Neuer Weg, 1970. szeptember (22. évfolyam, 6631-6656. szám)
1970-09-18 / 6646. szám
Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjähng 90 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6646 Bukarest, Freitag, 18. September 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Plata Scinteii, Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis SO Bani Ernte kommt schneller voran Schönwetter gibt einmalige Arbeitschancen / Siebenbürgische Kreise müssen gleichziehen Bukarest (NW). — Der für die Herbstarbeiten und nicht zuletzt für die heranreifende Weinlese ausserordentlich förderliche September wurde von der Landwirtschaft in den letzten Tagen besser genutzt. Die Flächen der reifen Felder vergrössern sich von Tag zu Tag, auf Sonnenblume, Zuckerrübe und Kartoffel folgt nun immer stärker der Mais, die wichtigste Herbstfrucht, von der bisher rund 160 000 Hektar abgeerntet wurden. Bemerkenswert dabei, dass sich neben dem Süden seit einigen Tagen auch das Banat massiv eingeschaltet hat, wo die frühreifenden Sorten, die als Vorfrucht für das Wintergetreide erstrangig in Frage kommen, das Feld räumen. Neben den Kreisen Teleorman, Dolj, Ialomiţa, Brăila, Ilfov und Konstanza gehört der Kreis Temesch zu den fortgeschrittensten Gebieten. Arad steht auch jetzt, wie so oft in diesem Jahr, hinter seinen Möglichkeiten beträchtlich zurück. Unterhalb der Durchschnittsleistung bewegen sich auch mehrere Kreise Siebenbürgens und der Moldau — der Kreis Botoşani ausgenommen —, Gebiete, wo der Anbau, einerseits wegen des früheren Einbi'uchs der kalten Jahreszeit, andererseits durch die grössere Bodenfeuchte begünstigt, um eine Woche früher einsetzen müsste als im Tiefland. Dem Pflügen muss hier, besonders angesichts des ausgezeichneten Wetters, grössere Aufmerksamkeit geschenkt werden-. Bis zum heutigen Datum haben die staatlichen Landwirtschaftsbetriebe 34 Prozent und die Landwirtschaftsgenossenschaften 36 Prozent des Saatbetts vorbereitet — eine Leistung, die, an den Voraussetzungen gemessen, grösser sein könnte und hinsichtlich des nähenden Anbautermins umfangreicher sein müsste. Uber die weitere Dauer dieser einmaligen Schönwetterfront gibt es keine zuverlässigen Daten. So ist es also erforderlich, jede Stunde des Tages in dem Bewusstsein zu nutzen, dass es für einige Zeit die letzte Chance sein könnte. Was bis zum 20.—25. September von den Feldern geborgen werden kann und an Aussaatfläche vorbereitet wird, ist von unschätzbarem Wert. Die Traktorfahrer, auf deren Schultern ein grosser Teil der Herbstarbeit lastet, haben die Entscheidung in der Hand. Die Genossenschaftsbauern und SLB-Arbeiter sollen alles daransetzen, um den entsprechenden Arbeitsfluss zu sichern. Scherben bringen keinen Gewinn 1 Noch immer Dutzende Betriebe mit eingeplanten Verlusten Kreis Hunedoara : Wann werden alle Erzeugnisse rentabel gefertigt ? Bukarest (NW). — Jede zehnte Flasche verwandelt sich in Scherben, und der Inhalt — berühmte Sortenweine — geht verloren. Solches trägt sich seit einiger Zeit in den Keilereien des Kreises Vrancea zu. Beim Abfülien bersten 5m Durchschnitt 8 bis 10 Prozent der Flaschen, die von einem Bukarester Betrieb angeliefert werden. Mit dem ausfliessenden Wein wird ein beachtlicher Teil des Reinertrags, wenn er vorhanden ist, weggeschwemmt. Ist er nicht