Pester Lloyd, September 1882 (Jahrgang 29, nr. 240-269)
1882-09-12 / nr. 251
· Zvonnemeut für die metz.ungd.gswnarchss Fürdsen«»Pefter Lloyd««Morgen-und Abendblatt) Erscheint auch Montag Frühunv am Morgen nach einem Feiertage. »Wer-dare- gutsgsostvekfendungs auzizihxxichsi. VI Vierkerjährl. ft. 5.50 | Somiten fl. 24.— Bierteljährl, LE au 11.— Monatlich n 2.— 1 Halbjährl, „ 12.— Monatlich sZ Mt fegarater Vofiversendung des Abendblattes „. A. 1.— viertejährig mehr. Tegür die Ihefivirte Frauenzeitung . ss szo. m 2.— 5 ff. 6.— 2 Tsnferate ud Grishaktingen für den Offenen Sprechfanf werden angenommen: >3ndapert ‚im Auslande : 4 in Wien: Bei A. Oppelik, Stubenbastei Nr.2; Kt. Messe, Ceilerr in der Adminifration, Dorotheagaffe Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen B Leopeld Lang Giselaplag Nr. 3; .20] Haasenstein & Vogler, Dorotheagaffe Nr.11; A. V. Goldberger, Dorottyautcza 6 (Wurmhof). Insertionspreis nach aufliegendem Tarif. Unfransivte Briefe werben nicht anges Redaktion und Administration DVorotgeagafie Nr. 14, erften Stod, Manuskripte werden in Beinem Halle zurückgestellt: 3 an ämmerirt fü depest in der Administration des „Peffer Lloyd, Dorotheagaffe · 8 T « stätte Nr. 2; Mansensteim , Vogler, Walfischgaffe Nr. 10; A. Niemetz, Alservorstadt, Seegaffe Nr. 12; Annoncen-Expedition Heinrich Schalek, Gen.-Xg. vor ©. 2. Daube & Eo., H., Wollzeile 12, Wien; — Botter & die, I Niemerg. 13. — Paris: Aremee | 1 tr.; für Griechenland mit Egypten bei uns 10 fl. 50 Er., 6. Bostamte Triest 10 fl. 18 Erz Havas, Place de lage für schweden, Nerwegen, Dänemark und Island bei ung 10 fl. 50 fr, beim Postamte Kiek tt. 8 Br.; für die Niederlande bei ung 10 fl. 50 fl., b. Bostamte Oberhausen 2 It. S Bi.z Frankfurt 0.M.: G. E. Daube | 22 · a - .- .-. « Wo Æfn14,æk.brockr, Färpåssznxhusapeft mittelst Postanweisung dur alle genommen. re Einzelne Nummern Ír, il allen Verschleisslokalen. wem fir TAN nur duch Die taifertig vatfiigen ordner 970 ti. oo ze zen »»s I | Inserate werden angenommen Postamte 13 MT. 76 Pi 1 . Staffen bei uns 30 fl. 50Ír., b. Postamte in Briest 10 fl. 18 Br. ;für Iran mei GJ ZL 4 Zurzkeform dergserg-Gesetzgebung. Zwölf Jahre sind bereits verstrichen,seitdem der kommissionelle Entwurf eines ungarischen Berggesetzes in Druck gelegt wurde,um der allgemeinen Kritik zugänglich zu sein,und fast ein Dezennium ist «seit dem Tage abgelaufen,an welchem der Gesetzentwurf eines ungarischen Wergrechtes,,auf den Tischdechmsel«niedergelegt wurde. Und seitdem ist es mäuschenstill geworden!Der Entwurf,den die berufensten Fachleute Ungarns sowohl,wie des Auslandes mit großer Anerkennung begrüßt haben,welcher«schon im 1871er Jahrgange der in Bonn erscheinenden Zeitschrift für Bergrecht durch Dr.H.Brauert in einer Druckbogenstarken Abhandlung eingehend gewürdigt wurde,scheint versunken zu sein in jene Tiefen der Erde,aus denen die Schätze derselben nur unter dem Schutze eines guten Berggesetzes hervorgeholt und dem Gemeinwohl nutzbar gemacht werden können. Eines guten Berggesetzes—so sagten wir!Und diese Bezeichnung ist auf das bei uns in Geltung stehende österreichische allgemeine Berggesetz vom 23.Mai 1854 nicht oder wenigstens nicht mehr anzuwenden.Die seit Schaffung dieses Befehes vertroffenen 23 Jahre haben eine so große Umwälzung der wirthschaftlichen Verhältnisse im Allgemeinen und speziell mit Bezug auf die Verwerthung der verschiedenen Mineralien hervorherufen, daß der Bergbau in seinen vitalsten Interessen nicht mehr gefhüstet und daß eine Verwirrung Blab zu greifen droht, welche das Kapital unbedingt davon abhalten muß, auf diesem Gebiete den " veränderten Reitverhältnissen entsprechende Unternehmungen