und Gebühren von physischen Personen sowie der Barforderungen sozialistischer Organisationen und über die Zwangsvoll­streckung ; ţlas Dekret über die Abände­rung einiger“ Bestimmungen des Zivil­rechtverfahrens und des Dekrets Nr. 770 vom 8. Oktober 1966 über die Abände­rung einiger gesetzlicher Bestimmungen bezüglich der Ehescheidung; und das Dekret über die Abänderung des Dekrets Nr. 281/1954 bezüglich Organisation und Ausübung der Rechtsanwaltschaft. Sodann wurde das Abkommen über kulturelle und wissenschaftliche Zusam­menarbeit der Regierung der Sozialisti­schen Republik Rumänien und der Regie­rung der Orientalischen Republik Uruguay ratifiziert. Alle gebilligten Dekrete waren vorher von den ständigen Kommissionen der Grossen Nationalversammlung geprüft und günstig begutachtet worden. Danach erledigte der Staatsrat laufen­de Angelegenheiten. Schubert-Chor nahm Proben auf Temesvár (NW). — Der Temesvarer Schubert-Chor hat nach den Sommerfe­rien, die für die Vorbereitung des Lenau- Liederabends kurz unterbrechen worden waren, die Proben unter der Leitung der Dirigenten Erich Koch und Herbert Weiss wieder aufgenommen. Bei der ersten Zu­sammenkunft wurden administrative und Fragen des Repertoires besprochen. Die Proben finden weiterhin Montag und Donnerstag, 18 Uhr, im Temesvarer Ly­zeum Nr. 2 statt. „Musica nova0 in Köln Bukarest. — Ihre zweite Tournee durch die Bundesrepublik Deutschland hat die Kammermusikformation „Musica nova“ angetreten. Unter der Leitung von Hilda Jer,ea wird das Bukarester Ensemble Werke rumänischer Gegenwartskompo­nisten — Anatol Vieru, Dan Constanti­­nescu, Ion Raţiu, Costin Miereanu — in Mainz, Köln und Düsseldorf aufführen. Während der zwölftägigen Tournee wird die „Musica nova“-Formation auch Plat­tenaufnahmen machen. Bukarest. — Die Jury der 6. Biennale junger Künstler, die vom Pariser Museum für Moderne Kunst veranstaltet wird, hat den ersten Preis für kollektive Arbeiten dem Team Hans Stendl, Theodora Moi­­sescu-Stendl, Radu Dragomirescu und Radu Stoica zuerkannt. Henri Coandă in Kronstadt Kronstadt (NW). — Der in Bukarest geborene Wissenschaftler Henri Coandă, der bekanntlich 1911 das erste Düsen­flugzeug der Welt konstruiert hat, besuch­te dieser Tage während seines Aufent­halts Kronstadt. Über den Zweck seines Besuchs in dieser Stadt befragt, erklärte der 83jährige Wissenschaftler von Welt­ruf, er habe die rumänischen Tennisspie­ler, die unser Land in Vichy vertreten hätten, beglückwünschen und das Grab eines seiner Neffen aufsuchen wollen. Ferner erklärte Henri Coandä,- dass er eines seiner Zukunftsprojekte, ein Zwei- Personen-Fahrzeug mit Düsenantrieb, hier in unserem Lande verwirklichen wolle. Ing. Constantin Şuţu, Bürgermeister von Kronstadt, gab zu Ehren des Gastes ein Essen. Wie wird das Wetter ? Gestern : Anhaltendes sonniges Herbst­­wetter ţel leicht veränderlichem, am Nach­mittag vorwiegend heiterem Himmel. Tages­­höclistwerte zwischen 8 Grad (Moldau) und 19 Grad (Banat). In Bukarest IS .Grad. Wetterentwicklung : Weiterhin mil­des und sonniges Herbstwetter, leichte Er­wärmung bei veränderlichem, vorwiegend hei­terem Himmel. Schwache Winde. Tiefstwerte zwischen 4 und 14 Grad, im Norden örtlich niedriger, Tageshöchstwerte 15 bis 25 Grad. Am Morgen stellenweise Nebel. Gebirge : Vorwiegend Schönwetter bei heiterem, zeitweise leicht bewölktem Himmel. Schwache bis mässige Winde. Temperatur im Ansteigen. Der Vorsitzende des Ministerrates, Ion Gheorghe Maurer, empfing die holländischen Journalisten Herman Sandberg und Jerome Heldring Der Vorsitzende des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Ion Gheorghe Maurer, empfing