Pester Lloyd, April 1888 (Jahrgang 35, nr. 93-120)
1888-04-03 / nr. 93
etwa blos der Ausbruch eines vereinzelten Cynismus. Das Bamphlet wird mit Recht als das Ergebniß eines lang vorbereiteten Schlages und als das Zeugniß einer gefährlich angesammelten, brutalen und zielbewußten Energie angesehen. Darauf, daß gleichzeitig in Berlin ein Lager anaschistischer Druckchriften aufgefunden worden ist, wird nicht einmal so viel Gewicht gelegt. Die Regierung weiß sehr gut, daß sie Anarchismus und Sozialdemokratie zu trennen hat, obwohl Herr v. Buttramer in seinen Reichstagsreden beide Nichtungen als identisch zu behandeln pflegt. . N 1 ,. Aa . Celenramme des „Befter Zap“, Wien, 2. April. König Carol hat dem Erzherzog Karl Ludwig das Großkreuz des Ordens „Stan von Rumänien“ verliehen. („B. Korr.”) Abbazia, 2. April. Kronprinz Rudolf ist in Begleitung der Erzherzöge Franz Ferdinand vV Efte um Otto heute hier eingetroffen. — Kronprinzessin Stefanie ist von ihrem Ausflug nach den Duarnerisschen Sufern wieher zurückgekehrt. Lemberg, 2. April. Orig. -Telegr) Der galissische Landes-Ausschuß übermittelte auf dem Abgeordneten Dr.v. Groholski die Denkschrift in Sachen der Branntwein-Steuwer mit der Bitte, der den Klub solle im Namen des Landes Galizien bei der Regierung ermirlen : 1. Unter allen Umständen eine bedeutende Ermäßigung des in der Regierungsvorlage in Vorschlag gebrachten Steuertages; 2. eine Erweiterung der die landunwirtsschaftlichen Brennereien betreffenden Definition, und zwar in Bezug auf die Produktionsausdehnung ; 3. die Zuerkennung höherer Bonifikationen für die landwirthischaftlichen Brennereien ; 4. eine für die landwirthischaftlichen Brennereien günstigere Normirung des Verhältnisses zwischen beiden Steuersäßen ; 5. Feststellung eines größeren Antheils der landwirthschaftlichen Brennereien an dem Fontingentirten Mitohol-Duantum als im Gejebentwurf bestimmt wird; 6. Kreirung eines Darlehensfonds aus Staatsmitteln für die Befiger der landwirthschaftlichen Brennereien zu Investitionszmeden; 7. Zuerkennung einer entsprechenden Entschädigung oder Vergütung für den galizischen Landes-Propriationsfond in Form einer jährlichen Dotation aus dem Staatzihab. Berlin, 2. April. Die heutige Geburtsfeier des Reichskanzlers wurde von der hiehergesendeten Musikkapelle des Magdeburgsschen Infanterie-Regiments Nr. 26 mit einer Choralmusik eingeleitet. Vom frühen Morgen an gingen ununterbrochen äußerst zahlreiche Blumenspenden und Oratulationen ein; die Zahl der Glühmanigtelegramme war bis Mittags über fünfhundert. Der Flügeladjutant des Kaisers Oberst Boesige überbrachte die Glühwünsche des Kaisers, der Oberhofmeister Graf Ledendorff die gemeinsamen Glühwünsche des Kaiserpaares. Der Kronprinz gratulirte persönlich. Am Diner nahmen außer den Familienmitgliedern auch die Deputationen des Kürassier- Regiments Nr. 7 und des Landwehr-Regiments Nr. 26 theil. Maris, 1. April, Abends. Der Stand der Unterhandlungen wegen der Kabinetsbildung it unverändert derselbe. Slogwet, welcher etwas unpäßlicht, hat heute Vormittags Niemanden empfangen. Die Mitwirkung Goblet’s it bereits gesiltert. Greyceinet dürfte erst Abends endgültig erklären, ob er ein Bortefeuille in