Pester Lloyd, September 1870 (Jahrgang 17, nr. 207-236)

1870-09-19 / nr. 225

ebzehnter Jahrgang. Montag, 19. September. | Amsterdan­. — &. en»Beste­ Arde(Morgen-­und Abendbl­att) In den beiden Wochenbeilagen: „Wochenblatt für Rand- und Horstwirtsschaft" und „Das Haus.“ anzi. f. Wett:Ofen fl. 20. Gangi. m. Kostperf. fl. 22.— ab]. m­ " „ 40. Salbj.. „ » ,,u.­— Bittele » «5.1eräse 11.,, » n 5.50 Sräm­merations-Bedingnisse: Für ben et Lloyd” (Meorgen- und WAbendblatt) 4 Hitet Lent EDI oe Ő für Land­­nd Forstwir a ebod ohne Gangi. f. Beft:Ofon fl. 18.— Ganzi.m. Hoftver , A. 20.— lb je " 9— «lb A­ 7 " 10.— „ 4.50 tertelj.,, " n $­­a 3.80 4 1. ” ” terteli., 7 Monatl., ” Mit separater Wortversendung des Abendblattes 1 fi, vierteljährig mehr. Man promumertet für VensOfen im Expeditions-Bureau beg „Wester Lloyd”. Außerhalb Best-Ofen mittelfi fran­­terter Briefe durch alle Beftämter, ogler, Neuer ft Nr. 14, 9. Oppelit, Wollzeile Nr. 29, U. Miemet, ar f E . Geilers Redaktions- und Expeditions-Bureau: Er de Seegasse Nr. 12. u. Rudolf Mioffe, Geiler Tr. 2. in Preßburg Herr. Ferdinand Hofmann, im Ausland: die Herren Rudolf Mose in Berlin, München,­­Nürnberg, Frankfurt a. M., Hamburg und reiner Hanfenstein , Vogler in Hamburg, F­rankfurt a. M. Leipzig, Basel, Züri, — Süddeutsche­nnoncen Expedition Stuttgart, Nothebuhlstrasse nebst . ber Das Haus.” | Si Dorotheagafse Nr. 14, ersten Stod, Inserate und Einschaltungen für den Offenen Sprechjaantrhihi­, im Expeditions-Butreau angenommen, "INTEZET . Manuskripte werden in keinem Falle zurückge­b Wien die Herren Haufenstein , 2­er­lin, Inferate übernehmen . 2012 Bart, u. 1. Etage, Heilbronn, Reutlingen, Im, Gora franz,Ifreiburg IB, Deannheim, Pforzheim, Xırgab.,‚Wiirnb, u. Wirzb. Sägeriche Buchhandi. in Frankfurt a. DM. Senfs fart’ige Buchhandl. in 8. Daube & Comp. in en a. M., Hamburg, Minen, Angs­­ burg, Nürnberg, Wü­rzburg, Bern und Brüssel.— Havas LaffitesBulter 7 = Vertretung für England und die Colonien bei Herrn Herm. Ch. Yanzer, London 93, London Mall. Beilagen werden angenommen für 1 pr. fl. 100. — Dieselben sind franzo an die Expedition des „Beil. Hop­ aa­fenben, “ Comp; Paris, Place de la Rourse Nr. Bert, 19. September. == Die Verhandlungen der deutschen Staaten — nicht von Baiern, sondern von Preußen angeregt — ü­ber die fünf­­tige Gestaltung Deutschlands sind, dem Vernehmen nach, in den Grundzügen ihrem Abschluß nahe. Einig sind alle Theile darin, daß. nicht etwa eine absolut neue Organisation gefügt, sondern­ daß­ dem fortan erweiterten Deutschland im Wesentli­­chen die Verfassung des Norddeutschen Bundes dargeboten werde,­­daß­ Der Eintritt der fün deutschen Staaten in den aus­zurichtenden Bund, „ohne deren Konstituirung zu einer beson­­deren staatsrechtlichen Gruppe zu erfolgen habe und daß der König von Preußen als Bundesoberhaupt die gesam­mnte mili­­tärische und diplomatische Führung übernehme.­­Verhandelt wird noch über eine nicht sowohl von Preußen als von einem Theil der übrigen Bundesfü­rsten bestrittene Forderung, die für Baier speziell im Bereiche der inneren Verwaltung ein größ­­eres Maß der Selbstständigkeit und also eine Art bevorzug­­ter Stellung in Anspruch nimmt. Von irgendwelcher Regelung eines näheren Verhältnisses zu Oesterreich ist seither nicht die Rede ge­wesen. Die „Augsburger Allgemeine Zeitung” erhält aus Mün­d­en folgenden, die eventuelle Verbindung Bayerns mit dem Norddeutschen Bunde regelnden Gefäßvorschlag, dem der eher­malige baierische Minister-Präsident Fürst Hohenlohe wohl kaum fernestehen dürfte. Art. 1. Das Königreich Baiern tritt in eine verfassungsmäßige Verbindung mit dem norddeutschen Bunde, welcher in Folge dessen den Namen eines „Deutschen Bundes“ annimmt. Art. 2. An Grundlage der Verfassung dieses deutschen Bundes wird im Allgemeinen die Verfassung d­es norddeut fen Bundes vom 16. April 1867 angenommen und zu den ein­­zelnen Artikeln Nachstehendes festgestellt. Art. 3. Baiern wird in dem Bundesrath führen. » Art.4.In dem ersten Ausschuß des Bundesrathes(Militär) wird Baiern jederzeit durch ein von SU Majestät dem König von Baiern zu bestimmendes Bundesrathsmitglied vertreten sein. Hinsichtlich der Ausschüsse fü­r Zoll-und Steuerwesen,für Han­­del und Verkehr sowie für Rechnungswesen hat es bei den Bestim­­mungen des Art.8,§.3 des.800vertrages soin Bewenden. Art.5.Das Bundespräsidium­ ist verpflichtet­ den Bundesrath über den Gang diplomatischer Verhandlungen,welche zur Abwendung der r­ äußeren Krieges oder