Oedenburger Zeitung, Dezember 1928 (Jahrgang 61, nr. 273-295)
1928-12-01 / nr. 273
— -.»Anzeigens und Abonnements-Annahme. un 2.22 Pengol (samt Zustellung ins Haus). 6. Jahre. Folge 273. Schriftleitung: Oedenburg, Deäfplak 56, Anruf: 25. Gelangt mit Ausnahme von Sonn: und Feiertagen Samstag, den 1. Dezember 1928. Einzelblatt: 12 Heller. ne: Inabhängiges politisches Ionblatt für ONE SIÜNDE zasıi ® nachstags 3 une (15 Une) zur Ausgabe. 5% R: · unaakn nannte Animlupikane Budapest, 30. Nov. ‚„Magyarorkag” veröffentlich eine Unterredung seines Berliner Berichterstatters mit dem Grafen Albert Apponpi, der umter anderem erklärte: So habe fast mit allen führenden Roll_ tfern gesprochen und feststellen können, daß Ein ganz Deutschland die Stimmung Ungarn gegenüber eine ausgezeichnete je. Natürlich dürfen wir nicht verlangen, daß die Deutschen uns zuliebe eine ihren Interessen entgegengeiegte Politik verfolgen. Aber der, Gedanken der Friedensrevision ı und die ® carnopolitis stehen zueinander nicht im Gegensat, die Anichluffrage sinne seine Meinungsverschiedenheiten hervorrufen. Ungar habe seinerlei Grund, sie in diese Frage einzumischen. Eine Sinnvsnahme gegen den Anschlag würde uns mit Deutsch- Tend in Gegentat bringen, eine Stellungnahme dafür aber in Frankreich Antipathien einreden; deshalb müssen wir unzeutral verhalten. wr Steuerlasten haben in Ungarn das Maximum erreicht. Streichung von Lurussteuern. — fegung der Haussteuer. Herab» Budapest, 30. Nov, Finanzminister Dr. Weferle erklärte gestern im Oberhauje, daß die jenigen Steuerlasten in Ungarn bereits a Marimum zu betrachten seien, so, daß sie auf seinen Ball erhöht werden sollen. Eine bedeutende Verminderung der Steuerlasten?önne jedoch zurzeit wegen der Notwendigkeit der Erhaltung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte nicht erfolgen. Die Lage des Handels sol Such Streigung der Luxussteuern für mehrere Artikel erleichtert werden. Der Minister erklärte schließlich, er werde dafür Sorge tragen, daß die Einhebung der Steuern ohne unnüse Schikanen erfolge. Das Haus nahm sodann den Gejetent mwurf über die Haussteuer an, die in der Hauptstadt, im den Provinzstädten und in an Gemeinden herabgelegt werden "wird. s Hberst Wolff amnestiert. Wien, 30. Nord. Der Führer der Faiertreuten Bockspartei Oberst Wolff wurde bekanntlich im Buch dieses Jahres wegen Hochverrates zu einem Nahrechtveren Keffers verurteilt. Er hatte in einem Schreiben die ungarische Gesandtschaft aufgefordert, die Auslieferung Bela Kums an Ungarn mit allen Mitteln zu verlangen. Oberst Wolff ist rebt vom Landesgericht I = berständigt worden, da er hmter das Amt nestiegel er Fällt und ihm daher die Strafe erlasjen werde. * ” | .Die Führer der Paneuropabewegung bei Briand. Baris,30. Nov, Nißenminister rtam und hat den Führer der paneuropäischen Bewegung Grafen Coudenhovenbergi empfangen. Er unterhielt sich mit ihm längere Zeit über die Organisierung von Beiträgen über die patteuropäische Bewegung. Ren. Teeumillen besuchte seine einstigen Schüslinge. Dedenburg, 30. Nov. Montag abends gegen 8 Uhr pilgerten die gewesenen Kriegsgefangenen, manche in Begleitung der Gattin, zum Hotel „Bannonia“ zur ersten kameradschaftlichen Zusammenkunft. Das Gefühl der Dankbarkeit zog sie hin, selbst aus den umliegenden Dörfern, denn 23 galt zu beweisen, daß man eines Wohltäters nie bergibt, daß man Liebe mit Liebe zu vergelten stets bereit ist. Und dieses Gefühl lebt und wird nie erlöschen in den Herzen der gemejenen ungarischen Kriegsgefangenen. Der Ungar hat wenig Freude in der Welt. Aber eben deshalb schäßt er umso mehr den, der sich ihm gegenüber als Freund erweist. Dessen konnte sch auch Rev. Terumisfen überzeugen, denn er wurde in allem ungarischen Städten überaus herzlich empfangen. . Um 8 Uhr abends war der weiße Saal des Hotel „Bannonia”“ schon dicht befest, man mußte Tische herbeischaffen, denn man rede nete nicht mit solch zahlreichem Besuch. Rev. Teeumwissen wurde mit begeisterten Rufen begrüßt, ebenso Bürgermeister Dhael Thurner, Oberregierungsrat Biermann Straner, sowie die Theologieprofessoren Straner und Dr. Deät, Pfarrer Hartmann und noch