zu pfänden. Wir wollen durch einige Beispiele beweisen, daß das österreichische allgemeine Berggefeg zur Zeit den vitalsten Interessen des Bergbaues und des großen Publikums seinen Schub gewährt. Vorerst wollen wir auf den Umstand hinweisen,daß Verleihungen im Sinne des Gesetzes nur dann geschehen können,wenn fiel die Bergbehörde vorerst von der,,Abbauwürdigkeit«« des gemutheten Terrains überzeugt hat.Wir haben es daher mit einer Art von Konzessionswesen,mit einer Wahrung der Interessen des großen Publikums»von Staats wegen«zu thun. «Das großes Publikum betheiligt sich an einem Bergbau-Unternehmen, weil es ist dem Akte der Verleihung auch eine Gewähr für die Abbauwürdigkeit des betreffenden Bergbaue-Objektes sieht;ein Irrthum,den Hunderttausende österreichisch-ungarischer Staatsbürger bitter bereitt habettundan1 welchexn die ThräUer Und letzten HelleV so mancher Witwen und Waisen kleben.Die Bergbehörde ist nämlich unmöglich in der Lage,die Abbam Würdigkeit in solcher Weise zu konstatiren,daß die Verleihungcmch nur die geringste Garantie für die Abbauwäirdigkeit und also für das Gedeihen des montanistischen Unternehmens bieten würde.Die durch die Verleihung mittelbar erfolgte Abbauwürdigkeits-Erklärug ist daher nur eine leere Phrase ohne materiellen Gehalt. Bite zweite Gefahr,welche das Berggesetz involvirt,besteht darin,daß es möglich ist,ein immenses Terrain mit Freischürfen zu decken,da die Vorschriften bezüglich der vorgeschriebenen Arbeitsleistung in einem Freisschurfe den Anforderungen des Schutzes der Interessen des Bergbaues nicht genügen.Ein Unternehmer kann Hunderte von Freischürfen erwerben,dieselben Jahrzehnte lang mit geringen Kosten aufrechterhalten,selbst wenn es ihm nicht darum zu thun ist,Bergbcm zu treiben,sondern snmrchr nun,von ernsten Unternehmern eine Abfindungstmme zu erlangen.Und dem ersten Unternehmer ist nicht einmal die Möglichkeit gebotert,irgendetwas zum Schutze seiner Interessen zu thun,da die Ueberwachung der Arbeitsleistung im Freischurfe seitens der Bergbehörde von»Amtswegen« geschieht und sich der öffentlichen Kontrole der Interessenten entzieht. Eie große Gefahr involvirt das Berggesetz insbesondere bezüglich des Kohlenbergbaues für Ungarn,da die ein Kohle bezughabenden Bestimmungen desselben bekanntlich durch die 1861er Judex-Kurial-Bestimmungen in der Weise abgeändert wurde 11,daß ohne Einwilligung des Grundbesitzers Kohle nicht verliehen werden darf.Der Unternehmer rmß daher vorerst ein Abkommen mit dem Grundbesitzertreffer,bevor er überkraith irgendwelchen Schritt vor der Bergbehörde unternimmt Er schließt mit den Grundbesitzer einen Kohlenausbeutungs-Vertrag ab und nennt das Recht der Kohlenemsbeute,welches er erworben,»Servitutsrecht«,Pachtrecht« oder»Eigenthumsrecht«,und geht 11mt daran,das also erworbene Recht grundbücherlich einverleiben zu lass 211, derer weis daß Jahre vergehen und vielleicht Hunderttausende investirt sein müssen,bevor er sich das erworbene Territorium verleihen lassexcka 1111 und sich n1icht der Gefahr aussetzen mag,daß der Eigenthümer das Kohlenausbeutungsrecht nochmals verkauft und ihm darin eventuell als Aequivalent Mira-bedeutenden Investitionen um ein Schadenersatzanspruch dem eventuell zahlungsunfähigen Grundeigenthümer gegenüberzustehe.Ein TheilImserer Grundbuchsbehörden verweigert jedoch die grundbücherliche Einverleibung dieser Rechte,selbst wenn die Einwilligung des Grundeigenthümers vorliegt,mit der im Grundbuchspatente begründeten Motivierung,daß Bergrechte im Grundbuche nicht sichergestellt werden könntenz ein anderer und zwar der sciemmte Theil orderet die Einver—leibung wohl an,doch die Obergerichte niemals.Die verschiedentliche