zum Abschlusse von Allianzen oder der bufs S Herstellung des gestörten Friedens geführt werden, in volls­tändiger Kenntniß zu erhalten. Art. 6. Zu etwaigen Friedensverhandlungen nach einem Bun­­deskriege wird stets auch ein von Sr. Majestät dem König von Baiern an ernennender Vertreter Baierns zugezogen werden. Art. 7. Die Kriegserklärung hat bei feindlicher Invasion des Bundesgebietes oder bei fliegerischem Angriffe auf seine Kosten unter allen Umständen zu erfolgen, in den übrigen Fällen ist zur Kriegs­er­lärung die Zustimmung der S­­uveräne von mindestens zwei Drittheiten es des Bundesgebietes erfor­erlich. Art. 8. Den Bundes:Gesandtschaften in Wien, Paris und Rom wird ein von Sr. Majestät dem König von Baiern zu ernennender Legationsrath beigegeben, welcher als Bun­desbeamter angesehen werden soll und alle Rechte und Pflichten eines solchen bef ist. Art. 9. Die Bundesgesettgebung über die Besteuerung des Branntweines und Biere erstrebt sich nicht auf den Umfang des Kö­­nigreiches Baiern diesseits des Rheins ; es wird jedoch möglichste Leber­­einstimmung­ der Belastung dieser Objekte auch für das bdiesseitige Baiern angestrebt werden. Art. 10. Hinsichtlich der Erhebung und Verwaltung der Zölle und Verbrauchssteuern und deren Niederwachung hat es bei den Be­­stimmungen des Zollvertrages sein Bemwenden. Art. 11. Der Ertrag der Zölle und Verbrauchssteuern verbleibt Baiern, und es hat hinsichtlich der Vertheilung der gemeinsamen Ein­nahmen bei den Bestimmungen des Bollvereins sein Bewenden. Art. 12. Das Bun­despräsidium wird in Baiern nur mit Zu­­stimmung der baierischen Regierung Bundes,Eisenbahnen anlegen oder anlegen lassen. Art. 13. Die Artikel 48, 49 und 50 der norddeutschen Bun­desverfassung (Bolt: und Telegraphenmesen betreffend) finden auf Baiern seine Anwendung. Art. 14. Das Bundes-Präsidium wird eine dem Stimmenver­­hältniß im Bundesrathe angemessene Anzahl baierischer Staatsangehö­­rigen zu dem Posten der Consules missi berufen, auch vor Ernennung zu Bmndestorium­ die zu wählende Berson der königlich baierischen Stez­ierung mittheilen und deren etwaige Erinnerung. thunlichst bernd­ Thin, fechs Stimmen Menn also die Notendebatte weiter nichts als die angeführten Resultate zu Tage gefördert hätte, so mure schon das allein groß... ger­iug, um dieselbe als feine vergebliche Beitwerchmendung erscheinen n. A­lles den sonstigen Prager X3ournalen, wir wollen dies hier fon­statirt haben, begegnen wir seiner so vertrauensvollen Auffassung der Situation, wie in­­ dem offiziellen Abendblatt. "= Eine in der „Augsb. Allg. 3ta." enthaltene Nachricht, Monsignor Nardi habe während seines jüngsten Aufenthaltes in MAI den ganzen Abend mit der Erzherzogin Sophie fonferirt, wird aus „ganz verläßlicher Duelle" (nach der „Wiener Abend­oft“) dahin berichtigt, daß dem genannten, bei einem Besuche in Sihl meilenden Prälaten gleich vielen dort meilenden, vurd) Geburt oder Stellung her­­vorragenden Wersönlichkeiten die Ehre zu Theil murde, zur Tafel bei Ihren FE. Hoheiten dem vurchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Franz Karl und der duchlauchtigsten Frau Erzherzogin Sophie gezogen zu werden, mit demselben aber seine wie immer Namen habende „Kon­­ferenz“ weiter gepflogen wurde. “ Ein Telegramm meldete uns für das Morgenblatt in aller Kürze, die „Neidsrath3:Correspon­denz” dementire alle Gerüchte über Ministerwechsel. Die betreffende Mittheilung des genannten Drz. gahes lautet: »Bezüglich 15er während dieser Tage in einige nournalen kur­­sir in den Nachrichten über Ministerwechsel und der damit zusammenhän­­genden Bezeichnung einiger Persönlichkeiten,welche zur Neubildung eines Ministeriums berufen sein sollen,können wir nach den uns ge­­wordenen­ verlässlichen Mittheilungen berichten,daß diese Gerüchte voll­­ständs aus der Luft gegriffen sind undpechstand des Ministeriums Potoci in keiner Weise in­ Fragxe gestellt ist.