vorhanden, so sind die Verluste schwerwiegender. Die Rentabilität ist weg. Und gerade hohe Rentabilität wird heute von jeder produktiven Einheit gefordert. Auf diese Art werden wichtige Voraussetzungen für das Auf bringen der notwendigen Investitionen für die weitere Entwicklung der Volkswirtschaft und für die Hebung des Lebensstandes geschaffen. Aus diesem Grund wurde auf den Plenartagungen des ZK der RKP die Forderung erhoben, die Produktion in allen Bereichen und allen Betrieban auf eine höhere Stufe der Rentabilität zu heben sowie alle Faktoren,, die zu einer Verteuerung der Fertigung' führen, zu beseitigen. Hierbei nimmt die Ausschaltung der eingeplanten Verluste einen wichtigen Platz ein. In den letzten drei Jahren sind diesbezüglich auf Landesebene gute Ergebnisse erzielt worden. Im ersten Halbjahr 1970 beispielsweise wurde von unserer Volkswirtschaft ein um 2,3 Milliarden Lei grösserer Reinertrag als eingeplant erzielt. Es sei darauf hin,gewiesen, dass in der Zeitspanne Januar—Juni 1970 gegenüber der gleichen Zeitspanne 1967 in Bukarest die Zahl der Betriebe, die mit Verlusten arbeiten, um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist. Die Verluste waren um 54 Prozent geringer. Eine ähnliche Sachlage ist auch in den meisten Kreisen des Landes festzustellen. Allerdings trifft das nicht auf jeden einzelnen Betrieb zu. Es gibt noch Einheiten, die den vorgesehenen Reingewinn nicht realisieren oder mit erheblichen Verlusten arbeiten. Im ersten Halbjahr haben hauptstädtische Betriebe noch rund 205 Millionen Lei als eingeiplante Verluste gebucht; die Erstellung von 531 Erzeugnissen war unrentabel. I Die staatlichen Zuschüsse beliefen sich auf 116 Millionen Lei. Im Kreis Hunedoara wurden in den 11 Einheiten, deren Produktion teilweise unrentabel ist, insgesamt 145 Millionen Lei abgeschrieben. Dadurch wurden die von anderen Betrieben infolge verstärkten Einsatzes erzielten Ergebnisse zum Teil zunichtegemacht. Im ersten Halbjahr hat man zusätzliche Reingewinne in Höhe von 87 Millionen Lei realisiert: wenn aber in den 11 Einheiten nicht Verluste von 145 Millionen Lei entstanden wären, so würde der zusätzliche Reingewinn dreimal so hoch liegen. Die betreffenden Betriebsleitungen führen für das Anhalten dieser Sachlage verschiedene Ursachen ins Treffen. Tatsächlich spielen auch objektive Gründe eine Rolle, die Qualität der Rohstoffe lässt noch zu wünschen übrig, die Versorgung erfolgt nicht im Einklang mit den festgelegten Lieferfristen, man verfügt nicht immer über die notwendigen Mittel zur technischen 1 Neuausstattung usw. Tatsache aber ist auch, dass ein Teil der Schulld an dieser Situation bei den Betrieben selbst liegt. Zwar arbeitet man jährlich umfangreiche Pläne zur Rentabilisierung der Produktion aus, solange sie jedoch nicht verwirklicht werden, bringen sie unserer Volkswirtschaft keinen Nutzen. , Ausschaltung des Ausschusses und die Fertigung von Erzeugnissen gediegener Qualität sind zwei der wichtigsten Mittel, um Produktionsverlusten vorzubeugen. Meister UT Arad trotzte Heliands Weltcupsieger UTA — Feijenoord im Pokal der Meister 1:1 / Pokal der Pokalsieger : Kárpáti Lwow — Steaua 0:1 Vier rumänische Fussballmannschaften sind in den europäischen Pokalwettbewerben 1970/71 mit dem Rechten gestartet. Drei Siege und ein Unentschieden in