Praxis der Grundbuchsbehörden erster Instanz vergrößert daher noch das Uebel,da ja in den meisten Fällen die Entscheidungen der ersten Instanz nicht appellirt werden und daher nicht mit gleichem Maße gemessen wird und dem Einen das bewilligt wird,was dem Andern verweigert wurde.In den allermeisten Fällen ist aber der Unternehmer der Willkür und der malaedes des Grundeigenhümers preisgegeber. Es herrscht dcsher eine Verwirrung,welche alles Andere eher im Gefolge haben kan,als die Ermuthigung zu neuen Unternehmungen und Investitionen. Doch genug von ihm vieleihbedeutenden Mängeln,die alle alle zu zählen im Rahmen dieses Blattes unnöglich ist. Wendenwirm ksmmten anlagen zu,Iuelcheidhrggesche uicht gelöst sich. Wir wiesen schon eingangs darauf hin,daß durch die neuen Erfindungen auf dem Gebiete der Technik und Chemie die verschiedensten Mineralien,welche bisher entweder gar keine oder nur geringe Wichtigkeit besaßen,zu enormer Wichtigkeit gelangt sind.Nun wisse mvir,daß das Berggesetz jetee Mineralien eines besonderen Schutzes theilhaftig werden lässt und dem freienk Verfüguugsrechte des «Grund«besitzers im allgemeinen Interesse des Bergbaues und der wirthschaftliche1 Entwicklung entzieht,welche für die Entwicklung vo zvitalem Interesse sind.Dieses Zweck erfüllt das zur Zeit gelstende Berggesetz nicht mehr,da es,1viegesagt,1 unter anderen Verhältnissen entstanden ist Wir wollen hier nicht etwasüreines oder das andere der jüngst zu großer Bedeutung gelangten Mineralien eine Lanze brechen,sondern wir wollen nur darauf hinweisen,daß eine neuerliche Katalogisirung der Mineralien nothwendig geworden ist,um den jetzigen Verhältnissen entsprechend zu entscheiden,welche Mineralien heute als vorbehaltene zu erklären wären. Bei Katalogisierung des österreichischen allgemeinen Berggesetzes kotni es natürlich der Eintritt einer so weit gehenden Veränderlichkg der Verhältnisse nicht vorhergesehen werden.Die Folge davon ist,daß bezüglich der verschiedensten Mineralien auf Grund des geltenden Gesetzes nicht mit Gewißheit zu bestimmen ist,ob dieselben zu den vorbehaltenen gehören oder nicht.Was für Folgen die sichere Aussicht des Unternehmers auf einen Rechtsstreit mit einem Konkurrenten haben mag,wenn der Eine seine Rechte—von der Ueberzeugung ausgehend,daß er es mit einem nicht vorbehaltenen Minerale zu thun habe—durch Vertrag mit dem Grundeigenthümer sichert« während der Andere,von der entgegengesetzten Auffassung ausgehende,den Schutz seiner Rechte von der Bergbehörde erwartet,—ist leicht vorauszusehen.Welch große Verwirrung auf diesem Gebiete herrscht,beweist am besten der Umstand,daß im Rayon einzelner Bergbehörden sogar die Mineralwässer unter dem Schutze der Bergbehörden stehen,trotzdem der zweite Abfat des §. 1 der am 25. September 1854 als Ergänzung 568 allgemeinen österreichischen Berggefeges erlassenen Bezugsschrift wörtlich folgendermaßen lautet: „Die Bergbehörden haben ss vor Allen mit diesem geweglichen Begriffe vollkommen vertraut zu machen, denn die meisten, vorzugsweise die farbigen Stein- und Erdarten, dann viele sogenannte Dimeralwässer u. dgl. enthalten größere oder geringere Mengen von Metallen, Schwefel, Salzen u. s. w., ja gerade diesen Bestandtheilen verdanken oft solche Stein-, Crdarten und Wässer die Eigenschaften, wegen welcher sie einen besonderen Werth im gemeinen Leben haben. Greigmwohl dürfen sie nicht als vorbehaltene Mineralien,angesprtchen werden weil sie nicht auf eine technische Darstellung Dieses ihres Besandtheiles im Großen bewaschbar sind. Wenn wir noch auf das Petroleum besonders hinweisen, so thun wir dies nun um hervorzuheben, daß in der Bukowina und in Galizien das Betroleum