Oedenburger Zeitung, Mai 1925 (Jahrgang 57, nr. 98-122)
1925-05-01 / nr. 98
Freitag EEE EEE TETER ! . . ... WIT RETTET Oedenburger seitmxs . Mai 1925. Seite 3, dur Eröffnung Des Deutschen Museums in München. Am 6. und 7. Mai findet in München die Eröffnung des Deutschen Museums statt, in dem man in nahezu ladenloser Folge die Entwickrung der Technik von den ältesten Zeiten bis zur Septzeit verfolgen kann. Es ist das größte derartige Museum der Welt und zeigt am besten, iwieweit der Wiederaufbau der geistigen Kräfte in Deutschland bereits gediehen ist. Welch großes Ereignis je Eröffnung bedeutet, ersieht man aus der Zah ver Säfte. Ungefähr 1800. Personen sind eingeladen. Ihr Erscheinen Haben zugesichert: Der gewesene Präsidentstellvertreter Dr. Smond, Reichskanzler Dr. Suter mit den Reichsministern, Reichstaggpräsident Goebe. Selbstverständlich auch die bayrischen Staatsminister. Die deutschen Länder werden Durch ihre Staatsund Ministerpräsidenten vertreten, Oesterreich Durch seinen Bundeskanzler Iramer, dich den Leiter des Technischen Museums, Erner, und durch einen Abgesandten der Stadt Wien. Die Nestoren aller deutschem Universitäten und 7 Technischen Hochschulen, die Präsidenten der Akademien, 20 Vertreter wilfeniggı Floger Gesellshaften und 50 Müssumisleiter werden erscheinen. Außerdem: Gerhart Hauptmann, Richard Sterup, Mar Halbe, De. Edener, Rudhnel Raubaner, Kuntms Bacelli, der Präsident der evangelischen Kirche reits des Rheins, die Bürgermeister der Städte Berlin, Stransfurt, Dresden, Stuttgart um, wahrscheinlich fommen aus ?Stettner, von Parseval, Dr. Gwinner, Linde, Strupp, Next, Vögler, Siemens, General Grysener. Aus dem Auslande Sven Hein, font mou] Däcar von Miller. Der Begründer und Organisator des neuen Deut- Ku Miseums in München, Geheimer Baurat car Miller, feiert am 7. Mai seinen 70. von Geburtstag. ER Aus der Abteilung: Verkehrswesen. Die erste Pferdebahn auf dem europäischen Festlande zwischen Linz und Budweis im Jahre 1828. Das Deutsche Museum in München, Gesamtansicht des von Professor Dr. Bettelmayer geschaffenen Gebäudes, Innenraum: Kraftmaschinen. Rechts: Wasserrohkessel von Alban aus dem Jahre 1850 (Mauern zur Ilustrierung der Anlage absichtlich durchbrochen). Daneben Dampfmaschine mit schwingendem Zylinder von Miran aus dem Jahre 1840. Links: (mit dem Schwungrad) Radmaschine aus dem Jahre 1860, im Gebrauch; bis 1906 beim städtischen Gaswerk Nürnberg. — An der Südwand ein Kolossalgemälde „Die Sonne als Urqueller Kräfte” von dem Münchener Maler Fri Gärtner, fl A — kte die Wahrheit Be über Albanien, von einem österreichtichen Albanienforscher. Wir beginnen in unserer heutigen Blattfolge Mit der Fortregung im weiten Beröffentlichung eines Artikels unter obigen Titel aus der Feder eines österreichtichen Albanienforschers. Der Artikel bezwedt die Widerlegung aller bisherigen Lungenberichte über das lebensunfähige Staatsgebilde Albanien. Die Abhandlung enthält hochsensationelle Enthältgen, die bisher weder in Zeitungen noch in Büchern veröffentlicht wurden, gestüßt auf den dreimaligen längeren Aufenthalt des Albanienforschers in diesem Lande , geschöpft aus Nachsprachen mit den hervorragendsten Persönlichkeiten Albaniens : den Pashas Cifad-Doptani, Aziz- Virjon, Mehhmed-Ali-Birjon, dem Miriditenfürsten Prent-Bib-Doda und dem Staatenann Quig Gurrafuft, der vor kurzem ermordet wurde und noch unter deren Jean-Nolr, das Finanzporteree hätte Mit Beginn des Wied-Abenteuers im Jahre 1914 setzen in vielen Tagesblättern so unrichtige, unwahre umdungenhe fte Berichterstattungen über Albanien ein, dab sie jeden, der Land und Beute aus eigener Anschauung kennt, wie Märchen anmuten nun, Und in jüngter Zeit, al Ende Dezember 1924 in Ibanien wieder ein Regierungsumsturz “ gefolgte, welcher den orthodoxen Baldofi an Noli, den Sekten, Kabinpuscher, mit Allen seinen Ministerkollegen zur Sicht der Italien zwang, um einer sehr unruhigen neuen „‚Größe". Dem im Dienste und Solde Gerbiens „arbeitenden“ Achmed Bey Matı, das Feld zu räumen, wurden von der gleichen Presse abermals so Falsche Nachrichten über die dortigen Zustände und