Pester Lloyd - Abendblatt, April 1862 (Jahrgang 9, nr. 75-98)

1862-04-22 / nr. 92

lohnend genug und imm­er besser­,als gar nichts zu unterneh­­mem was eimnAne gleich inbinesicht stellen könnte d­er Diegeit ist gücistig.Tierenropitische Friede wied in diesem Jahr einnnt Instinkt­ betteln Dieserlimsiand könnte freilich dazu benützt werden,also ohne jede Gefahr das As­perim­ent des«Provisoriums«weiterzuverfolgen.Aber­ die Wirkungen derselben haben wir genügsam­er dreist­ eebatakx der Sachlage so gut wie nichte gehindert.Unruhigensei­­ten,sollten man glauben,wäre es doch am passendsten,die Neuordnung der staatlichen Verhältnisse zu begründen.Es wäre ein Fehler,den günstigen Moment Ungenützt vorüber­­gehen zu lassen.Selbst die äußersten Parteien inlingern, die schließlich ihre Hoffnungen auf eine große eu­ropä­ische Verwicklung si­tzen,werden jew­ da dek politische Horizont ilarerist,ab­ seit Jab­rn,ihre Forderungen herabstimmen müssen.Man debattirt setzt die­ Finanszeger Hlkichtewürde ihrer befriedigenden Lösung förderlicher seim als eine­ befrie­­digende Lösung der ungarischen­ Frage.Diese ist der An­­fang und das End­ aller der großen und kleinennagern welche die österreichische Monarchie betregen. Am 16.d.wurde die»Hermannist.Zig."wegen eines Artikels,in welchem­ die dem,,Siebenb.Boten««ertheilte Verwarnung eine ungesetzliche genannt wurde,von der Polizei mit Beschlag belegt.—In Bezug auf diese Verwar­­nungen der beiden zentralistischen Blätter Siebenbürgene läßt sich die offiziöse,,Donau-Ztg.««bezeichnend genug folgender­­maßen vernehmene »Ein­ HeiAufsehen erregt der Umstand,daß der,,Sie­­benbürger Bote««von Seite den Gubemimne eine Verwar­­nung wegen eine-Artikel­ erhalten hat,welcher bis auf einige unwesentliche Irrungen lediglich wahre T­atsachen berichten­­daß im Namen der Sachsen einige Personen angestellt seien, welche weder der Nation angehören,noch die österreichische Reichspolitik vertreten,daß das Gubernium an alle Anstalten und Behörden des Sachsenlan­des(ebenso an die kaiserlichen Aemter,die Polizeidirektion,die Rechtsakademie)h nur ungarische Erlässe und Bescheide hinausgebe,also keineswegs die Prinzipien der Reichsverfassung wegen nationaler Gleich­s­berechtigung und amtlicher Korrespondenz zur­ Anwendung bringe;daß für die ungarischen Behörden die Staatskassen die Adm­inistrationskosten decken,während bezü­glich des Sach­­senlandes diese Verfü­gung sich unbegreiflicherweise bis jetzt verzögerte,endlich daß die Reichsregierung Abhilfe gegen­­ diese Uebelstim­l­e schaffen möge.Wie kommt ein Organ der Regierungspolitik dazu,für eineshatschilderung eine Verwah­ nung zu erhalten,während die ungarischen Blätter in Klau­­senburg ungestraft in vollster­ Freiheit dee K­aatsminister von Schmerling verdäichtigen.Man hofft hier allgemein,daß diese Berwarnung im Reiurswege aufgeheben werde,da sie offens­bar auf einem Jerthume und Mißverständnisse beruht.«« Die acht Hauptpunkte der jüngsten,an die kroati­­sche Hofkanzlei gerichteten Repräsentation des Ageamer Komitates,welche mit der im vol­ligen­ Monat an Se.Maiestät gerichteten,aber nicht ange­­nommenen Repräsentation gleiche anhal­e ist,sind dem»M. ON zufolge die nachstehenden: 1.Die in Agram bestehende k.i.Finanzlande­direk­­tion,sowie alle in Kroatien und Slavonien bestehenden k.k.Finanzbezirksdirektionen sollen aufgelöst,und an deren Stelle beim kroatisch-slavonischen Statthaltereirat keine Ka­­meralsektion,und die erforderlichen,dieser Sektion unterge­­ordneten Dreißigstadteinspektorate errichtet werden. 2.Die Finanzprokuratue in Agram soll aufgelöst und ihre Amtswirksamkeittbeiiocc Staateanwaltschaft,theils den Fiskalen der Jurisdiktionen zugewiesen­ werden. 