nicht als vorbehaltenes Mineral behandelt wird, während Dasselbe in den an Galizien grenzenden ungarischen Gebietstheilen auf Grund desselben Berggeseges als vorbehaltenes Mineral behandelt wird. Wir glauben durch unsere bisherigen Ausführungen zur Genüge nachgewiesen zu haben, daß die Schaffung eines ungarischen Berggefeges eine brennende Nothbendigkeit geworden ist. An gewissen Kreisen war die Ansicht verbreitet, daß der eingangs erwähnte Entwurf eines ungarischen Berggeleges aus dem Grunde nicht zum Gefege wurde, weil in einem Parlamente, Dessen Mitglieder zum vorwiegend größten Theile aus Großgrund besibern besteht, eine Mehrheit für ein solches Gefeg nicht zu erlangen wäre, welches die Kohle dem Berfügungsverhte des Grundeigerthümers entzieht. Wir theilen diese Ansicht wohl nicht, doch wollen wir diese Frage unerörtert lassen, denn wir schreiben sine ira et studio weder für noch gegen die Grunddefilter. Denn wenn auch die so münschenswerthe Entwicklung des Montanmesens in großem Maßstabe die Befreiung der wichtigsten Mineralien von den Ansprüchen der Grundeigenthümer fordert, werden wir selbst eine geießliche Beschränktung dieses Grundprinzips Dem jebigen Zustande derlinsicherheit und bes Jweifeln vorziehem«meosie-lUu Haarheit der gefeglichen Bestimmungen das Kapital sehen im vorhinein davon abhält, sich dem für Mugarn so hochwichtigen Bergbau in größerem Maßstabe zu widmen. Uns ist er vor Allem um Klarheit zu tun, damit das Kapital wisse, woran 8 ist. Da unsere Worte nicht in der Müfte verflingen werden? Wir fürchten ja! Denn wir Ungarn haben leider seinen rechten Sinn für jene vitalen Interessen, welche mit dem Montanmesen verbunden sind, wie dies am besten die zwölfjährige Ruhe auf den Gebiete des Montangefegewesens beweist, von da ab gerechnet, wo sich Die aus der Vorlage des Gefegentwurfes anerkannte Nothwendigkeit ergeben hat, die Schaffung eines neuen Berggefeges vorzubereiten. Der übrigens unfern Zweifel für unbegründet Hält, den mollen wir an jene Thatsache erinnern, welche reie kaum Eine geeignet sein dürfte, die Sindolenz zu kennzeichnen, welche bei uns bezüglich der Interessen des Montanwesens herliegt, — an die Thatsache nämlich, Daß dies zur Begutachtung des Entwurfes einer neuen Advotaten-Ordnung entsendete enakete Das.Deragetes aus Den Neibe der Advotatenprüfung 3-Degen- Bande su Kriegen EM HIABA Dr. Hierander Neumann jun. Birf- und Sonderstachrichten. (TZabaf- Enquete) Eine auf Initiative des Finanzministeriums abzuhaltende Onquete angesehener Tabakhändler und Tabakproduzenten wird in den nächsten Tagen in der Hauptstadt ihre Berathungen beginnen. AS Berathungsgegenstände werden ung genannt: das Monopol, die Verbesserung der Toabaefnronutation, Wickeilung von Mißbräuchen bei der Tabak-Einlösung x. 2. Die erste Ligung der Enquete findet am 18. d. statt. Szegediner Fabrikshof. Unter Führung der Szegediner Handel,und Gewerbebank hat sich ein Konsortium gebildet, welches die Erwerbung des Szegediner Fabrikshofes plant. Diesem Konsortium gehören nebst der genannten Bank noch an: die Budapester Firmen 39. Deutsch, Adolf: Rohner Söhne, Heinrich Brüll wohn Brüder: Sid Leopold Keppld, Micael6fhmwindt und die Wiener Firma A. 9. Elia. Das Konsortium gedenkt das in Nedetehende Etablissement, welches bekamntlich Eigentum einer Aktiengesellsehaft it — Altienkapital 500.000 ff. in 2500 Aktien a 200 fl. —, bedeutend zu erweitern und die Spiritus-Fabrikation in großem Maßstabe zu betreiben. Eine demnächst einzuberufende Generalversammlung der „Szegediner Fabrikshof-Altien-Geselfehaft” wird über das Offekt des Konsortiums zu entscheiden haben. (©. Telegr.) Landesausstellung in Budapest.) lieber Initiative