Oedenburger Zeitung, Mai 1935 (Jahrgang 68, nr. 98-122)

1935-05-01 / nr. 98

Sei-tie2.———Nsre98. «-·«.»-H,.«. Dedenburger Zeitung B felülmúlhatatlanok . BALER R tabletták 2 a» Bauer « kereszttel. Gyógyszertárakban kapható. tal und billig ein Ejjen heritellen kann. Dank gebührt aber auch dem Chef der Montierungsabteilung des jtädt, Eleftrigi­­tätswerfes, Dojef Auer, dar die Haus­­haltungsworche mit Umficht leitete und für Deren Gelingen jorgte. Dev leitende Di­­vefton- des jtädtilchen Gileftrizitäts- und Gaswertes, Dberbaurdt Gen Em­­merth, tonnte diesmal an dem Arvan­­gement nicht teilnehmen, nadbem er jeit mehreven Tagen in Bubiapejt weilt. ”* Der Clow der ganzen Haushaltungs­­woche war der Samstag, an welchem aus­­ihlieglih Zuderbädereien (Torten und dergleichen) hergejtellt wurden. Eine jol­­be Aufmertjamfeit, die Die vielen Anwe­­jenden den vortragenden Damen erifgegen­­brachten, war wohl beijpiellos. Dies fonitatierten jelbit anwejende Budapeiter Harhileute, woher mit bejonderem Stolz Das Urteil zu Hören war, dak das Deden­­burger Bubliftum fihtbar weitliche Rultur vertritt. * ihre Dienjtgeberinnen ficherlich Thon Tängjt übergeugten. Die „beite‘ KRöhin jtellte das Menü mit einem 7°65 Heller-Gasfonjum her. Die Preije, Die eine Bubdapeiter Kochiherid­­fabrik jtiftete, waren 20, 15, 10, 5 umb 5 Bengö, welche Beträge den Preisträge­­rinnen unten Applaus des Bublitums ausgefolgt wurden. Uls Jury fungtevten beim Wettfochen Abgejanditie der Hiefigen Frauenvereine, Denen für die Mitwir­­fung vom Arvangierungstomitee den Dant ausgejprochen wurde. Ein Mitglied der Iurmy überreichte am Schluß der Veranjtaltung an Frau Nikos laus Laurijin und ul. Marie VBetri zum Zeichen der Verehrung für die aufopfernde Hingabe bei den Haushal­­tungswoche je einen jchönen Blumen» rauf. Wir find der Anficht, dak unjere Haus: frauen und deren Töchter dumch die Vor­­träge, die Jvau Laurifin und Frl. Miawie Petri hielten, abermals viel profitierten und daß die Zeit und Aufmerkjamfeit, die fie für die nmüßliche Sade aufbrachten, nicht erfolglos bleibt... Sana; U. Schiller, Der aufregendite Tag von allen Koch­­vorträgen warn der Sonntag. Galt es doch Den Wettfochenden, vor den Fritijchen Augen der verjammelten Hausfrauen und der in großen Anzahl vertretenen KRökhin- Kolleginnen die Tüchtigkeit im Kochen am Gasherd zu beweijen. Haushaltungsitüt­­ten, die bei Hiefigen angejehenen Yami- Tien jeit Tanger Zeit ihrem Beruf ob» Tiegen, betvaten jelbjtbewußt das Podium, um am: zugeiwiejenen Gasherd Das vonge­­ihriebene Menü fertig zu jtellen, Marie Börde Echte in 42 Minuten mit 255 Liter Gasverbvaudh, Elife Haller in 48 Minuten mit 305 Liter Gasverbraucd, Roja Kijs in 47 Minuten mit 242 Liter Sasverbraud, Marie Boronits im 49 Minuten mit 260 Liter Gasverbraudg und Roia Reini im 48 Minuten mit 300 Liter Gasverbrauh das Menü: Grbjen­­juppe mit Noderin, geipidte Kalbsvrouaide mit Reisauflage und Nußomelette. Zwi- Ichen der „Erjte“ und „Leste“ waren die Abitände jehr minimal, jo Da willen Köhinnen das Zeugnis ausgeitellt wer: den dann, daß fie ihren Beruf volljtändig auszufüllen imftande find, wovon fich unentbehrlich ! Itiftgafle um Ungarn und Die donaulonferenz. Paris, 30. April. Gejtern Hatte Laval eine Beiprehung mit dem italieni­­chen: Botjchafter Grafen Murano Pignatti di Cuftoza. Gegenjtand