«" Mierfs Madaråß 1 hat an die Redaktion der,,I­.ia­gyar Ujsiig««folgende Erklärung gerichtet,welche die Richtigkeit der gestern von uns gegebenen Darstellung des Sachverl­altes,bezüglich der von dem genannten Oppositionsblatte gegen die Unterhauspräsidenten Herrn v.Soms sich erhobenext Beschuldigungen bekräftigt: BürgerRedakteur!Es hat mich unangenehm berührt,als ich unter den heutigen Tagesneuigkeiten der „ Magyar Wijág“ die über den Herrn Präsidenten Paul Soms sich gemachte Bemerkung las; da ich Einer der fünf Abgeordneten war, melde das Drsuchen an ihn stellten, so erachte ich es als meine Pflicht, zu erklären, daß der Herr Präsident Paul Somiich uns offen mittheilte, seine Reise in’s Somo­­gyer Komitat sei in­folge eines älteren Besschlusses unaufschiebbar ; Damit jedoch unser Ersuchen erfolgreich sei, werde er seine Rückunft nach Belt so beschleunigen, daß er [chon am 30. b. M. sein Präsiden­tenamt erfüllen könne. — Ich ersuche Sie, Herr Bürger Nepakteur, um die Aufnahme dieser Erklärung. Belt, 17. September 1870. Ihr ach­tungsvoll ergebener Mitbürger Joseph­ MapdarddE, Abgeordneter, Iz Ueber den beabsichtigten Massenaustritt der Deutschen Abgeordneten aus dem Neidsrathe jagt die „Core, Watreng“ . weil wir die Verfassung, wenn auf nicht als etwas absolut Gutes, doch als etwas sehr auf zu Vlachendes body halten, so können wir nicht zu eindringlich davor warnen, daß verfassungstreue Abgeord­­nete verfassungs­widrige Daßregeln ergreifen, um angeblich dur­ die­­selben die Verfassung zu festigen. Die deutsche Vetter darf nun und niemals die Deitrin zu der ihren machen, daß ein guter Zwed: schlechte Mittel heilige. Wir tapeln es ja auch, wenn solche YUbgem­onete, welche nur halb und halb die Verfassung wollen und ihrer auch entrathen möchten, ohne Thränen hierüber zu vergießen, eine junta bilden und ein Pronunciamento­­ erlassen. Viel ernster wird dieses Vergehen aber, wenn es von Denjenigen verübt wird, welche durch ihr Beispiel die Secession in­­Bermanenz erklären würden. Alle Parteien sind darüber einig, daß der Staat unter allen Umständen regiert, daß seine Grenze vert­eidigt, daß Leben und Eigenthum, der­ Bürger geschüßt, echt ge­­sprochen, die Linien der Staatsschuld gezahlt und sein Heer wie seine Beamten erhalten werden müssen. Wenn alle Wählerschaften sich wei­­gern würden, Abgeordnete zu entsenden, oder wenn alle die Legteren ich gefliffentlich enthalten würden, si im Reichsrathe einzufinden, um dort ihre Pflichten zu erfüllen, so würde die Berfassung aufhören, aber der Staat nicht. : . Die Verschuldung der Wählerschaften und der Gemählten wird dann auf sie selbst zurückfallen, aber der Staat wü­rde sich durch ihr schlimmes Gebaren nicht tödten lassen. Wenn durch eine unüberlegte und muthwillige Handlungsweise diejenigen sich ihrer Pflichten entzie­ ben, welche allein die Verfassung zu etwas lebendigem machen können, wenn sie hiedurch ohne Zuthun und gegen den Willen der Krone hin siecht und suicht, so hätten uns die Verfassungshüter verfassungslos gemacht, so wäre durch die ber österreichische­ Staat wohl nicht seines Lebens, aber dennoch seines konstitutionellen Charakters beraubt. Eine Massenresertion von Abgeordneten, gleichviel welcher Warter, kom­mt einem Attentate auf die Verfassung gleich, welches möglicherweise einen tödlicchen Ausgang herbeiführen kann. « Nach den ZUkitzeln der Erkenntniß,welche joxt besitzen,glauben wir,daß die Gründe zu einem­ ernsten Konflikt zwischen Redigierung und den deutschen Abgeordneten nicht bestehen­.»Die Organe der deut­­schen Partei waren seit Wochen der Meinungsexen Ausdruck gegeben daß die Regierung beabsichtige,direkte Wahler und einen ausschrei2­ben zulanen,fattg der Landtag die Entsendung von Avgeoriditete II zum Reichsrathe verweigert. 63 scheint, daß die Regierung die Verhandlungen mit dem böh­­mischen Landtage nicht in abrupter Weise abbrechen, daß sie, noch eine Vergründigung zu suchen, einige Tage lang fortfahren will, während die deutsche Partei die Ausschreibung der­ iiverten Wahlen sofort­­anz geordnet sehen möchte. Hieraus geht jevensfalls hervor, daß ein prinz­­ipieller Konflikt fehlt und daß die deutsche Partei seine Ursache hätte, extreme Schritte zu machen. 4 Solche extreme Schritte aber wären unserer Meinung nach unter allen Umständen illegale, verfassungswidrige, verderbliche. Jeder Abgeord­­nete hat das Recht, im R­eichsrathssaale jepriebe M­einung zu vertreten ; er hat das Recht nich­t, durch seine eigene Desertion oder durch eine Verbündung, welche eine Maffendesertion zur Folge hat, die parlamentarische Maschine zu einem Stillstande zu bringen. Der Abgeordnete darf sein Mandat niederlegen, aber es nicht zu dem Zwede in Händen halten, um es nicht auszuüben. Wenn aber die Partei der Verfassungsfreunde nicht den Scharfsinn hat, um zu erkennen, daß Die unerlaubte Waffe, welche manche Unbesonnene schwingen möchten, sic. gegen sie selbst zehrt, so dürfte der Hohn und der Jubel ver. Verfassungsgegner ihr bald hierüber eine verhängnißvolle Belehrung geben. maz Die in einem auswärtigen Blatte wieder auftauchende Nach­­ript von einer­­ zweiten, gleichzeitig mit dem bekannten War­schnfe­­geschäft vom gemeinsamen Finanzministerium abgeschlossenen, auf die gemeinsamen Aktiven basirten Kreditsoperation beruht, wie die "De. E." meldet, unverkennbar auf einem Mischverständniß. Eben jenes Vorschuß­­geschäft im Höhe von 12 Millionen fl. basirt auf einen Theil der ges­­einsamen Aktiven, die der Kreditanstalt 2c. 2c. als Pfand gegeben worden sind. Bei den verschiedenen Virrtheilungen über­ ein „gemein­­sames Ansehen“, welches die Delegationen beschäftigen werde, wird wohl übersehen, was nach $. 