Oedenburger Zeitung, Oktober 1926 (Jahrgang 58, nr. 222-248)

1926-10-01 / nr. 222

&­­— Mann TAN LEBENS AN es ar. Due» Freitag . In BR .».­...... Achtung Hausfrauen! Ehe Sie Ihren Geschirrbedarf decken, besichtigen Sie unbedingt und ohne Kaufzwang das konkurrenzlos billige Lager in Emailgeschirren und Haushaltungsgegenständen bei Moritz Latzer in Oedenburg, Grabenrunde 35a z Original „Sphinx“ und „Hahn“ Emailgeschirre jedes einzelne Stück mit Garantie. Aufgesprungene werden umgetauscht. Aluminiumgeschirre mit gesichertem Henkel, Berndorfer Alpaka Essbestecke Haushaltungsmaschinen, verzinkte Ge­­schirre in bester Qualität. Auf Adresse 35a bitte zu achten! Aufmerksame Bedienung. Billige Preise. PTRRERERHRE TREE «­­h - Tf x-s·de It ..I,Z.,.. ...«,.—,­. Die Aufbesserung des Mostes gestat­­te Schon in einer früheren Nummer unseres Blattes machten wir die Wein —— schauern aufmerksam, da mit Rücksicht auf die ungünstige Witterung und "Die schlechten Ernte ausfichten die Aufbesserung ‘Der heutigen Mostfehlung mit verdichte­­tem Most innerhalb der Schranken­ des Weingeleges gestattet ist. Freilich bezieht si die diesbezügliche Verordnung bloß auf Produzenten. Diesen unseren Bericht ergängen wir nun mit der wichtigen Bekanntmachung, daß das Met der Aufbefserung so zw verstehen ast, daß der Mohelgehalti des fertigen Meines höchstens um drei Raum­­inhalt-P­rozent höher sein darf,­­als e8 der des Weines ist, der sich an dem nicht­ aufgebefserten Most ergab, te­­spektive ergeben hätte — und darf ins­gesamt 14 Rauminhaltis-Prozente nicht­­ übersteigen.­­ Nachdem nun in Deden­­­burg seine Vorrichtung zur­ Erzeugung des verdichteten Mostes vorhanden ist, hat der Finanzminister gestattet, daß Diezu der Kesfel der Badeeinrichtung in der Weinbaufachschule zu Diesem Zimede “veriwendet werden darf. — Alle diejeni­­gen, die also ihren Most aufzubeisern un wünschen, mögen sie je eher in der M Weinbaufachiule melden. Die Iman­­spruchnahme des Keffeld erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Pferdemarkt in Dedenburg. Mon­­tag, den 4. Oktober, wird in Dedenburg ein Pferdemarkt abgehalten. Städt. Mozi. Die Budapester Zen­ Itrale der „Star“-Filmfabrik, welche mit 1. Oktober IL. 5. die künstlerische Leitung des städtischen Mozi übernimmt, teilt mit, daß sie mit den Budapester Erposi­­turen der größten ausländischen Films fabriken bezüglich Lieferung des Darstel­­lungsprogrammes für das städtische Mozi ein großzügiges Uebereinkommen getrof­­e­n 3 ist eine bekannte Tatsache, daß einzelne große Attraktionen für Die meisten Provinz-Lichtspieltheater uner­­schwinglic sind. Die „Star":Filmfabrik “ diese monumentalen Attraktionen auf­onate hinaus für sich gesichert. „Star” festen Willen, ständig nur Filme oben Niveaus zu führen und ist der Ansicht, daß die beste Geschäftseinlage die ist, vorderhand auf jede Möglichkeit einen Nußend zu verzichten, um sonrtig die Bevölkerung zum Stammpublikum des städtischen Lichtspieltheaters heranzu­­ziehen. Wie erwähnt, übernimmt „Star“ am 1. Oktober die künstlerische Lei­­tung und gelangt als erster Film­­ dieser Art die mit Riesenerfolg dargestellte Attrak­­tion Harry Liecife ® „A föhadnagy ur a feles&egem“ zur Vorführung. Die Vorstellungen beginnen: 9 Uhr abends. Generalversammlung des „Srantenburg*“.Vereines verschoben. Die für Sonntag, den 3. Oktober, ange­­fegte Generalversammlung des Oeden­­burger literarischen Vereines „Franken­burg“ wurde wegen der Erfrankung des Obersekretärs Dr. Desiderius Berecz auf nächsten Sonntag verschoben. Der 8. September wird jedes Jahr von der Stadt und den Orten der U­m­­gebung