dev Unterhaltung bildete die Vortonferen; von Venedig. In Parijer Ddiplomatiihen Kreifen bemerkt man, dah dieje Vorfonferen; vor allem das Ziel verfolgt, gewilie ungariihe For­­derungen zu behandeln, welche die Revi­­fion der Verträge und das Minderheits­­ptinzip betreffen, das jo, wie es in den Sriedensverträgen jejtgelegt ijt, aufrenht­­erhalten werden joll, Ungarn wird, wie hier verlautet, nur unter der Bedingung, das ihm eine Ab­­änderung der militäriihen Klaufeln des Vertrages von Trianon gewährt wird, ein Abfommen unterzeichnen. Da bei den Donauverhandlungen die Frage der Wiederaufrüftung nicht offiziell auf den Tagesordnung jteht, verlangt Budapeit Garantien für die Zukunft, Zweifellos bilden gewijje Gegenjüte zwi­­chen der Kleinen Entente und den unigas tiihen Yorderungen den Heifeliten Punkt auf dem Wege zur Verwirklichung einer allgemeinen Donaupolitif. Man ift jedoch fowohl in Paris, als aud in Rom be­­jtrebt, duch Anpafjung und Nachgeben auf beiden Seiten ein alle Donauftaaten umfallendes Syitem zu Ichaffen. Renlitätenverfeht, Cs fauften: Jofef Bauer und Gattin, geb. Marie Qiofert, vom Michael Fiedlen und Gattin, geb. Quife Phandler, einen Hausanteil in ben Neue 8000 PBengd. ,»«WswsWWk-sck"i die zweite Aufführung der Hperette „Winzerlieiel”. Alle Karten verkauft! Dedenburg, 30. April. Den Wirtjchaftsbünger-Männergejang­­verein, der Sonntag abends mit großem Erfolg die reizende Operette „Winzer: liejel“ von Mielte zur Aufführung brachte, wird, wie jchon gemeldet, fommen­­den Sonntag (5. Mai) das Stüf wieder Holen. Für dieje zweite Operettenaufführung find abermals alle Karten vergriffen. Iene, die die vongemerften Kanten noch nicht übernommen haben, jollen Dies ehe­­tens tun, anfonjten die Karten: weiter gegeben werden. Mit Rüdlfiht Darauf, dag auch für die zweite Worjtellung alle Karten ver­­tauft wurden, plant die VBereinsleitung, die Operette ein drittesmal aufzuführen, nachdem in den Tetten Tagen die Rarten­­nahfvage ziemlich groß war und viele Berionen feine Karten mehr erhalten fonnten. Ob die Operette ein Vrittesmal aufgeführt wird, fjoll morgen entjcieden werden. Mittwoch, 1. Mai 1935. Geihihte, die ungeheure Spannung und in ihren folgerichtigen Handlung auch all­­gemeine Befriedigung auslöft. Wenn Ihon Dunfle Mächte am Werk find, jo mögen Hinterlift. Tüde und Yallchheit ihre Stvafe erleiden. Das ijt bien au dern Gall. Eine Zurie von einem Weib will anderen das Grab jchaufeln, züllt aber zum Schluß fellber hinein. Aber ud das, was fich an Die „geheimnisvolle Tiir“ fnüpft, it eine Senjation. — Dem ande: ren Film „Die Hölle von Oregon“ fommt vielleicht noch höhere Bedeutung zu. Er it nicht nur interefjant, jondern auch ehr: reich. Gr zeigt die Leiden und Qualen von Landjuchern, die fih mit Kind und Kegel aufmachen und diem Ungewiljen zujteuern, alle Mühjeligkeiten und Stuapazen gebul- Dig ertvagend, in der Hoffnung, Da die Zukunft fich gut gejtalten wird. Den Film tft ein beredtes Zeugnis dafür, was Die Hoffnung für den Menfhen zu bedeuten hat. Sie gibt ihm Lebensmut und Yus: dien und Täkt ihm die größte Qaft ge: Buldig ertragen. Die Steppenwanderun: gen, die man hier zu jehen befommt, find in ihren Qebenswirklichteit großartig. Das zahlreiche Publitum, das gejtern deu Auf: führung diefer beiden Filme beimwohnte, brachte diefen das größte Interejje ent» gegen und war wollauf befriedigt. Beide Filme find noch heute (Dienstag) zu jehen. eh „Die unheimliche Tür.