Neuer Weg, 1971. június (23. évfolyam, 6863-6888. szám)

1971-06-10 / 6871. szám

Steite 2 Meeting vor dem Capitol in Washington Kampfwoche für die Einstellung des Vietnamkrieges Washington (Agerpres). — Einige tau­send Vertreter der amerikanischen Han­dels- und Industriekreise, Intellektuellen, Universitäts- und kirchlichen Kreise veranstalteten vor dem Capitol — dem Gebäude des Kongresses — ein Meeting, durch das die „Kampfwoche für die Ein­stellung des Vietnamkrieges“ eingeleitet wurde. Diese neue Kampagne zielt darauf ab, die Kongressmänner zu unterstützen, die den Antrag über die Einstellung des Vietnamkrieges bis spätestens zum 31. De­zember 1971 eingebracht haben. Auf einer Pressekonferenz übte einer der Führer des Organisierungskomitees der Kampagne, der ehemalige demokra­tische Senator Ernest Gruening, scharfe Kritik an der Vietnampolitik der US-Re­­gierung, die, wie er sich ausdrückte, „nicht allein dem Krieg kein Ende setzt, sondern im Gegenteil, zu seiner Verlän­gerung beiträgt“. Am Dienstag beschloss der US-Senat, die Abstimmung über den Antrag McGovern-Hatfield, der den Abzug sämt­licher amerikanischer Truppen aus Süd­vietnam vor Ende des laufenden Jahres vorsieht, vor dem 16. Juni vorzunehmen. Erwähnung verdient, dass ein ähnlicher Antrag der beiden genannten Senatoren im Vorjahr vom Senat mit 55 gegen 30 Stimmen zurückgewiesen wurde. Beob­achter sind jedoch der Ansicht, dass die Aussichten auf die Genehmigung des Vorschlags McGovern-Hatfield gestiegen sind, da sich zahlreiche Senatoren der Gruppe angeschlossen haben, die sich ge­gen die Indochina-Politik der Nixon-Ad­ministration ausspricht. Gesundheitszustand Waideck Rochets Paris (Agerpres). — Der Gesund­heitszustand Waldeck Rochets, General­sekretär der Französischen Kommunisti­schen Partei, ist neuerlich besorgniserre­gend, so dass der Patient wieder ins Kran­kenhaus eingeliefert werden musste. Obgleich die Gefahr vorläufig beseitigt wurde, ist eine äusserst aufmerksame Pflege des Patienten notwendig, besagt ein in der Zeitung „l’Humanité“ veröffent­lichtes Kommuniqué, Saljut-Besatzung wohlauf Bahnkorrektur vergrösserte Erdferne der Orbitalstation um 50 km / Forschungsprogramm wird fortgesetzt Moskau, Ap/NW : Der dritte Arbeitstag der Besatzung der sowjetischen wissenschaftlichen Orbitalstation „Saljut“ begann am 9. Juni um 1,00 Uhr Mos­kauer Zeit. Wie der Kommandant der Raumstation, Georgi Dobrowolski, nach Wiederaufnahme des Funkverkehrs mit der Bodenleitstelle mitteilte, sei die Be­satzung wohlauf und führe alle Arbeiten programmgemäss durch. An ihrem dritten Arbeitstag im erdnahen Raum setzten die Kosmonauten Dobrowolski, Wolkow und Pazajew die Überprüfung und Regelung der wissenschaftlichen Bord­apparatur fort und nahmen medizinisch-biologische Experimente vor. Während des zweiten Arbeitstages, der für die Besatzung am 8. Juni um 1,00 Uhr Moskauer Zeit begonnen hatte, ist um 11,02 Uhr eine Bahnkorrektur vorge­nommen worden. Dadurch vergrösserte sich die Erdferne der Saljut-Station auf 265 Kilometer und die Erdnähe auf 239 Kilometer. Die Umlaufzeit um die Erde beträgt unter diesen Bedingungen 89 Mi­nuten. Weiteren Berichten der Bodenstation zufolge funktionieren die Bordsysteme einwandfrei und das Mikroklima in den Stationsräumen ist normal. Durch die Kurskorrektur ist erwiesen, dass die Or­bitalstation, die bekanntlich vor fast zwei Monaten am 19. April d. J. auf Bahn gesetzt wurde, ihre Einsatzdauer beliebig verlängern kann. Gefahr für ihr Fortbe­stehen ergibt sich nur dann, wenn die Bahn verflacht und die 200-Kilometer-Grenze im Erdabstand unterschreitet. Bei Erdentfernungen, die geringer als 200 Kilometer sind, könnten die dichter wer­denden Luftschichten eine