Oedenburger Zeitung, Januar 1913 (Jahrgang 45, nr. 2-25)

1913-01-03 / nr. 2

.,3.Januar.1913. «.. Krug aus Gropron und­ Thysse­n-Bu­rtremissa und Gemahlin,Großs industrieller Friedrich Thyssen und Gemahlin Aus Deutschland, die Grafen Johann Raulffy, Wurmbrand, Wilenburg, Julius Szecenyi, Baron Deden Solymory und f. u . Kämmerer Nikolaus Décy. Zur Strede gebracht wurden 2000 Stüd Wild. + BPerweigerung der Approbation. Das obere Seniorat der evang. Kirche des Komitates Sop­on betraut, die Lehrer Po 38, Zaihober, Schrauf aus Ball, dem Lehrplan ent­sprechend ein Lese- und Lehrbuch für Elemen­­tarschüler zu verfassen, deren Muttersprache nicht die ungarische ist. Die Betrauten haben ihre Mission erfüllt, das Buch fertiggestellt und mit Genehmigung der firchlichen Behörde auch in Druc legen lassen. Der Verleger des Buches, der Szentgottharder Druckereibefiker Wellisch legte dasselbe dem Kultus­minister zur Approbation vor. Das Buch wude dann zur Ueberprüfung an einem Fach­organ hinaus­­gegeben, das sich in der lobendsten Weise über­ das Buch aussprach. Umso größere Ent­­täuschung brachte die Entscheidung des Unterrichts­­ministers, wonach­ dem Buc­e die Approbation vorenthalten wurde. In evang. Lehrerfreffen glaubt man — mit welchem Recht, wissen wir nit — daß die Verweigerung die Folge eines­ unrechtmäßhigen Einflusses ist. In der Motivierung soll es unter anderem heißen, daß das Lehr: und L­ieblich in seinem Fich­en­­geschichtlichen Teil eine tendenziöse konfessionelle Einstellung der ann befolgte. Wie der Körmender edang. Pfarrer Bela Kapi in der in Sopron erscheinenden Beitschrift „Evangelisches Kirchenleben” schreibt, Hat der Berleger Weliih das Buch behufs Erzielung einer Abänderung der angeblich gravaminösen Entscheidung zur Approbation abermals dem Minister vorgelegt. Man erwartet mit großem auizeete, wie die nee Entscheidung lauten wird. * Protestversammlung ? Das Organ der Hiesigen Unabhängigkeitspartei „Sopron“ . verkündet, daß die führenden Persönlichkeiten der Hiesigen oppositionellen Parteien bereits in Fühlung traten um eine „großzügige“ Aktion gegen die Wahlreformvorlage der Regierung einzuleiten. So soll eine Volksversammlung der Eoalierten Opposition stattfinden. Wir wollen nicht hiel Tinte flie dieses neue Arrans­gement der K­oalierten verschwenden, aber eines müssen wir doch berühren, das nämlich, worüber uns die Erfahrung belehrt: So oft noch die Eoalierte­nopposition und in diesem Bunde die Justicianer in Sopron eine soge­nannte Aktion einleiteten, war­­tete und immer ein großes Fiasko das Ergebnis. Man braucht­­ also gar nicht Prophet zu sein, um das einzig mögliche zu konstatieren : Niederlage. Schade un da Blafat ... . " _* Todesfall. Der in vielen Schichten­­ der Bevölkerung wegen seines beutseligen Wesens gekchägte, populäre Selchermeister Herr Johann Simon­it am Neujahrstag um Halb 8 Uhr früh an Sersi­log plöglich gestorben. Seinen Hintritt betrauern außer seiner Gattin, geb. Lichtl,­, mit der der Vereinigte ein schönes inniges Zusammenleben führte und seinen sieben Kindern ein weiter Kreid von angesehenen­ Verwandten. * Jubiläum des „Peiter Lloyd“. Eines der vornehmsten Blätter der Hauptstadt, der „Peiter Lloyd“ hat mit gestrigem Tage das 60. Jahr seines Bestandes vollendet. Er darf mit Stolz auf seine ruhmbededte Vergangen­­heit zurücklrgen. Der „Peiter Lloyd“ war immer maßgebend in der P­ublizists, denn er blieb seiner Bestimmung treu, das Ausland über alle politischen, kulturellen und volksnwirt­­schaftlichen Bestrebungen Ungarns zu infor­­mieren. Um meil. Dr. Mar Falk feharten u­ns geistreiche Mitarbeiter, darunter der unü dergebliche Len Beigeläberg, dessen glän­­zende Stylistis in seinem mit zwei Punkten bezeichneten Leitartikeln bewundert tourde. Heute steht Sigmund Singer, der Mann der goldenen Feder an der Spike dieses Heute auch in seinem Format sich viel zweimähiger präsentierenden hervorragenden Blattes. Sig­­mund Singer, Magnatenhaugmitglied, ist nicht nur einer der bedeutendsten Publizisten der Lebrzeit, sondern auch ein unwarmer Freund aller Journalisten.