3.Alle Steuerämter sollen aufgelöst und die Einbei bung der für das Jahr 1861­—62 schon ausgeschriebenen Steuern den Komitaten anheim­ gegeben werden-welche die eingehobenen Steuerrr an den Stattthaltereirath abliefern werden, 4. Die in Agram bestehende 2, 1. Landesbuchhaltung, und die Landesbaudirektion sollen aufgelöst, und an deren I beim Statthaltereirathb eigene Sektionen errichtet werden, 5. Die Landeshauptraffa werde dieser neuen Organi­­­sation gemäß umgestaltet , und die Zahl der bei derselben verwendeten Beamten so flarf als möglich vebusirt. 6. Die Polizeidireftionen in Agyam und Flume, so wie auch die Gendarmerie sollen aufgehoben werden. 7. Den Komitaten werde ihre autonome Selbstverwal­­tung, so wie sie dieselbe bis 1848 besaßen, unverkürzt zurück­­gegeben, mit der einzigen Beschrántung , bad sie sich bei der Wahl ihrer Gerichtsräthe an gewisse , genau zu bestimmende Dualifikationen zu halten haben. 8. Sene Beamten, welche zufolge der neuen Organisa­­tion ihre Yemter verlieren, sollen ihre Dehalte noch ein Jahr lang fortbestehen. Aus Krakau vom 21. wird der „Defterr. Seor resp.” telegraphirt­. Gestern Nachmittags wurde eine Militärpa­­trouille in der Nik­lausgasse unter Steinwürfen infuliert. Ein durch einen Steinwurf getroffener Soldat slioß sein Ge­­wehr 1085 die Übrigen sohoffen ohne Kommando in die Höhe. Niemand wurde verlegt. Die Veranlassung dieses Vorfalles sol die Arretirung eines Mannes wegen Anfingens verbotener Lieder­­ gewesen sein. Aus Wien vom 20. wird berichtet : Der Finanzausschuß wird am 28. April seine Situngen wieder beginnen, um die noch rüdständigen Erle­­digungen möglichst zu beschleunigen. Allem Ansceine nach stöht eine BVBereinbarung mit dem Bhranaminster in Bezug auf die Frage des Bankprivilegiums in Aussicht, und man hegt keinen Zweifel, daß die Gesellschaft der Bandaktionäre der­­selben im wohlverstandenen eigenen­nteresse Feine Hinder­­nisse in den Weg legen werde. — Die Kommission, welche zusammengetreten war, um die Marinefrage zu beratben, ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Vizeadmiral Dahlerup präsiliirte noch verflossenen Diens­­tag bei einer Komitéfibung und is am Freitag wieder auf seinen bisherigen Kosten in ZTriest zurückgekührt. — Die Frau Fürsin Metternich, Gemahlin des kaiserlichen Bot­­schafters in Paris, ist von einem Prinzen entbunden worden, Die man aus Paris schreibt, haben Se. Malestät der Kate fer von Desterretic die Gnabe gehabt, Die Patben­­stelle bei dem neugeborenen Prinzen zu Übernehmen und den in Paris antretenden Freiherrn v. Hübner zu seinem Stel­vertreter bei der Taufe ernannt, Kolitiihe Rundfhan, 22. April. Die tűr fifä-montenegrinischen Kämpfe ge­winnen an Bedeutung, die früheren Scharmügel sind zu Schlachten angewachsen, wenn als solche muß man die Kämpfe bezeichnen, Die in den ersten Tagen der vorigen Woche stattgefunden, und über welche uns jet zwei Te­­legramme vorliegen. Der „Dr.terr. Korr." wird nämlich aus Mostar vom 19. b. telegraphirt : In dem am 16. in der Duga vorgefallenen sechs­­tündigen Treffen der Türken gegen die Montenegriner, blie­­ben 630 Montenegriner und Insurgenten todt auf dem Plake. Ein Senator und ein Serdar befanden sie unter den Tod­­ten, 1 Kapitän unter den festver Verwundeten. Die Türfen hatten (laut türkischen Berichten) 353 Todte und 77 Vers­wundete, unter Ersteren 21 Offiziere mit einem Major, un­­ter Regieren einen Obristen und einen Offizier. Eine bedeu­­tende Menge Proviant und Munition ging den Zürfen ver­loren. (Montenegrinische Berichte hingegen geben den Ber­­­uft der Türken auf 2500 Mann an.) Die türk­isen Trup­­pen unter Derwisch Pafd­a und die ihnen nachgesendeten Ba­­tailone konzentriren sich bei Rostac für weitere Operatio­­nen. — Gestern sandte Omer Pafda über Auftrag der Pforte einen Delegirten mit Depesihen an den Fürsten von Montenegro. Etwas ausführlicher ist Das Telegramm der „Presfe“ desselbe lautet : Nachdem die Berproviantirung von Nil vollendet war, wurde ein Transport von 170 £ aften unter der "Pforte mährend gleich" von 14 Kompagnien gegen Noshbra entsendet,

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