Bremswirkung auf die Orbitalstation ausüben. Durch eine längere Einsatzdauer mit eventuel­lem Austausch der Besatzung kann die Orbitalstation einen wesentlichen Beitrag zum Studium atmosphärisch-geophysika­lischer und anderer Erscheinungen lei­sten, die langfristige Beobachtungen vor­aussetzen. Unter anderem wurde mitge­teilt, dass zu dem Forschungsprogramm der gegenwärtigen Besatzung auch Be­obachtungen der Eis- und Schneegebiete der Erde gehören. Letzten Meldungen zufolge steht die Flugleitstelle mit der Besatzung in Funk­verkehr und verfolgt die Tätigkeit der Kosmonauten am Bildschirm. Diese Zeichnung veranschaulicht die Annäherung von Soju» 11 an die Orbitalstation Saljut kurt vor der Koppelung Besuch Ion Pätans in der Bundesrepublik Deutschland Begegnungen mit Mitgliedern der Bundesregierung Bonn (Agerpres). — Im Zuge des Be­suchs, den Ion Păţan, Stellvertretender , Ministerpräsident, der Bundesrepublik Deutschland anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Rumänien stellt sich vor“ in Düsseldorf abstattet, hatte der Gast Aussprachen mit führenden Persönlich­keiten des westdeutschen Wirtschaftsle­bens sowie mit Vertretern der Regierung von Nordrhein-Westfalen und der Bun­desregierung. Zu Beginn der Woche hatte Ion Păţan Aussprachen mit der Leitung der Krupp­­und Rheinstahl-Konzerne. Der Minister­präsident von Nordrhein-Westfalen, Heinz Kühn, gab zu Ehren des Gastes ein Diner in Düsseldorf. In Bonn hatte der rumänische Vize­premier Aussprachen mit dem Bundes­minister für Wirtschaftskooperation, Er-hard Eppler, dem Bundesminister für Er­nährung, Land- und Forstwirtschaft, Jo­sef Ertl, und dem Minister im Bundes­kanzleramt, Horst Ehmke. Es wurden Pro­bleme im Zusammenhang mit der Ent­wicklung und mannigfaltigen Gestaltung der bilateralen Wirtschaftszusammenarbeit und -kooperation erörtert. Der Botschafter Rumäniens in Bonn, Constantin Oancea, gab anlässlich des Besuchs des Stellvertretenden Minister­präsidenten Ion Păţan in der Bundesrepu­blik Deutschland einen Empfang. Daran nahmen teil : die Minister Josef Ertl und Hans Dietrich Genscher, Mitglieder des Bundestags, hohe Beamte des Aussen­­ministeriums und der Wirtschaftsministe­rien, Leiter von Industriefirmen und Fi­nanzkörperschaften sowie die Oberbürger­meister von Düsseldorf und Köln. Treffen zwischen der rumänischen und der jugoslawischen Gewerkschaffsdelegation Belgrad (Agerpres). — In Werschetz und Belgrad fand ein Treffen zwischen einer Delegation des Zentralrats des Allgemei­nen Gewerkschaftsverbands Rumäniens unter Führung von Genossen Virgil Trofin, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums des ZK der RKP, Vorsitzender des Zentralrates des AGVR, und einer Delegation des Gewerk­schaftsverbandes der SFR Jugoslawien unter Führung von Genossen Duschan Petrovic, Vorsitzender des Zentralrates des genannten Verbandes, statt. Das Tref­fen verlief in einer Atmosphäre aufrich­tiger herzlicher Freundschaft und gegen­seitiger Achtung. Die Delegationen unterrichteten einan­der über die Hauptanliegen der beiden Gewerkschaftszentralen in nationaler und internationaler Hinsicht. Die künftige Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Gewerkschaftszentralen wurde mit Befriedigung begrüsst und der bei­derseitige Wunsch zum Ausdruck ge­bracht, die traditionellen Beziehungen der Freundschaft zwischen den rumäni­schen und den jugoslawischen Werktäti­gen auszubauen. Die rumänische Delegation besichtigte die Fabrik für chemisch-pharmazeutische Erzeugnisse „Nova-Galenika“ in Belgrad. Der Botschafter Rumäniens, Vasile Şan­­dru, gab zu Ehren der Delegation des AGVR ein Essen. Daran beteiligten sich Stane Dolanz, Mitglied des Exekutivbüros des Präsidiums des BdKJ, Duschan