Neuer Weg, 1970. február (22. évfolyam, 6453-6476. szám)
1970-02-14 / 6464. szám
Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag) Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6464 Gutes Pflanzmaterial für alle Gärten Neue Kirschen aus Bistritz / Obstbauforschung im 20. Jahr Von Johann Lutsch Neben der Ermittlung der für Obstbau geeignetsten Ländereien in diesem Bekben Nordost-Sicbenbürgcns. der Eestlegug der entsprechendsten Methoden zur Anzucht von Pflanzmaterial und zur Organisierung und Pflege von Baumanlagen hat das Bistritzer Forscherkollektiv mit Dr. Ing. Ion Modoran an der Spitze Beachtliches bei der Schaffung, Vermehrung und Einführung neuer Obstsorten geleistet. 1969 wurden zwei der jüngsten „Ncuerzeugnisse“ der Versuchsstation, zwei neue Kirschensorten, die unter der Bezeichnung „Bistritzer Riese“ (uriaşa de Bistriţa) und „Bistritzer Schwarze“ (negre de Bistriţa) in die Fachliteratur eingegangen sind, zur Verbreitung an die Staatlichen Landwirtschaftsbetriebe Acaţari und Regen im Kreis Mureş und Aiud im Kreis Alba freigegeben. Eine neue Birnensorte wird gegenwärtig vom Fachministerium homologiert. Es handelt sich um eine frühreife Birne, die allen bekannten, gleich schnell reifenden Sommerbirnen sowohl an Geschmack als auch an Aussehen und Ertrag um vieles überlegen ist. Überhaupt hat die Forschungstätigkeit der Anstalt die ganze Obstbauentwicklung dieser Gegend günstig beeinflusst. Nicht nur Methoden wurden hier ausgearbeitet und Empfehlungen redigiert, sondern die Fachleute leisteten den obstbauenden Einheiten auch technischen Beistand. Erwähnenswert ist damit im Zusammenhang die Erweiterung der Obstgärten in den letzten drei Jahren allein im Kreis Bistritz-Nassod (das Patenschaftsgebiet der Versuchsstation umfasst auch grosse Teile der angrenzenden Kreise Maramureş und Mureş) von etwa 12 000 auf nahezu 16 000 Hektar. Kampf gegen Obstviren Ein besonderes Kapitel in der gesamten Forschungstätigkeit stellt die Be-kämpfung der Schädlinge und Obstkrankheiten dar. Damit nimmt gewissermassen alles seinen A.nfang. Denn wichtig ist, wie Forscher Ing. Ion Ivan sagt, dass gesundes Pflanzgut angezüchtet und verbreitet wird. Man kann alle übrigen Arbeiten im Obstgarten auch noch so haargenau befolgen — sind die Bäume krank, so werden nur Teilergebnisse erzielt. Obstschädlinge wie der Apfelblütenstecher, der Apfelwickler (diese beiden schädigten früher 70—90 Prozent der Obsternte), der Apfelmehltau und die San-José- Schildlaus werden hier schon seit Jahren erfolgreich aufs Korn genommen. Dabei gelangt eine Reihe neuer organischer Spritzmittel statt des bisher gebräuchlichen Kupfervitriols, zur Anwendung. Abgesehen davon, dass diese Spritzmittel eine grössere Wirkung aufweisen, werden dadurch im Landesdurchschnitt jährlich auch Hunderte Tonnen Kupfer erspart, das für andere Zwecke notwendiger ist. Schwieriger ist dagegen die Bekämpfung der Qbstbaumvirosen. „Viren können ganz gefährlich für den Obstbau werden, wenn sie überhandnehmen“, erklärt uns Dr. Nicolae Minoiu, der auf der Versuchsstation das Laboratorium für Pflanzenschutz leitet und für die Schädlingsbekämpfung zuständig ist. Aus einem Pack Fotos holt er ein Bild hervor, auf dem ein etwa drei Zentimeter langes, wurmartiges Gebilde zu sehen ist, das aus mehreren Gliedern zusammengesetzt zu sein scheint. „Das ist der sogenannte Masernvirus (Plum plox) bei Pflaumen — 135 OOOfach vergrössert.