Pester Lloyd, Oktober 1871 (Jahrgang 18, nr. 229-253)
1871-10-19 / nr. 243
äußern-daß wir Czechen nach dem drei einige Königreiche sehrhedem tevoltz Suanen geschickt haben,damit dort gegen Ungarn verschiedene Rheime«Agstationen vor sich gehen können.Als in»RakVV16«die enteerausbrach,kam uns Graf Pejacsevics in den Sinn«u1«Iddies- Mul»tauschten wir uns nicht.Denn noch jetzt können wir i alle p aintlichen und dualistischen Blättern lesen,daß wir Crechen die Ursache der Oguliner Empörung sexen.Wir sind zwar darauf gefaßt, daß die deåkistischen Blanen uns«riedersagen werden,wir sollen uns in transleithanische Angelegenheiten nicht einmischen. Nachdem jedoch dieselben Blätter sich auch in unsere Angelegenheiten einmischen,11 und unsere aufgestellten Fundamentalartikel von den verschiedensten Gesichtspunkten aus auf die ungünstigste Weise beurtheilen,so fühlen auch wir«uns berechtigt,das zu diskutivem was jenseits der Leitha geschleht hor Allem mögen sich die Ungarn erinnern, daß es in der österreichischen Monarchie seine Nation gibt, welche hinsichtlich der Nationalitäten das Prinzip „nil de nobis sine nobis“ so sehr verlegt hätten als eben die Ungarn damals, als sie die Erreichung ihrer eigenen Autonomie anstrebten. Es waren dies dieselben Ungarn, die Schmerling, und Belcredi gegenüber riefen ; „Nil de nobis sine nobis“, jedoch recht, da sie ihre Selbständigkeit erlangt haben, die übrigen Nationalitäten Ungarn’s gewaltsam unterbrüchen, die doch zusammen die Majorität des Landes bilden. Die Ungarn anerkennen nicht die Gleichberechtigung der Nationalitäten, hat seine Politik in Kroatien mit Hilfe von 70 Personen durchgeführt, da in dem Kroatisch-slavonischen Königreiche ohnehin nicht mehr Magyaronen zu finden sind. Diesen befahl er „energisch“ vorzugehen. Allein biese „Energie“ half jebr in den süh flavischen Gegenden Nichts. « Die Vernichtung der Militärgrenze,dieses,,bluttige1 Mantels" der kroatischen Nation Yvax setzt zeitgemäster,als sonst,und wenn Graf Andrässy diese wichtige Angelegenheit gerechterweise durchführt,so erwirbt er sich bei den Kroaten ei11 M rep ex semius monumentum.Alleine bei hier liegt der Stein des Anstoßes.Befehlen läßt sich viel,das Anbefallene aber motiviom nur wenig.Wenn Graf Andrássy die Wahrheit«sc«g««en wollte,so müßte er gestehen,dass die Entmilitarisirung derhlitärgrenze so geschah,als hätten die Bewohner derselben nichtsehr Rechte,als eine Vielleerde. Man häte die Militärgrenze langsam und allmälig provinzialisiren müssen,wie dies auch jetzt geschieht,allein vor Allem hätte man die Vertretung der Militärgrenze einberufen und diese fragen müssen, auf welche Weise die in Rede stehende große Reform durchzuführen sei. Die Militärgrenze wurde unter Anderem auch darum Provinzialisirt, weil die ungarische Negierung in ihren Finanznöthen die dortigen Wälder losschlagen will. Das hat die Bewohner in Verzweiflung gesagt, denn sie glauben, daß dadurch ihr eigenes Vermögen verloren geht. Und in diesem Umstand Liegt die Hauptursache des Aufstandes, Pest,18.Oktober. Wieneerätter lassen sich in lebhaften Farben jene Erregtheit schildern,welche in diesem Augenblicke hierbei Iris herrschen soll.Wir ber1fen uns nicht auf unsere eigene Kenntniß der hiesigen Stimmung,sondern appelliren an das Urtheil unserer Leser,die selber darüber entscheiden mögen,ob hier auch nur die Spur einer außergewöhnlichen Erregtheit zu entdecken sei.Soviel ist allerdings wahr, daß wir der weiteren Entwielung der Dinge jenseits der Leitha mit großem Antreffe, ja sogar mit Spannung entgegensehen, aber auch mit jener Ruhe, die nicht nur aus dem faktischen Besizz entspringt, sondern auch aus dem Bewußtsein, daß wir stark genug mű bdiesen Befiz im Nothfalle auch gegen jeden unberechtigten Eingriff zu vertheidigen. Es ist für uns sehlechterdings undenkbar, daß, so groß auch die Verblendung im geriissen Kreisen sein mag, diese jemals so weit gehen könnten, sich außer der deutschen Bevölkerung der Monarchie auch noch die ungarische Hälfte derselben zu entfremden und aus dem halben Chaos ein ganzes aber auf Bäume unmöglich jen Bi auch die Stellung Ungarns Nachsicht die sich so, machen zu wollen. Will man — und man muß es wohl — dann kann man auch die czechischen dann mis exorbitanten Forderungen der Prager Herren auf das Maß des Gerechten und Bilfigen zurückgeführt, werden. Moch in einer anderen Beziehung unterscheidet sich unsere Stellung von jener der Verfassungspartei jenseits der Leitha und dieser Unterschied ist ein Grund mehr