Petro­vic, Vorsitzender des Zentralrates des Verbandes der Gewerkschaften Jugosla­wiens, und andere Vertreter des politi­schen und öffentlichen Lebens. Vertragsentwurf über den Mond Vorschlag der sowjetischen Regierung / Schreiben Aussenministers Gromyko an UNO-Generalsekretär U Thant Moskau (Agerpres). — Der ständige UNO-Vertreter der Sowjetunion, J. Ma­lik, überreichte UNO-Generalsekretär U Thant ein Schreiben des Aussenmini­­sters der UdSSR, A. Gromyko. Im Auf­trag der Sowjetregierung beantragt A. Gromyko, das Problem der „Ausarbei­tung eines internationalen Vertrages über den Mond“ auf die Tagesordnung der 26. Vollversammlung der UNO zu setzen. In dem Schreiben wird gesagt, dass in den letzten Jahren bei der Erforschung des Weltraums neue Erfolge erzielt und umfassende Programme zur Erforschung des Mondes durchgeführt wurden. Die Mondflüge der amerikanischen Kosmo­nauten und die von der UdSSR mit Hilfe von „Lunochod 1“ und anderen automa­tischen Geräten durchgeführten Expert-* mente erschliessen der Menschheit neue Perspektiven in bezug auf die Erfor­schung des Mondes. Die Sowjetunion hat sich in allen Etap­pen der Erforschung des Weltraums un­beirrbar für eine fortschrittliche Entwick­lung des Völkerrechts im Zusammenhang mit dem Weltraum im Interesse aller Völker ausgesprochen, heisst es in dem Schreiben. Nach Auffassung der Sowjet­regierung müssen jetzt Schritte im Hin­blick auf die weitere Ausarbeitung und Konkretisierung von Völkerrechtsnormen zwecks Regelung der Tätigkeit der Staa­ten auf dem Mond unternommen wer­den. Der Mond spielt als einziger natür­licher Satellit der Erde eine wichtige Rolle bei der Erforschung des Weltraums und muss ausschliesslich im Interesse des Friedens und zum Wohle der ganzen Menschheit genutzt werden, betont das Schreiben. Es darf nicht zugelassen wer­den, dass die Tätigkeit der Staaten auf dem Mond Quelle von internationalen Konflikten wird, und es muss eine Rechts­grundlage für die eventuelle Nutzung des Mondes gesichert werden. Dem würde der Abschluss eines entsprechenden interna- | tionalen Vertrags dienen, heisst es in dem | Schreiben. Der sowjetische Aussenminister unter- | breitet sodann den Entwurf zu einem Vertrag über den Mond. Der Entwurf stützt sich auf die allseitig anerkannten Völkerrechtsnormen, die UNO-Charta mitinbegriffen, und die bisher geschlosse­nen Abkommen im Zusammenhang mit dem Weltraum. Wie aus dem Schreiben hervorgeht, enthält der Vertrag nächste- | hende Hauptprinzipien : Die Nutzung und Erforschung des Mondes muss unter Be­­dachtnahme auf die Interessen der gegen­wärtigen und künftigen Generationen er­folgen ; im Einklang mit den Prinzipien der UNO-Charta sind auf dem Mond der Einsatz oder die Androhung von Gewalt sowie jede wie immer gearteten feind­seligen Aktionen zu untersagen, ebenso die Benutzung des Mondes für solche ge­gen die Erde gerichtete Aktionen ; das Verbot, auf dem Mond Kernwaffen und andere Massenvernichtungswaffen aufzu­stellen sowie andere Tätigkeiten auszu­üben, die darauf abzielen, den Mond zu militärischen Zwecken zu verwenden ; die Erforschung und Nutzung des Mondes hat mit Mitteln zu erfolgen, die ungün­stige Veränderungen und die Ver- | schmutzung der Umgebung des Mondes verhüten sollen ; die Mondoberfläche und der Untergrund des Mondes dürfen nicht Eigentum der Staaten, internationalen, Regierungs- oder privaten Organisationen, der nationalen Organisationen, juristischer und physischer Personen bilden ; überdies müssen die Teilnehmerstaaten alle not­wendigen Massnahmen treffen, um das Leben und die Gesundheit des auf dem Mond befindlichen Menschen zu schützen. > Eine Weltstadt erstickt (VIII) Mit dem Verbrechen leben / „Have you been mugged lately?