“ Von Bäumen, die von diesem Virus at(Fortsetzung auf Seite 3) Curtici ruft zum Wettbewerb Arad (NW). — An alle Betriebe zur Mechanisierung der Landwirtschaft des Kreises Arad hat der BML von Curtici einen Wettbewerb zur Verbesserung der Arbeit und Steigerung der Landwirtschaftsproduktion erlassen. Die Belegschaft von Curtici verpflichtet sich darin, ihren Produktionsplan um 2 Prozent zu überbieten, die Kosten für 1000 Lei Einnahmen um 14 Lei zu verringern und 250 000 Lei einzusparen.'Die Traktorfahrer wollen durch Qualitätsarbeit dazu beitragen, dass die Hektarerträge in den von ihnen bedienten LPGs dem Plan gegenüber um 120 Kilogramm Weizen, 173 Kilogramm Mais und 4140 Kilogramm Zukkerrüben überboten werden. Kurznachrichten Die Europastrasse E 15 hat durch die Fertigstellung der Zufahrt von Hîrşova zu der 'im Bau befindlichen Donaubrücke von Vadul Oii eine neue Teilstrecke erhalten. Bekanntlich wird diese Brücke bei einer länge von 1,5 km vier Fahrspuren haoeo. Ein Studienkreis über die Beziehungen unseres Landes zu Lateinamerika im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde beim Sitz des Rumänischen Verbandes für Völkerrecht und Auslandsbeziehungen gegründet. Die Eröffnungsansprache hielt Acad. lorgu Iordan. Nach Italien abgereist ist ein Künstlerkollektiv der Ungarischen Oper von Klausenburg. Das Ensemble wird auf Einladung der Oper von Parma mehrere Vorstellungen geben. Das „Căluşul"-Ensemble aus Scorniceşti (Kreis Olt) ist von einer zweiwöchigen Gastspielreise durch Holland, Belgien und Österreich zurückgekehrt. Ihre Darbietungen rumänischer Folklore fanden grossen Anklang. In der Kokelgemeinde Weisskirch werden die Laienkünstler aus den Ortschaften des Grosskokler Beckens zu einem grossen Wettbewerb antreten, auf dem der beste Volksmusiksolist und die beste Laienkunstgruppe dieses Gebietes ermittelt werden sollen. Veranstalter ist das Tg.-Mureser Haus für Volkskunstschaffen. In Sinaia verbringen jährlich, rund 50 000 Urlauber ihre Ferien. In diesem Jahr sollen auf dem Stadtgebiet etwa eine Million Blumen gepflanzt werden. Zur Markierung der Gebirgspfade im Bucegi- Massiv wurden 1 Million Lei bereitgestellt. îe wird das Wetter ? Gestern : Das rasche Vorüberziehen der Kaltluftmassen aus Nordwestcuropa in Richtung Ost bewirkte vorübergehend allgemein heiteres Wetter, vor allein ln der Nacht zum Freitag. Vereinzelt Niederschläge als Schnee im Bărăgan, in der Dobrudscha und der südlichen Moldau, wo es stellenweise auch zu Schneeverwehungen kam. Nachttiefstwerte zwischen minus 20 Grad (Radautz) und null Grad (Alexandria, Giurgiu. Videle) : Mittagstemperaţuren zwischen minus 11 Grad (Suceava) und 3 Grad (Lugosch). W et terentwlc klung : Anfangs wolkenfrei und verhältnismässig svarm, dann grosse Temperaturschwankungen in weiten Teilen des Landes. Zunehmende Bewölkung sowie Niederschläge als Regen, Schneeregen und Schnee im Norden des Landes und in höheren Lagen des Berglandes. Schwacher bis massiger Westwind. Tiefstwerte zwischen minus 10 und minus 3 Grad im Norden, sonst minus 5 und 2 Grad. Höchstwerte zwischen minus 2 und 8 Grad. Gebirge : Veränderlich, meist bewölkter Himmel. Bei massigem Windgang leichte Schneefälle. Nebel. Die Schneedecke: liredeal — 48 cm, Omul — 88, Paring — 47, Hohe Rinne — 43, Sinaia — 60, Fundata — 29, Semenik — 110, Ţar cu — 50, Rarău — 113, Băişoara — 80. Alte Lieder aus Wetschehausen Traditionelle „Federschleissabende“ wieder veranstaltet Temesvár (NW). — Im Rahmen der vom Kreiskomitee für Kultur und Kunst und dem Kreiskomitee des VKJ eingeleiteten