für uns, dem Fortgange der Ereignisse ohne Aufwallung und in unerschütterlicher Ruhe entgegenzusehen. Die Verfassungstreuen jenseits der Leitha stehen buchstablsch vor dem Unbekannten ; sie haben seine Ahnung davon, was ihnen die heute begonnene große Ministerkonferenz bringen werde, was er auch sein möge, ob gut, ob schlecht, für sie wird er jedenfalls eine Ueberraschung sein. Bei uns verhält sich die Sache anders. Wir brauchen gar nicht in die Geheimnisse der Neinisterberathungen eingeweiht zu sein, um die Haltung des Grafen Andräsfy in Wien mit einem hohen Grade von Wahrscheinlichkeit, ja man könnte beinahe sagen, mit voller Bestimmtheit vorhersagen zu können. Xn Kleinliche Nebenfragen, ob 3. 2. Graf Hohenwart — mie seine Organe behaupten — die Befragung des ungarischen Ministerpräsidenten brieft begehrt habe, oder ob — wie unsere Informationen jagen — Graf Andraffy auf die Bitte des Grafen Beust nach Wien berufen worden sei, in diese und ähnliche Streitfragen von untergeordneter Bedeutung Lasfen wir uns selbstverstendlich gar nicht ein, aber in der Hauptsache glauben wir bezüglich der Haltung unseres Ministerpräsidenten vollständig im Klaren u jein. Wenn es ich darum handeln wird, ob die czechischen Fundamentalartikel, wie sie derzeit vorliegen, pure et simple angenommen werden können, so wird j der ungarische Staatsmann sofort auf zwei Punkte dieses Operates hindeuten müssen, von denen der eine mit der staatsrechtlichen Stellung Ungarns überhaupt, der andere mit dem Ausglichsgesetze insbesondere im Widerspruche steht. Wir haben diese beiden Punkte in dem allerersten Artikel, den wir über das czechiische GSlaborat veröffentlichten, sofort eingehend besprochen und brauchen Daher Heute nur in Kürze daran zu erinnern, daß Alles, was seither von Prager Blättern dagegen vorgebracht wurde, unsere Weberzeugung nicht im Peintesten erschüttert hat. Wir können schlechterdings nicht zugeben, daß das „Königreich Böhmen” zu einer nachträglichen Anerkennung 8 Ausgleiches berechtigt, geschweige daß solch’ eine Anerkennung irgendwie rechtlich nothwendig sei. Bezüglich des Ausgleiches exzstiren zwei Gefege: ein ungarisches und dann ein österreichisches, welches mit jenem vollkommen übereinstimmt. Daß nun Böhmen ein spezifisch ungarisches Gesteß nicht nachträglich umzuerkennen habe, daß «8 ein solches nicht gleichsam supersanktioniren dürfe, Liegt wohl auf der Hand. Aehnliches st aug von Seite des österreichischen Reichsrathes vor vier Jahren nicht geschehen ; er hat nicht das ungarische Gefeß angenommen, anerkannt, ratihabirt, sondern er hat einfach ein ganz ähnliches Sefeß unabhängig vor Ort und dieses ist von Sr. Majestät als Kaiser von Oesterreich sanktionirt worden. Darin bestand die „Annahme“ des Ausgleiches von österreichischer Seite. In das ungarische Gefeg Hat man sich in Wien nicht einzumischen gehabt und darf man sich ebensowenig in Prag jet einmischen. Das ist wohl klar. Aber auch die Nothwendigkeit einer nachträglichen Anerkennung des österreichischen Ausgleichsgefeges von Seite Böhmens können und dürfen wir nicht zugeben, weil wir jenes Gefeß all ohne diese Anerkennung bereit als perfekt angesehen haben und auf dessen Grundlage mit der anderen Hälfte der Monarchie faktisch in Berührung getreten sind. Wir können nicht selber unter unseren Füßen den Boden, auf dem wir vier Jahre lang gestanden, aufmwühlen Taffen, umso weniger als wir von der unanfechtbaren Legalität dieses Bodens fest überzeugt sind. — Das ist also der eine Punkt desriechischen Elaborates, gegen welchen wir direkte Einsprüche zu erheben berechtigt und verepflichtet sind. Der andere Punkt bezieht sich auf die Wahl der Delegirten durch die Randtage, welche mit den SS. 28 und 29 des Ausgleichsgefeges im Widerspruche sieht. Die Herren in Prag stellen als wühren sie nicht, was das „hasonlul“ (in ähnlicher Weise) im Paragraph 29 zu bedeuten habe. Sie ignoriren die Eingangsworte dieses Paragraphes „vermöge dieser (im §. 28 näher bezeichneten) Parität" und ebenso den ganzen §. 28, welcher „piefe” Parktät dahin befindt, daß dieselbe zwischen den Ländern der ungarischen Krone zusammen und ebenso zwischen den übrigen Kindern und Provinzen zusammen zu gelten habe. Sie beschwichtigen uns damit, daß der böhmische Landtag seine Delegirten nur aus jenen seiner Mitglieder wählen werde, welche im Delegirten-Kongresfe figen und vergessen zufällig oder absichtlich, daß der §. 