“ „Die Hölle von Oregon.“ Großes Doppelprogeamm im „Elite--Mozgs“. Eine intexrejjante und beachtenswerte Abwehilung bringen die beiden Tonfilme „Die unheimliche Tür“ und „Die Hölle von Oregon“ in bias übliche Filmtheaterrepantioire. Beide Fil- me bieten Außergewöhnliches in ihren Art. „Die unheimliche Tür ift eine myjtiiche Film-Nundichen. Borträtsenthüllung. MWie berichtet, malte der hiefige Runit­­maler Anton Steiner bella Piatna für das Offizierstaling der Ogdenburger Ar: tillerienbteilung das Porträt bes einit­­maligen Honvedgenerals Geng RTapta (nad weldhem »das jegige Artillerieregi­­ment benannt ijt) jowie das Porträt des KReihsverwejers vitez Nitolaus von Hor­­thy. Außerdem wurde bias alte Bild des einjtigen Regimentsinhabers Graherzog Sriedrid renoviert. Die Tunitwoll ausgeführten Bilder wurden an geeiigne­­ten Stellen im Offizierstafino placiert und Sonntag im Rahmen einen enhebenden Feier, welcher auch Bürgermeiiten Doktor Mihael Sopronyi-Thurner bei­­wohnte, enthülft. Nah dem „redio“, gejungen vom Ar­­tilleriftennhior, hielt der Kommandant der Klapka-Artilleriften, Oberjtleutnant Sofef Neiter, die Feitreide, wobei die Bilder enthüllt wurden, Der Kommandant ge dachte mit Ehrfumht der Tapferkeit und des Mannesmutes des einitmaligen Hom: vedigenerials Geomg Rlapta und des Reichs­­verwejers vitez Nitolaus von Hortäy. Er erinnerte fr auch windig Des einjtigen Regimentsinhabers Crahergog. Friedrich. Nach der mit Beifall aufgenommenen Rede Deflamierte Hauptmann Zoltdn Morvay ein Gelegenheitsgedicht, wor­­auf die jchöne Feier mit den Hymne be­­endet wurde. Die Bilder des Rünitlers Steiner della Pietrw fanden allgemeines Lob. die Schuld . vetSnianneMarthi Rom-anvonMiargareteAnkelmann. CopyrightbyM.Feuchtwanger,Halle- 51 Duhaftselbstgehört-daßdeinheiß­­geliebter Gatte dich mir anvertraut hat. ‚Und ich nehme eS$ mit diefem Amt jo genau, daß ich fogar den Bejuch bei mei­­ner Braut aufgebe, wo man mid für heute nahhmittag beftimmt erwartet. Sie werden heute auf mich verzichten müj­­jen — du gehit mir vor. ‚ Aber jet fei ein wenig nett zu mir, Mäuschen, und jchaue mich micht jo böje an! ES nüßt dir doch nichts, das wirit du felbit einjehen.” „Bunächit möchte ich Sie bitten, Herr Sagenheim, mich etiva8 Weniger ver­­„traulich anzureden. Ih möchte nicht, daß die Dienerfchaft dadurh auf faliche Schlüffe fommt, um fo mehr, al3 dieie eur auf alle Fälle irrig jein wür­­en.” „Was joll das heißen, meine Liebe? Willit du damit jagen, daß du das Ver­­iprechen, daS du mir im Heimsdorfer Park gabit, brechen willft? Dat du mich zum, Narren gehalten haft mit deinen ihönen Worten?“ „Da8 joll heißen, daß ich. Sie verab­­jcheue, daß mir mihts auf der Welt fo zumider ilt wie Sie, Herr Sagenheim.“ „So, fo, das ift ja äußerit interej­­­­fant? Und du vergißt wohl immer iwie­­der, daß du verloren bijt, wenn du auf diefer deiner Weigerung beitehit?