Dienstag vor­mittag die holländischen Journalisten Her­man Sandberg, Chefredakteur der Zeitung „Het Parool“, und Jerome Heldring, Chef­redakteur der Zeitung „Niuewe Rotter­­damse Courant“, die auf Einladung des Aussenministeriums unser Land besuchen. Bei dieser Gelegenheit kam es zu einer herzlichen Unterredung, bei der Fragen der rumänisch-holländischen Beziehungen sowie des bevorstehenden offiziellen Be­suchs erörtert wurden, die der Minister­präsident Hollands, P. J. S. de Jong, und Aussenminister J. M. A. H. Luns unse­rem Land abstatten werden. Plenum des Hermannstädter Kreisrats der deutschen Werktätigen Prof. Heinrich Sitzler zum neuen Vorsitzenden gewählt Hermannstadt (NW). — Zu einer Plenar­sitzung ist der Hermannstädter Kreisrat der Werktätigen deutscher Nationalität am Dienstag zusammengetreten. An der Tagung nahm Genosse loan Pricä, Sekre­tär des Hermannstädter Kreiskomitees der RKP, teil. Die Arbeiten wurden von Genossen Adalbert Miilitz. Sekretär des Landesrats der Werktätigen deutscher Nationalität, eröffnet. Der aus diesem Anlass vorgelegte Re­chenschaftsbericht ging sowohl auf die Tätigkeit des Rates im Rahmen der Front der Sozialistischen Einheit für die Ver­breitung der Parteidokumente und Be­schlüsse des X. Parteitags sowie auf die kulturelle Tätigkeit ein. Dabei wurde unter anderem betont, dass in dieser Zeitspanne eine Reihe von Vortragsaben­den zu sozial-politischen Themen in rund 20 Ortschaften des Kreises stattfanden, sowie die Tatsache, dass die Unterstüt­zung, die der Kreisrat den Laienkunstfor­mationen gewährte, gestiegen ist, ebenso wie das künstlerische Niveau dieser For­mationen, die am Landeswettbewerb der Laienkunstformationen teilgenommen ha­ben. Der anschliessend vorgelegte Arbeits-, plan umfasst zahlreiche organisatorische Massnahmen, darunter die Erweiterung der Vortragsreihen zu verschiedenen so-zial-politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Themen, die Intensivie rung der Kulturtätigkeit unter den dörf­lichen Laienkunstformationen sowie die Schaffung zweier Arbeitskollektive, die sich mit Fragen des sozial-politischen Le­bens und mit Problemen der Kulturtätig­keit sowie Erziehungsfragen befassen werden. Ferner ist die Veranstaltung ei­nes Wettbewerbs „Stücke für die Laien­bühne“ geplant, der den Zweck hat, Schriftsteller, Berufsschauspieler u. a. zur Schaffung neuer Bühnenstücke oder zur Bearbeitung der existierenden Stücke anzueifern. An den Diskussionen zum Rechen­schaftsbericht und dem Arbeitsplan betei­ligten sich die Genossen Herbert Hoff­mann, Desiderius Lindner, Andreas Kloos, Arthur Schuster, Andreas Zenn und Ewalt Zweier. Sodann erledigte das Ple­num des Hermannstädter Kreisrats der deutschen Werktätigen einige organisato­rische Fragen. Einstimmig wurde Prof. Heinrich Sitzler, Funktionär beim Her­mannstädter Kreiskomitee der RKP, zum neuen Vorsitzenden des Hermannstädter Kreisrats der deutschen Werktätigen, und Prof. Karlheinz Gross, Stellvertretender Vorsitzender des Agnethler Stadtvolksra­tes, zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisrats gewählt. Jugendprobleme vor der UNO Rumänien legt 12-Länder-Resolutionsentwurf vor New York (Agerpres.) — Im Zuge der Debatten im UNO-Ausschuss für huma­nitäre, soziale und kulturelle Problem© über die Beteiligung der Jugend an der nationalen Entwicklung und über Jugend­erziehung im Geiste der Menschenrechte wurden die ersten Resolutionen einge­bracht. So unterbreitete die Delegation der So­zialistischen Republik Rumänien zusam­men mit anderen elf Delegationen, darun­ter denen Indiens, Japans, Jugoslawiens, Kanadas und Ghanas, einen