29 nicht davon handelt, aus welcher, sondern durch melde Körperschaft die Delegirten gewählt werden offen. Das sind die beiden Punkte, welche direkt gegen das Ausgleichsgefeg verstoßen und gegen welche wir fürmliche Einsprache zu erheben berechtigt sind. Darüber hinaus könnte ein Protest von unserer Seite in diesem Augenblick nicht gerben. Allein außer diesen birett mit dem Ausgleiche Tollidirenden Punkten gibt es auch noch andere Bestimmungen in den böhmischen Fundamentalartikeln, welche unserer innigen Ueberzeugung nach, wenn auch nicht mit dem Buchstaben, doch jedenfalls mit dem Geiste des Ausgleiches im Widerspruche stehen und die, wenn auch nicht augenblicklich, aber doch sicherlich in ihren Konsequenzen, das Wesen der im Jahre 1867 geschaffenen staatsrechtlichen Grundlagen alterben würden. Hier ist indessen — das geben wir zu — eine förmliche Einsprache derzeit noch nicht gerechtfertigt ; hier müüssen wir uns einstweilen darauf beschränken, in freundschaftlicher Weise auf die wunden Steffen hinzudeuten und auf die fatalen Konsequenzen, ehe sie eingetreten und so lange sie noch zu verhüten sind, aufmerksam zu machen. Diese beiden Richtungen sind es, in denen sich unseres Erachtens die gegenwärtige Mission des ungarischen Ministerpräsidenten zu bewegen hätte und aller Wahrscheinlichkeit nach auch bewegen wird. Irgendwelche dramatische Effekte sind dabei allerdings nicht zu erzielen ; es handelt sich um eine rein fachliche, auf ganz bestimmte Objekte besehrhafte Diskussion, nicht um eine Einmischung in rein österreichische Verhältnisse und noch weniger um eine Einmischung in irgend ein persönliches Gezänfe, in die Frage: ob Beust ob Hohenwart ? Unsere Ansichten über die dermalige Stellung de 6 Grafen Beust Haben wir oft genug ausgesprochen ; wir können an eine aufrichtige dauernde Berständigung zwischen ihm und Hohenwart auch heute noch nicht recht glauben. Andersen — wenn der Minister des Auswärtigen die Ueberzeugung geswinnt, daß er troß aller gegentheiligen Äußeren Anzeichen das Vertrauen des Monarchen doch noch ungeschmälert besigt und wenn es ihm gelingt, auch neben dem Grafen Hohenwart und dessen innerer Politik eine auswärtige Politik zu machen, die sie der Zustimmung einmal betreffen, theilen, wen, im Prinzipienfragen, so weit befriedigender Weise wenn der Delegationen zu erfreuen haben wird, dann können wir uns bey Status quo gefallen Laffen, ‚ja wenn dem Grafen Beust diese folgte , werden wir Charakterfertigkeit, Quadratur des Zirkel wirklich und Schmiegsamkeit unsere urtheilen lasfen, wir bereitwillig zwar nicht feiner nach wie vor wir Einzelnes, sre und oder auch ung gelöst, dann sind uns die Personalfragen ziemlich gleichgiltig. Was diese legieren betrifft, so werden in unparteiischer Weise zur Kenntniß unserer Leser bringen, was und unsere Berichterstatter in Telegrammen und Korrespondenzen darüber mit» wie als Lächerliche Reklame erfenvor Allem dem nächsten derselben, dem Antwortrestripte an den böhmischen Landtag, bei; daraus allein wird ob, wenn auch bezüglich die Aufglüben seiner Gewandtheit sind z. B. die Berufung Schmerling’s, von vorneherein bei jeder paffenden und unpaffenden Gelegenheit für sich machen läßt. Wirkliche Bedeutung aber legen wir nur den eigentlichen politischen Aften, sich bei bei Personen borsläufig Alles beim Alten bleiben sollte, der Rip, der heute leer steht, wirklich neuerdings brechen, von 30.000 zeitig für Grenzbewachung ausgefüll, oder haben, dürfte auch ob er nur nothdürftig und oberflächlich überfleistert sei, abgehaltenen Sikung die Nothwendigkeit von denen um dann binnen fürgester Zeit die Verhandlung die Summe von 120.000 Delegationen 500.000 fl. wiever aufzuz die Nackehr des Grafen Andräsfg, die anfänglich für Donnerstag in Aussicht genommen war, einen Aufschub erfahren. — Weder den vor der Abreise des Grafen Andräfiy nach Wien abgehaltenen ungarischen Miinisterrath sind in hiesigen, wie in Wiener Blättern manche auf irrigen Informationen beruhende Mittheilungen verbreitet worden. Wie wir hören, tt beschlossen worden, im ungarischen Amtsblatte und zwar sehen in der morgigen Nummer desselben eine hierauf bezügliche Berichtigung zu veröffentlichen. — Der Finanzausschug über das Finanzbudget fortgefegt und die für die Finanz um den Betreff der Militärgrenze zugleich Grenze:MWace präliminirten 2.769.690 fl. (um 865.000 fl. mehr als 1871) einer längeren Diskussion zwangen unterworfen, Finanzwac-Personales in dem Peter Schranten allein 47 Mann den für Sroatien-Slavonien veranschlagten 173.400 fl. nac welcher Ungarn (bestehend aus 2990 Mann, von denen