vier Begegnungen (von denen zwei auswärts ausgetragen wurden) hatte man unseren Mannschaften, wenn man das bisherige Abschneiden in diesen Wettbewerben in Betracht zieht, gar nicht zugetraut. Eine Sensation in der ersten Runde der Meister lieferte UT Arad in Rotterdam durch das 1:1 gegen den letzten Weltcupsieger Feijenoord. Hoch einzuschätzen ist auch der l:0-Erfolg unseres Pokalsiegers Steaua in Lwow gegen Kárpáti, der den Bukarestem ihre Aufgabe im Rückspiel wesentlich erleichtert. Nach dem kategorischen 5:0-Sieg im Bukarester Tourspiel gegen PAOK Saloniki dürfte Dinamo Bukarest bereits die zweite Messepokal-Runde erreicht haben. Etwas schwerer wird es unser zweiter Messepokalteilnehmer Uni Craiova im Rückspiel haben, der gegen Pécs Dózsa aus Ungarn vor eigenem Publikum nur knapp 2:1 gewann. (Die Spielberichte und die Ergebnisse der anderen europäischen Pokalbegegnungen lesen Sie auf Seite 5.) Dcru Popescu (unser Bild neigt ihn bei seinem ersten Tor zum 3:0) trug mit zwei Treffern zum 5;0-Sieg Dinamo Bukarest über PAOK Saloniki bei Toqesspiegel Luna 16 auf Mondumlaufbahn Moskau. — Die sowjetische automatische Raumstation Luna 16 wurde gestern, nach einem fünftägigen Flug, auf eine Mondumlaufbahn gebracht. Während des Flugs zum Mond wurde 26mal die Funkverbindung zu ihr aufgenommen, und die Orientierung zur Sonne sowie die Inbetriebsetzung der- Abbremsmotoren von der Erde aus gesteuert. Fernmeidetechniker beraten Sofia. — Eine internationale Beratung der Fachleute für Fernmeldetechnik aus mehreren sozialistischen Ländern wurde gestern in Drushba, neben Warna, eröffnet. 40 Experten aus Bulgarien, der Tschechoslowakei, der DDR, Polen, Ungarn, Rumänien, der Mongolischen VR und der Sowjetunion werden während sieben Tagen Erfahrungen austauschen und weitere Möglichkeiten zur Modernisierung der Fernmelde- und Posteinrichtungen besprechen. Silbermedaille für rumänische Erfinder Bukarest. — Ing. Vasile Doboşan und der Techniker Nicoiae Caşcaval erhielten kürzlich für eine Erfindung, mit deren Hilfe das Schweissen von Autofelgen besonders wirtschaftlich durchgeführt werden kann, bei der internationalen technischen Ausstellung von Wien eine Silbermedaille. Das neue Aggregat ermöglicht die Verkürzung der Arbeitszeit auf ein Viertel. Kuppel für Mineralwasserquellen Prag. — In Karlovy-Vary wurde mit dem Bau einer Kristall-Kuppel begonnen, die die Hauptquelle dieses Heilbads bedecken soll. Die Kuppel soll 12,5 Meter hoch werden und eine Fläche von 300 Quadratmetern schützen. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 Stunden: Überwiegend warmes und sonniges Wetter, nur im Westen des Landes nächtlich bewölkt und regnerisch. Nächtliche Tiefstwerte zwischen 4 Grad (Miercurea Ciuc) und 20 Grad (Sulina). Tageshöchstwertc zwischen 15 Grad (Grosssanktnikolaus, Orawitza) und 27 Grad (Hirşova). Mittagstemperaturen in Bukarest: bei 24 Grad. Wetterentwicklung: In Rumänien dringt eine Kaltluftfront aus Richtung West ein und zieht nach Osten weiter. Dadurch kühles Wetter bei bewölktem Himmel anfänglich im Westen des Landes, nach Abziehen der Kaltluftfront wieder sonnig und heiter. Auffrischende Winde aus Richtung Ost. Temperatur in leichtem Sinken, nächtliche Tiefstwerte zwischen 7 und 13 Grad, in den Tälern Ostsiebenbürgens niedriger, Tageshöchstwerte 18 bis 23 