Aktion „Das Lied des^ Dorfes“, wurde am Donnerstag in Wetschehausen einer der in diesem Dorf traditionellen „Federschleissabende“ — diesmal ausnahmsweise am Nachmittag — veranstaltet. lin Hause von Matz und Lentschi Stumbiiich trafen sich dabei 17 der ältesten Frauen des Dorfes und sangen alte, originelle Volkslieder, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, darunter auch das „Federschleisslied“. Drei Mädchen von der Singgruppe des Kulturheims, Gertraut Gasseldorfer, Rosi Bachlund Anna Windhager, waren ebenfalls erschienen, um die Lieder „aufzuschnappen“ und in ihr Repertoire aufzunehmen. Anwesend war auch Prof. Herbert Weiss, Inspektor beim Kreiskomitee für Kultur und Kunst, Lektor Gabriel Manolescu vom Folklorekatheder der Temesvarer Universität, sowie andere Kulturaktivisten aus Temesvár und Lugosch. Die Lieder sollen aufgezeichnet und zum Teil auch in der geplanten Volksliedsammlung herausgebracht werden. i BlBUOTEßA/,ASTRA"! I , SIBIU Politische Tageszeitung in der SozialistischenRepublik Rumänien Bukarest, Samstag, 14. Februar 1970 Plötzlich schoss Wasser aus der Erde Unerwartete Überschwemmung durch Springquellen im Kreis Dolj Vor 72 Jahren geschah ähnliches Craiova. — Ein seltenes Naturereignis war vergangener Tage in den zur Gemeinde Amărăşti (Kreis Dolj) gehörenden Weilern Zvorsca und Coşerei zu verzeichnen. In den Morgenstunden des 10. Februar begannen plötzlich grosse Wassermengen aus der Erde zu schiessen, die bis gegen 18 Uhr eine Fläche von etwa 1500 Meter Länge und 300 Meter Breite überschwemmten. Stellenweise erreichte dieser unerwartet entstandene See eine Tiefe von 2 Metern und zerstörte zum Teil die Anwesen der dort wohnhaften Bauern. Glücklicherweise sind keine Op-fer zu beklagen. Zahlreiche freiwillige Helfer, darunter rund 200 LPG-Bauern mit Gespannen, brachten die Betroffenen mitsamt ihrem Hausrat und ihrem Vieh in ungefährdete Gehöfte, zu Verwandten oder Bekannten. Wie Hydrologen aus Craiova und Dorfbewohner feststellen konnten, wurde diese Überschwemmung von einem unerwartet eingetretenen Druck im Grundwasser verursacht, dessen Normalspiegel auf 80 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegt. Ein ähnliches Ereignis soll am gleichen Ort vor 72 Jahren stattgefunden haben. Hans Liebhardt las in Kleinscheuern Gespräch über deutsches Kulturleben in Rumänien / Sitzung des Michael-Albert-Kreises Hermannstadt (NW). — Donnerstag nachmittag fand in Kleinscheuern eine vom Hermannstädter Kreiskomitee des VKJ veranstaltete Begegnung mit dem Schriftsteller Hans Liebhardt statt. Liebhardt las Kurzgeschichten aus seinen bisher im Jugendverlag erschienenen Bänden sowie aus dem Manuskript „Immer wieder Weisskircher“. Der Schriftsteller beantwortete anschliessend Fragen, die das einheimische deutsche Kulturleben betrafen. Am Gespräch beteiligten sich Martin Moghesch, Hans Pelger, Walter Dahinten, Simon Weber sowie der stellvertretende Direktor der Allgemeinschule Kleinscheuern, Martin Rill. Die Bibliothekarin Maria Dahinten hatte zum Literaturabend eine Ausstellung mit Büchern deutscher Autoren, die aus dem Kreis Hermannstadt stammen, organisiert. An der Veranstaltung nahmen auch Martin Kraus, Sekretär für Kultur und Propaganda des VKJ-Kreiskomitees, und Manfred Wittstock. Inspektor beim Kreiskomitee für Kultur und Kunst, teil. Schässburg (NW). — Gleich zwei schriftstellerisch tätige Schässburger kamen in der letzten Arbeitssitzung des Literaturkreises „Michael Albert“ zu Wort. Im ersten