inddessen 23 Personen in das Orsovaer Oberzollamt überlebt wurden, die von den gemeinsamen Zolleinkünften bezahlt werden) um 85 Mann sich herausstellte, erforderlich sind. Der Finanzausschuß bewilligte daher die für Ungarn eingestellten 1.345.000 fl., beschloß jedoch mit Einwilligung des Ministers, bei fl. Militärgrenze vermehrten Grenzauslagen ( zu welchen die Summe bei den für die frontische Militärgrenze prälimizrieren 510.000 fl. fl. mehr als 1871) veranschlagt ; Finanzminister der mindern und die mehr brauchbaren besser befolgen künne. (ebensoviel 1871) fand seine Bemerkung der ministerielle Voranschlag für den Kataster bestritten haften Werth besigen, indem ohne Gefeß sein Gericht,barkeit zur Grmvenzhaltung dieser Arbeiten angehalten auch im Allgemeinen Frage, böhungen Plab zu greifen haben, dann die Systemisirung des Ministers, dir dadihulen ins Leben treten der Gehalte sic) mit der Majorität Jahre 1872 von erhöhten Gehalten (2000 und 1800 beute seine Berathung fort, werden vorzunehmen die ge der gemeinsamen Kosten für die da jedoch diese Kosten nach dem 2. Artikel 1869 mit einem Baufilhale von 450.000 fl. von Seite Ungarns bestimmt erscheinen, so muß hierüber jedenfalls früher eine Verständigung mit dem öfter. Minister erzielt werden. bewußt Ausschuß reduzirte alle Gehalte und Quartiergelder, die inzwischen erhöht waren, auf die vorigjährigen Summen und bewilligte für Kroatien und Slavonien die für 1871 präliminieren 13.000 fl. als Pausschale in der Art, daß der die Zahl der Beamten ver Gegen die für die Finanzgerichte in Kroatien eingestellten 7200 fl. besto lebhafter wurde mit 827.000 fl. (um 243.000 fl. mehr als 1871) abschließt. Einstimmig war der Finanzausschuß der Meinung, daß ohne ein Katastralgeseh die Vermessungen der Katastral-Ingenieure einer Stimme feine Gericht werden könne, die bisherigen Vermessungen zur Berbefferung der Grumpsteuerschlüsfel ® Faum für die Gehaltser1872 oder ob früher ein Katastralgefeb zu bringen, , einstweilen aber die für 1871 angenommenen Kosten auch für das Jahr 1872 beizubehalten wären , waren die Meinungen getheilt. Der Ausschuß entschied die Schemnißer Bergakademie, wo im Vortragsmethode statt 20 Professoren 26 mit fl.), dabei die Neifekosten zu Lehr und wissenschaftlichen Zwecken, die Herstellung der Gebäude und wissenschaftlichen Sammlungen mit größeren Summen veranschlagt sind, wurden 128.000 fl. (um 46.700 fl. mehr als 1871) bewilligt und hiemit die Sißung bei vorgerüdter Stunde geschlossen. « Abends sehr hielt der Finanzausschuss wieder eine Sitzung ab,um den an das Unterhaus einzureichenden Bericht über das Budget des Ministers deanner 11(Referent Zsedényi)zu authentiseiren und hierauf dem Druck zu übergeben. Nachdem das Finanzbudget diese Woche kaum zu Ende berathen werden dürfte,wenn nicht auch die Abendstunden zu Hilfe genommen werden jedenfalls das Budget des Kommunikationsministers die ganze künftige Woche in Anspruch nehmen wird,kann der Fi11a 117i ausschuß dem für Donnerstag den 28.Oktober einberufenen Reichstag seinen Gesammtbericht nicht einreichen,daher wohl die Urbarialgesetze auf die Tagesordnung gesetzt werden dürften.Der Ausschuß für den Gewerbegesetzentwurf setzte §. 47 wurde mit unbedeutender Veränderung angenommen. Statt des $. 48 wurde ein neuer angenommen, welchem zufolge für diejenigen Lehrlinge, ten haben, das tägliche für diejenigen, die über , die das 14. Lebensjahr noch nicht überschritMarmum der Arbeitszeit auf zehn Stunden, 14 Jahre alt sind, auf zwölf Stunden firixt wird. In beiden Fällen jedoch sind während der Arbeitszeit sowohl Vor, als auch Nachmittags bestimmte Bauten zu gestatten. §. 49 bleibt unverändert. §. 59 erlitt insoferne eine Veränderung, als die Disziplinargewalt der Industriellen blos auf die noch nicht achtzehn Jahre alten Lehrlinge erstreckt wird. i . Die $S. 51, 52, 53 wurden ohne jede, S. 54 mit einer geringen Modifikation angenommen. Der§.55 wurde in zwei Paragraphe geteilt und es sind pxm 1ene Umstände,welche die sofortige Kündigung des Lehrverhältnisses hervorrufen,und jene,welche eine gesetzliche Kündigung desselben veranlassen,besonders aufgezählt;bei der Feststellung dieser Umstände hat der Ausschuß das Prinzip der Rechtsgleichheit zwischen dem Indusriellen und dem Lehrling nach Möglichkeit angewandt. ·« Im§.56 wird auch dem Lehrling das Recht des Entschädigungs-Anspruches gegen den vertragsbrüchigen Industriellen geboten. §.57 bleibt als überflüssig weg. , Jm§.58 wird für«jene Industriellen,die einen flüchtig gewordenen Lehrling mit Wissen aufnehmen,die Verpflichtung des solkdarischen Schadenersatzes mit dem Lehtlin zusammen festgestellt Dem $. 