gefeiert werden. In der gestrigen städtischen Generalversammlung machte Stadtrepräsentant Gn Benfe den Vorschlag, den 8. September zur Erin­­nerung an das Treuergefecht bei Agendorf als einen Feiertag der Stadt Dedenburg und deren­­ U­mgebung zu erklären. Der Vorschlag wurde angenommen. Spenden­haberin Elisabeth M­eisner spendete dem Dedenburger Stadtverschönerungs­­verein eine neue ungarische­­ fahne. Die hiesige Geschäftsin- National: Schabnahriät. Das Mitglied des Schadhflubs Held Hugo Der Oberlehrer der­ Die Säbelfeier des Bischofs Be­ T Gestern feierte der evang. Bischof Transdanubiens Bela Rapi das 2djährige Pfarrer, und das 10jährige Bischofsjubiläium. Aus diesem Anlasse hielt gestern abends halb 6 Uhr die Szombathelyer evang. Kirchengemeinde in der evang. Kirche eine Festgenes ab, in welcher der ralversamlung Bischof von dem Präses des Waisen­­stuhles Richard Yanossy, der Präsi­­dentin de Szombathelyer evang. Frauen­­vereine, Frau Otto Greisinger und dem Oberst Karl Schleiffer anläßlich Worten beglückwünscht wurde. Ichof war tief ergriffen von der Huldigung und dankte in schlichten, von Herzen kommenden Worten. Abends veranstaltete der Lutherverband zu Ehren des Bischofs im Hotel „Sabaria” ein Bankett, zu welchem fast die ganze Gesellschaft Szom=­bathelys, die Soigen der Zivil- und Militärbehörden und viele Geistliche ers­­chienen waren. — Während des Banketts wurden au­h­ viele Toaste gehalten. Bom Komitat. Der Bizegespan des Oedenburger Komitats Ludwig v. GE­­vay= Wolff begab sich gestern in amt­­licher Eigenschaft nach Budapest, wo er mehrere Tage verweilen wird. Ihre Säule ist es, wenn Sie ihre Wanzen nicht selbständig und rabital vernichtet haben! Hätten Sie sofort Wanzen-Epilin aus der Löwen­ Drogerie Franz Müller brüche angewandt, würden Sie von dieser Plage gänzlig befreit sein, und sich Mühe, Geld und gespart haben. Seine­ Stelle wurde Sonntag nachmittags im Wege Sziji aus Dertestet­ey (Sohn des­ pensionierten Oberlehrers) belegt, fen at den Die­­ Dedenburger einer Wahl spielern austragen. 5, 7 und « + TaKapkc der doppelten Jubelfeier Simultanwettspiel Dedenburger Schach: V­aspary wird Sonntag, den 3. ODK­tober, im Turnsaale der Dedenburger Hochschule mit 40 Dedenburger Schach­­ein Sene fpieler, die an diesem Spiel teilnehmen wollen, mögen dies im Bereinslofale des Jugendklubs der Hochschüler (Tel. 415) von 12 bis 1 Uhr mittag anmelden. i Lehrersvahl­­emeinde Fardad Ludwig Szijf wurde­­­ vor kurzem nach 42 jährigem pädagogiz­­ 5 Ellen Plessow, Liedtke, Hugo Flink, er­­­shen Wirken pensioniert, duch den Lehrer Zuling­­­­­in marmen Der Bir Spital«­ Bei Stuhlverstopfung, V­erdauungs­­törungen, Magenbrennen, Wallungen, Kopfschmerzen, allgemeinem Unbehagen nehme man früh nüchstern ein Glas na­­türliches „Franz = Josef“ » Bitterk­affer. Nach den an den Klink­en für innere Krankheiten gesammelten Erfahrungen in das Franz­osef-M­affer ein auferst unwohltuendes Abführmitte. Es gitt in Apotheken, Drogerien und G Spezereis­warenhandlungen erhältlich. E.­­Der Lehrerverein bed­ebang. Birkgenbistrittes hielt gestern vor= mittags in Szombathely unter dem Bereiß des Präses Hon.-Direktor Ludwig Krug eine ordentliche Generalversamm­­lung ab, in welcher der Gründer des Vereines, der pensionierte Lehrer Stefan Sas au GSurd zum Ehrenmitglied gewählt wurde. — Zur Generalversamme­­lung, welche im Szombathelyer Komitats­­hause abgehalten wurde, erschien auch der evang. Bischof Bela KRapi, der ans­­äßlich seines 25jährigen Pfarrers und 1Vjährigen Bischofjubiläums von dem Präses Hon.