­­ Die SHylvesterfeiern wurden diesmal nicht mit der sonst üblichen Luftigkeit begangen. Der Ernst der Zeit mit ihren mißlichen Ver­­hältnissen hat auf den Frohsinn lähmend ge­wirft. Man beging den Schlvester, weil man das Gefühl hatte, man dürfe das neue Jahr nicht ohne Sarg und Klang begrüßen. Im Rafino. — dem Brennpunkte der Elite unserer G­sellschaft — foupierte man bei den Klängen einer Abteilung der Regimentz­apelle, das­­ Gros derselben konzertierte mit Kapellmeister­­ Wiringer an der Seite in Wien. Von der Tombola war heuer wohl abgesehen worden, dafü­r gab es dennoch viele Hübsche Gewinnfte. Mit dem Glocenschlag 12 wurden die Lichter verleicht, um al­bald unter den Klängen des Nakdezi-Marsches in das Jahr 1913 Hinüber­­zusteuern. Mit einem animierten Tanzkränzchen­ begann das neue Jahr. Möge er ein Luftiges fröhliches bleiben­­ . Die Luftbarkeit schlug im Hotel „P­an­­nonia” body, in dessen sämtlichen Räumlich­­keiten der „Ferfidalkör“ seinen Sylvesterabend hielt, den eine ungarische Wolfsliedergruppe einleitete. Sodann folgte ein Einakter: „Unter Todesängsten”, welche von den Bereinzmit­­gliedern Drechey, Tóth, Szalay, Heinz und THE und von Frl. Rozsila Kolos sehr nett und lie und da au­fschwungvoll aufgeführt wurde. Großen Beifall fand auch die Gesangs­­nummer des Frld. Margit Szabod. Sie sang von Ludwig Zarnay das Liedchen „Ugy­e Jani“ und die Griegssche „Prinzessin“, die Klavierbegleitung versah Frau &. Gabnay. Ein Kaldysches Trinklied, ein köstliches Sargon, Dmartett und einige choreographische Nummern des Raul Heinz und von Rudolf Szalay sehr geschickt vorgetragene Couplets schlossen das Programm, dem eine reichbeschickte Tom­­bola und Tanz bis zu den Morgenstunden folgte. « Die Silvesterfeier des „Bib­erbundes“ erfreute ich gleich allen Veranstaltu­n­gen dieser beliebten Vereinigung eines besonders starren Besuches. Die Vorträge, die Hier zu Gehör gebrach­t wurden, fanden vermöge der P Virtuo­­sität in der Behandlung des Zither-Instru­­mentes, ehe beifällige Aufnahme. Ganz be­­sonders gefiel der Hum­oristische Vortrag „Im Annonzenbureau” ; in dieser romischen Szene lösten die Mitwirkenden Herr und Frau Leop. Bee Belle und Frl. Kati Badhner Hallende Heiterkeit aus. Die Gäste kamen gar nicht aus dem Lachen Heraus und man be­­wunderte die vis comica der Genannten. Herr Julius Biehhler brillierte mit dem Vortrage „Bingarela” von Kaftaneder und mußte sich unter andauerndem Beifall zu Zugaben ent­­schließen. Die Anmwesenden sprachen dem agilen Präsidenten Herrn Gustav Bader, unter dessen Leitung der Zitherbund dank der eifrigen und warmen Unterstügung des Meisters Frit Mayer immer mehr erstarkt, über das glänzend gelungene Arrangement, um welches sich der Obmann de­ P Vergnügungskomitees i. F Merft besonders verdient gemacht, i te bollite. Anerkennung aus: * Hilfig Deutsch. Dr. Heinrich­ Meyer, erteilt vom 15. Januar angefangen Herren, Damen und Kindern Einzelunterricht und in Kursen in foriestem Dentsprechen und Schreiben sowie, wo er wünscht, auch in deutscher Steno­­graphie und richtet für einen Abend in der Woche einen geselligen Lese- und Konversations­­zirkel zur Pflege deutscher Sprache und Literatur ein und bittet um rege Anteilnahme hieran. Baldgefällige Anmeldungen, die auch mittels Boitkarte erfolgen können, werden täglich von 3—4 Uhr Rosengafjfe 5, I. Stod, entgegen­­genommen. * Drillinge. Die Gattin des Wirtschafters Sojef Szalay in Sarod brachte Drillinge und zwar drei gesunde Mädchen zur Welt. Interessant ist, daß dieselbe Frau vor Jahren gleichfalls Drillinge und zwar drei, Sinaben das Leben schenkte. Al­saufpathin fungierte