des Handelsministers Baron Gabriel Kemény wid in Angelegenheit der im Jahre 1884 abzuhaltenden Landesausstellung am 18. b. M. Nachmittags 5 Uhr im Handelsministerium eine Konferenz stattfinden. Der Minister hat alle jene Korporationen und Personen, welche sich bisher mit dieser Angelegenheit des Besonderen beschäftigten, zu dieser Besprechung eingeladen ; der Landes-Industrie- Verein hat die Herren Graf Eugen Zichy ©, Mudrony, Karl Rath, Andreas The und C. v. Posner betraut, den Verein bei diesem Anlaß zu vertreten. Von den Semestral- Bilanzen hieriger Institute bespricht die lette Nummer der „Revue economiqque et financiere“ speziell die der Ungarischen Exkompter und Wehzlerbanf, sowie die der Ungarischen Hypothetenbank und beurteilt — nach Bekanntgabe der Erträgnißziffern — die Bedeutung und Die Reistungen dieser Institute in nachstehender Weise: „Diese beiden sehr wichtigen Geld-Institute stehen unter demBräfivium des früheren ungarischen Finanzministers Herin v. Szel, dessen mit einer denkwürdigen Epoche der ungarischen Finanzen verbundener Name allein genügt, ihnen ein gewisses Prestige zu sichern. — Die Verwaltung dr Ungarischen Hypothesenbanf, deren Aktien auch an der Bariser Börse nötiv sind, liefert Bemeife einer ganz besonderen Thätigkeit und Intelligenz. Die französischen Aktionäre dieses Instituts werden gewiß mit Interesse vernehmen, daß die Ziffer der in Zirkulation befindlichen Pfandbriefe der Ungarischen Dapothesenbant, die sich am 31. Dezember 1880 nur auf 11, Millionen Gulden und am 31. Dezember 1881 auf 7.3 Millionen Gulden belief, am 30. Juni 1882 schon 14,3 Millionen Gulden betrug . Dieses Resultat ist umso bemerkenswerther, als die Ungarische Hypothesenbank gegen die Konkurrenz des alten Ungarischen Bodenkredit-Instituts zu kämpfen hat. Doch ist das Ieptere nicht auf Akten gegründet, daher fehlt demselben jener Impuls, welchen die Aufgabe, Dividenden zu Schaffen, mit fi) bringt. Das Institut , entwickelt mithin auch nicht jene Nührigkeit, die der Ungarischen Hypothesenbant das vorerwähnte Resultat und ihren Aktionären befriedigende Dividenden sichert. 3 geht Hierans für hervor, daß das Hypothefargeschäft in Ungarn sehr entwicklungsfähig it und daß die Gründung eines großen Hypothefar-Instituts auf Akien für das Land eine Nothwendigkeit war und die Geschäfte günstig beeinflußt.” (Goldsendung nach Berlin) Man telegraphirt dem „Berliner 5.6." aus Paris: Das Haus Nothigild zog heute aus der Bank von Frankreich drei Millionen Reichsmark seines Gold-Depots zurück und zwar zum Bwed der Groedirung nach Berlin. (Zum Getreidenertehr wag und transit Baiern Grmäßigte Tarife (Budapest-Genf transit) Aus München wird uns berichtet: Ssüngst hielt der der königl. General-Direktion der bayerischen Verkehrs-Anstalten beigegebene Eisenbahnrath eine periodische Lisung,deren erster Berathungs-Gegenstand die Frachtermäßigung für Getreide aus Ungarn nach Südfrankreich via Lindau-Genf bildete. Es wurde nämlich der Nachweis erbracht, daß die bestehenden Tarife für den Getreideverkehr ab Budapest und weiterher nach Gid- Frankreich durch andere Routen thatsächlich unterboten seien, so daß keine Aussicht besteht, Transporte für die bezeichneten Relationen zu erhalten, wenn nicht eine Ermäßigung der jenigen Tarife eintritt. 