“ 170 Überfälle pro Tag J Von Spiegel-Reporter Hermann Schreiber Unlösbar geworden ist, zweitens, die Aufgabe, die Bewohner der Stadt New York vor Verbrechen zu schützen. Die New-Yorker wissen das. Und also haben sie sich daran gewöhnt, mit dem Verbrechen zu leben. Sie rechnen • nicht damit, dass es beseitigt wird, sie setzen es vielmehr stets als existent voraus. Sie versuchen, ihm auszuweichen, und wenn sie es dennoch antreffen, dann versuchen sie, es zu übersehen. Denn wenn es sie erwischt, dann sind sie ohne Hilfe. „Leisten Sie keinen Widerstand, wenn Sie überfallen werden“, empfiehlt die New-Yorker Polizei ihren Schutzbefohle­nen, denn das erhöhe allenfalls das Ri­siko, nicht nur beraubt, sondern auch noch umgebracht zu werden. „Halten Sie den Kopf hoch und die Augen offen. Wenn Sie aussehen wie ein Opfer, dann werden Sie eins.“ Freundliche Grüsse, dein Freund und Helfer, der beinah so hilflos ist wie du. Mit dem Verbrechen leben — das heisst: Man gibt ein Vermögen für zu­sätzliche Schlösser und Alarmanlagen aus ; man verzichtet darauf, spät am Abend noch Zigaretten und die „New York Times“ vom folgenden Tag kaufen zu gehen ; man trägt auch am Tage nur geringe Geldsummen bei sich ; wenn man verreist, gibt man dem Nachbarn das Stereogerät, oder was sonst einem teuer ist, zur Aufbewahrung ; Frauen klemmen die Einkaufstasche fest unter den Arm, wenn sie ln einer Nebenstrasse fremden Menschen begegnen ; Theater beginnen eine Stunde früher, um 19,30 Uhr, was den Vorzug hat, dass ihre Besucher nicht mehr so spät unterwegs sein müssen ; immer mehr Geschäfte abseits der gro­ssen Avenuen halten ihre Türen ge­schlossen und lassen nur noch identifi­zierte Kunden herein. In den Aufzügen fast aller Apartment­häuser, ja selbst der Hotels, sind kleine Spiegel angebracht, die dem Einsteigen­den zeigen sollen, ob im toten Winkel der Fahrstuhlkabine jemand auf ihn lauert. Aufzüge sind für Überfälle beson­ders geeignet. „Have you been mugged lately, sind Sie kürzlich mal überfallen worden 7“ ist unter New-Yorltern eine ganz geläufige Frage. Viele müssen sie bejahen, fast alle kennen Fälle aus ihrer nächsten Umge­bung. „To be mugged“ ist zur prototypi­­schen New-Yorker Erfahrung geworden. Es passiert am hellichten Tage, vor der Haustür, vor Schaufenstern, sogar auf be­lebten Strassen. Es passiert jederzeit und überall. Wer überfallen wird, gibt her, was er hat, möglichst ohne zu schreien. Wer dazu kommt, wie jemand zusammenge­schlagen oder wie ein Auto ausgenommen wird, macht in der Regel, dass er wei­terkommt. Denn Einmischung kann das Leben kosten. Und wer nachts um drei am Central Park spazierengeht, den muss wohl ein im Unbewussten sich verstek­­kender Todestrieb dahin geführt haben. New York City ist die Hauptstadt der Angst. Es geht gar nicht so sehr um die zwanzig Dollar, die man in der Tasche hat und die der „mugger“ mitnimmt, oder um die Schreibmaschine, die aus der Wohnung verschwindet. Das immer ge­genwärtige Gefühl : Eines Tages erwischt es auch dich, vielleicht schon heute — das ist das Schlimmste. Es gehört zum Leben in dieser Stadt wie die Luftver­pestung, und es macht genauso krank. Im Jahr 1970 hat es hier 517 716 poli­zeilich festgestellte Verstösse gegen das Gesetz gegeben, 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Zufolge der amtlichen Statistik der Federal Bureau of Investigation sind 1969 im Grossraum New York 1043 Morde entdeckt worden und 2120 Vergewalti­gungen — gar nicht mal eine besonders schlimme Quote, wenn man sie beispiels­weise mit Detroit vergleicht. Anders sieht es bei der „Gewalt gegen Sachen“, bei den Verbrechen gegen das Eigentum aus : 59 152 Fälle von Raub, 29171 Strassenüberfälle, 171 393 