Verhältnisse in Die Welt gerebt, daß es not tut, die große Deffentlichkeit einmal mit der vollen Wahrheit über das traurige albanische Staatsgebiet bekannt zu machen. Bald nach Anfang des Weltfrieges, als die Montenegriner am 8. August 1914 Skutari militärisch bejegten, konnte man in mehreren Zeitungen lesen, General Vetropic, der montenegrinische Stadtkommandant, habe seine dortige Wirtsamkeit damit begonnen, daß er fünfzig Notabeln der Stadt, die er des Einvernehmen mit Oesterreich-Ungarn beshhuldigte, kriegsrechtlich zum Tode verurteilen und vor der Festung erschießen lieh. Unter den Füsilierten wurde auch Qri=gi Surrafusi genannt, der unter dem ersten albanischen Kabinett Ismael, Kemal Beys Unterrichtsminister gerassen war und nach der Landflucht des Prinzen von Wied Durazzo verlassen hatte, um fortan in Skutari jenen Wohnsrt zu nehmen. Nicht nur die ganze albanische Intelligenz, in der sich Gurrafusi durch sein liebenswürdiges, einnehmendes Wesen der größten Beliebtheit erfreute, sondern auch seine nicht wenigen mitteleuropäischen Freunde beklagten aufricht, sein tragisches Ende, über welches die albanische Zeitung „Diellit schrieb: „Surrafusi erlitt für sein Vaterland den Märtyrertod. Albanien hat an ihm einen tigen albanischen Usurpators Achmed Bey NE seiner edelsten Söhne verloren— einen Mati zurückzuführen, der sich derzeit, noch sirklichen Freiheitshelden, dem sein Volk ein Dauerndes Pietäts volles Angedenken bewahren wird!” Allein siehe da: der Totgeglaubte und allseits. Betrauerte tauchte vor kurzem wieder im politischen Leben Albaniens auf, da sich die Nachricht von den seinerzeitigen fünfzig Stuturiner Halitungen, Die von lügenhaften Reportern glattisweg erfunden war, glücklicherweise nicht beiwahrheitet hatte. Heil und unversehrt war er wieder in sein früh.r>3 Tomizi, nach Durazzo, zurückgekehrt und Finanzminister der leßten Regierung geworden — eine Neuigkeit, die man ollenthalben mit Freude vernahm, da Gurrafufı entschieden zu den heiliten, erleuchtigiten Köpfen des Albanerwolfts zählte. Erst jüngst erwies er noch seinem Vater Ganze einen sehr großen Dienst, indem er am 26. Dezember 1924, also kurz vor der Einnahme Cafutaris Buch Den meten Machthaber Ahmed Bey Mati (genennt Zogu), beim dortigen Postamte deponierte arabische Gelder und Beträge von 150.000 Goldltreuch Vershlagnahme für die Staatswaffen rettete. Leider stand es für Gurvaluft nicht in den Sternen geschrieben, einmal eines natürlichen Todes zu Sterben, da ein Telegramm aus Bari in Italien am 3. März 1925 berichtete, er sei dort am 2. März abends von einem gewissen Bolton Stamola durch drei Revolverschüffe getötet worden. Man sird nicht fehlgehen, diesen politischen Mord auf Machenschaften des gegenihr mit Hilfe der berüchtigten serbischen Banden der „Weiten Hand“ im Lande behauptet. „Quousque tandem?* „Wie lange noch?" it eine Frage, die si heute noch ınsicht beantworten läßt. Eines schönen Magentages des Jahres 1914 saß ich, mit Surzafußt, meiner Frau und einigen Mitgliedern der. Fich aus Gelehrten und Schrifttellern (ilamemenregenden „Albanien Akademie” in bequemen Liegestühlen vor dem „Hotel National“ in Dares), von dem nich einen herrlichen Yuspud zufs Meer, auf einen Teil der ‚großen Lagune Shneza Durest bis zur Solgorücfe, über welche die Straße nach dem Städtchen Tırana führt, sowie über viele von zahllosen Dohlen umflattesten Nuten der alten Seltung genießt, lieber legtere erzählte mie Gurrafufi viel Sodinteressantes. Ueber Amalafurtyı, die ichone Dfigetenkönigin, die auf der Pura bon 230 acht Jahre lang 215 Neihspermeierin für ihren unmündigen Sohn, Athalfrid residierte und sich später auf Betreiben der Stufen des Reich nms Theobahz, einem ihrer Vettern, vermählte, der sie bald nachher, als sie eine Reise ach Italien unternahm, bein Edener Beljenasee durch gedungene Meuchelmörder erdroffeln ließ; danur über Sietarf etliche Schriftstellerin Anna Kommena, die Tochter des byzantinischen Kaisers Alexios I., die als Gemahlin des zum Herzog von Durazzo erhobenen Rikephorog Bryennios auf der Burg von Durazzo an Tr x. ihrem monumentalen Geschichtsivefse