63 wurde deshalb seitens der betheiligten Bahnverwaltungen eine ‚Ermäßigung der Tariffüge im Verkehre Budapest-Genf transit bezantragt. Nach langer sehr eingehender Debatte, welche abermals den Agrarsern Gelegenheit bot, ihren schuchzöhnterischen Tendenzen Ausbund zu verleihen, wurde der Antrag mit 12 gegen 11 Stimmen, vorerst für ein Jahr, befürwortet wefp. angenommen. Der Getreideverkehr aus Ungarn nach Bayern, Süddeutschland und der Schweiz hat in den lebten Tagen wesentlich abgenommen und sowohl die Donauroute via Baffen als auch der Direkte Uebergang per Bahn über febtere Grenzstation, sowie Simbach und Salzburg sind mit ihren Zufuhren statt sutndgeblieben. Unter solchen Umständen man natürlich von Verkehrsstauungen hier sowie in Lindau und den übrigen Bodenseeplägen feine Nede mehr fein, und der Wiederholung ähnlicher Verkehrs-Kalamitäten, wie sie sich im August an einzelnen Punkten theilweise ergeben haben, it nunmehr gesinndlich vorgebeugt. Die hiesigen Lagerhäuser bieten derzeit noch genügend Raum zur Unterbringung weiterer Duantitäten an Getreide. Genauigkeit des deutschen Neid: Anzeigera in Bezug auf Erpnortzstifteri) Man Schreibt aus Berlin: Dem „Neids-Anzeiger”, von welchen, als einem amtlichen Organ, mal wohl eine besondere Exaktheit beanspruchen darf, ist schon manche grobe Unzuverlässigkeit nachzumetfert gewesen; die bedauerlichste aber ist ihın ohne Zweifel paffixt, als vor Sitzen, um den Mullschwung runserer FSnoufinen ein von helles ZET zu stellen, die Mittheilung machte, es seien im er ten Diealbjahr 1882 Bar Lorentzen von Deutschland nach Frankreich ausgeführt worden. Diese foloflafe Ziffer mußte schon dem Laien als übertrieben erscheinen und es hat auch an der sofortigen Aussprache von Zweifeln in der Deffentlichkeit nicht gefehlt. Fett bringt eines der ersten industriellen Etablissements in Chemmng zur weiteren Kenntniß, es sei notorisch, daß fünstliche französische Bahnen irgendwelche Bestellungen bei deutschen Maschinenfabriken überhaupt nicht machen, und daß bei seiner deutschen Fabrik im Jahre 1882 Lokomotiven für Frankreich bezogen worden seien; im Gegentheil hätten sich die französischen Bahnen geradezu verpflichtet, von den deutschen Fabriken nichts zu beziehen. Bienach muß man wohl annehmen, daß die Lokomotiven des „Neich3-Anzeigers" in eine gefährliche, die absolute Verflüchtigung bewirkende chemische Bevbindung mit den „räthlelhaften Säuren” gerathen sind, die vor einigen Monaten in den Ausfuhr-Tabellen des statistischen Amtes des Deutschen Reiches mit Millionen an Werth figurirten und von denen alsbald nachgewiesen wurde, daß sie in Wirklichkeit nie vorhanden gesesen sind. Eifenbahn-Bortonzessionen Der „Neuen freien Treffe” wird von hier berichtet : Nitter Stavenov Jatfıcz zu Kaiserswehr erhielt folgende Eisenbahn-Bortonzessionen : 1. Für eine Eisenbahn von Püspel-Ladany, vespertine Debreszin über Szilágy-Somlyd-De und Biswig bis zur rumänischen Grenze. 2. Bon Marmaros-Sziget bis zur ungarisch-galischen Grenze oder längs der Grenze bis Sally. 3. Bon Maros-Bafarhely über Sächsisch- Negen, ebenfalls in der Nichtung gegen Jay. (Dur) diese Linien wide eine direkte Ofsenbahnverbindung zwischen der Donau und dem Schwarzen Meere hergestellt, beziehungsweise der Transitverzehr über Ungart geleitet. Ferner entheilte das Kommunikations-Ministerium eine Vorkonzession an den Reichstags-Abgeordneten Ladislaus Hamoz und Desider Mihalik für eine Bizinalbahn von Musvány bis Belföcz, eventuell bis Gömör-Prangit. Königl. ungarische Staatsbahnen Die Direktion der Königl.-ungarischen Staatseisenbahnen hat eine Uebersicht der für Transporte von Getreide, Hülsenfrüchte und Deliaaten von Stationen sämmtlicher ungarischer Eisenbahnen nach Fine bestehenden Fractfäge, sowie der im Eisenbahn-Fachblatte „Vasuti és közlekedési közlöny" enthaltenen, dem nicht genügend bekannten Frachtermäßungngen aus erbetten lassen.In dieser Uebersicht sind auch rücksichtlich der in die direkte tharifencclYt einbezogenen Stationen die mit Berücksichtung allfälliger Unikarur undhk sich ergebenden billigsten Taxejt enthaltet.Exemplare jaselben können im Tarifbureau der königsungarischen Staatserstbahnen um den Preisvotte Ohr per Stück bezogen werde (Die Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft hat in der Woche vom 23.