Resolutions­entwurf, worin u. a. empfohlen wird, dass die Regierungen bei der Ausarbei­tung und Durchführung der nationalen Pläne für ökonomische und soziale Ent­wicklung auf die Bedürfnisse und Be-Strebungen der Jugend Bedacht nehmen und sie zur Durchführung, dieser Pläne und der Programme für internationale Kooperation heranziehen. Überdies wird dem UNO-Generalsekretär empfohlen, der nächsten Tagung der Vollversammlung über die Massnahmen zu berichten, die getroffen werden müssen, um die Mittel und Wege zur Herstellung von Kontakten zwischen der Organisation der Vereinten Nationen und , den internationalen Jugend­organisationen im Hinblick auf die Lö­sung der spezifischen Jugendfragen fest­zulegen. Der Resolutionsentwurf wurde dem Ausschuss im Namen der rumäni­schen Delegation von Zoe Dumitrescu- Buşulenga unterbreitet. Zwischenfälle in Las Vegas New York (Agerpres.) — Der Bürger­meister von Las Vegas, Oran Grangson, verhängte neuerlich im Negerviertei der Stadt ein 'Nachtausgehverbot, da wieder­um1 Zwischenfälle zu verzeichnen waren. Die Zwischenfälle in Las Vegas, die Sonn­tag dadurch bervorgerufen worden waren, dass ein Neger in einen Verkehrsunfall eines Polizeiautos verwickelt wurde, ar­teten in Schlägereien aus, in deren Ver­kauf 50 Personen verletzt und andere 76 verhaftet wurden. Die Behörden alar­mierten 40Ó Angehörige der National­garde Erdbeken am Kap Johannesburg (Agerpres). — Ein npues heftiges Erdbeben ereignete sich in der Kap-Provinz^ Südafrikas, wo die Erdstö­­sse der vorigen Woche mehrere Todes­opfer gefordert und grosse Sachschäden angerichtet hatten. Diesmal war das Erd,­­beben vor allem in den Ortschaften Wol­­seley, Ceres und Tulbagh und in der Umgebung zu verspüren. Zahlreiche Ge­bäude stürzten ein, und die Bewässe­rungskanäle sowie die Erdölleitungen im Katastrophengebiet wurden beschädigt. I Vertragstreue keine Redensart Von Helmut K a m i 11 i Tg:Tor einigen Tagen hat die Lenauhei- W mer Genossenschaft einen Entschluss * gefasst, der ihr alle Ehre macht und gleichzeitig die Einstellung der LPG-Bauern einer wichtigen Frage gegenüber zum Aus­druck bringt. Als Antwort auf die perma­nente Hilfe des Staates — heuer wurden z. B. 50 Waggon Mineraldünger ins Dorf geliefert und man ist im Besitz einer grossen Geldsumme, die der Stadt in Form eines langfristigen Darlehens für den Bau eines zwischengenossenschaftlichen Ge­wächshauskomplexes zur Verfügung gestellt hat — haben die Lenauheimer 629 Tonnen Weizen abgeführt, um 86 Tonnen mehr, als vertraglich erfasst waren. Bei Hanf beträgt die Draufgabe sogar 270 Tonnen. Dieses Beispiel steht nicht allein. Die meisten Wirtschaften sind sich über die ökonomische Bedeutung der Verträge im klaren, man weiss, dass auf diese Art die allgemeinen Interessen des Landes mit de­nen der landwirtschaftlichen Produktions­genossenschaften und ihrer Mitglieder har­monisch verflochten werden, man ist sich des Beitrags bewusst, den die sozialistische Landwirtschaft zur Schaffung des Zentral­fonds an landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu leisten hat. Durch strikte, gewissenhafte Einhaltung der Verträge zeigen sich die Wirtschaften für die gewaltigen finanziellen Anstrengun­gen erkenntlich, die unser Staat für die Entwicklung der Landwirtschaft und letzten Endes für die Entwicklung des Dorfes un­ternimmt. Hierfür einige Beispiele : Im Vor­jahr waren die investierten Geldmittel 16mal grösser als 1950. Jährlich werden in der Landwirtschaft 4—5 Milliarden Lei an­gelegt, die vorrangig für Mechanisierung, Chemisierung und Bewässerung bestimmt sind. Diese Aufwendungen zeitigen die er­warteten Ergebnisse. Wenn