“ „Verloren war ich jchen von dem Yugenblif an, al3 wir uns auf dem Hartmannihen Erntefeit zum erjten Male mwiedergeiehen hatten, Ob ich mich jeßt Ihrem Willen beuge, ob ich mid Shnen don neuem außliefere oder nicht, das ift alles dasjelbe, darüber bin ich mir flat. So niederträhtig und fo gemein Gie Damal3 gehandelt haben, in Königsberg, wo fie das bilflofe, unfhurldige Mädchen verführten und dann ins Elend jtießen, ohne fih noh im geringsten um fein Schikjal zu Fümmern, ebenfo nieder­­trähtig würden Sie mich heute wieder verfommen laffen, jobald Sie Ihre Luft an mir befriedigt hätten. Sie find ja fein Menich, jonit wür­­den Sie nicht jo handeln) Fönnen, jonft mirden Sie Mitleid haben, jonjt mir­­den Sie e8 nicht bis zum Neuperiten treiben. Sie find ein Schuft, ein wildes, binterliftige8 Tier!” „ob, das ist intereffant, wie fi} die fanfte Sufanne bier entpuppt! Mber du bilt bildhübih in Ddeimer Erregung, Mäuschen! Dur gefällft mir jo noch viel befjer alS in deiner gewohnten Sanft­­heit, jo, daß ich troß deiner Schmähune gen darauf brenne, Diefen jchönen, zuf­­fenden Körper zu füflen...” „Sie find ein Teufel!” jtieß Sufanne bervor, als fie jah, daß feine Beleidigung „Und ich weiß, daß ich mwahnfinnig ihm nur das geringfte anhaben fonnte. „a, ja, Liebchen, vielleicht haft du recht, e& ilt etwas Teufliiches in mir, wenn ich eine Frau jo glühend begehre wie di. Mber teufliich bin ich auch, wenn ich baffe. Und ich werde nicht da= vor zurüdichreden, dich zu bernichten. Ich Freue mich jchon darauf, bis Peter Heiden erfahren wird, was für eine Schlange er an jeinem Bufen genährt hat. Und du wirft dann vielleiht noch einmal winfelnd zu mir fommen, mic) um meine Hilfe anzuflehen. Mber ich weiß nicht, ob ih dann noch Luft dazu babe, mic um dich zu befünmmern.” „Ob, das follie meine geringite Sorge Sein, Herr Sagenheim. Solange Sie nicht Ihr Begehren geitillt haben, folange brauche ich Feine Angit zu ba­­ben, daß Sie mich verichmähen. Men­­fchen wie Gie feben mur ihren Trieben —- darüber bin ich mir heute völlig Flar. Aber Sie brauchen feine Angjt zu haben — nie wird der Tag fommen, an dem ich minfelnd vor Ihnen erjcheinen erde. Heute aber jage ich Ihmen: Tun Sie das, was Gie nicht laffen fünnen! Sa­­gen Sie meinem Manne alles, vernich­­ten Sie unfer Glüd, ich entbinde Sie jeden Eides. Ich fürchte mich nicht mehr. Sch weiß nur, daß ich niemals die Ihre werden fünnte, daß ich lieber in den Tod gebe, al8 Ihnen noch einmal zu geho­­ren!” nach dem neuesten System Dauerwellen:: sowie Wasserwellen. Ondolieren, Manikür, Pedikür und n, Galafik, Szechenyiter 20 rien bei Herren- und Damenfriseur. Telefon 358. bin vor Sehnjucht nach dir, daß ich Dich bejigen muß, ob du millft oder nicht. Treibe mich nicht zum Neußerjten, font brauche ich Gewalt!“ MickfunkelndenAugentratnunSa­­genheirnaufSusanswezu. JhrGesichtwarganzruhig,alsfie aufdieTischglockedrückte. Hieronymuserfchien. »Bitte-Hieronymus,HerrSagen­­heimkannleidernichtzumTeebleiben; ermußnncthafenhainzurückkehre11. WollenSieihn,bitte,hiwausbsegleiten.«« Sie wandte fih zu ihrem Gaft. „&3 tut mir leid, Herr, Sagenheim, daß ih auf Ihre Gefellichaft verzichten muß, aber ich jehe ein, daß es nicht an­­ders geht. Bitte, grüßen Sie mir den guten Geheimrat xvecht herzlich!" Sagenheim bebte innerlid vor Wut, fein Geficht war afchfahl geivorden. Noch) nie hatte eine Frau gewagt, ihm fo zu begegnen, fich. derart über ihn bintmeg­­zufeßen. Und. das alles in einem Wugen­­blie, da er fich: feiner Sache fo Sicher ge­­fühlt hatte, da er glaubte. das Ziel end­­lich erreicht zu haben. (Fortjegung folgt.) %* a

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