59 wird der auf die Strafen bezügliche Theil weggelassen, ebenso §. 60 im Ganzen, da er ebenfalls in den von den Strafen handelnden Theil gehört. $. 61 bleibt unverändert. Bom $. 62 wurde das zweite Alinea, welches den Gehilfen verbietet, mit Ausnahme der Feiertage die Arbeit zu unterbrechen, weg, Be a der Gelegentwurf später ohnehin diesbezüglich Bororge trifft. §. 63, welcher sich auf die Abschaffung der Wanderpflicht bezieht, fällt als überflüssig meg. §. 64, welcher von den Arbeitsbüchern handelt, rief eine längere Debatte hervor, als deren Resultat der Ausschuß den Beschluß faßte, die Arbeitsbücher als Polizeilegitimation zu befestigen, jedoch als unentbehrliches Hilfsmittel der Ordnung beizubehalten. Der Ausschuß will indeß den Paragraphen so stylisiren, daß jede überflüssige polizeiliche Veration und Willkür der Arbeitgeber nach Möglichkeit ausgeschlossen bleibe. Die Feststellung des Textes dieses Paragraphen wurde der morgigen Sikung des Ausschusses vorbehalten. — Wie wir der Agramer „Naropni Novine” vom 16. b. entnehmen, sind in Agram unter dem Verdachte der Theilnahme an den Huruhestiftungen in Ogulin folgende Personen verhaftet und vor das Kriminalgericht gestellt worden: Dr. Anton Starczevics, Dr. David Starcsevics, Georg Starcsevics, der Student Anton Etarcsevicz jun., der lebte Revakeur der „Hervatsfa” Franz Matcsics, der Steueramtsprästiant Milan Nova und der Journalist Daniel Mevicsa längere Zeit hindurch „Hauptmitarbeiter des Neufaber arod“. « =Die»Narodni Listy«beschäftigt sich mit denunriphen in i der Militärgretze.Sie vergleicht dieselben mit«dem«Bocchesen- Aufstande und sagt:Als die Regierungspartei—neFJnlich«die Magyaronen—bei der jüngsten Wahl so glänzend durchwiel,erkühnte sich der kroatische Minister Graf Pejacsevics—der übrigens«ein Man11 volk sehr beschränkten Geiste ist—in sehr unhöflicher Manier zu Agram, 17. Oktober. —n— Das schädlichste Gift kann unter der Hand des Menschen zur nüslichsten Arznei werden und allem Bösen ist doch irgend eine gute Seite abzugewinnen. So haben wir auch dem im Keime erfthrten Aufruhrversuche in der Grenze Eines zu danken : die Ueberzeugung, daß der Zündstoff, von dem man gefabelt, er sei in Kroatien und in der Militärgrenze so masienhaft angehäuft und es bedürfe nur der Lunte, um ihn zur Explosion zu bringen, daß dieser Zündstoff, sage ich, zumeist doch nur in der frankhaften Phantasie überspannter Köpfe und in den redlichen Absichten einiger Eatilinarischer Existenzen abgelagert war. Die falsshe Auffassung der Situation war unbestreitbar der Beweggrund der hirnwürdigen Handlungen, zu denen sich Starczevics’ Adepten hinreißen ließen. Der gesunde Menschenverstand sträubt sich gegen die Annahme, die Urheber eines Werkes, das eine so weitreichende staatliche Umwälzung zum Zieleni gesteht, würden zur Ausführung schreiten, ohne sich vorher einiger Chancen des Gelingens versichert zu haben. Aber die Rechnung auf die allerdings nicht wegzuleugnende, obwohl gewiß sehr grundlose Nißstimmung in der Grenze, auf welche ich in meinen Berichten noch zurückkommen werde, hat sich als eine ganz irrige erwiesen. Der militärische Geist und die in der Bevölkerung großgezogenen militärischen Tugenden, von denen schon mein vorgeitriger Brief gesprochen, machen bei derselben ein Heraustreten aus den Bahnen einer gesechlichen Opposition nicht so bald wahrscheinlich. Doch statt aller weiteren Reflexionen lassen wir Lieber von, nehmen in den Himmel wachsen lassen, rechthaltung 6000 wie die selbst — Da fand Für erst ob fl. und die statt und in der der der Antrag die duch sogar in Gottes Namen auch volle Bewunderung zolfen, hat in seiner heute Früh gemeinsame Auslagen Minister vorgeschlagenen aber mindestens sie ein abgethaner eitler Mann noch beprohlicherer Gestalt Konferenzen in Wien innerhalb Vermehrung einen Theil, bisherigen follen, als waren — in das Budget aufnehmenden zu des Laffen, dieser Grenen wo erst einstimmigen statt, enciklopädischen heute begonnen 10 Uhr welcher zu streichen. Gleich,der einen sehr zweifelder nach Nacheinverleibung früher einzustellen Anklang ; die Finanzprokuraturen sind 53.000 und fachlichen Kostenvermehrungen allsogleich für p dürften ; über il. den Antrag *) Ein unseren Lesern durch seine Chiffre t wohlbekannter und bei ihnen mit Recht beliebter Mitarbeiter unseres Blattes — derselbe, dessen Berichte über