Oedenburger Zeitung, Juli 1939 (Jahrgang 72, nr. 147-172)

1939-07-01 / nr. 147

TE TEE «·W«L.sW:-.-,H-z,..,k«.q7.«W-sp«z.sp, Seite 2, — Nr. 147. sriedensbemühungen des Bapites Batifanitadt, 30. SIunt. Bapit Bius X. hat feine für den 3. Uuli d. I. geplante Abreije in jeine Sommerrefidenz Gajtel Gandolfo wegen der zahlreichen an­­gemeldeten Audienzen um einige Tage verjchoben. Der Heilige Vater hat jeine Reije vor allem deshalb um eine Woche aufgejcho­­ben, um die Botjhafter des Heiligen Stuhls in Waihington und Tokio emp­­fangen zu fünnen, die in der erjten Juli: wohe in Rom eintreffen. Cingeweihte Beobadhter folgern aus biejem Umjtand ‚ol, ; titan! ‚An jeiner Eröffnungsrde Der Bedeutung auf die Möglichkeit, Daß der Popjt die ‚der Rüdgliederung des Oberlandes und gegenwärtige internationale Qage dazu benüßen wolle, dieje beiden Diplomaten ebenfalls in der Reihe jener Staatsmäne ner anzuhören, mit denen er über den Frieden Verhandlungen pflog. Generalberiammiung der Gemeindenotäre des "Goproner Komitats Der Berein der Gemeindenotäre des Soproner KRomitats hielt Mittwoch die Sahresgeneralverjammlung ab, in deren Rahmen auch die Neuwahl der Vereins: funftionäre vorgenommen wurde, Der Ge: neralverfammlung wohnte u. a. aud; Vize: geipan Dr. Sojef Czillinger bei, der für die Begrüfungsworte des Vorfigenden 2. Bajafi wärmitens dankte. Er hielt im Berlaufe der Generalverjammlung eine Rede, in der er auf die hohen Pflich­­ten der Gemeindenotäre Hinwies und den Munih ausiprad, fie mögen wie in der Vergangenheit, auch in der Zufunft be­­itrebt jein, Das gute Einvernehmen zwi­­ichen Dorfbevölferung und Gemeindenotär aufreshtzuerhalten. Zum Präjes wählte man Sojef Nagy (Äsfaloa). Soproner Lichtbilder werden in den USW. nezeint Immer wieder gibt uns die Fünitleri­­iche Tätigkeit unjerer Photoamateure Ge­­legenheit, über jchöne in: und ausländi­­iche Erfolge berichten zu können. So fin­­den wir die Namen der ungarijchen, bezie­­hungsweije Soproner Photoanmateure An: dor Angyalfi, KRoloman Szöl5jjy, Ludwig Tabak und Emit VBadas im Ausitellungstatalog der Photographic So: ciety of America unter den hervorragend» sten Lichtbildnern desErdballs verzeichnet. Des weiteren wurde der Soproner Photo­­lub jeinerzeit zur Teilnahme an der mus nur hundert Bildern beitehenden ungari­­chen repräfentativen Ausitellung in New- Morf eingeladen. Die Kollektion tritt dann von New:Vorf aus die Rundreife Durch alle größeren Städte der Union an. Bon Hiefigen Amateuren wurden die Bil­­der folgender Photofünjtler zur Schaue ftellung angenommen: Angyalfi, Dies bold, Horvath, Seidl und Szäp­­päarpfi. Städtisches Lichtspieltheater Telephon 424, Auf allgemeinen Wunjh! Vom 30. Suni bis 2. Suli, Freitag bis Sonntag: Bater werden ift jehr ichwer Amülante Komödie mit Pager W., Gje- Teczy 3. Außerdem ein neuer Film! Gemantes Spiel Quftiges Senfationsipiel mit M. Cheva­­bier. Borjtellungen um 5 und 149 Uhr; Sonntag um 3, 6 und 9 Uhr. Hedendurger Zeitung | Generalverjammlung der Soproner Handels: und Gewerbelammer Die Soproner Handels: und Gewerbe­­fammer hielt — wie angefündigt — Mitt: worh Die ordentliche Generalverjammlung ab. Den Vorfi führte PBräjes Geza Szefely. Der Borjigende erinnerte ji Ruljinifos und gedachte jener Ber: lönlichfeiten, denen