3 des Gefeges vom 21. Dezember 1867, betref­­fend die allen Ländern der österreichischen Monarchie gemeinsamen Ange­legenheiten und die Art ihrer Behandlung, „die Entscheidung über die Frage, ob ein gemeinsames Ansehen aufzunehm­en ist, der Gesettgebung jeder der beiden Reichshälften vorbehalten it”, in milc­er die früher stereotype Figur des Duc de Gramont diesmal fehlte. Dafür beherrschte die preußische Gesandtschaft, vertreten durch Herrn v. Schweinig, seinen Sekretär und den preußischen Militär. Attache ganz das Terrain und bild­te den Mittelpunkt nicht blos ver­öffentlichen, sondern auch der speziellen diplomatischen Nufmernsamkeit. Sehr bemerkt wurde, daß Herr v. Schweinig bei seinem Ein­­tritte in die Diplomater-Loge biret auf den bisher immer vom Nuntius innegehabten erstten Sig losging und diesen occupirte und damit zugleich die bisher beobach­­tete Rangordnung in den Sibplänen alterb­te. Nicht minder bemerkt wurde die Lebhaftigkeit, mit der sich der Vertreter Italiens, Minghetti, Herr v. Sch­weinig näherte und die ostentative Liebenswiürdigkeit, mit­ der sich diese beiden Diplomaten begrüßten. England, Holland, Belgien, d. h. ihre Re­präsentanten, verhielten sich Höchst phlegmatisch. Die behäbige, breite Figur dal­inelli’s, fehlte ; aus leicht begreiflichen Gründen, hat er doch heute kaum noch einen weltlichen Souverän zu repräsentiren, und dürfte er doch nicht zugegen sein, in einem Augenblicke, in welchem Se. Majestät der Kaiser feierlich die Thatsache der Aufhebung des Konkordates proflamirte ! E­benso. begreiflich fanden wir es aber auch, daß der dHfterr.-ung. Botschafter in Rom, Graf Trauttmansdorff, im Saale in seiner neuen Eigenschaft als Herrenhausmitglied anwesend war, troßdem ihn eine offiziöse Korrespon­denz vor wenigen Tagen erst „unverzüglich auf seinen Pfosten nach Nom abreisen” ließ. Was sollte auch Graf Trauttmans­­dorff fest in Nom, wo bald der öfterr.zung. Gesandte beim König von Italien, Baron Kübel, zu fungiren haben wird! Das bekannte Rei­­hen mit dem Stabe verkündete das Nahen des Hofes. Von den Mini­stern erschienen die Herren Stremayr und Betring als die jüngsten an der Spike der fan­. Bortege, hinter ihnen die Herren Tihabuschnigg und Hohgethan ; den Schluß bildeten Graf Botocfi und Graf Taaffe. Graf Botocti sah sehr bleich und angegriffen aus, man sieht es diesem ehrlichen, überzeugungstreuen Politiker an, wie sehr ihm die Situation nahe geht. Neben ihm das xothstrahlende, stet3 lachende Gesicht des Grafen Taaffe, die Physiognomie des jovialen Ministers für — Alles. Dem hek­ömmlichen Zeremoniell gemäß folgten den Ministern die Herren Gröberzoge mit ihren Adjutanten, und hinter diesen schlitt unter Bort­tragung des Reichsschmerzes duch den FZM. Oranne und Vertretung des als Herrenhaus Präsident fungirenden Oberhofmarschalls Grafen Kuefften, Se Maj. der Kaiser in ver Marschalls:Uniforn. Se­ Maj, der Kaiser ja) vorzüglich aus; mit wahrer Freude bemerkten Alle die blühennde Gesichtsfarbe des Monarchen. Der Kaiser, von drei­­maligen stürmischen Hochrufen begrüßt, bestieg den Thron, nahm aus den Händen des Ministerpräsidenten Grafen Votoci die Thron­­rede entgegen, beliebte das Haupt und begann­ mit der Verlesung des Attenftüches. Se.Majestät las diesmal mit starker Betonung der einzelnen Bafjus namentlich jenes Böhmen betreffe­nden. Der Gegensa in dem Vortrage der Kaisers gegen die Ablesung der legten unter Ta­affe-Giskra-Herbst gehaltenen Thronrede trat für jeden, der beiden­­ Staatsfunktionen beigewohnt hatte, ganz deutlich hervor. Unter den am Schluffe der Thronrede ausgebrachten dreimaligen Hohn der Versammlung verließ Se. Majestät den Saal, womit die Feierlichkeit endete. Alles strömte dem Ausgange zu, Minister, Geheimräthe, Bauern, Deputirte, P­ubli­­tum u. S. f. in bunter Mischung. Herr v. Wetrino fegte seine schon in der ersten Gigung begonnenen Annäherungsversuche an die Abgeord­­neten auch auf den glatten PBarquetten der Kaiserzimm­­er fort, ohne Erfolg freilich, bis es ihm gelang, den slopenischen Deputirten Spetec dauernd für sich zu gewinnen und Arm in Arm mit ihm, Stolz das Jahrhun­­dert in die Schranfen fordernd, die Haupttreppe herabzusteigen. Nach der Thronrene wurden gegen 1 Uhr die Minister zu Sr. Majestät dem Kaiser­­ beschieden. ?