dem neu zu bildenden Kabinet übernehmen werde. Der „Temps“ glaubt, das Kabinet werde am Dienstag gebildet sein. Das Blatt erklärt, es sei seine Majorität möglich, wenn das neue Kabinet nicht die aufregenden Fragen beseitige und gibt Floquet den Rath, die Opportunisten zur Mitwirkung an der Kabinetsbildung zu vermögen. Sein Sonenal „Baris“ beglühwünigt Laurent den Präsidenten Garnot, daß er sein Vertrauen auf Bloquet gelest hat, und Zebteren dafur, daß er die Mission zur Bildung des neuen Kabinett angenommen habe. Das „Journal des Debats” erblicht in einem Ministerium . Floquet einen neuen Versuch der republikanischen Konzentrirung. Das Blatt befragt, daß man sich anfchnde, frühere Fehler zu wiederholen und zu verschärfen, wo kein Fehler mehr begangen werden sollte. In den Nachmittags- wie in den späten Abendstunden fanden im Palais Bourbon längere Konferenzen zwischen dem Präsidenten und Goblet statt. Man versichert, daß zwischen den Genannten eine Verständigung sowohl bezüglich der Elemente des neuen Kabinett, als der hauptsächlichsten Programmpunkte desselben zu Stande gekommen sei. Wie verlautet, wirde Freycinet das Ministerium des Auswärtigen übernehmen. Die Journale halten es für sicher, das Flogquet das Ministerium des Innern, Freyeimet das Kriegsministerium und soblet das Unterrichts-Portefeuille übernehmen werden. As wahrscheinlich gilt ferner die Uebernahme des Portefeuilles des Auswärtigen duch Loustens Das Marine-Portefeuille wird von Crank, das des Aderbauministeriums von Biette und das des Handelsministeriums von Lodroy übernommen werden. . Die Bewegung der übrigen Portefenille i it noch ganz uns sicher. Man weiß noch nicht, ob die Opportunisten in das Kabinet eintreten wollen. Wahrscheinlich dürfte Briffon wieder Kammerpräsident werden. Maris, 1. April. Flogmet erhielt bisher bestimmte Zusagen nur seitens Goblets und Treycetnets, Flogmet hofft Heute die Kabinetsbildung zu Stande bringen zu können. Die republikanischen Somnale nehmen das Ministerium Floquet ziemlich günstig auf. Die konservativen Blätter acceptiven es als nothunwendige Etappe. Maris, 2. April. Man versichert, daß die Verhandlungen betreffs der Bildung des Kabinets sehr weit fortgeschritten sind. Folgende Kombination ist unwahrscheilich: Flognet Nnneres, Goblet Renkeres, Stegyceinet Krieg Crang Marine, Ricard Luftiz, BPeytral Finanzen, Lodroy Unterricht, Joubet Arbeiten, Viette Aderban ud Siegfried oder Legrand Handel. Maris, 2. April. Die Nachmittags gemeldete Ministerliste wird offiziell bestätigt. Legrand übernimmt das Handelsministerium. Slogquet bot Die Finanzen Rouvier an, welcher jedoch rücksichtlich der BVertheilung der Portefeuilles Das Anerbieten nicht annehmen zu künmen glaubte, dann erst wurde Beytral definitiv zum Finanzminister ernannt. Haris, 2. April. Wie man der "Agence Havas" aus Avricourt meldet, weist die Deutsche Polizei Seden zurück, Elsaß zu betreten, der nicht mit einer Ermächtigung versehen it. Maris, 2. April. Der Kaiser von Brasilien ist heute von Cannes nac Italien abgereist. Brüssel, 2. April. Orig.