—29. September fl. 438.510.10 (+ fl. 110.441,96) vereinnahmt. Die Sesammt-Einnahme sett Eröffnung der Schifffahrt beträgt fl. 8.511.611.55, um fl. 393.003.22 weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres. (Der „erste gegenseitige Spar und Hilfverein“) hielt gestern unter Vorfig des Herrn Anton Bieber eine außerordentliche Generalversammlung, welche einen Punkt der Statuten entsprechend dem Antrage der Dirersion modifizirte. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Anzahl der Direktions-Mitglieder zu vermehren und einen leitenden Direktor zu wählen. Zum Präsidenten wurde Baron Johann Stodinger, zum leitenden Direktor Anton Bieber und als Direktions-Mitglieder wurden gewählt: Rudolf Gottmann, Ludwig $egányi Johann Mika, Kosef Ottenreiter, Emerich Sik, Eneih Szentes und Eduard Tabory. Publikum, aber, theilweise blieben richtig, Transportwerke erwartend. Den Lofalpapiere waren Mühlen, Banfen und Spartasfen mehr begehrt. Baluten und Devisen erhielten sich unverändert. An der Barbörse verkehrten Oesterreichische Kredit zwischen 321.20—319.20, Ungarische Kredit zwischen 308—308.50, vierperzentige ungarische Gold-Rente zu 88.271 —88.15, auf Lieferung zu 88.40, fünfperzentige ungar. Gold-Rente zu 87.25—87.174,, 87.15, Staatsbahn zu 35212 gemacht. An der Mittagsbörse bewegten sich Defterr. Kredit zwischen 319.50— 320.40, schlossen 319.80 &., Ungarische Kredit zu « bi6307.5()gemacht,blieben 307.50G·,Eskompte-und Wec Skerbankzu 108,Industriezu54,mehrere inzu114,Pester KommerzialTrussa Gewerbebank zu 188.50geschlossen,495igeGold-Rente.zu« 88.25,öschige PapierMentezu 87.20 geschlossen.Siebenbürger- Grundentlastungzu 991x4—9933geschlossen-Vo:1Mühlenkamettsin. Verkehr Elisabethzu 222,Louisenzu 258,D1Xüller und Bäckenzu 355—354,Viktoriazu 440—438,StaatsbahnzusöZLöWWk Hauptstädtische Sparkassettzu 540,Gaktzu.Komp-Eisengießerjeise 511688,Rinmsäcsiurängerfzu 127.75,Schlick’sche I.Emzu 231,II.EmZzu 113,Straßenbahnzu 430,Erste Ungar-Assekurnazznseco geschlossen. Prämiengeschäft.Kursstellung in Oesterr,Kkedit‚Aktien per morgen von fl. 4—450, per acht Tage fl. 1150 bis Vrolongation für 15 Tage, fl. 12.50, per einen Dionat fl. 22—28, für Menten 7, Br., für Ungar. Kredit 70-75 Te., fir Estempteund Wechslerbanf 10—15 fr. ·« ·"--«"3 Die Abendbörse brachte keine wesentlich herandorung. Oesterreichische Kredit-Aktien parurenz zwischen 318.90 und 319.50,schließen 319.20,Ungarische Kredi-«t.-» Aktie 11307.25.Jn Nenten kein GeschäfL Wolle. ·"-»« -Getreidegeschwift.Teymitte:DerNathtttagsss Verkehr brachte wohl nur schwache Umsätze,jedoch bei günstiger-Ton-— den-zweiter erhöhte Kurse.Zur Notiz ung gelangte:Herbstwei-· zenzufl.9,Frühjahrswetzenzufl 9.27 undf»l.9.93"2, Maischater per Marthni 18833ufl.5.70,Stimmung blietbt-« umdauernd fert. 5 -« -· London,7.September.(Fr.Huth.I.Cie.)Für die gegenwärtige Auktionsserie sind folgendehIantitäten angemeldet und bis weitern ausgeboten Die Auktionen nehmen Tieten Fortgang, und obwohl Die Ber theiligung fettender Käufer eher unter dem Duchschnitt ist, so fehlt es 50) nicht an lebhafter Nachfrage, besonders nach guten Wollen. Das Gros der Zufuhren besteht aus scoured mid alle gut gewachene Waare, ob rein oder fehlerhaft, holt volle Luntpreife. Pur die Kurzen fehlerhaften scoured sind schwach im Preise. Rüdenwascen sind hauptsäglicuch Abladungen von Sydney vertreten, welche zu den Preisen fetter Serie — die reinen Tuchsorten zu 15 9d bis 1s 