­rt. 15. Vorerst findet der Art. 61 auf Baiern seine Anwen­­dung, doch soll alsbald eine allgemeine deutsche Militär-Gefeßgebung für den Bund eingeführt werden. Hiebei ist die preußische Gefeßgebung zur Grundlage zu nehmen. Art. 16 Ge. Majestät der König von Baiern wird mindestens eine gleich hohe Summe wie die im Art. 62 bezifferte auf die baieri­­schen Militär-Einrichtungen verwenden und hierüber stets die erforder­­lichen Nachwessungen liefern. Im Uebrigen findet Art. 62 auf Baiern seine Anwendung. Art. 17. Die dem Bundesfeldherrn im Frieden zustehenden Rechte werden Baiern gegenüber durch den Bundesraths-Ausschuß für Militärwesen ausgeübt. Die Bestimmung der Bellei­ung der baierischen Armee bleibt Sr. Majestät vom Könige von Baiern allein überlassen. Art. 18. Die in Art. 64 getroffenen Bestimmungen finden auf Baiern seine Anwendung. Art. 19. Das Bundes-Präsidium wird innerhalb des König­­reichs Baiern von dem in Art. 65 ihm eingeräumten Rechte seinen Ge­­brauch machen. A­rt. 20. Preußen verpflichtet sich, den Kriegszustand in Baiern nur mit Zustimmung der baierischen Regierung zu erklären. Art. 21. Von den gejeslich für jedes Gtatsjahr festgestellten Bundes- Ausgaben wird Baiern die nach seiner Bevölkerungszahl auf dasselbe auszuschlagende Quote in zwei Hälften, die erste bis Längstens 1. Männer, die zweite bis längstens 1. Juli jeden Jahres, an die Bun­­degrafie abführen. "Art.22.Iasolange ein gemeinsames Bundes-Obergericht nicht besteht,werden in Baiern gegen den Bund begangene Verbrechen nach baierischen Gesetzen vor dem zuständigen Gerichte abgeurtheilt werden. Art-II.Vorschläge a­ubänderung der Verfassung gelten auch bei Annahme durch zwei Drittheile des Bundesrathes als abge­­lehnt,wen­n sich Baiern in der Minderheit des Bundesrathes befindet.­­Die«Wien.Abendp.«hält es für angezeigt,die Betrach­tun­­gen des Prager offiziellen Blattes,des,,Prager Abendblatt««über die böhmische Adreßdebatte an der Spitze ihres politischen Tages­­berichtes zu reproduziren.Das»Prager Abendbl.«gelangt nämlich zu dem Resultate,daß­ die dreitägige Deba­tte trotz ihrer scheinbaren Er­­gebnißlosigkeit doch manches Gute zu Tage gefördert habe.­«Sie hat nicht blos­«,sagt das d­ritte Blatt,»zur Klarstellung der Situation wesentlich beigetragen,sie hat auch die sonst so schroffen Is Gegensätze nicht unerheblich gemildert,denn klar und unzweideutig hat sie­ den Beweis geliefert,daß es zwischen unseren Verfassungstreuen und­ der staatsrechtlichen Opposition trotz zehnjähriger erbitterter Fehde n­och es immer Berührungspunkte und zwar sehr wesentliche Berührungs­­punkte gibt." Als solche Berührungspunkte bezeichnet das Brager Blatt z. B. die Erklärung des Grafen Leo Thun, das jener Bafjus der Daio­­zitätsadresse, welcher von den gegeblichen Vertretungen der Königreiche und Länder spricht, mit welchen die vorgeschlagene Deputation des böhmischen Landtages zu unterhandeln hätte, sich eventuell auf den be­stehenden Reichsrath beziehe. Ferner die weitere Erklärung, werde Dr. Klier im Namen der Verfassungspartei abgegeben, daß sie zu weit­­gehenden Nenderungen an der Verfassung gerne bereit sei, wenn nur der legale Weg gewahrt bleibe. Das "Prager Abendblatt" bemerkt hiezu : „Es sind allerdings noch feine greifbaren Konzessionen, aber es sind doch Handhaben hiezu. Beide Parteien wollen von inneren Frieden und sie gaben vom Wunsche hienach diesmal weit lebhafteren Anspruch wenn je; beide wollen auch im speziellen und im allgemeinen Interesse Desterreich erhalten ; sie wollen ein lebensfähiges, kräftiges Desterreich, daß allen feinen Böltern ein sicherer Hort sein und bleiben sol, Die feierliche Grife —e— Wien, 17. September. nung des Reichsrathes durch Se. Majestät den Kaiser hat heute Vormittags 11 Uhr unter dem herkömmlichen Zeremoniell statt­­gefunden. Die Mitglieder der beiden Häuser des Reichsrathes waren in nicht allzu großer Anzahl erschienen, und fehlten z. B. die Tiroler De­­putirten auch heute noch ; diese Herren scheinen sich zu dem­ Eintreffen in der „Wiener Versammlung“ Zeit rasen zu wollen. Unter den Ab­­geordneten herrschte