-Telegr. Herzogin Klementine von Koburg, welche drei Tage lang bei ihrem Bruder, dem Herzog von Yaumale weilte, kehrte gestern unverrichteter Dinge nach Baris zurück, Nom, 1. April, Abends. ge hatte der Bapst in Der vorgeitrigen Nacht einen nmachtsanfall gehabt. Derselbe war übrigens it ernster Natur, nachdem der Bapst den kirchlichen temonien beimahnen konnte. Wie das Blatt weiter beert, halten die Aerzte den Zustand Leo XIII. für beuntruhigend, soD daß in jedem Augen- Bla unerwartete Ereigniste eintreten könnten. Sie haben dem Papste auch absolute Ruhe verordnet. Mont, 2. April. Die anmesenden Kardinäle, Erzbischöfe ud Bischöfe beglüdwiünschten den Papst in seiner Privatbibliothek anlässlich des Osterfestes. Der Bapst, welcher mohlauf ist, dannte und hielt Cercle, Rom, 1. April, Nachts. Im Batilan erklärt man die Nachrigt von dr Unpäßlickkeit des Bapstes als grundlos. Der Heiligkeit zelebrirte heute Früh eine Messe in seiner Privatkapelle und promenirte im Laufe des Zuges in den Gärten des Vatikans. Der „Rietro Micia” zu Mon 1 Xrl Le Rente und die Königin werden am nächsten Samstag nach Florenz abreisen, um die Königin Victoria und die übrigen dort weilenden Fürstlichkeiten zu besuchen. Wie man versichert, werden Erispi und Garacco das Königspaar begleiten. Nom, 1. April. Der „Agenzio Stefani“ wird aus Maffauah vom Heutigen gemeldet: In der legten Nacht langte ein Schreiben des Negus ein, aus welchen, von den gewohnten unbestimmten Phrasen abgesehen, hervorgeht, daß er fir den Augenblick auf einen Friedensschluß unter den ihm von der italienischen Regierung auferlegten Bedingungen nit eingehen künne Dies schließt nicht die Möglichkeit einer Einigung überhaupt aus, vermindert aber die Wahrseinlichkeit zu einer raschen Einigung zu gelangen. Man glaubt, daß die Antwort 003 Negus durch die Furcht eingegeben worden sei, sein Ansehen bei seinen hervorragendsten Führern und bei der abyssinischen Armee einzubüßen. Die Italiener verharren in ihrer gewohnten Wachsamkeit, obschon die Abeffinier nach der gestrigen Kräfteentfaltung ihre Vorposten zurückgezogen haben. Die Abeffinier haben sich in mit Maffei versehenen Dertlicheiten konzentrirt. Der Negus befindet si noch immer in Tabarguma. Mont, 2. April. Das Amtsblatt veröffentlicht das Nazifikations-Brotokoll betreffend den österreichiscch-ungarischitalienischen Handelsvertrag. Metersburg, 2. April. Der Kaiser empfing gestern den deutschen Botschafter Grafen Schhweiniß und den neuen serbischen Gesandten Stmics zu Entgegennahme ihrer Beglaubigungsschreiben. Die Kaiserin empfing gestern die Gemahlinen der Botschafter Deutschlands und Italiens: Metersburg, 2. April. Die vorläufigen Ziffern dr Ginnahmen und ordentlichen Ausgaben des Kalenderjahres 1887 sind Folgende Einnahmen: 830.868.000 (gegen das Vorjahr mehr mit 76 ° Millionen). Die ordentlichen Ausgaben sind mit 832.927.000 Rubel veranllaigt, thatsächlich betragen Dieselben nur 832.225.000 und nach Abrechnung der noch für die Gebahrung des Jahres 1886 bestrittenen Ausgaben sogar nur 825.335.000 Rubel. Petersburg, 2. April. Aus dem Wortlaut des Gesäßes über die Erhböhbung der Stempelsteuer für Werthpapiere geht hervor, daß keinerlei neue Arten von Werthpapieren zur Steuerzahlung herangezogen werden und die bisher strittige Frage, wer die Stempelsteuer zu zahlen habe, gar entschieden