damals Die bereits in Gott ruhende Frau Fürstin Margit van Gemalin des Fürsten Nikolaus Eiter­ 34. « «83 inderat5 Einbrechen Die aus Malomhafa gebürtigen in Haracgony be­­dienteten Hirten h­aben Mathäus Darabos 14 Jahre, Mathärts.Fordanovig 14 Jahre, Anton Ferenczi 12 Jahre und Karl Miletiih 13 Jahre alt, Haben dieser Tage die Fenster der Wohn­­stube des Gemischwarenhändlers Lazar Bm in rg mit einem Stud Holz gesprengt und zwei Puppen im Werte von 8 Kronen en­trwendet. Die jugendliche Einbrecher wurden von der Gendarmerie Beer und bei der Staatsanwaltschaft an­gezeigt. · VYur Ihr eigenetheitheh wenn Sie versäumen,sich die Ueberzeugung uverschaffen,daß Sie nur durch Galatik s­owie hygienisches Kopfwaschungen die längen Schuppen verlieren und gleichzeitig dadurch volles und kippiges Haar erhalten. Anfertigung sämtlicher Haararbeiten. Große Auswahl in modernen Haarnadeln. Kopfwasch­ und Frisier­­en engiplab Ne. 20, interurb. Teleph. t. ; * Stleine Radhridten. In der Nähe­­ der Ugfalvaer Station­­ betrarfen einige halb­­­wüchsige Bursche den­ Eisenbahnzug Nr. 304 mit Steinen. Zwei Fenster des Zuges wurden zertrümmert. Ein­­ Basjagier erlitt von den anprallenden Glassplittern leichte Verlegungen. Die Gendarmerie leitete die Recherchen ein. — In Sopronfereftur wurde an Stelle des Ge­­­­meinderaffiers­­ Franz Ziffler, der sich mit Hinsicht auf sein hohes Alter vom Gemeinde­­leben zurückzog, Josef Salzer mit 105 Stimmen gegen Mathiad Weber, der 102 Stimmen erhielt, gewählt. — Die Gemeinde­­vertretung in &sorna hat für den Bau eines Bezirkshauses 3000 K dotiert. * Jedermann muß heute photographieren ! Der Handwerker, der Künstler, der ee jeder kann Nuben aus der Photographie ziehen. Aber auch wer Erholung, Zerstreuung und Bergnrügen sucht, braucht einen­­ Apparat. Sie bekommen ihn am besten in der Sö­wendrogerie Franz Müller, Spitalbrüche, Sopron. * Gasuntersucchung. 5 Sole­garagd hat hier gelegentlich der Gasuntersuchung im Monate Dezember I. $. folgendes Resultat kon­­statiert: Driid. Leuchtkraft. 1912 XII. 2.130 mm. 12:0 Normal-Kerzen. Das Cs war von "schädlichen Öfen und Ammoniak frei. % < x S 4 Sch h­iedenburger Beitrag. .. ee age a­er nee Chenter. Debut Alexander Forgäcs, Morgen tritt der neuer­gagierte Charaktere­darsteller Alex. Forgäcs in dem prachtvollen Qufzspiele „Fräulein Primerose” vor das hiesige Purlitum. Der Theaterabend verspricht um so als die Titelrolle in genußreicher zu werden, diesem Stück die reichbegabte Direktrice Frau Thurys emsige Spielen wird. Wir werden auch Gelegenheit haben, die Kunst der anerkannten Künstlerin Frl. Margit M­a­te tovics wieder bewundern zu können. Das Stück inszeniert der vortreffliche Pilify. Telegramme der „Oedbn, Zeitg“ Am eine Hoffnung wieder ärmer. Die Opposition und die Reujahrsrede des Dr. v. Lukács und des Grafen Tipa. Budapest, 2. Januar. Die Neujahrsreden­de Kabinettschefs Dr. dvdl. Lukács und des Grafen Stefan Tiha waren die auf hohem Niveau­ stehende überzeugende Offenbarung zweier ernster Staatsmänner. Diese zwei Reden übertreffen in ihrer Bedeutung weit die gewohnten Neu­­jahrserklärungen und enthalten für die Wahl«­rechtsreformvorlage der Regierung so schwer­­wiegende und entscheidende Argumente, diese Reden in der öffentlichen Meinung nicht verfehlen werden, die wohltuend mächtigste Wirkung hervorzurufen. Mit sehr glück­chen Worten charateri­erte der Ministerpräsident seine Wahlreformvorlage, als er erklärte, daß er bestrebt sei, jedem das Wahlrecht zu geben, de ee I—.­­ ih « ...­­Tr I A SE -.-­. a ne — LET Se a ET -..-»x a —..— a en ze A . .-.-. -..-.«-.«­­««»-..-«,—-«,’« a ac 4 EEE ..-.-.s«.-.-..—..-—«i.«e.—-.«-« »«. » Nee use Fall Aa a ana a FRE SG­­«..1-.... RN ERS .-..­­ch N, DE .-.­­-«.ss.s-«.« u. f ae Sa us Er v ah ER de ee ET a Mais u .. x X u BR RACE Br

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