Teil des Abends wurden Reisebeschreibungen von Alexander Tillemann vorgestellt, während der zweite Teil im Zeichen der modernen Lyrik stand : Der junge Dichter Rolf Zay las 17 Gedichte vor. An den anschliessenden Diskussionen beteiligten sich Prof. Doris Maurer, Prof. Otto Roth, Alfred Pomarius, Annemarie Hermann, Dr. Hans Balthes, Ursula Bedners, Harald Lurtz und Prof. Egon Machat. Die nächste Arbeitssitzung des Literaturkreises wird am 10. März im kleinen Saal des Kulturhauses stattfinden. Rundschau international Streit um Trujillo-Millionen geht weiter Nach dem Unfalltod des Diktator-Sohns gibt es noch mehr Erben Madrid. — Die Familie Trujillo ist wieder im Gespräch : Nach dem tödlich ausgegangenen Autounfall von Rafael Leonidas Trujillo jr., dem Sohn des einstigen Diktators von Santo Domingo, ist nun die Millionenerbschaft des Clans in den Spalten der Presse immer wieder zu finden. Bekanntlich war Trujillo jr. gegen Ende des vergangenen Jahres in Madrid verunglückt und im Krankenhaus gestorben. ■,) . Die „Affäre Trujillo“, die jetzt wieder aufgerollt wird, beginnt eigentlich schon mit dem Staatsstreich von 1930 in der Dominikanischen Republik, der den General Rafael Leonidas Trujillo Molina sen. „mit einer höheren Zahl von Stimmen als es Wähler gab“ an die Macht brachte. Trujillo, der in der Unterwelt der Insel als Fälscher und Pferdedieb bekannt war, war in seiner Jugend in die Polizei ejngetreten, in der er eine Blitzkarriere machte und mit 37 Jahren bereits zum General wurde. Als Präsident belegte er das Land mit einem der grausamsten Terrorregime, durch das mehr als 20 000 Personen ums Leben gebracht wurden. Durch gerissene Gangstermethoden, die er noch aus der Zeit seiner „stürmischen Jugend“ beherrschte, brachte der alte Trujillo den grössten Teil der Reichtümer des Landes an sich. Rund drei Viertel der dominikanischen Landesproduktion standen unter seiner Kontrolle, ihm gehörten 12 Zuckerraffinerien von den 16 des Landes sowie mehr als 65 Prozent der gesamten Zuckerpflanzungen. Ferner war ein Drittel des Ackerbodens in seinem Besitz. Er hatte1 das Monopol über, die Tabak-, Bier- und Salzproduktion. Als eines seiner kostspieligsten Hobbys muss das Errichten von Statuen in den verschiedensten Landesteilen erwähnt werden : Rund 1870 • Denkmäler liess Trujillo sich errichten. 1961 wurde er von einer Oppositionsorganisation ermordet. Rafael Trujillo, der Sohn, der sich mehr in Paris als in Santo Domingo aufhielt, kehrte sofort auf die Insel zurück, wo er von der Regierung zum obersten Befehlshaber der dominikanischen Streitkräfte ernannt wurde, um „die Dynastie Trujillo weiterhin an der Macht zu erhalten“. Trujillo- Sohn setzte den Terror seines Vaters fort. Er liess in kurzer Zeit 60 Personen hinrichten. Nur ein politisch bedeutender Gegner, der Arzt Duran, kam mit dem Leben davon. Trotzdem fühlte er sich im Lande nicht sicher. Er begann das Riesenvermögen in das Ausland abzusetzen. Die gesamten (Fortsetzung auf Seite 5) Sie lesen heute Information Vertrauen keinen Pappenstiel wert Ein Verkehrsunfall und seine Folgen Zum Ergötzen, zum Entsetzen ? „Via Mala" — Filmkitsch in Reinkultur (Seite 2) Wirtschaft / Reportage Trappolder Sorgenkinder Worüber man im Dorf klagt und taube Ohren findet Handelsstarre noch immer Produzentenschreck Temesvarer Lokalindustriekombinat wünscht sich aufgeschlossene Vertragspartner (Seite 3) Briefe an die Redaktion Reissmort äs meng harz Gemin Premiere in Heltau Der Leser meint (Seite 