Grad im Nordwesten, sonst 22 bis 27 Grad. Gebirge: Leicht veränderlich bei nächtlich bewölktem Himmel. Regenschauer und Gewitterneigung, dann wieder Aufheiterung. Temperatur im Sinken. Küste: Überwiegend Schönwetter, nur am Abend leichte Bewölkung und Gewitterneigung. Lufttemperatur zwischen 20 und 23 Grad, Wassertemperaturen bei 21 Grad. Begegnung des Genossen Nicoiae Ceauşescu mit Lehrkräften der Wirtschaftshochschulen und anderen Wirtschaftswissenschaftlern Mittwoch nachmittag traf Genosse Nicoiae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, beim Sitz des ZK der RKP mit Lehrkräften und leitenden Kadern der Wirtschaftshochschulen sowie mit anderen Wirtschaftswissenschaftlern aus Forschungsinstituten, Ministerien und Grossbetrieben zu einer Arbeitsberatung zusammen. Zugegen waren die Genossen Manea Mănescu und Leonte Räutu sowie Unterrichtsminister Mircea Maliţa. Bei dieser Gelegenheit wurden die Vorschläge zur Vervollkommnung des ökonomischen Unterrichts im Lichte der Direktiven des X, Parteitags der Rumänischen Kommunistischen Partei geprüft. Die Teilnehmer legten die während der letzten Jahre bei der Entwicklung des ökonomischen' Unterrichts in unserem Lande und bei der Ausbildung von Fachkräften erzielten Leistungen dar, und zeigten die immer bedeutsameren Aufgaben auf, die dem Wirtschaftler im gegenwärtigen Entwicklungsstadium der Volkswirtschaft zukommen. Die Redner hoben zugleich auch die Unzulänglichkeiten hervor, die im ökonomischen Unterricht noch zutage treten, und machten Vorschläge zu dessen weiteren Vervollkommnung. Sie unterstrichen die Notwendigkeit, die Ausbildung der Studenten in grösserem Masse mit der Praxis zu verknüpfen und erhöhtes Gewicht auf moderne Lehrfächer zu legen, die sich auf die Wissenschaft und Technik der Leitung, Produktions- und Arbeitsorganisierung, Wirtschaftsrechnung, ökonomische Analyse und Voraussage, Marktforschung usw. beziehen. Dabei wurden Vorschläge zur Auffrischung und Bereicherung der Kenntnisse der Fachkräfte durch eine Neugestaltung des Zyklus, den die Wirtschaftler durchlaufen sowie zur Vervollkommnung der Lehrkräfte im ökonomischen Unterricht gemacht. Zum Abschluss der Beratung ergriff Genosse Nicoiae Ceauşescu das Wort. Er unterstrich die wachsende Rolle der Lehrkräfte bei der Heranbildung künftiger Wirtschaftler und erteilte Weisungen und Empfehlungen, wie man die gesamte Ausbildung der Fachkräfte in der Wirtschaft auf eine höhere Stufe heben kann. Der Generalsekretär der Partei betonte ferner die Notwendigkeit, Fachkräfte von hoher Berufsqualifikation heranzubilden, die imstande sind, für die komplexen Fragen, die die Produktion, das gesamte Wirtschaftsleben des Landes aufwerfen, optimale Lösungen zu finden, für die Beseitigung all dessen zu kämpfen, das das Voranschreiten bremst, und konsequente Schrittmacher alles Neuen, der Steigerung der Wirtsohaftseffektivität in allen Bereichen zu sein, die sich darum bemühen, sämtliche Reserven auszuwerten und die Tätigkeit der Betriebe, der Produktionseinheiten, in denen sie arbeiten, entsprechend zu organisieren. Der Redner hob ferner die Pflichten hervor, die den Lehrkräften des ökonomischen Unterrichts und anderen Wirtschaftlern bei der wissenschaftlichen Analyse der Entwicklungsfragen unserer Volkswirtschaft, bei der steten Förderung