114, vielleicht selbst etwas höher — schlank Nehmer finden Bon Schweißwollen sind kräftige reine Partien stark begehrt, und die besseren Sorten Sydney und Neu-Seeland, sowie der Heine Borzrath guter Niverina-Wollen, verkaufen sich so gut wie zur bestenzeit im Sini D dieses Jahres. Geringe, sehwere Adelaide und geringe und sehwere Schweißwollen im Allgemeinen sind minder fest. Kreuzzuchten zeigen unwertig Veränderung ; indessen sind grobe Gärten nicht ganz so gedrüct, wie zu Anfang. Bon Gapwollen, ob Gceouxed, Nückenmärche oder im Schweiß, verkaufen sich vorzügliche Bartieen zu SınisBreifen, während fehlerhafte Scomed und fehwere Nückenwälchen zu Käufers Gunsten neigen, und sehe unergiebige Schweißwollen, sowohl Deftliche, wie Natal Yad, billiger sind. Bis jekt haben das An und Austend ungefühe zu em obaleid die Stimmung unter den Käufern keineswegs sanguinit, fehlt es doch nicht an Vertrauen. Die Snowfline arbeitet zwar nur mit geringem Nasen, ist aber voll beschäftigt, und man erwartet daher allgemein, daß die gegenwärtigen Breise sich behaupten werden, besonders in Anbetracht des zu erwartenden günstigen Einflusses der gleidhen Theilen gekauft, und Getreide-Ernte. Borstenvieh, Steinbruch, 11. September. Orig. - Telegr) Bericht der Borstenviehhändler-Halle in Steinbruch. Der Geschäft. it fla — Wie notizen: ungarische junge —, fehwere 60%, bis GL, fr., mittlere 61— bis 62 fr. Bauernmwaare Schwere 57 bis 59 fr, mittlere 58 bis 59 Er., leichte 60 bis — fr. Rumänische Bakitonyer fchwere 61"/2.bis 627/2 fr. transito, miittelschwere 60—61 fr. tranfito, zes — bis — fr. tranfito, Stachel schwere — bis — fr. tranfito, Serbische schwere 62 bis624, fr. tranfitd, mittelschwere 60 bis 61 Fr. tranfito, leichte — fr. tranfito, magere jährige lebend Gewicht — bis — fr. per 4% von der Bahn gewogen. (Die Breite sind bei gemästeten Schweinen nach Abzug von 45 Kilogr. per 4% in Kilogramm zu verstehen. Bei jenen serbischen und vinnänischen Schweinen, welche teunjito verkauft wurden, werden dem Käufer fl. 6 in Gold per Paar vergiftet.) , Angemeldet : Ausgeboten: Port Phillip 277.000 Ballen 32.371 Ballen GYOROD: . =... 1000, 41479 , Adelaide - so 20.500 " 8.196 Fa Swan River 1.300 ° , E22 Ban Diemen’s Land son, , 3.356, Ner-Seeland . .„ 95200, BEE, Cap ... 52.000,, 19.411,, Total..362.000 Ballen 134.618 Ballen Heshaftsberichte Budapest, 11. September. Witterung : heiter. Thermometer + 143 ° C., Barometer 762,2 Mm. Wasserstand zunehmend. Bei vorwiegend östlichen, theils nördlichen mäßigen Winden hat sich die Temperatur im Nordwesten etwas gehoben; der Luftdruck ist überall kleiner geworden. Das Wetter ist im Allgemeinen trocken (nur in Klausenburg war Negen) und zumeist ziemlich heiter. Es ist im Allgemeinen veränderliches Wetter, stellenweise mit Negen, zu erwarten. Effektengeschäft Die Börse Ti je meldete Erkrankung Bismarc’s in flauer Haltung, beseitigte sich jedoch wieder auf beruhigendere auswärtige Nachrichten. Der Berieht war schleppend und ohne Anime, die Kurse der Spekulationspapiere waren nur mäßigen Schwankungen unterworfen. Renten eröffnete auf die ge « ( Gtand der Oesterreichisch-Ungarischen Bank vom 7. September 1882. fl. 107,755.804.50, Gold fl. 71,292.713.36. 52) in Wien fl. 60,221.434 125, in 1) Silber fl. 38,971 759.99, in rifhen Budapest den österreichischen Filialen von we den österreichischen Filialen unga fl. 27,968.078.98 °, fl. 15,032.592.03 °. 2,269.800.—, fl. 37,419.200.—, fl. 9,904.090.—,in B i und d FE 3,552.900.—, in den er fl. 29,585.400.— , 4%ige Pfandbriefe fl. 16,511.200.—, in ae 4, G ige Pfandbriefe > garishen Filialen 9 an Wien fl. in 1 Filialen fl. 3 Ba Pfandbriefe ONE PEN TSA ÉSÉRE SRE Ő VBA : — 7