wir beispiels­weise über die Mechanisierung sprechen, so ist es angebracht, sich den Ausgangs­punkt dieser Aktion vor Augen zu halten. Im Vorkriegsrumänien entfiel auf drei Bauernhöfe nur ein Pflug und auf vier Wirt­schaften eine Egge. Heute stehen den Ge­nossenschaften 289 Betriebe für die Me-I Chemisierung der Landwirtschaft (BML) zur Verfügung, die mit 66 700 Ackerschleppern, 45 000 Sämaschinen, 33 800 Mähdreschern und anderen Maschinen und Geräten aus­gestattet sind. Und wenn man von Chemi­sierung spricht, muss man wissen, dass al­lein in der Zeitspanne 1966—1968 mehr als 4,2 Milliarden Lei für den Ausbau der Mi­neraldüngerindustrie verausgabt worden sind. Ins Schussfeld grosskalibriger Regen­kanonen wurden allein in den LPGs 35Ö00Q Hektgr. gebracht, die Geldmittel hierfür stammen zum grössten Teil vom Staat. In der Zeitspanne 1963—1968 erhielten die Wirtschaften langfristige Darlehen in Höhe von 4,2 Milliarden Lei. Auch auf sozial-kulturellem Gebiet haben sich auf dem Lande grosse Wandlungen vollzogen. In 9200 Dörfern brennt heute elektrisches Licht (1962 waren es bloss 4600), für die Gesundheitsbetreuung der Landbevölkerung wurden 1968 mehr als 930 Millionen Lei bereitgestellt. 6000 Ärzte, 10 000 Agronomen und Tierärzte runden das Bild ab.I Aus dieser Sicht ist es klar, dass auch die Landwirtschaft ihrer wichtigsten Pflicht in erhöhtem Masse nachkommen muss, und zwar immer besser zur Versorgung der Be­völkerung mit Lebensmitteln und der ver­arbeitenden Industrie mit Rohstoffen bei­zutragen. In diesem Zusammenhang kommt der strengen Einhaltung der Verträge in allen Positionen grösste politische und öko­nomische Bedeutung zu. Die zwischen Han­del und LPGs abgeschlossenen Verträge sind Ausdruck der Beziehungen zwischen Stadt und Land, zwischen dem sozialisti­schen Staat und den Genossenschafts­bauern, Beziehungen,, die Bestandteil des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft sind. Viele Wirtschaften kommen ihrer dies­bezüglichen patriotischen Pflicht gewissen­haft nach, wie es auch das Beispiel Lenau­heim veranschaulicht. Allerdings gibt es noch Einheiten, die die Vertragsdisziplin und -treue als reine Formsache betrachten und — anstatt den Vertragsverpflichtungen nachzukommen — versuchen, ihre Erzeug- I nisse anderswie zu verwerten. In der Kron- P Städter ILF beispielsweise stehen 350 Ton- I pen Zwiebel aus ; die grössten Rückstände 1 jedoch sind bei Kartoffeln zu verzeichnen, wo noch nicht einmal die Hälfte der vor­gesehenen Menge eingelagerv wurde. In der Zweigstelle Neustadt sind von den 30 vorbereiteten Silos erst 15 gefüllt, weil die Vertragspartner die vertraglich erfassten Mengen Knollen nicht prompt abfertigen. I Obwohl in Seiburg, Jimbor und Homorod die gesamte Kartoffelernte eingebracht v/urde, hatten diese Wirtschaften vor eini­gen Tagen von insgesamt 1500 Tonnen erst 35 Tonnen geliefert. Im Harbachtal gibt es eine Reihe Wirtschaften, die kaum ein Vier­tel des vertraglich erfassten Weizens den Obernahmestellen zugeführt haben. Auf diese Art kommt es zu Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung mit ver­­schiedenen landwirtschaftlichen Produkten. Dabei handelt es sich oft um organisatori­sche Kurzschlüsse. In Wolkendorf (Kron­stadt) lagern auf dem Feld 1700 Tonnen Kartdffeln, die jedoch nicht abgeschickt werden können, weil es an Transportmit­teln mangelt. Den Vertragspflichten restlos nachkom­men — das ist jetzt eine Forderung, die sich im Interesse unserer Volkswirtschaft und im Interesse einer besseren Versor­gung der Bevölkerung mit aller Dringlich­keit stellt.

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