4) Ausland „Schwarze Fracht" durch die Jahrhunderte (V) Schirrt Rumor das Viergespann ? t (Seite 5) Zur Unterhaltung Endlich Schonzeit ! Kleine Rückschau auf grosse Feste (Seite 6) Landmaschinen sind einsatzbereit Kronstadt (NW). — Der Fogarascher Betrieb zur Mechanisierung der Landwirtschaft hat einen um zehn Tage vorfristigen Abschluss der Reparaturen an den für den Frühjahrsanbau notwendigen Maschinen gemeldet. Reparaturen und Generalüberholungen wurden an 139 Traktoren, 223 Pflügen, 73 Sämaschinen und 285 verschiedenen Eggen vorgenommen, Die Maschinen sind schon zum Teil in den Abteilungen aes Fogarascher Mechanisierungsbetriebes oder unterwegs Frischgemüse aus Arad Arad (NW). — Mit dem ersten Frischgemüse dieses' Jahres kam das Arader Treibhauskombinat auf den Markt. Es handelt sich um die in unserem Land und auch im Ausland gefragten Salatgurken. Die Arader Kaufläden der staatlichen Landwirtschaftsbetriebe erhielten bereits 2 Tonnen Gurken. 5000 Kilogramm wurden per Flugzeug nach Dänemark exportiert. In den kommenden Tagen werden weitere grosse Mengen verschickt. Seat-Show in Temesvár Temesvár (NW). — Christine Holmes, englischer Sänger-Star, wird Sonntag in der Temesvarer „Oiympia“-SporthalIe ihre Rumänien-Vorstellungsreihe beginnen. Es wirken noch mit : Alexandru Sălăgean, Lilli Donea und die Beat-Band „Tigrii“. Ausflüge zum Eisernen Tor Arad (NW). — Die Arader ONT-Zweigstelle organisiert Anfang März zweitägige Ausflüge zum Eisernen Tor. Sie erfolgen per Bus. Einschreibungen werden bis zum 28. Februar entgegengenommen. Höfer holte Silber in Berlin Bukarest (NW). — Bei der fünften Internationalen Bifota-Ausstellung in Berlin erhielt der Fotoreporter unserer Zeitung, Edmund Höfer, eine Silbermedaille zugesprochen. Der international bekannte Fotograf, der auch Mitglied des Internationalen Verbandes der Kunstfotografen und Träger des Titels „Excellence FIAP“ ist, erhielt die Medaille für seine „Rugby“ betitelte Aufnahme verliehen. Auf der Ausstellung wurde mit Florin Dragu ein weiterer rumänischer Vertreter ausgezeichnet ; der Bukarester Kunstfotograf erhielt für seine Aufnahme „Op art“ eine Bronzemedaille. Bekanntlich gehören die Bifota-Ausstel- Iungen zu den grössten regelmässig veranstalteten Fotoausstellungen der DDR. die Bifota-Medaille ist die 16. Auszeichnung, die Edmund Höfer in den letzten Jahren bei grossen internationalen Veranstaltungen erhielt. Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon s 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Botschafter der CSSR überreichte dem Vorsitzenden des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, seine Beglaubigungsschreiben Am 12. Februar 1970 /empfing der Vorsitzende des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, Miroslav Sulek, der seine Beglaubigungsschreiben als Ausserordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik in der Sozialistischen Republik Rumänien überreichte. (Fortsetzung auf Seite 2) Jordanien schliesst Abkommen mit El Fatah König Hussein verhandelte mit palästinensischen Führern Tel Aviv : Bombenangriff auf Fabrik in der VAR war Versehen / Ein Interview Präsident Nassers Amman, Kairo, Tel Aviv (Ap/NW). — In Amman ist es zu einem Abkommen zwischen den jordanischen Behörden und den palästinensischen Kommandogruppen gekommen. Das Abkommen, das am Donnerstag nach Verhandlungen zwischen beiden Seiten zustandekam, sicht vor, dass beide Seiten von allen Aktionen Abstand nehmen, die zu einem bewaffneten Konflikt