es in eriter Linie zu verdanten it, daß wir heute chen von einem vergrößerten Ungarn jpte­­hen fönnen. Bor derTagesordnung ergriffen mehrere der erjhienenen Rammermitglieder Das Wort, um zu gewerblichen, Handels: und Mirtihaftstragen Stellung zu nehmen. Das Präfivium wird alle aufgeworfe­­nen Probleme eingehend unterjuchen. Auf Unterbreitung des Prüäjidialjena­­tes wurde jodann Oberdireftor Dr. Geza DOrel, der als Fahihriftiteller bekannt lt, zum £orrejpondierenden Rammermit­­glied gewählt, Das neue Kammermitglied interejitert ich übrigens für alle Gewerbe­­und Handelsfvagen lebhaft, aus welchem Grunde die Liite der Rammermitglieder um eine bedeutende Perjönlichteit berei­­tert wurde. Im Rahmen der Generalverjammlung wurde auch der Koftenvoranichlag für das Sahre 1939 verhandelt und angenommen, je aud Die Schlußrehnung vom SIahre 1938. - DagprsovisfoirisfichePensison«i«erun.gzgse«iuch idegKnmmevhiilfgsekretiärgDr.Attila Biendewurde-untersd.er"Bediwg-ungak­­.zsepti«ert,ldgaißdsieNkushezseitzweiJahresnsicht überjehreiten kann. Die Generalverjammlung wurde mit den Schlußworten des Vorjigenden be= endet. Soproner Rofalberichte Sopron, 30. Iuni. Perjonanachricht, Geheimrat vitez Ele­­mer von Simon, Landespräfident des Ungarishen Rotfreuzvereins, traf mit jei: ner Gemahlin zu fürzerem Sommerauf: enthalt auf feinem Gute Röpcecjaford (Rom. Sopron) ein. Promotion. Mie wir erfahren, wurde am 27. d. M. der auch in hiefigen Fach: freijen befannte Budapejter Architekt und Adjunkft an der PBalatin Iojef Technijchen Hohihule Lorand Friedrich in Buda­­peit mit Muszeihnung zum Doftor techn. promoviert. Aus der Diözeje. Diözefanbiichof Dof­­tor Stefan Breyer ermannte den Des hantpfarrer von Löwd zum Ehrendom: hberrn. Aus Anlaß diefer Ernennung wurde Pfarrer Paul Befke jeitens Der Gläubigen herzlichit begrüßt. Verjegung bei der Naaberbahn. Ober­­offizial Matthias RHzja, der auf der Soproner GYySE.-Station Dienjt Tleijtete, wurde mit der Leitung der Cjapoder GSta­­tion betraut. Benjionierungen. Die Poitoberinjpefto­­ren Ernjt Dppel und Paul Vertes treten nad Vollendung ührer Dienitzeit mit 1. Iuli d. I. in den Ruheitand. Ererzitien. Im Sanft-Iojefs-Inititut des Klojterordens „Zum Göttliden Erlö­­fer“ (Graf Klebelsberg-Galje) finden vom 12. bis 16. August geihlofjene Andadts­­übungen jtatt. Die Ererzitien leitet ein Sejuitenpater. Verjegung. Tibor Negro, Leiter der biefigen Erpofitur des fün. ung. Außen bandelsamtes, wurde mit 1. Suli zur Dienitleiftung nah Romarom verjeßt. Titelverleifung. Der KReichsperwejer verlieh dem penjionierten Boitdireftor Io­­jef Döbröjjy den Titel eines Boitober­­direftors. Steatliher Chauffeurbildungsfurs,. Am 24. Iuli, halb 7 Uhr abends, beginnt im fön. ung. Tehnologiihen und Material: überprüfungsinjtitut (Bubapejit, VIIL, Sözjef-Rörut 6) ein Chauffeurbildungs: furs. Aufnahmsgejude find an die Diref­­tion zu richten. Gegen gewohnheitsmähige Stuhlver­­itopfung und ihre zahlreihen Kolgeerjhei­­nungen it das altbewährte, rein natür= lihe „Kranz-Sojef“Bitterwaller — in fleinen Mengen täglich mehrmals genoms men — ein hervorragendes Mittel. Fra= gen Sie Ihren Arzt! Todesfall. In ganz zartem Wlter ent: jchlief das Töchterhen unjeres Kollegen Rudolf Nowinhfy, Marie, Bom Rathaus. Am Rathauje