mehrere Freunde und Angehörige der gewesenen Kriegegefangenen erschienen. Als erster ergriff Bürgermeister Dr. Michael Thurner das Wort. Er dankte im Namen der Stadt Nev. Teeumwissen für sein segensreiches Wirken und die vielen Wohltaten, welche er den Söhnen unserer Stadt erwiesen hat. Viel litten unsere Söhne, viele Opfer wurden von den Söhnen Ungarns gefordert. Und der Dank hiefür ist — Trianon. Mit beredten Worten erfuhr der Bürgermeister Nev. Teeuswijsen, den menschenfreundlichen Sohn Amerikas, er möge nach seiner Nachfehr in das große, freie Amerika, im Wege des mächtigen Vereins der Christlichen Zünglinge auf die Himmel schreienden Ungerechtigkeiten des Friedensdiktates hinweisen. G3 ist eine Züge, bemerkte der Bürgermeister, daß in Ungarn die Nationalitäten unterdrückt werden. Niemand wird zum Erlernen der ungarischen Sprache gezwungen. Niemand zwang unsere Eltern, die Kinder „in den Tausch” zu schiden, um Ungarisch zu lernen. Sie taten dies aus eigenem Antriebe, „Auch über meiner Wiege sang meine in Gott seelig ruhende Mutter deutscher Wiegenlieder”, bemerkte mit Rührung der Bürgermeister, dessen Worte — Gab für Sab verdolmetsict — auf Rev. Teeuwissen einen sichtlich tiefen Gindrud machten. Nachdem die brausenden Elfen-Nufe und das lebhafte Häamdeklatichen, welches die Rede unseres eloquenten Bürgermeisters hervorrief, berstummte,erhob sich unter allgemeiner Spannung der liebe Gast, opial und gemütlich, echt amerikanisch ist seine Vortragsweise. Bor dem Weltkriege war Ungarn, bemerkte er, in Amerika unbekannt. Man nannte höchstens ein Oesterreich-Ungarn. Heute ist Ungarn selbständig, aber man fennt es noch immer zu wenig. Die Schuld daran sind wir selbst. Jedes deutsche, englische Fabrikat ist als solches, erfenntlich. Auch jedes heimische Fabrikat muß mit „Made im Hungarh” bezeichnet werden, Freunde, ja solche Hatte Ungarn in der Welt feine, aber 23 hat sich, solche schon erworben und sie vermehren‘ si zusehende. Daß die Friedensdiktate ungerecht sind, das hat Ulmer tifa schon lngst eingesehen, darum befindet sich auf seinem einzigen dieser Diktate die Unsterschrift Amerifas. Viele Lehren und Winfe gab er noch den andachtig zuhörenden einstigen Schüsplingen, denen er schließlich empfahl, den Bürgermeister, ohne ihn zu fragen, zum „Chrrenkriegegefangenen“ zu wählen, denn, bes merkte er in seiner wißigen Weise, auch euch fragte man nit seinerzeit, ob ihr Kriegsgefangene wollt sein, Der bald mwißig, bald tiefernste Vortrag, begleitet von illustrierenden Gesten und lebhaftem Mienenspiel, rief rauschenden Beifall hervor. Nun übergab in Begleitung einer kurzen englischen Anssprache Prof. Spanner dem Ger feierten als Andenken 'ein gebundenes Exemtsplar der „Magyar Müpebet”, welches ausschließlich unserer Stadt gewidmet ist und gewiß auch in Amerika Aufsehen und Interesse firung erweden wird. Das Heft trägt die englische Widmung: „Rev. Teeumisjen, ihrem einstigen Wohltäter die gewesenen Kriegsgefangenen von Sopron, genannt Civitas fidelissima.. am 26. XI 1928.“ und Anmwesenden unter Sopron (Hungary), wurde bon T sämtlichen schrieben. Nachdem noch Pfarrer Karl Lanzmann Rev. Teeumwissen in herzlichen Wortem für seinen Besuch dankte und die Hoffnung aussprach, dag dieser Besuch nicht der einzige und lebte sei, verabschiedete sich der Gast von seinen Schücßlingen und trat Dienstag früh über Wien Die Heimreise an. Ob, möge Rev. Teeuwissen die Worte unseres Bürgermeisters und die Erfahrungen seiner MRundreife durch unser zerstüdeltes, aus tausend Wunden blutendes Vaterland beherzigend, im Wege des mächtigen Vereins der Christlichen Sänglinge von Amerika ein Apostel der gerechten Sache, Ungarns merden. Das ‚walte Gott! ›. 