führen könnten. Dies geht aus einem offiziellen Kommunique hervor, das von Radio Amman ausgestrahlt wurde. Das Abkommen sieht im wesentlichen vor, dass die Einsehränkungsmassnahmen, die Dienstag abend von der jordanischen Regierung gegen die palästinensischen Widerstandsorganisationen getroffen wurden, aufgeschoben werden. Im Kommunique heisst es, dass „diese Massnahmen von neuem geprüft werden und dass künftige Beschlüsse über die Tätigkeit der Guerilla-Gruppen auf dem Territorium Jordaniens auf einer neuen Grundlage von den beiden Seiten gemeinsam getroffen werden sollen“. Vor dem Zustandekommen dieses Abkommens hatte König Hussein von Jordanien zwei Beratungen mit den Führern der palästinensischen Kommandoeinheiten. Zugunsten der Tätigkeit der palästinensischen KömmandogrupDen waren die Regierungen des Irak, Syriens und der VAR eingetreten. Am Donnerstag hatten Vertreter der jordanischen Regierung drei Aussprachen’ mit den Führern der palästinensischen Kommandogruppen, worauf der jordanische Premierminister Bahjat El Talhouni zu einem Privatbesuch nach Kairo reiste, um Präsident Nasser eine Botschaft König Husseins im Zusammenhang mit den jüngsten Zwischenfällenzu übermitteln. Wie aus Kairo verlautet, belegten israelische Flugzeuge am Donnerstag das metallurgische Werk von Abu Zabal mit Bomben. Im Verlauf dieses Angriffs wurden 70 Arbeiter getötet und andere 49 verwundet. Das ägyptische Militärkommuniqué erklärt, dass die Behauptungen der Israelis, wonach dieser Angriff den Militärstützpunkt El Khanka zum Ziel hatte und dass die Fabrik versehentlich bombardiert wurde, nicht den Tatsachen entsprechen. Von israelischer Seite wird gemeldet, dass die israelische Luftwaffe den ägyptischen Militärstützpunkt von Djebel Aveded, 40 Kilometer vom Suezkanal entfernt, den Stützpunkt El Khanka, etwa 20 Kilometer von Kairo entfernt, und ein anderes Militärlager im Raum von Dashur, 13 Kilometer vom Industriekomplex Heluan entfernt, angegriffen hat. Die Bombardierung des metallurgischen Werkes von Abu Zabal wird als ein Versehen technischer Natur bezeichnet. In diesem Zusammenhang trat der israelische Verteidigungsminister, General Moshe Dayan, (Fortsetzung aui Seite 5) Schwere Stürme in Nordwesteuropa Schiffe gerieten in Seenot / Überschwemmungsgefahr in Frankreich London, Paris (Agerpres.) — Uber das nordwestliche Gebiet Europas fegen heftige Stürme, von Regen- und Schneefällen begleitet, hinweg. Die Schiffahrt in der Nordsee und im Atlantik ist äusserst schwierig, und einige Schiffe sandten Notsignale aus. Seit Donnerstag früh tobt in’ England ein so heftiger Schneesturm, dass sämtliche Londoner Flughäfen geschlossen werden mussten, bis die Rollfelder vom Schnee gesäubert werden. Im Süden Englands verursachten Schnee und Glatteis grosse Verkehrsstörungen, in Wales sind die Bergstrassen durch Schneeverwehungen verstopft und in London wickelt sich der Eisenbahnverkehr mit grossen Verspätungen ab. In Frankreich machen Schnee und Glatteis den Verkehr auf den Zufahrtsstrassen nach Paris sehr schwierig. Infolge der gewaltigen Regenfälle der letzten Tage drohen die Flüsse aus ihrem Bett zu treten. Die Marne ist bereits aus ihren Ufern getreten und der Wasserstand der Seine steigt besorgnisserregend. In den Alpen schneit es ununterbrochen, wodurch der Zugang zu den Wintersportstationen erschwert wird. Zwischen Chamonix und Armentieres wurde der Verkehr zur Gänze unterbunden. Winterblitz schlug Mann alle Zehen ab Nürnberg. — In einem Vorort