werden wird, und zwar bei den Obligationen und Wfandbriefen zu Gunsten der Beliser, während die Steuer für Aktien, Antheilscheine und Dividendensceine den Belisern auferlegt wird. Kopenhagen, 1. April. Dr Reichstag wurde auf Befehl des Könige gesclossen, da eine Einigung der beiden Kammern über das Budget nicht zu erreichen war und das laufende Finanzjahr mit dem heutigen Tage abgelaufen ist. Kopenhagen, 2. April. Das provisorische Budget wurde gestern veröffentlicht. Konstantinopel, 1. April. Meldung der „Agence Reuter“: Bulfovics zeigte der Pforte mittelst Note an, daß der Betrieb der ganzen bulgarischen Eisenbahn-Anschlußlinie am 13. Mai beginnen werde. Konstantinopel, 2. April. Ein kaiserliches Irace verleiht Reonidas Baltazzi auf die Dauer von 99 Jahren und für die mitunter effixte Gesellschaft die Konzession zum Betriebe aller der Regierung angehörigen Minen der Türkei. Athen, 2. April. Der russische Botschafter Nelidoff ist mit seiner Familie hier eingetroffen Man glaubt, die Reise habe seinen politischen Umweg. Bukarest, 2. April. Bratianu überreichte seine Demission, selbercheint unwiderruflich zu sein. Man glaubt, First Ghifa, welcher ins Palais berufen wurde, werde mit der Kabinetsbildung betraut werden. Bukarest, 2. April. Orig-Telegr) Meldung Det... Tr. Bee Dratianu, gab fee Memission, weil die Kammer seinen Antrag auf raschere Erledigung des Budgets ablehnte. Die äußere Politik bleibt trog des Ministerwechsels unverändert. Bukarest, 2. April. Der König berief gestern mehrere politische Persönlichkeiten und beauftragte den Fürsten Shifa mit der Kabinetsbildung, welcher heute die Mission ablehnte Rosetti wurde mit der Kabinetsbildung betraut. Nojetti gehört nicht dem Parlamente an. Bufareit, 2. April. Es ist das Gericht verbreitet, daß die Bauern des Dorfes Urzitsheni gegen Die Behörde aufgestanden seien. Ein Truppen-Detachenen ist zur Wiederherstellung der Ordnung abgegangen. Bukaresti, 2. April. (Drig.-Zelegr) Das Parlament hat seine Sitzungen bis zur Bildung des neuen Kabinets vertagt. Carp, der frühere Gesandte in Wien, wurde zum König berufen, was als Symptom für das Zustandekommen des angestrebten Koalitions- Ministeriums mit jungkonservativer Wärbung gedeutet wird. Bukarest, 2. April. Orig. -Telegr) Zwischen den Langkonservativen und den Gemäßigt-Liberalen ist eine Verständtigung betreffs des Kabinets im Zuge, welches die Budgetfrage den Kammern vorlegen und im Ablehnungsfall die Kammern auflösen soll. Belgrad, 1. April. (DOrig.)Telegr.) Der König hat vorgestern Herrn Garafchanin einen längeren Besuch abgestattet; gestern Hatte Garafchanin beim König eine Audienz, Die zwei Stunden währte. Er verlautet, daß 60 Mitglieder der Skupitina zur Opposition übergegangen seien. Belgrad, 1. April. Die Skupftina mählte sämmtliche Ausschüffe mit Allamation. Morgen findet die erste ordentliche Situng statt. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Defonomieund des Milittär-Ausschuffes. Morgen wird die Skupftina in corpore vom König empfangen werden. Belgrad, 2. April. Die Stupftina sprach auf Antrag des Präsidenten duch Erheben von den Lichen ihr Beileid über das Ableben des deutschen Kaisers aus und ermächtigte die Negierung, dies dem Präsidium des deutschen Reichstages zukommen zu lassen. Die Stupftina wurde heute Vormittags vom König in der Hofburg in corpore empfangen. Auf die Ansprache des Präsidenten ermiderte der König in längerer Nede; er Halte streng an der Uebereinkunft fest, welche zwischen ihm und den Führern der radikalen Partei im vorigen Jahre zu Stande kam. Diese Uebereinkunft bilde das eigentliche Programm der Thätigkeit der Stupftina. Im Rahmen dieser Uebereinkrift kann die Stupftina auf das Wohlwollen des Königs reinen und erwartet der König, daß auch die radikale Partei den diesbezüglichen Verpflichtungen strengstens nachkommien werde. Da die Sfupftina fast ausschließlich aus Nachlalen zusammengefestet, ist selbstverständlich ihre Verantwortlichkeit gegen den König und das Vaterland umso größer. In erster Linie ist die finanzielle Frage, welche die Sfupf Sting regeln müsse, doch diesbezüglich verlangt der König, nur das, was bereits duch Miedereinstimmung erzielt wurde. Sodann berührte der König die inneren Bartelverhältnisse und die Haltung der radikalen Breffe gegen das Ausland, und betonte, daß es imnteresse des Landes und der Bartel liege, beruhigend und mäßig vorzugehen und Bravolutionen fi zu enthalten. Anspielend auf gemisse in der legten Zeit beobachtete Vorgänge, werde er mit ganzer Energie jene Strömung bektumpfen, welche außerhalb der Stupftina und der Regierung halten und walten mödlitrte Schließlich stellte der König der Fortschrittspartei das Zeugniß aus, daß obwohl dieselbe von den Radikalen bekämpft wird,man ihr doch nicht die Fähigkeit und den guten Willen absprechen kann, dem Könige und dem Vaterlande zu dienen; auch die liberale Partei verfüge über fähige und erprobte Männer. Der König hofft, daß auch die radikale, als die jüngste Bartei si) regierungsfähig bewähren werde. Stuhlweißenburg, 2. April. (Orig.-Telegr.) Graf Bibor Károlyi hat gestern in seinem Gäurg der SHroffe drc Selbstmord seinem Leben ein Ende gemacht. Graf Károlyi hatte den ganzen Winter auf seiner Georgöer Befigung zugebracht und wal stets melancholisch ; es schmebte ig häufig der Gedanke vor, sein Schloß werde in einem zu gewärtigenden Kriege zu einem Spital umgewandelt werden. Am jüngsten Samstag scheint der Plan zum Selbstmord in dem Grafen zur Reife gediehen zu sein, denn Samstag Abends zog er sie in sein Arbeitszimmer still, um dasselbe nicht mehr zu verlassen. Graf Viktor Károlyi hat als Waffe ein mit 24er Patronen geladenes Lancaster-Gewehr bewußt. Die That scheint am Sonntag früh Morgens begangen worden zu sein, sie wurde jedoch erit am Sonntag Nachmittags bemerkt, nachdem sie der Graf den ganzen Vormittag nit gezeigt hatte. Als man die Thür des gräflichen Arbeitszimmers erbrach, fand man den Grafen vor seinem Lehnstuhl todt auf dem Rüden liegen, mit Klaffen der Schußwunde über dem rechten Auge. BZertrümmerte Schädelfnochen lagen einige Schritte weit auf dem Boden; die Plafonddede war mit Gehirnmasse besprist. Die behandschuhte Linke hielt noch die Waffe; die Kugel hatte sich in einer Höhe von 3 Metern in die Wand eingebohrt. Neben der Reihe stand der treue Hund des Grafen. Der sofort aufgenommene amtliche Befund konstatirte in einer