in der kurzen Zeit, die sie vor dem Eintreffen Dr. Majestät im Zeremoniensaale zubrachten, eine peinliche steife Kälte, faum, daß man sich gegenseitig begrüßte. Vom Herrenhause war fast Alles in Uniform erschienen ; Hafner in der Geheimrathsuniform, in ein Gespräch mit Schmerling und dem Grafen von Meran vertieft. Auch Fürst Mensporff, Graf Rechberg und andere Staatsmänner von gleichem Kaliber glänzten doch ihre Anwesenheit. Auf der Linken Seite Des Saale herrschte ver drad vor. Doch wurde er durch die polnische Nationaltract, in der diesmal alle polnischen Vertreter er­schienen waren, statt in den Hintergrund gedrängt. Auch im Zeremo­­niensaale hatte man auf die Parteigruppirung nicht vergessen und stand die Verfassungspartei in den vorderen, die süderalistische Partei in den südwärtigen Reihen. Ein besonderes Interesse bot die Diplomatenloge, MERETERET m­ EEE Sn StAEGELEIgBAGGE Dom Kriegsschauplaße. Allem Anscheine nach beabsichtigt die Armee des Kronprinzen von Preußen auf das linke Seine-Ufer überzugehen und sich vor die Südfront ver Pariser Forts zu legen. Die Telegraphenleitung zwischen Ablons und Juvisy wurde abgeschnitten. Auch wird gem­eldet, daß die Preußen bei Juvify eine Batterie zu bauen scheinen und daß hier, sowie bei Athis gefämpft wird. Sämmtliche Orte liegen an der Seine, auf hal­bem Wege zwischen Corbeil, wo die Preußen bereits nurgestern erschienen waren, und Baris. Juvisy it ein mächtiger,­ vierfacher Eisenbahn- Knotenpunkt ; er befindet sich daselbst eine permanente Eisenbahnbrücke, welche nur theilweise zerstört sein dürfte. 62 ist daher sehr wahrschein­­lich, daß die Preußen hier den Seine-Medergang soreihen wollen, wäh­­rend die Franzosen die vorzügliche Stellung von Ablons, Athis, Jupify und Longjumeau, die durch die Slußlinie der Ypelle und Dorge auch gegen Süßen sehr gut zu vertheidigen ist, aus doppelten Ursachen hal­­ten wollen, und zwar einestheil, um den Semer Uebergang zu hindern, anderntheil um von Bormarsch der Preußen gegen die Südfront zu verzögern, zu deren Verstärkung, dem Constitutionnel zufolge, erst vor wenigen Tagen an einem Werke zwischen Billancourt und der Brücke von Sevres zu bauen begonnen wurde. Die von Norden anrücenden Truppen des Kronprinzen von Sacien stehen in der Um­gebung von Dammartin und bei Pierrelaye, zwischen Denis und Pontoise. Laut Nachrichten der „„Independance beige” soll das Fort Vin­­cenne“ geräumt worden sein, weil dasselbe für unhaltbar angesehen wurde. Nun hat Vincennes im Jahre 1814 von seinem Kommandanten auch nicht länger als 24 Stunden gehalten werden können, da selbes von den Höhen von Montreuil und I­ontenan eingesehen werden kann ; gegenwärtig fan jenes Fort aber zunächst für die Vertheidigungs­­zwecke kaum in Betracht kommen, da zur Reckung der örtlichen Zugänge die Forts von Rosne, Nogent und­ die Nedoute von Fontenay aufge­­führt sind; die Räufung von Bincennes dürfte demnach im Wesent­­lichen nur darum erfolgt sein, weil es an Mannschaften fehlte, die re­­lativ weitläufigen Befestigungen dieses Punktes zu belegen. Gleichzeitig mit der Räumung von Vincennes ist ein Versuch gemacht worden, den großen Wald im Süden des Forts in Brand zu stehen, der Berfuch ist aber, wer Indep, beige” zufolge nicht gelungen.“ Der Wald war zu grün, um ss anzünden zu lassen. Nun soll dem Bart von St. Elond das nämliche Schicsal bereitet werden. Die Beschiebung von Paris wird durch den Obersten v. Rieff, bisherigen Chef der Artillerie-Abtheilung im preußischen Kriegsmini­­sterium, geleitet werden. Als ein überaus günstiger Umstand muß deutscherseits für die Belagerung von Paris betrauptet werden, daß mit der Kapitulation von Gepan außer 120-150 zwölfpfündigen französis­­chen Feldgeicügen auch 150 Festungsgeschüge, zum Theil von sehr be­deutendem Kaliber, in den deutschen Beleg übergegangen sind, wie dann nach dem Falle von Laon die Eisenbahn von Sevan nach Paris sich für den Transport dieses Geihüs­ und Artilleriematerials vollständig geöffnet findet, was bekanntlich mit den beiden direkten Bahnverbin­­dungen über Mes und Sancy wegen der französischerseits noch behaup­­teten Festungen Zoul und Berdun nicht der Fall it. Der Berichterstatter des „Daily, Telegraph" meldet aus Paris, daß der bekannte General Ripley von der weilen­ Armee ver Sinp­­staaten­ dort angekommen sei und mit dem Vertheidigungsausschhsse eine längere­ Unterredung in Betreff der Vertheidigung der Hauptstadt gehabt habe. Da General Ripley Charleston 575 Tage lang