der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung im Einklang mit den unablässig wachsenden Anforderungen des Fortschritts der rumänischen Gesellschaft erstehen. Genosse Nicoiae Ceauşescu bekundete die Überzeugung; dass die künftighin aufgrund dieser Erörterungen beschlossenen Massnahmen dazu beitragen werden, den ökonomischen Unterrichtzu vervollkommnen sowie Rolle und Mitwirkung der Wirtschaftler bei der Lösung der Probleme, die der Aufbau der vielseitig entwickelten sozialistischen Gesellschaft in unserem Vaterland stellt, zu erhöhen. Ministerpräsident Ion Gheorghe Maurer empfing den Vizepremier Malaysias Der Vorsitzende des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Ion Gheorghe Maurer, empfing am Donnerstag in Predeal den Vizepremier der Regierung Malaysias, Tun Abdul Hazak, der unserem Land einen offiziellen Besuch abstattet. An der Unterredung nahmen teil Ilie Verdeţ, Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates, und Bujor Almăşan, Minister f r Bergbauindustrie und Geologie. Der Gast befand sich in Begleitung von Tan Sri Zaiton Ibrahim Bin Ahmed, Botschafter Malaysias in Moskau, und Zainal Abidin Bin Sulong, Stellvertretender Sekretär im Aussenministerium Malaysias. Im Laufe der Zusammenkunft, die in einer herzlichen Atmosphäre verlief, wurden Fragen über die Möglichkeiten des Ausbaus der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Sozialistischen Republik Rumänien und Malaysia behandelt. Ausnahmezustand in Jordanien Widersprüchliche Meldungen über Zusammenstösse zwischen Regierungstruppen und Kommandos Amman, Ap/NW : Gleich nach Bildung des provisorischen Militärkabinetts in Jordanien und nach der von Radio Amman ausgestrahlten Regierungserklärung, wonach die Hauptaufgabe der provisorischen Militärregierung darin bestehe, den Bruderkämpfen zwischen den Streitkräften der jordanischen Armee und den palästinensischen Widerstandsorganisationen ein Ende zu setzen, wurde auf dem ganzen Territorium Jordaniens der Ausnahmezustand verhängt und dem militärischen Generalgouverneur, Marschall Habes Majali, uneingeschränkte Vollmachten eingeräumt. In einer Rundfunkerklärung beschuldigte Marschall Majali „subversive Elemente“, Unruhen verursacht zu haben, und betonte, dass die jordanische Armee keine Verletzungen der Ordnung und Sicherheit dulden werde. Donnerstag früh nahmen die „subversiven Elemente“ das Hauptquartier der jordanischen Armee in Amman unter Artilleriebeschuss. Auch die Wohnungen der Offiziersfamilien im Militärlager von Zarka wurden beschossen. Später gab Radio Amman bekannt, dass die jordanischen Streitkräfte die Ordnung in Zarka wiederhergestellt haben. Panzer der Regierungsstreitkräfte (Fortsetzung auf Seite 2) Rostropowitsch, „Schwanensee und Feinkost ans Wien WETTBEWERB und FESTSPIELE 1970 Ein frenetischer Beifallssturm ergoss sich am Mittwochabend jm Rundfunksaal über Mstislaw Rostropowitsch, den phänomenalen Cellisten aus Moskau. Sein Furor concertisticus, sein ganz aussergewöhnlich vitales, eneEgiestrotzendes, leidenschaftliches Spiel, seine brillante Technik und souveräne Beherrschung der Mittel, seine nuancenreiche, ausdruckskräftige Kantilene — all das riss mit und begeisterte. Der Künstler spielte im Rahmen eines von Iosif Conta geleiteten Konzerts der Rundfunksinfoniker das Cellokonzert in C-Dur