Ein­bruchsdiebstähle und 85 796 Autodieb­stähle. Das macht, rund gerechnet, 170 Überfälle, 500 Einbrüche und 230 Auto­diebstähle pro Tag. Und dazu muss man, nach den Kalkulationen der New-Yorker Polizei, noch einmal 56 Prozent — die durchschnittliche Dunkelziffer — addie­ren. Diese Flut bändigt kein Damm mehr : weder die Polizei, noch die Strafver­folgungsbehörden, noch die Assekuranz. Sich versichern zu lassen gegen Dieb­stahl, ist äusserst schwierig geworden in New York. Neue Versicherungen werden kaum abgeschlossen, auslaufende Policen selten verlängert, ohne Begründung — man welss ja, warum. Die Stadt verfügt über 31 600 Polizisten; das heisst, auf insgesamt 6000 Meilen Strasse sind zu keiner Zeit mehr als 3000 Ordnungshüter unterwegs. Wollte man je­den Häuserblock von einem „Cop“ (Spitz­name der Polizisten — Anm. d. Red.) um­kreisen lassen, so würde das 25 Milliar­den Dollar jährlich kosten, ein Drittel des gesamten Militärhaushaltes der USA. Es würde den Überfällen auch kein Ende machen. Denn zur guten Hälfte werden sie dort verübt — in Häusern, Restau­rants, Aufzügen —, wo Polizisten gar nicht patrouillieren können. 'Und so füh­len sich die Verbrecher in dieser Stadt wahrscheinlich sicherer als ihre Opfer. Im Kittchen ist sowieso kein Zimmer frei. Von 100 Festgenommenen werden im Schnitt nur zwei zu Haftstrafen von mehr als einem Jahr verurteilt. Es kommt vor, dass Gerichtsverfahren nur ein paar Mi­nuten dauern. Da kann man die „mug­ger“ auch gleich laufenlassen. Was also tun ? „Wenn Sie das Verbre­chen loswerden wollen“, so hat Daniel P. Moynihan, Präsident Nixons inzwischen nach Harvard zurückgekehrter Berater für die städtischen Probleme, einmal gesagt, „dann müssen Sie die Armut loswerden und die Rassendiskriminierung — und machen Sie sich nichts vor : Der Zusam­menhang ist absolut.“ Das ist richtig und ist es auch wieder nicht — wie das meiste, was man über New York sagen kann. Für diese Stadt würde es ohnehin nur bedeuten, ein un­lösbares Problem durch deren zwei zu er­setzen. Und die beiden drängendsten Pro­bleme werden erst gar nicht erwähnt : das organisierte, syndikalisierte Verbrechen und die Rauschgiftsucht. pin Verbrecher wird abgeführt Ausland ÍN DER NÄCHSTEN FOLGE LESEN SIE : Teufelskreis Rauschgifthandel — Verbre­chen / Ballung als Krankheitserreger I New-Yorker Müllabfuhr streikt New York (Agerpres). — Der Streik der New-Yorker Kommunalangestellten hat auf das Personal der Müllabfuhr übergegrif­fen. Dies sowie der Streik des Personals der Drehbrücken erschwert den Strassen­­verkehr in beträchtlichem Masse. Auf den Strassen hat sich der Müll zu rich­tigen Bergen angehäuft. Zwar würden neun von den insgesamt 27 Dreh- und Hubbrücken wieder dem Verkehr geöff­net, doch ist der Kraftwagenverkehr in New York weiterhin zum grossen Teil stillgelegt. Schweizer in Bolivien entführt La Paz (Agerpres). — Fünf Kidnapper haben den Schweizer Bürger Alfredo Kuser Kappeier, technischer Leiter des metallurgischen Betriebes „Volcan“, ent­führt. Der Überfall ereignete sich auf einer der Hauptstrassen von La Paz. Die bolivianische Polizei leitete sofort eine Grossfahndung nach den Kidnappern ein. Es ist anzunehmen, dass diese der Geheimorganisation angehören, die sich selbst als „Nationale Berfreiungsarmee“ bezeichnet. Flughafen auf einer Themse-Insel London. — Nach mehrjährigen Ver­handlungen über den Standort des ge­planten dritten Londoner Flughafens fiel jetzt die Entscheidung für die Insel Foul­ness. Wie Verkehrsminister John Davies dem Parlament berichtete, soll die erste Startbahn 1980 in Betrieb genommen werden. Foulness Island liegt am Nord­ufer eines Themsearms, rund 80 Kilome­ter von London entfernt NEUER WEG / 10. Juni 1971 33 t * Treffen