-Direktor Krug im Namen der Mitglieder des Lehrervereines aufs herzlichste beglückwünscht wurde. Städtische Subvention für den Musikverein. Dem Oedenburger Musik­­verein wurde in der gestrigen städtischen Generalversammlung eine Subvention von 15 Millionen Kronen bewilligt. Die Klubräumlichkeiten des Raf­finos wurden renoviert und werden mit 1. Oktober neuerlich ihrer Bestimmung übergeben. Wie verlautet, soll die Ueber­­gabe mit einem Militärkonzert verbuns Arbeit den sein. Die Eröffnung der ungarischen 31 Theatersaison. Wie uns mitgeteilt wird ist Herr Wilhelm CE z af 6. Theatersekretär, in Oedenburg eingetroffen und wurde der Genannte von jeiten des Direktors Somogyi mit den Vorarbeiten der The­­atersaison und Sammlung der Abonnes­ments­ betraut. Derselbe wird alle vor­­jährigen Abonnenten wegen Erneuerung des Abonnements aufsuchen und jede ges 9288 unwünschte Aufklärung bereitwilligst erteilen. Näheres bringen die Plakate. Unterricht für Anfänger Beginn 1. Oktober 1. 3. — Unter­­richt in modernen Tänzen sowohl für Gruppen als auch für Einzelne. Separatstunden. Einschreibungen Neugasse Nr. 28. —­­ P­olizeinachricht. Die Polizei leitete gegen den 31jährigen Landmann Stefan ‚Dionys Farfas aus Yvan und gegen den 21jährigen Landmann Stefan Boge när aus Vereßteg das Verfahren ein, weil sie in einem hiesigen Einzehrgast- Baus durch Rauferei eine öffentliche Ruhes­­­­törung verursachten.­­ Verhaftung. In der Gemeinde Fertößent mittöS wurde geitern der Soldat Franz Holpert, der vor kurzem aus dem Szombathelyer Militärgefängnis entsprungen ist, verhaftet und nach­ Szom­­bathely zurückgebracht. Die Dedenburger Gruppe des „Rank“ suchte bei der Stadt an, daß Dedenburg bezüglich des Quartiergeldes der öffentlichen Angestellten in die II. Zins= Hafje eingereiht werde. In der städtischen Generalversammlung wurde diesem Ans » t­E ; E­E­G: o­Bi = «-- Orden-arger Zeitung­« !1­ 1. Oktober 1926. er = M. Käsz Tanzk­ehrinstitut Im Prunksaale des Katholischen Lessvereines, STÄDTISCHES MOZI Vom 1. bis 2. Oktober 1926: Siebe und Trompeten blasen Schlagerlustspiel in 8 Akten. Harry Liedtke suchen entsprochen­ in der Hauptrolle. Darsteller: Lilian Harvey, Mary Kid, Harry Halm. Regie: Richard Eichberg. Beginn der Vorstellungen um 6, 7 und 9 Uhr. 819 Hedenburger Musikkultur der lebten 50 Jahre. Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte dersel­­ben. — Gesammelt na­he Tage­­büchern eines hiesigen Künstlers von —Bin. (8. Bortregung.) Wenn ımd wo bon nun an ein Konzert arrangiert "wurde, geschah es immer im Dienste der Wohlfahrts­­institutionen für Kriegsver­wundete. So arrangierte der Bünfer Frauen-Wohltätigkeitsverein im Festsaale der Günfer Mädchenschule eine Wohltätigkeitsakademie, bei welcher an unter Haydn —Mozart—Beethoven-Klub mit Bros. Kärpäti an der Spike mitwirkte. In demselben Monat fand­ in der Oedenburger evang. Kirche ein Con­­­zert spirituell statt, in welchem die beiden Männerchöre: ‚„Jederfranz“ und Musikverein, Frau Károlyi-Thirring, Bupanek­ und Mitdörfer mitwirkten. Letterer spielte bei dieser Gelegenheit eines der bedeutendsten Werke der Or­­­gelliteratur: ‚Reubfe's 9. Psalm.