8. Elsen=, 1. MiAußer lebterem waren auch und : Dr. Denken Sie daral, Tabletten nur in einer Originalpackung „Bayer kaufen. Dann erhalten Sie die echten Tabletten. Nachrichten vom oedenburger Elektrizitätswerf. Dedenburg, 30. Nop. In der vergangenen Woche ist der Umbau des städtischen Elektrizitätswertes in ein wichtiges Stadium getreten. Am 16. d. wurde nämlich die Umschaltung von Gleichsrom auf Drehstrom in der ganzen Stadt beendet. Am gleichen Tage sind im Elestrizitätswert die alten Gleichstrommotoren ausgeschaltet worden. Die Umschaltung von Gleichstrom auf Drehstrom erfolgte in recht kurzer Zeit und ohne besondere Störungen. Nach den Weißerungen von Fachleuten ist eine ähnliche Umschaltung im Lande wo nirgends so rasch durchgeführt worden, wie eben in Dedenburg. "Während der Umschaltung mußte ein doppelter Betrieb aufrechterhalten werden, was große N Kosten verursachte, weil die großen Kraftmaschinen mit einer wesentlich geringeren Belastung laufen mußten. Eben aus diesem Grunde ist es erfreulich, dab die Umschaltung binnen vier Monaten durchgeführt werden konnte. Der größere Teil des Umbaues ist demnach beendet. Die vollständige Beendigung des Umbaues konnte deshalb nicht durchgeführt werden, weil die dritte Drehstrom-Kraftmaschine auf denselben Plan gestellt wird, auf welchem vor einigen Tagen nochjt die Gleichstrom-Kraftmaschinen standen. Für die Inbetriebgebung dieser dritten Kraftmaschine besteht momentan seine Notwendigkeit, weil von den ‚zwei bisherigen Kraftmaschinen die eine allein den nötigen ‚Strom liefert Kraftmaschine als Reservemaschine dient. Die und die zweite dritte Kraftmaschine wird erst dann in Verwendung genommen, wenn der Stromverbrauch zunimmt. Dies ist voraussichtlich im nächsten Jahre der Fall. Diese dritte Kraftmaschine wird wo in den Wintermonaten aufgestellt werden. In kürzester Zeit erfolgt auch die Ver Besserung der Beleuchtung auf dem Szechenyiplak, in der Räfóczigasse, in der Rindenallee und auf dem unteren Teil der Oberlöwerstraße. Gleichzeitig wird an die Einleitung des elektrischen Beleuchtungsneßes in den dichter bewohnten Teilen des Kragenzberges und auf den Hofadern durchgeführt werden, wo auch sofort für die öffentliche Beleuchtung Sorge getragen wird. Die Direktion des städtischen Elektrizitätswertes gibt bekannt, daß der Kupferdraftsdiebstahl, worüber die hiesigen Blätter vor Furt zem berichteten, nicht in der Elektrizitätsanlage erfolgte, sondern im Hofe des „Hangya”s Lagerraumes (rückwärtiger Teil der 8er Kaserne), wo die abmontierten Leitungsdrähte probettorisch aufbewahrt werden. Die Elektrizitätszentrale hat durch den Diebstahl seinen Schaden erlitten, weil der gestohlene Kupferdraht (130 Kilogramm) zustandegebracht worden ist. Die Direktion des städtischen Elektrizitätswertes hat bekamhtlich auf die Lieferung, beziehungsweise auf die Errichtung von Gasentwicklungsdfen dert "Konkurs ausgeschrieben. Der Termin der Einreihung der Offerte wurde auf Wunsch der Fachfirmen von 26. November auf 11. Dezember verlängert. Mitte Dezember kann bereits ein klares Bild geschaffen werden, ob die Anbetriebserung der Oedenburger Gagfabrik rentabel sein wird oder nicht. Zu diesem Zied ist es auch notwendig, daß die Bevölkerung die grünen Fragefarten, welche die Direktion des Elektrizitätswertes bezüglich der Inbetriebserung der Gasfabrik verteilen ließ, ehestens der Direktion des Elektrizitätszentrale zusommen läßt. Jene, die eine solche grüne Fragefarte nicht erhalten haben und auf eine solce Anspruch erheben, mögen sich an die Direktion des Elektrizitätswertes, oder aber an die Angestellten des Wertes (Monteure, Inkafsanten usw.) wenden. Die Arktgestellten des Wertes tragen solche Fragefarten bei sich und teilen diese aus. Die Bewohner solcher Gassen, wo das Gas noch nicht eingeleitet ist, mögen gemeinschaftlich ein Gesuch einreichen, in welchem um die Einleitung des Gases in ihrer Gasse ersucht wird. Wenn das Gazunternehmen das Anz fuchen motiviert findet, wird das Gas in der betreffenden Gasse eingeleitet werden. Die Leitung der städtischen Elektrizitätszentrale läßt derzeit die Rohre des Gasnebes einer Ueberprüfung unterziehen; diese Arbeiten werden bis zur Errichtung der Gasentwicklungsöfen beendet sein. Bezüglich der Inbetriebseßung der Gasfabrik wird der entscheidende Antrag erst im Frühjahr der städtischen Generalversammlung unterbreitet werden. Willkommen jedem als Nikolo-Geschenk! Seit dem ich Zinn Sal aus der DEPER DERgeeTE Franz Müller, Grabenrunde 52, bekrendet er verspüre ich seine Wanzen mehr. + Sorterbier ist ein prächtiges Getränk dl, u ebd