erfolgten diejer Tage folgende Ernennungen: Ma: nipulanten wurden: Dr. Nikolaus Wr- Bin, Emit Cjermely, Gut Kar: ner und Sulius Töth. Zu Diurnüften wurden Karl Devay, Anna Far fas, Eduard Müllner Aal Maar und Elef Nah ernannt. Monhengagijten wurden: Baul Gadanyi, Zoltan Mäger, Samuel Salamon und Ernit Szalmy. Die Ernannten haben bereits den Amtseid geleiftet. Bom Komitat. In Csorna fand ges tern eine Generalverjammlung des Romi­­tatsgeuerwehrverbandes tat. — Im Mihalyi fiel der Landwirt Karl Mol: nar vom Fruchtwagen und 309 fich Teich: tere Quetijhwunden jowie inneer Berlet: zungen zu. Molnar wurde ins Rapuvarer Gemeindejpital gebracht. Die NRaaberbahn - Autobusunterneh­­mung veranitaltet am 8. und 9. Suli einen WAutobusausjlug nah Mariazell, Näheres im Direftionsgebäude der Ran berbahn oder im Fremdenverfehrsbureau. Der Einbreher Endre Barta, der in Sopron mehrere Einbrüche verübte, wird auf Anordnung der hiefigenStaatsanwalt: haft nach Budapeit gebradt. Ein guter Standpunft it es, zum Photographieren nur die beiten Mate­­tialien zu verwenden. Deshalb ijt die Hauptjache, immer nur bei ganz verläß­­lihen Firmen einzufaufen. Als jolde empfiehlt ji jowohl für Apparate, wie für Zubehör, Platten, Filme, Papiere, Chemitalien, Löjungen, Lade ujw. die Drogerie Franz Müller, Grabenrunde Nr. 52. Langjährige Erfahrung, fach: männijhe Beratung und größtmöglichites Entgegenfommen. Telephon Nr. 246. Samstag, 1. Iuli 1939. Während des Gpiels erihoflen Im Kapuparer Gemeindewald ereig­­nete ih eine furdhtbare Kindertragöbie. Der zum Bejuh jeines Freundes Aurel Szabö in Kapupar weilende 11jährige Ladislaus Horvath aus Györ wurde dur einen Gewehrihuß, den der gleichal­­terige Szabd aus der Dienjtwaffe jeines Gaftgebers auf feinen Spielgefährten ab­­gab, derart jchwer verleßt, daß er troß rajhem operativen Eingriff, im KRapu­­varer Gemeindeipital verjchied. Ueber An: zeige der KRapuparer Gendarmerie ordnete die Hiefige Staatsanwaltichaft die Unter» luhung an, um die näheren Umjtände diejer KRindertragödie zu Elären. Bom Komitat. Die auf der Land: trage nah Farad gelegene Kapelle wurde diejer Tage ihrer hehren Bejtim­­mung übergeben. Die Weihe nahm Pfar­­rer Raul Elö (Csorna) vor. — Die Ab: brucharbeiten der alten Kirche in Ucsalag baben begonnen. Magen:, Darm, Nieren, Qeber: und Gallenfranfe nehmen gern früh nüchtern en Glas matürliches „granz-Sojef“-Bit­­terwaljer, Da es frei von unangenehmen Empfindungen, zuverläjfig abführt und den Stoffwechjel nachhaltig anregt. Fras gen Sie Ihren Arzt! „der geuerreiter“ In ihrem Taujchigen Atelier jband in­­dejlen Marga vor ihrer Staffelei und be: trachtete eingehend das eigenartige Bild, Das in fühnen Striden und mit wenigen Harben wngejegt, genial hingeworfen war. Munderbare dunfle Augen Hinter einer Ihwarzen Larve, ein breitrandiger Hut, der ein blajjes, feines Gejiht beichattete. Der Feuerreiter. Der meueite der vielen Entwürfe, die die Malerin von ihm ge­­macht Hatte, Sie war jo in den Anblid diejer ge- Heimnisvollen Augen vertieft, daß fie hef­­tig zufammenfuhr, als die Flurglode an- Ihlug. „Das it er,“ vief fie unwillfürlich, während ihre bebenden Hände jchnell den Leinwandrahmen von der Staffelei nah: men, um ihn zu den anderen hinter dem Borhang in der Nilche zu legen. Dann ging fie in den Flur und öffnete die Tür. „sh habe es wahr gemadht und bin Roman von Lucie Reinhard. (Guftav Neugebauer, Romanverlag.) 