des Aussenministers Rumäniens, Corneliu Mănescu, und des Aussenministers Bulgariens, Iwan Bascheff, beendet Das Treffen des Aussenministers der So­zialistischen Republik Rumänien, Corneliu Mănescu, und des Aussenministers der Volks­republik Bulgarien, Iwan Bascheff, fand Dienstag in Russe seinen Abschluss. Die Besprechungen beider Aussenminister boten Gelegenheit zu einem nützlichen Dia­log über das gegenwärtige Stadium und die Entwicklungsaussichten der bilateralen Be­ziehungen sowie über aktuelle internationale Fragen. An den Gesprächen beteiligten sich rumä­­nischerseits : Stellvertretender Aussenmini­ster Nicolae Ecobescu, Nicolae Blejan, Bot­schafter unseres Landes in Sofia, und Geor-ge Marin, Direktor im Aussenministerium ; bulgarischerseits : Stellvertretender Aussen­minister Kiril Nestoroff, Spass Gospodoff, Bulgariens Botschafter in Bukarest, sowie Georgi Bogdanoff und Nikolai Mintscheff, Direktoren im Aussenministerium. Der bulgarische Aussenminister gab zu Ehren seines rumänischen Kollegen ein Essen. Iwan Bascheff und Corneliu Mănescu hielten während des Essens Tischreden. Am Nachmittag wurde der agro-indu­­strielle Komplex von Sliwo-Pole besichtigt, eine moderne Einheit mit grossen landwirt­schaftlichen Produktionssektoren, die über eine bedeutende technische Basis verfügt. V KOMMU Am 7. und 8. Juni 1971 fand in Giurgiu und Russe eine Begegnung des Aussenmini­sters der Sozialistischen Republik Rumänien, Corneliu Mănescu, mit dem Aussenminister der Volksrepublik Bulgarien, Iwan Bascheff, statt. Anlässlich der Zusammenkunft, die in herzlicher, freundschaftlicher Atmosphäre gegenseitigen Verständnisses verlief, nahmen die Aussenminister einen Meinungsaustausch über das Stadium sowie die Entwicklungs­perspektiven der bilateralen Beziehungen und über einige aktuelle internationale Pro­bleme vor. Die Minister stellten mit Genugtuung fest, dass sich die traditionelle Freundschaft bei­der Brudervölker und die vielseitige Zusam­menarbeit der Sozialistischen Republik Ru­mänien und der Volksrepublik Bulgarien aufgrund des Marxismus-Leninismus und des sozialistischen Internationalismus im Geiste des am 19. November 1970 geschlos­senen Vertrags über Freundschaft, Zusam­menarbeit und gegenseitigen Beistand unab­lässig erweitern und vertiefen. Eine beson­dere Rolle bei der Festigung der brüderli­chen Freundschaft und der vielseitigen Zu­sammenarbeit beider Länder kommt den Begegnungen und Kontakten zwischen den Partei- und Staatsführern der Sozialistischen Republik Rumänien und der Volksrepublik Bulgarien zu, insbesondere den Gesprächen zwischen den Genossen Nicolae Ceauşoscu und Todor Shiwkoff ; sie boten Anlass dazu, an Fragen von gemeinsamem Interesse in konstruktivem Geist heranzugehen, und ho­ben neue Möglichkeiten für die Ausweitung und Differenzierung der bilateralen Bezie­hungen hervor. Zur Erfüllung der Bestimmungen in den Protokollen, die gelegentlich des Treffens der Genossen Nicolae Ceauşescu und Todor Shiwkoff am 11. und 12. September vergan­genen Jahres in Russe und Giurgiu zwischen der Sozialistischen Republik Rumänien und der Volksrepublik Bulgarien geschlossen wurden, erzielte man ein Abkommen über die Erleichterung von Reisen der Bürger beider Länder, die in der Zone des kleinen Grenzverkehrs zwischen beiden Ländern wohnhaft sind. Ferner wurden ein langfristi­ges Handelsabkommen für die Periode 1971—1975, Konventionen über den Bau einer Kraftstromleitung sowie einer Transitleitung für Kraftstrom und Erdgase aus der UdSSR in die Volksrepublik Bulgarien auf dem Ter­ritorium der Sozialistischen Republik Rumä­nien sowie andere Dokumente betreffend die Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Minister unterstrichen