gegen die Armee der Nordstaaten gehalten, so dürfte man geneigt sein, seine Erfahrungen bei dieser Gelegenheit zu verwerb­en, und General Sheri­­dan, der bekanntlich im preußischen Hauptquartier sich befindet, kann alsdann die Taktik eines ehemaligen Gegners durch den Nugenschein rennen lernen, von dem ihn der Zufall während des großen Kampfes auf dem Boden der Union fern hielt. — Der unglücfelige General Teohu­it demselben Korrespondenten zufolge, abgesehen von­­ dem heranziehenden Feinde, sei Schon den täglichen Stürmen einer Masfe von Erfindern ausgejeht, die ihre Originalmethoden, im Dropen zu morben, möglichst body an die Regierung verkaufen möchten, und aus­nehmend ärgerlich sind, wenn man ihnen nicht­ den Preis verabfolgt, ohne die Erfindung vorher geprüft zu­ haben. Eine Hauptstü­tze der Vertheidiguung erblicken die Machthaber in Paris in der Umwandlung der Umgebungen von Paris in eine Wüste. 3 ist übrigens im hohen Grade bezeichnend für die Auffassung der irigirenden Militärs in der französischen Hauptstadt, daß dielelben der Organisation des Straßenkampfes schon jegt bei Meitem größere Sorg­­falt zuzumenden seinen, als dem bevorstehenden Kampfe um die Wähle. In jedem Stadtviertel von Paris sind Vertheinigungs­ Komitss eins gerichtet, welche unter dem Obergeneral Rochefort den­ Barrikadenkampf zu birigiren haben werden, ein „hemisches hörde des Ober-Kommando’8 für den ‚Hilfsbef Paris dem General Uhrich in Straßburg gemacht. Man hat vom Ge­­neral,­ welcher über seine bedrängte Situation geklagt zu haben scheint, nicht mehr und nicht weniger preisgeben, über den Rhein vorgeschlagen, als daß er weiter südlic) t wieder nach dem Elsaß zurückgehen möge. Auf diesen Vorschlag soll General Ulriich unterm 9. b. geantwortet haben: „Ich werde bis zu Ende Stand halten, ei­n abie sol "ich den Rhein überschreiten ohne Brüche, ohne DVerzichten Sie auf diesen unausführbaren Gedanken." Die Hoffnung auf eine Lebergabe von Met, schreibt die „Schlef. örg.”, mit der ung das reichste Belagerungsmaterial zufallen und eine große, überaus merk­volle Streitmacht disponibel machen würde, mil ih noch immer nicht erfüllen. Nach brieflichen Mittheilungen sind al­ch Erwartungen, die man in der Gerinnungsarmee in eine baldige Kapitulation febt, nicht überaus groß. Bazaine hat sich bereits als eine unbeugsame Natur erwiesen, der man einen gewissen Nespert nicht vorenthält. Soweit man aus der Energie, mit der der Feind seinen­­ Borpostendienst handhabt, seine Forts verstärkt und mit der der fich bei allen einen Rencontres benimmt, einen Schluß auf den Geist und die materielle Lage der Truppen ziehen dann, erscheinen allzu große Hofe nungen­au nicht berechtigt. Sollten die Magazine ich teeren oder die Spitäler sich allzusehr füllen, so erwartet man allgemein weit mehr einen nochmaligen­­ Verzweiflungskampf, als eine Kapitulation. Daß unter den gegenwärtigen politischen­­ Verhältnissen der Ehrgeiz mehr denn je einen bestimmenden Faktor für Bazaine­r Haltung bildet, liegt nahe. ‚Unter dem Empire hat er das Höchste erreicht, unter der Republik hat er Alles zu gewinnen oder Alles zu verlieren. „Die Mission Rußlands”, so betitelt sich eine populäre Schrift, die eben in Petersburg erschienen ist und die deutschen Siege feiert. Nunmehr da Stanh­eid, der bisherige Feind der russischen Pläne geschlagen is, hat Ruß: Land freie Land, feiner Mission gerecht zumer­ken: das ist der Hauptgedanke der in Rußland sehr begehrten Flug. Schrift. „Wozu uns Deutschland — zu Gunsten einer anderen, unserer in­­neren Entwickklung entgegenstehenden Macht — verfeinden, wo ersteres unser natürlichster Verbündeter ist, dessen Interessen nie und nirgends mit den unserigen folliviren, und der uns, wenn wir durch Einführung freieren Handels verfehrt und duch Erleichtrung der Grenzsperre ihm entgegenkommen, eine um so sicherere Schugmauer gegen Stämmgen von Weiten her bietet, je Kräftiger er selbst ist,“ sagt der Verfasser und führt dann weu­er aus, wie eine Demüthigung Franke reicbs ein großer Gewinn für die Rufe und Ent­widelung Rußland ist,das dann auch England, mit dem es über kurz oder lang woch endlich in Allenzm einer Kollision kommen dürfte, nicht mehr zu beachten braucht, wenn v­iesem sein mächtiges Oraentreich mehr zur Seite steht. Ein Berliner Brief der , A. A. ta." plaudert heute aus der Schule, ins dem er auf die intimen Beziehungen Rußlands und Preußens zurück­kommt und dem hinzufügt : „Rußland hat sich nur unter Voraussesungen verstanden,deren