47 gekommen, hoffentlich ftöre ich Sie nicht“, \agte er eintretend und ihre Geitalt mit fewchtenden Augen umfaljend. „Rein, ich freue mich ja jo jehr, daß Sie mid aufjuhen,“ jagte fie jchnell und wurde verwirrt, als jie jeine glänzenden Augen aufleuchten jah. „a, jo Hab ich Ihr Reich vworgeitellt, gnädiges Fräulein“, jagte Graf Harras, fih umichawend, „jo und micht anders. Ad, wie jhön Sie malen!“ Der legte Ausruf galt einem fait voll: endeten Frauenportrait in breitem Gold­­rahmen — eine bunfle Schönheit: im biauen Sammeifieid, eine Ba France Roje in den jchlanfen Händen. „Das Alt die Gattin des Millionärs Staemer“, erklärte Marga, „in der näd­­jten Situng will ic) das Bild beenden.“ „Die Wugen“, fagte Graf Harras be­­wundernd, „als wären fie lebend! MWahr­­lid, Sie find eine gottbegnadete Künjt­­lerin. Das hätte ich nicht erwartet.“ Sie achte filberhell auf. „Wiejo, trauen Sie mir nichts Bejonders zu? “ Es lag ein ganz fein wenig Rofetterie in ihrem Lädeln, anjehen, bis fie fich verlegen abwandte, an den Tiich trat und die Teetajfen rüdte, als hätten fie fi; werjchoben. „Darf ich Ihnen eine Tajje Tee an­­bieten, Herr Graf?“ fragte Marga leicht errötend, während fie ihn anblidte. „Herzlih gern, aber Sie maden fi nun Doc meinetwegen Umstände,“ entgeg­­nete er, nähertretend, „Aber nachher, nicht wahr, da. zeigen Sie mir Ihre Arbeiten, die mich kolojjal interejfieren. Ich Habe nämlih für die Malerei ein gewilles Yaible von meiner Mutter geerbt, die für Die jhönen Künfte großes Interejje Hatte.“ Es wurde eine gemütliche Stunde am Teetiich. Graf Arno mußte immer und im: mer wieder in ihr feines, bejeeltes Gejicht jehen mit den wunderjhönen, jprechenden Augen und dem goldroten Haar, Das es umrahmte wie ein Glorienjchein, wenn, wie eben, die Nachmittagsionne leuchtende Reflexe darauf malte, So jaß er fiher jchon oft bei viejer Baronin Fanelli am Teetilh, ging es Marge plöglih dur den Sinn, und ihr Arno entzüdend. Er muhte fie immerfort Herz 309 fi bei diejem Gedanken jchmerz: | aber das fand Graf | haft zulammen. Und fie erinnerte fich wie> der daran, mit welch ftrahlendem Lächeln fie an jenem Mbend den Grafen Harras begrüßt hatte. Aber gleichzeitig mit dem Yuftauchen diejes Gedanfens verwarf fie ihn auch wieder als ihrer unwürdig, und fie bemühte fih, jchnell ein interejjantes Gejpräh über die Malerei im allgemeinen in Gang zu bringen, worauf Graf Arno auch jofort einging. So erzählte er jchließlich von den alten Ahnenbildern in jeinem Schloß, von de­­nen einige jehr gelitten Hatten, und Die er gelegentlich vejtaurieren Tajjen wollte, „Es it wirklich ein Sammer, dah der Krieg mic viele Iahre fern von der Hei­­mat hielt,“ jagte er einmal im Gejpräd), „naburh war Das Schloß einem unge­­treuen Verwalter wollfommen überlafjen, der es bös herunter gewirtichaftet hat. Ich habe viel Mühe gehabt, alles wieder ein­­zubringen.“ (Bortjegung folgt.) Die Kojten bei moderner Zhermofofsheizung find deshalb im Betriebe jo niehrig, weil der) in diefem Ofen verbrannte Kofs vollitändig in Wärme umgejeßt werden fann. Wenden Sie jih um Aufflärungen an die Gasanftalt. 2 esse eis PER EEE N

Next