von Joseph Haydn. Diese erst vor einigen Jahren im Pra ger Nationalmuseum aufgefunde.ne Komposition kann ohne weiteres dem berühmten Schwesterkonzert in D-Dur an die Seite gestellt werden. Sie ist jenem gegenüber konzertanter, virtuoser gehalten. In Rostropowitschs Interpre. tation wurde diese Seite auch besonders hervorgehoben. Das Finale vor allem war in seiner geigenhaft-virtuosen, spritzig-schwungvollen Darbietung ein kaum zu überbietendes Glanzstück. Nicht minder beeindruckte der wunderbare, zart empfundene, flexible Belkanto des langsamen Mittelsatzes. Allgegenwärtig die aussergewöhnliche musikalische Intelligenz des Künstlers, die eines vielseitig gebildeten Musikers: Rostropowitsch ist gleichzeitig ein eminenter Pianist, Dirigent und Komponist. • Der Abend brachte als Einleitung die Sinfonie Nr. 2 „Spielberg“ von Doru Popovici und im zweiten Teil die Neunte von Beethoven. Den gesangsolistischen Teil der Sinfonie bestritten diesmal mit hervorragender künstlerischer Gestaltungskraft Sänger aus der DDR : Elisabeth Breul (Sopran, Solistin der Leipziger Oper), Ingebörg Springer (Mezzosopran, Solistin der Berliner Staatsoper), Rolf Apreck (Tenor, Solist der Leipziger Oper) und Siegfried Vogel (Bass, Solist der Berliner Staatsoper). Karl T e u t s c h Wie oft kann man Tschaikowskis „Schwanensee“ mit Gewinn und Freude sehen ? Doch öfter, als man glauben sollte. Zwar anfangs, bei der vielen Pantomime, wenn die leeren Becher geschwungen werden und die fürstliche Mutter erscheint, um ihrem grossjährigen Sohn eine Armbrust zu überreichen, wenn es überall knixt und man höfische Gefühle mit schönen Gesten zum Ausdruck bringt: Wäre es nicht docli möglich, das alles ein wenig zu verändern und, selbst wenn man die Choreogi’aphie von. Marius Petipa beibehält, weil sie dort, wo dann getanzt wird, wirklich schön, richtig klassisch, ein Stück Musik und Kunstgeschichte ist ? Gerade deshalb sollte man das aus dem primitiv Pantomimischen heute herausschälen können. Mfm denkt also am Anfang : Es wird schwer ge(Fortsetzunfi auf Seite 3) Sie lesen heute AUSLAND Wiener Herbstbilder Die Donaustadf rüstet zum Empfang der rumänischen Staatsdelegation (Seite 2) WIRTSCHAFT / KULTUR Hauptanliegen : konstant gute Qualität Nahrungsmittelkombinat Temesvár will 30 neue Erzeugnisse herausbringen Bald klarer Himmel über Kleinkopisch Abgase werden für Stromerzeugung benutzt (Seite 3) FÜR DIE FRAU Und was soll ich jetzt spielen ? Kinder müssen beim Spiel angeleitet werden Wir machen mit! Ein Frauenturnverein in . Grossau (Seite 4) SPORT / ROMAN fussball-Festivals in ganz Europa überraschend gute Bilanz der rumänischen Klubmunnschaften (Seite 5) LOKALES : BANAT / SIEBENBÜRGEN Markthalle für Kronstadt Im Baukalender 1971—1975 geblättert Grossunterschlagung bei „Avintul" (Seite 6) Belegschaften erörtern Fünfjahrplan Von Nikolaus Zangl I n Betrieben, auf Baustellen und in anderen Wirtschaftseinheiten finden in diesen Tagen die Vollversammlungen der Belegschaftsangehörigen statt. Zum ersten Mal haben sie die Produktionstätigkeit in der Perspektive eines ganzen Fünfjahrpluns zu prüfen und günstige Voraussetzungen für die restlose Erfüllung der Planaufgaben in der Periode 1971—1975 zu sichern. Die Vorhaben des nächsten Fünfjahrplans wurden im Sinne der Direktiven des X. Parteitags der RKP