den dalmatinischen Aufstand und vom französischen Kriegsschauphase seinerzeit so allgemeines und gerechtes Aufsehen erregten — wird speziell für unser Blatt einige Wochen lang die Militärgrenze bereiten und uns über die dortigen Zustände wahrheitsgetreue Berichte senden, deren Einleitung im Obigen vort liegt und die wir der Aufmerksamkeit unserer Leer besondere empfehlen. Der Verfasser derselben kennt die Grenze genau ; seine Stellung mat ihm überall die besten Quellen zugänglich und für seine Unparteilichkeit und seinen Freimuth hat er den Lesern des „ Bester Ployd“ seit Jahren die vollgiftigsten Beweise geliefert. Anm. —n— Aus der Militärgrenze *. L. Agrant, 15. Oktober. Ihrer Einladung, nach Kroatien zu reisen, um dem Schauplane der Ereignisse im Oguliner Grenzbezirke näher zu stehen, bin ich, wie Sie sehen, bereitwilligst nachgekommen, muß aber gestehen, daß nach all’ dem, was ich hier bis nun erfahren, die Aufregung, die ich in Wien und Pest-Ofen in gleichem Maße knndgegeben, als die ersten Nachrichten über die „Unruhen“ in der Militärgrenze bekannt wurden, mir sehr übertrieben erscheinen. Ich glaube daher hoffen zu künnen, daß ich Ihren Lesern nicht viel zu berichten haben werde. Am Tage meiner Abfahrt aus Wien begegnete ich in den Blättern noch lauter düsteren Betrachtungen, die Alles grau in grau darstellten. Nun, diese pessimistische Auffassung it freilich nur zu leicht erklärlich. Die Deklaration der Erratischen Nationalpartei, die wiederholte Hinausschiebung des Zusammentrittes des Agramer Landtages, die gehischen Fundamentalfäße, die Vorgänge in der Wiener Aula, die erbitterte Stimmung der Deutsch-Oesterreicher, endlich der „Aufruhr“ im DOguliner Bezirke... , das Alles schwirrte und flog durcheinander, bunt und wire und drohend, so daß die erbisten Gemüther begreiflicherweise trüben Anschauungen zuneigten und in all’ dem verwandte Anklänge an den Beginn der achtundvierziger Ereignisse erblickten. Unser gesammtes Staatswesen ist frank, tieffrant, die gereizten Nerven sind darum gegen jede Berührung doppelt empfindlich. Namentlich waren die bedenklichen Nachrichten aus der kroatischen Grenze geeignet, in der durch die mannigfachen Vorkommnisse der jüngsten Tage erregten Phantasie Erinnerungen an blutrünstige Bilder aufzujagen. Nun , ich wiederhole es, was speziell die Dinge in Rakovica betrifft, haben vieselben die anfangs gehegten Besorgnisse wie der weitere Verlauf dargethen, zum Glücke nicht gerechtfertigt. Auch Agram hat seine alltägige Physiognomie, nichts deutet auf eine ungewohnte Bewegung. Man versicherte mir — und ich habe allen Grund meinen Gewährsleuten, die ich Ihnen im beigeschlossenen Privatbriefe näher bezeichne, wolleg Vertrauen zu fhenfen — die Annahme, als wäre dieser Aufstandsversuch von langer Hand vorbereitet gewesen, sei grundfalsch. Die Nationalpartei mag von noch so fanatischem Hasfe gegen Ungarn durchträntt sein, so viel politischen Wib wird man ihr da zutrauen dürfen, daß sie nicht von einer Militärrevolte die Durchführung ihres nebelhaften Programmes erwarten wird. Wer an eine Militärrevolte glaubt, rennt die Grenze nicht. DieOrganisation der C bteren ist Längst verurtheilt, das Gine aber wird man zugeben müssen, sie disziplinirt nicht allein die äußeren Formen des Lebens, sie disziplinirt auch die Gedanken, die Geister und Empfindungen. Eine Erhebung, die nicht von den Höhern, von den Offizieren, melche in der Grenze noch ein unzerreißbarer Nimbus umgibt, geleitet und gefrüßt würde, könnte in diesem Militärlande niemals dargreifen. An der Loyalität der Grenzoffiziere aber nur einen Augenblick zweifeln, ja dieselbe auch nur disfusiren zu wollen, wäre eine Beleidigung anderer Männer, erprobter Soldaten, Soldatenpflicht, Soldatentreue, Soldaten gekomm, Soldatenehre haben seit jeher in dem Militärgrenzlande einen sicheren Hort gefunden. Die Erscheinungen der Jahre 1848 und 1849 betätigen nur diese Behauptung, denn eine jede Bewegung in der Grenze, sei sie nach dieser, sei sie nach jener Richtung, muß von den Vorgesetzen kommandirt werden; des Befolges kann man im Vorhinein sicher sein. Das wissen die Anhänger der Nationalpartei recht gut; man thäte ihnen daher wirklich Unrecht, wollte man ihnen eine Theilhabershaft an den jüngsten Vorgängen zuschreiben. Der Ursprung der Lektoren wird mir im Gegentheile als ein so einfacher und zufälliger geschildert, daß man in der Ferne gerade dieser Einfachheit wegen ihn als einen unwahrscheinlichen glaubte verwerfen zu sollen. Da — erlasfen