Erfüllung ihm von unserer Seite leicht zugesidhert wer­­den sonn atie,und wohhne Zweifel auch zugesidhert worden if E38 war preußenteinen das Frieden vaß europäische Gleichgemicht erstrebe Man kann sicher sein, da Preußen diese V­orauslegungen nicht täuschen, und sich der Jumuthun­­gen erwehren wird, welche sich schon fest­­en preußischen Provinz aus von Bee an den Bundeskanzler heranprangen. Das Verlangen nach Bildung eier zwöle­bes und Lothringens Südstaaten organen auf. In unseren Negierungstreffen muß dieses Verlangen aber doc wenig Antlang finden, Jungen absolut ignoriren, u­; auch bis fest nicht einmal irgendwelche Mos nationalliberale genommen haben, Blätter wonach das Elias der gemillen Pre: die ministeriellen Blätter diese Sorder und sicher grundlosen Gerede baterische Mini­­hi bereit, für den Eintritt Baierns in den Nordbund entschie­­den habe." Also seine Anner­onen, kein einheitliches Deutschland, das hätte man Rußland versprochen! Ob man aber auch diese Bedingungen halten wird ?! Einen von sonderbaren BVorschlag tötenden dem durch und in den Nordbund­s Krieg hat nach der da in der das ,­­­­Komits“­ist als­­ Strafe Ober-Kommando gemiller Seite nach Baden durchbiegen zu der wohlwollenden Haltung tritt immer deutlicher die re­in eingefekt.. von die Festung von und den französischen Gebietstheilen des gleichzeitigen Hereinziehung verbreiteten­­ dort ; = 7­3 ke Rechfertigungsversuch Napoleons. Die „Imdependance beige" veröffentlicht Schriftitüd, das zum Bwede hat, schienene Darstellung der legten Ereignisse vor und in Sedan Feder eines Offiziers DS General Wimpffen zu berichtigen. Das von der „Independance belge" mitgetheilte Schriftstück ist von den Apsutana­ten unterzeichnet, welche sich in der Umgebung Louis Napoleon’s auf Milhelmshöhe befinden, und lautet : ein — ihr zugegangenes die ursprünglich in der „Batrie“ ers aus der »Der Brief,welcher in der»Patrie vom 11.September­ erschie­­nen ist und ein e O Ofizier aus­ dem­ Stybe des Generals Wimpssen— zugeschrieben­­ wird, zieht in zu schwerer und ungerechter Weise die Vers­antwortlichkeit des Kaiserz in die Katastrophe von Levan hinein, als dab­ei den Offizieren, welche die Ehre haben,­bei Sr. Majestät zu ver­­weilen, nicht­ gestattet sein sollte, die Thatsachen in ihrer Wahrhaftigkeit darzustellen, i­ > ,als die verschiedenen Korpskommandanten, den Kaiser benach­­richtigten, ihre Truppen seien zurückgetroffen, versprengt und theilweise in die Stadt gedrängt, mies sie der Kaiser an den Höchstkommanditen« den, ‚damit b dieser von ihnen von dem Stande der Dinge unterrichtet ‘werde. Gleichzeitig schidte L­egterer zwei seiner Stabsoffiziere mit einem Billet an den Kaiser, um diesem den Vorschlag zu machen, nicht die Armee, sondern seine, des Kaisers Berfon zu retten, indem man suchen würde, mit derselben inmitten einer starren Kolonne sich nach Carignan durchzuschlagen.. . 34 glaube unter diesen sg Der Kaiser weigerte sich, noch einmalf behufs seiner Retten eine grobe Zahl Soldaten zu opfern, und übrigens — so sagte er — Carignan ist von den Preußen bejegt, aber wenn der General glaubt einen Theil der Armee retten zu können, so versuche er es. £ Zur selben Zeit, als die Antwort des Kaisers an den Ober­­befehlshaber gelangte, theilte dieser dem. General Lebrun, Komman­­danten des 12. Korps, sein Projekt mit, 2000 oder 3000­ Mann zu sammeln, sich an ihre Spike zu stellen und in den preußischen Linien eine Lüde zu reißen. General Lebrun antwortete: „Sie werden 3000 Mann mehr töpfen lassen und nicht zum Ziele gelangen, aber wenn Sie es versuchen wollen, will ich mich Ihnen anschließen.” Sie gingen wirklich ab, und kaum eine halbe Stunde näher überzeugte ich General Wimpffen, daß sein Berfuch nicht auszus­pane sei und daß seine Wahl mehr blieb, man mußte die Waffen reden. Der General Wimpffen kehrte nach Sevan zurück, umb da er 4 fühlte, wie hart es für ihn sei, der das Kommando nur interimistisch führte, seinen Namen unter eine Kapitulation zu fegen, sendete er dem Kaiser seine Demission in folgenden Worten : „Si­e ich werde niemals die Beed­e des Wohlmwollens vergessen, welche Sie mir ertheilt haben, und ich würde glücklich geimesen sein, in Frankreichs und Ihrem Interesse den heutigen Tag durch einen glorreichen Erfolg zu beigließen. Ich habe dieses Resultat nicht errin­­gen können und glaube darum gut zu thun, wenn ich Anderen­ie Sorge der Leitung unserer Armeen überlasse, =

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