“ > Die Friegerischen Zeiten brachten es mit sich, das jedes­­ öffentliche Murfizieren ausgeschlossen war, denn sämtliche­­ Säle und Konzertlokale waren mit Verwundeten belegt; 23 gab nur mehr ein privates Musikmachen zwischen den vier Wänden. Das Zentrum der Kammermusikpflege war fest im Hause Prof. Zupancie’ sen., welches gar man den tüchtigen Künstler als Saft begrüßen konnte. Auch die Jugend wurde, weil sein Schulunterricht mehr war, in­­­tensiver zur Pflege der Kammermufif herbeigezogen. ‚Selbstredend wurde mit dieser auch leichtere Mufii ge­naht. Jeden Sonntag, an mitunter an Wochentagen, kamen 8 bis 14 Schüler zusammn, um unter der bemähr­­ten Leitung des Hausherrn zu musizieren. Das reiche Notenmaterial, welches vorhanden war, ermöglichte die Kenntnisnahme nicht nur Flaffischer Werke von Haydn, Mozart oder Beethoven, sondern au­ die von modernen Komponisten, ja selbst Novitäten konnte mar fi verschaffen. Unter den aktuellen Kompositionen sei Er­­­wähnung gemacht von den sogenannten „Kriegsmärschen“ mit Tert von Schlemüller; flotte, charakteristische Märsche, bei welchen während des Spiels gesungen wurde. Nr. 1. Gegen die Franzosen mit dem Motto: „Seht die roten Hosen; Seht, wie sie laufen die Franzo­­sen!“ Nr. 2. Gegen die Engländer: „Sie müsslen Wasser schluden, bis sein Britt’ mehr Lügt!“ Nr. 3. Ge­gen die Russen: „Gebt mir Wodky, dab ich siegen kann!” und Nr. 4. Gegen die Serben: „Ale Ser­­ben müssen sterben!“ Mit welchem Feuer mitunter gefangen wurde, könn­­ten die damaligen Nachbarn und den Petöft-Pla­zaisie­­rende genug erzählen. Mehrere Einjährig-Freiwillige und Kadetten der verschiedenen Militärbranchen, die in Oeden­­burg ihren Sammelplan hatten, kamen als Säfte, nach­­dem sie in Erfahrung gebracht, da Kammermusik gepflegt wird. Zumeist ganz vorzügliche Streicher, ja einige fertige Künstler,­­wie die Gebrüder BPataf. Der­­ ältere, Albert Pataf, war Berufskünftler, erster Geiger aus dem berühmten Leipziger Gewandhausorchester, spielte Seelenball, mit ernster Ruhe und großer Routine. Dessen jüngerer Bruder war großherzoglich Gothascher Kammer­­birtuose, spielte ganz hervorragend Cello. Beide waren aufeinander vorzüglich eingespielt in Doppelkonzerten und Duetten. Ein Solo-Duett machte einen nachhaltigen Ein­­druck auf die Zuhörenden: „Salvorjen’s P­aflaglia auf ein Thema von Länder für Violine und Violoncel.“ Dann war ein Kadett Steiner, vorzüglicher Geiger; Kadett Dr. Hakberg, ein Wiener Moofat, sehr passionierter Cellist, der sich überaus glüclich fühlte, im Musikertreifen die Miseren­ des Soldatenlebens auf Stunden i wenigstens bergejsen zu künnen; Kadett Winternit, guter Geiger, aus der Wiener Schule hervorgegangen; Leo Moller, ein sehr guter Violinspieler; und einer der Besten; Kadett Beinreb, ein Schüler Rose’s, spielte stilvoll Bad und war ein vorzüglicher Quartettprimarius. Zu der heimischen Künstlergarde­ traten noch­ der Biötist Struglig, die Cellisten Wamser und Guil­­leaume und die Erstudiofi, Karner, Ziehlermann, Polsterer, Stauf ı und Töpfer bei. Von den Oedenburger Geigenkünstlerinnen nahmen außer Frau Major Scholz noch die Damen Prinz, Anathonys und Besitz gewöhnlich nur an den Kar­­freitags- und Sirchenaufführungen teil. Es wurden in dem­ geräumigen Musiksalon bei Prof. Zupancic die her­­borragendsten Werfe der Kammermusikliteratur auf­­geführt. So zum wiederholten Male das Dutett von Mendelssohn, Doppelquartett von Spohr, die bei­­den Sertette von Brahm­s, die reizenden Serenaden von W­olfmann und Fuchs (C-dur), das „Echo“ von Haydn für Streichsertett, Spendiens Streichquin­­tett Op. 5, Suite für Streichorchester von Bach, das Doppelkonzert von Bach für zwei Violinen mit Streich­orchester, Brahms Streichquintett Op. 88, Schuberts Streichqu­intett, dann Haydns Oratorien „Die Schöpf­­ung“ und „Die Jahreszeiten“ im Arrangement für Streich­­quintett, die meisten­ Streichquartette von Haydn, Mozart, Mendelssohn, Schubert, Brahms, Divoras, Smetana, Wolfmann, Schumann und vieler anderer. (Fortlegung folgt.) w­as IR Ki 4 a .­­..( ie

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