Sie mir die Fortlegung bis morgen. Ich habe mich heute, gleich nach meiner Ankunft, viel umgethan ; Uebermüdung und Profischluß zwingen mich recht, abzubrechen, die Thatsachen reden ; das unbefangene Publikum wird sich nach denselben Veicht ein Urtheil über die Sachlage bilden können. Anknüpfend an mein erstes Schreiben, in welchem ich Ihnen die unmittelbare Veranlassung der ganzen Bewegung auseinanderzus fegen versprach, muß ich zunächst mit der Mittheilung beginnen, die ich Ihnen auch hen telesugiry zukommen ließ, bab aus den Schriften, welche seither bei hiesigen gravirten und auf Mollinary’s Befehl eingezogenen Persönlichkeiten vorgefunden wurden, die innige Verbindung der Partei, oder richtiger, der Fraktion Staresevics mit der Internationale, sowie mit dem „geheimen russischen Komité hervorgeht. Staresevics — der , Alte", nicht zu verwechseln mit drei Anderen gleichen Namens, die übrigens Alle versehlten Fahne folgen — ein geborener Liccaner, der als catonischer Charakter, als ein Mann von unmandelbaren Gesinnungen gefehildert wird, der ganz und voll von den Ideen seiner eigenartigen Begladungstheorie eingenommen ist und nur seiner Ueberzeugung lebt, mochte wohl selber von Zweifeln angewandelt werden, ob denn die schon seit langer Zeit im Geheimen und mit rührigem Eifer in allen Grenzregimentsbezirken betriebenen Agitationen je die Frucht eines bewaffneten Aufstandes zur Neife bringen würden. Seine Anhänger aber. Allen voran der abgewirthschaftete Advokat Kovaternis, ein Hagen Teonje an Kühnheit und Entschlossenheit, ein Subjekt, das bekanntlich schon im Jahre 1859 dem dermaligen Einsiedler von Chislehurst die Infurgirung der Grenze für vier Millionen Gulden zugesagt, drängten ihn schon lange vergeblich zur That. Sein fortwährendes Zaubern und seine melodizirende Hamletnatur bestimmte endlich die Verschwörer — wohl die richtigste Bezeichnung in diesem Falle — Starcsevics bei Seite zu lassen und ihn gar nicht mehr als Führer anzuerkennen. Kvaternit und Nakiatch, Letterer ein ehemaliger Stadt: Banduren, Wachtmeister in Karkstadt, traten nun an die Spike der Bewegung und fanden an dem Sohne eines achtungsweichen Grenzoffiziers, dem in Letter Zeit vielgenannten Bach, seines Zeichens Postdieb und Redakteur der berüchtigten, nunmehr unterdrückten „Herz vatsla”, einen würdigen Dritten im Bunde, der noch durch den defertirten Feldwebel Cult, durch Wafatomat und, ähnliche Gesinnungsgenossen einen namhaften Zuwachs erhielt. 65 handelte sich vor Allem um den Punkt, an dem der Hebel anzuregen wäre. Der Nakopicaer Bezirk schien da noch die meisten Aussichten zu bieten. Er beherbergte notorisch exzessive, vauflustige Leute. Den Wühlereien war es gelungen, den Boden hier ganz besonders vorzubereiten, was den Kommandirenden zu Agram, Feldmarschallieutenant Mollinary jebt auch veranlaßte, die sämmtlichen Verwaltungsorgane dieses Kompagniebezirkes, die ein solches Treiben gewähren ließen, ohne demselben entgegenzutreten und es zur Zeit anzuzeigen, von ihren Funktionen zu entheben und der gerichtlichen Untersuchung, die so jedenfalls neue Daten zu Tage fördern wird, zu unterziehen. Mit den unternehmenden Leuten dieser Kompagnie sollte also der Beginn gemacht werden, — und ist einmal der Schneeball am Kamme ins Rollen gerathen, so wird er auf seinem weiteren Wege schon selber umso eher zur mächtigen „großfrontischen“ Lavine, die „Alles Magyarische und Oesterreichische” mit ihrer Macht erbrüht, anschwellen, als man den steilen Abhang mit hohen Schneehaufen beredt glaubte. So planten es Kvaternit und seine Helfershelfer. Um auch äußerlich den an militärische Distinktionen gewöhnten Grenzern zu imponiren, hatten sich die Anführer in reiche, goldverschnürte und bordirte Nationalportüme geworfen, die um Bach’s Gelder angeschafft wurden. Sie fuhren in geschlosfenen Wagen, ein Lurus, den sich in der Grenze nur Wenige erlauben können und hatten ihre Vorreiter und ein berittenes Gefolge. Die bewußten 15.000 Gulden scheinen überhaupt die Mittel zum Losschlagen an die Hand gegeben zu haben. Alles, was man bisher als direkten Anstoß zum Ausbruche der Unruhen vorgab, der Holzverkauf, die Katastralvermessungen u. s. m. ist unrichtig und mag theilweise darin seinen Ursprung haben, dab zufällig fünf bei der Vermessung im Oguliner Regimentsbezirke beschäftigte Offiziere gefangen und ihre Apparate, der Meßtisch, die Fernröhre u. dgl. ihnen abgenommen wurden. Im Uebrigen aber kamen diese Offiziere, die schon am zweiten Tage befreit wurden, in