die Notwendig­keit, die Bemühungen um die Erfüllung der anlässlich der Gipfeltreffen erzielten Ver­einbarungen zu verstärken ; das gilt insbe­sondere für die Erweiterung des Warenaus­tausches, der Kooperation und Spezialisie­rung in der Produktion, für die Ausferti­gung der Projektierungsarbeiten des hydro­energetischen Komplexes Islaz-Somowit,. die komplexe Auslastung des gesamten beiden Ländern gehörenden Donau-Potentials sowie die Auswertung neuer Möglichkeiten für den Ausbau der wirtschaftlichen, technischen, wissenschaftlichen, touristischen u. a. Zu­sammenarbeit, entsprechend den Interessen des rumänischen und des bulgarischen Vol­kes, der Sache des Sozialismus und der in­ternationalen Zusammenarbeit. Die Seiten schätzten das Zusammenwirken im Bereich der Kultur und Wissenschaft positiv ein. Sie kamen überein, den weiteren Ausbau dieser Zusammenarbeit sowie die Eröffnung von Kulturzentren beider Länder in Bukarest und Sofia zu ' unterstützen. Die Minister bekräftigten erneut die Ent­schlossenheit ihrer Länder, die Beziehungen der Freundschaft und vielseitigen Zusam­menarbeit mit den RGW-Ländern sowie den Warschauer Vertragsstaaten, mit allen sozia­listischen Ländern zu festigen und im Inter­esse des Sozialismus sowie des Weltfriedens NIQUÉ zu ihrer Einheit und Geschlossenheit beizu­tragen. Beim Meinungsaustausch über internatio­nale Fragen gingen die Minister von den Fortschritten aus, die bisher bei der Ent­spannung und Verständigung in Europa zu verzeichnen sind, und erachteten unter Be­rücksichtigung der jüngsten Entwicklung auf dem Kontinent, dass es zur Zeit notwendig ist, die bi- und multilateralen Kontakte zu verstärken, um unter gleichberechtigter Teil­nahme sämtlicher interessierter Länder ohne Vorbedingungen vorbereitende Treffen sowie die gesamteuropäische Konferenz für Si­cherheit und Kooperation zu organisieren ; Rumänien und Bulgarien sind bereit, dazu ihren vollen Beitrag zu leisten. Die beiden Minister bestätigten erneut die Entschlossenheit ihrer Länder, in bilateralem und vielseitigem Rahmen für den Ausbau der Beziehungen der Zusammenarbeit, Freundschaft und guten Nachbarschaft zwi­schen allen Balkanländern, ohne Unterschied der Gesellschaftsordnung, zu wirken, ebenso für die Ausweitung der ökonomischen, wis­senschaftlichen, technischen und kulturellen Zusammenarbeit und anderer gegenseitig vorteilhafter Formen, aufgrund der Wahrung der Prinzipien nationaler Unabhängigkeit und Souveränität, der territorialen Integrität, der Gleichberechtigung, der Nichteinmi­schung in die inneren Angelegenheiten so­wie des Selbstbestimmungsrechtes eines je­den Volkes, um den Balkanraum in eine kernwaffenfreie Zone der guten Nachbar­schaft, der Zusammenarbeit, des Friedens und der Sicherheit zu verwandeln. Beide Seiten bekräftigten erneut ihre Überzeugung, dass die Gesundung der inter­nationalen Atmosphäre, die Herbeiführung des Friedens und der Sicherheit in der Welt konkrete Massnahmen zur Beseitigung der Kriegs- und Spannungsherde in verschiede­nen Teilen der Welt, die Ausschaltung der Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung aus den zwischenstaatlichen Beziehungen, die friedliche Lösung von Streitfragen sowie die Förderung einer umfassenden Zusam­menarbeit aller Staaten aufgrund der Völ­kerrechtsnormen erfordern. Die Minister unterstrichen erneut, dass es gebieterisch notwendig ist, mit grösster Ent­schlossenheit auf die Durchführung der all­gemeinen Abrüstung, in erster Linie der nuklearen Abrüstung, hinzuwirken. Die Seiten bekräftigten von neuem die Einstellung ihrer Länder zur aktiven Unter­stützung der Völker von Vietnam, Laos und Kambodscha in ihrem Kampf gegen die ame­rikanische Aggression und erklärten sich