von Nürnberg stiegen zwei Ehepaare, die mit dem Wagen des einen Ehepaares unterwegs waren, aus dem Auto, weil ein Rad defekt geworden war. Sie betrachteten noch den Schaden, als plötzlich aus den Schneewolken ein Blitz schlug, der von einem einzigen Donnerschlag begleitet war. Der Blitz schlug genau neben dem Auto ein. Dem Wagenbesitzer wurden dadurch alle Zehen abgetrennt. Er stürzte nieder und erlitt einen Schädelbasisbruch. Der zweite Mann erlitt im Gesicht leichte Brandwunden, seine Frau hat so schwere Verbrennungen der rechten Hand, dass sie die Hand vermutlich verlieren wird. NW-Ausländskorrespondenten berichten Der Livingroom Krieg und seine Auswirkungen Korrespondenz aus New York von Sam Reynolds F ür den amerikanischen Normalbürger ist Vietnam längst nicht mehr das exotische Land, in dem irgendein Krieg für eine nicht ganz klare Angelegenheit geführt wird. Die modernen Massenmedien haben neue Raumverhältnisse und eine neue Optik geschaffen. Fast sämtliche Fernsehsender strahlen täglich Originalstreifen von den Kriegsschauplätzen aus, und der US-Bürger in texas, Oregon oder Massachusetts erlebt seit Jahren und Monaten das am Bildschirm so lebenstreu wiedergegebene Ritual des Tötens oder Getötetwerdens. So entstand auch der heute in, Amerika landläufige Begriff: Livingroom-Krieg, der Wohnzimmer-Krieg. Kein Heldenepos, sondern ein entheroisie'rter Lokalaugenschein des „tragischsten Fehlers in der Geschichte der Vereinigten Staaten", wie sich Senator Fulbright ausdrückte. Die Quantität der Fakten rief mit der Zeit eine qualitative Veränderung im Denken der Menschen hervor. „Holt die Boys zurück", ist die Antwort auf alle salbungsvollen Tiraden über die weltbeglückende Mission der USA. Vor dem Bildschirm entstehen aber auch andere Gedankenassoziationen : Was suchen unsere Jungs in Südostasien, was in Japan, was in Westeuropa ? Präsident Nixon, heisst es, sei von der Welle der Unzufriedenheit ins Weisse Haus getragen worden. Der Kommentator einer westlichen Zeitung meint zu diesem Thema : „Das Vietnam-Desaster hat zwar nicht neuen Isolationismus hervorgerufen, aber doch des amerikanischen Bürgers Unbehagen an der Ausienpolitik kräftig genährt. Man habe so viel anderes und wichtigeres zu tun. In Ehren ergraute Politiker und Finanzleute zählten es" auf: Beseitigung der Armut, Reinigung von Luft, Wasser und Erde, Gesundheitspflege, Erneuerung und Humanisierung der Grossstädte. New York zum Beispiel leide fast buchstäblich an lebensgefährlicher Arterienverkalkung’, nämlich in den Wasserleitungen der Grossstadt. Milliarden werde es kosten, das Rohrnetz zu erneuern. Ob solcher Sorgen könne man schlechterdings nicht mehr überall in der Welt die Rolle des Grossbeschützers und Alleszahlers spielen." Die Forderung nach Verringerung des US-Truppenbestands in Westeuropa wird heute mit fast_ der gleichen Entschlossenheit gestellt, wie die nach völligem Abzug der US-Soldaten aus Südvietnam. Man ist es leid, meinen Beobachter, an so vielen Stellen der Erde mit Soldaten und Geld und anderen Positionen gebunden zu sein, während es zu Hause so viel wichtigeres zu tun gebe. Allein in Westeuropa stehen gegenwärtig 310 000 US-Soldaten, davon zwei Drittel in Westdeutschland. Die amerikanischen NATO-Streitkräfte kosten den Steuerzahler mehr als zwölf Milliarden Dollar im Jahr, und die Unlust am kostspieligen auswärtigen Engagement wächst in Amerika nicht nur im breiten Publikum, sondern auch in den Wandelgängen des (Fortsetzung auf Seite 5)