die Affaire, wie Pontius in’3 Krevo. Aus vielen Zügen erhellt, daß selbst im Nakovicaer Bezirke die Waffe der Bevölkerung über Ziel und Absicht der ganzen Unternehmung im Unbaren war. Die Weinläffer, die man in großer Anzahl beigeschafft und mit deren Inhalt nicht gespart wurde, spielten eine wichtige Rolle; so waren die meisten Leute, die das Kompagnie- Magazin gestürmt, angetrunken. Als aber die Wirkung dieser Agentien geschwunden, verflüchtigte sich auch umso rascher die „Begeisterung“, als die von Mollinary mit einer nicht hoch genug anzuschlagenden Entschiedenheit und Schnelligkeit getroffenen militärischen Maßregeln wesentlich dazu beitrugen, den aufgewiegelten Leuten aus dem Traume zu helfen. Gleich auf die erste Runde dieser Vorgänge ließ nämlich der Kommandiente die Bataillone der Drocaner, Oguliner und Szluiner Regimenter fic) in Marsch fegen. Wenn man beweift, bak die Leute zumeist vom Felde erst, von der Arbeit und aus per Werkstätte geholt werden musten, um sich vorerst bei der Kompagnie zu sammeln , so wird man verschleunigen Mobilisirung der Truppe und der sofortigen pünstlichen Befolgung der Befehle die vollste Anerkennung nicht versagen. Nur ein solch emergisches Machtaufgebot war aber einerseits allen Wühlerien und dem Umsichgreifen der angefachten Lohe in den benachbarten Grenzbezirken eine Feuermauer vorgebaut , anderseits der Empörung im Ratovicaer und Belaskier Territorium durch den konzentrischen Vormarsch der Nachbarbataillone, den die Aufmwiegler gewiß nicht, wenigstens nicht mit dieser überraschenden, verblüffenden Präzision erwartet hatten, die Kehle zugeschnürt und jenes Athemholen unmöglich gemacht. Die Kraftentwicklung imponirt zu jeder Zeit und flößt besonders rohen Menschen einen unbändigen Nespekt ein. Wenn die aufgebotenen Truppen verzettelt angelangt wären und etwa eine isolirte Abtheilung beim ersten Zusammenstoß einen Echec erlitten hätte — — die Sorgen wären unabsehbar, denn den Insurgenten wäre der Kamm bedeutend geschwollen und so manche halbe und heimliche Anhänger, die wohl auf den ersten Erfolg warteten, um sich an’s Licht zu wagen, hätten unverzüglich die Brandfadel des Aufruhres weiter getragen. Im nächsten Briefe gastatten Sie mir den meireren Verlauf der Dinge zu verfolgen. ‚ard. Rev. Die Vel-Omner Eisenbahn-Verbindungsbrüche. A. B. Wieder stehen wir vor der Lösung einer Frage, die in ihren Folgen für den Handel unserer Stadt höchst bedeutsam werden wird. 63 handelt sich nämlich um die Anlage einer Donaubrücke, welche das Mittelglied jener Bahn zu sein bestimmt ist, die die wichtigsten Linien des ungarischen Bahnwebes, vor Allem die des rechten und des linken Donaulandes verbinden soll. Im Momente dürfte es Seven klar sein, daß diese Verbindungsbahn von eminenter Bedeutung it und daß dieselbe geradezu den Weg bilden wird, auf welchem mittelst unseres organischen Schienenstranges die Lebenssäfte der gesammten ungarischen Wolfswirthschaft sich gegenseitig durchdringen werden. Denn mittelst dieser Bahn wird das Eisen unserer nördlichen Komitate seinen Weg nach Italien finden, werden die Produkte der Komitate jenseits der Donau ihren Weg nach Norddeutschland sich bahnen, und selbst unterhalten von den bereits bestehenden Eisenbahnlinien wird sie wieder befruchtend auf diese einwirken und deren Produktivität erhöhen. Öffen wir dies ins Auge, so ergibt es sich Leicht, daß wir dieser Frage mehr als gewöhnliches Interesse zuwenden müssen. Mir wollen hiezu im Folgenden einige Anregung bieten. 3 war in den ersten Tagen des Monats August, als im Ministerrathe die Pläne einer Verbindungsbahn vorgelegt wurden, welche diesserreichische Staatsbahn, die Pest,Lofongzer und die Südbahn verknüpfen sollte. Den wichtigsten Theil dieses Planes mußte natürlich die zu diesem Behufe zu errichtende Verbindungsbrüche über die Donau bilden. Da die genannten Bahnlinien in unserer Hauptstadt sich am Meisten einander nähern, so war es natürlich, daß man diese Brüche nirgends anders als hier anzulegen dachte. ES tauchten wohl die Bedenken auf, daß diese Brüche nach Vollendung der Tonauregulirung billiger herzustellen wäre, da man aber dem doch nicht gut abermaligen Vertagung und Verschleppung dieser wichtigen Interessenfrage Anlaß geben wollte. 10 beschloß man den Bau der Brüderer:art zu bemerkstelligen, daß jener Theil, welcher auch nach der Regulirung stehen bleibt, aus dem massierten Stoff, jener Theil hingegen, welcher nach der Regulirung unwegfällt, aus Holz erbaut werden sollt, zu einer 6