für den vollständigen Abzug der US-Truppen sowie der ihrer Verbündeten aus diesem Teil der Welt, damit es den Völkern Indo­chinas überlassen bleibe, ihr Schicksal selbst, ohne jede Einmischung von. aussen, .zu be­­stimmeii. Sie unterstrichen die Notwendig­keit, den Nahostkonflikt aufgrund’der voll­ständigen Durchführung ' der Resolütion des UNO-Stchefheitsrates vom - 22. November 1967, des Abzugs der israelischen Truppen aus den besetzten arabischen Gebieten, der Anerkennung des Rechtes eines jeden Staa­tes dieses Raumes auf unabhängige Ent­wicklung und der Lösung des Problems der palästinensischen Bevölkerung gemäss ihren nationalen Interessen beizulegen. Die Minister hoben die Nützlichkeit von Kontakten und Meinungsaustauschen Zwi­schen den Vertretern beider Länder hervor und beschlossen, die Zusammenarbeit in Fragen der bilateralen Beziehungen und der aktuellen Weltlage, die von gemeinsamem Interesse sind, auch in Zukunft fortzuset­­zen. Der Aussenminister der Sozialistischen Re­publik Rumänien lud den Aussenminister der Volksrepublik Bulgarien ein, Rumänien einen offiziellen Besuch abzustatten. Die Einladung wurde mit Vergnügen angenom­men. O’. ß-i ţţ'S * f Im Rahmen der Ausstellung „Rumänien stellt sich vor“, die zur Zeit in Düsseldorf statt­­findet, werden die „Tagé des rumänischen Films“ abgehalten. In Bonn fand neuerlich eine Zusammenkunft zwischen Egon Bahr, Staatssekretär im Bun­deskanzleramt der BRD, und Michael Kohl, Staatssekretär beim Ministerrat der DDR, statt, auf der Verkehrsprobleme erörtert wurden. Es wurde beschlossen, am 1. Juli d. J. ein wei­teres Treffen in Berlin zu veranstalten. Die europäische Zusammenarbeit und Sicher­heit bildete Gegenstand eines Treffens in Gum­mersbach (Westdeutschland) zwischen Vertre­tern der Öffentlichkeit der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland. Die Teilneh­mer des Treffens genehmigten ein Kommu­nique, worin die Bemühungen zur Gewährlei­stung des Friedens und der Entspannung in aller Welt begrüsst werden. Die Bedeutung der vor kurzem zwischen der BRD und der UdSSR sowie zwischen der BRD und der Polnischen VR abgeschlossenen Vertrage wird gewürdigt und deren Ratifizierung verlangt. Allgemeine Wahlen finden auf der Mittel­meerinsel Malta Ende der Woche statt. Rund 181 000 wahlberechtigte Bürger werden sich für die Kandidaten entscheiden müssen, die von mehreren politischen Parteien, darunter der regierenden nationalistischen Partei' Premier­minister Borg Oliviers und der oppositionellen Labourpartei unter Führung von Dominic Min­­toff aufgestellt wurden. Unter Staatskontrolle stellte die venezona­­lische Regierung die Tätigkeit der ausländi­schen Erdölfirmen, um zu verhindern, dass Erdölausrüstungen abmontiert und ins Ausland geschafft werden. In letzter. Zeit wurden solche Ausrüstungen im Werte von mehr als zwei Milliarden Dollar ins Ausland geschmuggelt. Mit dem Tode bestraft wird in Jordanien in Zukunft der illegale Besitz von Feuerwaffen und Munition. Bisher betrug das Höchststraf­­ausmass für dieses Delikt fünf Jahre Kerker. Um 25 Prozent zusammengeschrumpft sind die Devisenreserven Dänemarks in kaum zwei Monaten. Angaben der dänischen Notenbank zufolge ist dieser katastrophale Devisenschwund auf das hohe Defizit der dänischen Zahlungs­bilanz und die kürzliche westliche Währungs­krise zurückzuführen. In Prag wurde der internationale Kongress der Bühnenbildner und eine internationale Schau der Theaterarchitektur eröffnet. An dem Kongress betei igt sich auch eine Delegation rumänischer Bühnenschaffender unter Füh­rung von Liviu Ciulei, Vorsitzender des Ru­mänischen Zentrums der Bühnenbildner und Theateringenieure.

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