frühzeitig auf Industriesparten, Zentralen und Betriebe aufgeschlüsselt und in den Kollegien der Ministerien, in den Verwaltungsräten der Zentralen und Direktionskomitees der Betriebe eingehend analysiert. Die Erörterung der Plansäfze mit allen Lohnempfängern stellt eine besonders wichtige Etappe der Ausarbeitung* und Begründung des Entwicklungsprogramms jeder einzelnen Wirtschaftseinheit und damit der gesamten Volkswirtschaft dar. In den einlaufenden Berichten wird die Tatsache unterstrichen, dass die Diskussionen der Vollversammlungen auf die Hauptprobleme ausgerichtet sind, deren Lösung eine höhere Effektivität der gesamten Wirtschaftstätigkeit sichert. Allen anderen Problemen vorangestellt wird in vielen Betrieben die voll& Auslastung der Maschinen und Betriebsanlagen, des gesamten technischen Potentials, als eine der wichtigsten Reserven zur Erfüllung der Produktionsaufgaben im kommenden Fünfjahrplan. „Wir kennen jetzt unsere Aufgäben für das ganze Planjahrfünft im voraus", so Aurel Bold, Meister für Turbinenreparatur im Arader E-Werk, „folglich haben wir die Möglichkeit, unsere Arbeit auf weife Sicht zu organisieren und die Reparaturarbeiten rationeller aufzuschlüsseln." In der gleichen Stadt, im Textilbetrieb „Teba" übten Vertreter des Chefmechanikerdienstes Kritik an der mangelhaften Materialversorgung. Oft stehen hier Maschinen stundenlang still, weil ein Werkzeug oder sonst eine Kleinigkeit zu ihrer Instandsetzung fehlt. Auf der Vollversammlung der Belegschaftsmitglieder im Metallurgischen Werk Aiud, das zahlreiche Betriebe und Baustellen des Landes mit Metalikonstruktionen beliefert, wiesen Diskussionsteilnehmer darauf hin, dass in ihrem Betrieb einige grosse, moderne und hochproduktive Maschinen nicht entsprechend instand gehalten werden, weil das überholungs- und Reparaturprogramm nicht gut durchdacht ist. Ausserdem sind die Karusselldrehbänke und die Hobelmaschinen nicht ausgelastet. Ebenso eingehend wird über die Qualität der Erzeugnisse, über den rechtzeitigen Abschluss und die Einhaltung der Wirtschaftsverträge, über die Vorbereitung des Investprogramms für die Periode 1971—1975 und über alles andere diskutiert, das für die Förderung der Produktionstätigkeit von Bedeutung ist. Von den meisten Vollversammlungen kann man behaupten, dass sie ausgesprochene Arbeitsberatungen sind, so wie man sie haben will. Tendenzen zu Formalismus und Oberflächlichkeit, sich nur auf Bilanzziehen zu beschränken, treten diesmal weniger in Erscheinung. Freilich wird die Bilanz der vergangenen acht .Monate gezogen — und nicht wenige Betriebe haben in dieser Zeitspanne ihre Produktionsaufgaben für das gegenwärtige Planjahrfünft bewältigt —, doch geschieh) dies in der Einsicht, dass die lükkenlose Erfüllung der laufenden, zusammen mit der gleichzeitigen Vorbereitung der künftigen Planaufgaben die Grundvoraussetzung für die Erfüllung des nächsten Fünfjahrplans darstellt. Von dieser Sicht schliesst eine Bilanz die Schattenseiten der bisherigen Tätigkeit, auch wenn sie gute Ergebnisse zeitigte, nicht aus. Weit davon entfernt, sich mit dem Erreichten zufriedenzugeben, weisen die Diskussionsteilnehmer in den Vollversammlungen auf konkrete in ihren Betrieben vorhandene Möglichkeiten hin, die Produkjionsorganisierung rationeller zu gestalte^ (Fortsetzung auf Seite 3)