jeden Zweifel ausschließenden Weise den Selbstmord. Auf dem Burgder Kastell und dem hiesigen Komitatshaufe wurde die schwarze Fahre ausgestedt. Heute Morgens trafen die Brüder des Verstorbenen, die Grafen Julius, Tibor und Stefan, ein, welche die nöthigen Vorkehrungen zum Begräbnisse trafen. Heute Nachmittags kam hier Graf Béla Szécgényi und Abends die Hochbetagte Mutter des Verstorbenen, vermwitwete Gräfin Georg Károlyi an. Die Einsegnung wird am Mittwod stattfinden, worauf die Leiche nach der Kaplonyer Familienruft überführt wird. Wie es heißt, J soll Graf Pilor Károlyi an Verfolgungswahn gelitten haben. Die auf Schloß Csurgd seit langer Zeit an der Seite des gräflich Haushaltes stehende Säfn A. Gyürky geb. Charlotte Orczy it im Testament des Grafen Bilor Karolyi mit 330.000 fl. bedacht. Gräfin Oyürkyit sofort nach dem fehredlichen Ereigniß abgereist. Die Gemahlin des Verstorbenen geb. Irma DrczyY erhielt testamentarisch eine Appanage von 20.000 fl. jährlich ; den Nest des Vermögens erben die Drei Töchter des Grafen Bittor Károlyi. (Graf Bittor Karolyi, am 17. Juni 1839 als zweiter Sohn des Grafen Georg Károlyi geboren, war seit 1. August 1863 mit Sema geb. Baronin v. Drczy vermählt. Dieser Ehe sind entstammt: die Komtessen Klara (vermählt mit Robert Grafen Zielenki), Georgine und Margit.) Preßburg, 2. April. Orig -Telegr) Titular- Bischof Stadtpfarrer Karl Heiller it an einem Unterleibeleiden vor einigen Tagen schwer erkrankt. In seinem Zustande ist heute eine besorgnißerregende Verschlimmerung eingetreten. . . Wien, 1. April. (Feiertagsverkehr.) Oesterreichische Kredit-Attien 270.30, Romanzig-Szancs-Stade —.—, Desterreichisch- Ungarische Staatsbahn Aktien —.—, Südbahn-Aftien ——, Unionbant —.—, Ungarische Kreditbant-Attien ——, 1860er Lofe , 1864er Lore ——, Anglo-Austrianbant-Attien —.—, ungarische Gold-Rente 96.75, ungarische Rapier-Rente —.—, Fest Wien, 2. April. (Geiertagsverfehr.) , Oesterreichische Kredit-Aktien269.60,Zwanzig-Francs-Stücke10.03,Oesterr.-Ungar. Staatsbahn-letrej1216.10,Südbahn-Aktien75.50,Unionbank-Aktie11—.—,Ungarische Kreditbank-Aktie11270.25,1860erLose 7.—,1864erLose——-s—,Anglo-Auskrian-Bank-Aktie11104.———, ungarischeGold-Rente96.60,·Karl-Ludwig-Bahn194.—,österreichische Papier-Rente77.80,ungarische Papier-Reime8412,Türkische Tabak- Aktien—.—,Elbethal-Bak11——.—,Oesterreichische Gold-Beute 109.80.Fest. «" New-York,31.9)"iärz.(Orig.-Telegr-)Weizen per Märsting(unverändert),per April8912(unverändert), per Mai891J4(unverändert),per Juni881J4(unverändert), per Juli871J4(unverändert),per August869J4(unverändert), per September 87(unvercindert),per Dezember 901J4 (unverändert),Mais per Mai 611J4H-1J2). Engegnenägkgeitem Tageskalender. —Dienstag,3.April.Katholiken und Protestanten:Richard— Griechen:22.März.—J11den:22.Nisan. Sonnenaufgang:5«Uhr 359 Minuten.-—Untergang:61 Uhr 32 Minuten. Mondesaufgangthr 28 Minuten Nachts.-— Untergang: 10 Uhr 27 Minuten Vormittags. Empfang bei Ministern: Der Minister-Präsident als Finanzminister empfängt von 5 bis 6 Uhr und der Handelsminister von 3 bis 4 Uhr Nachmittags. & Sitzung des Abgeordnetenhauses um 1 Uhr ittags. : Anstellung alter und moderner Gemälde im Künstlerhause täglich von 9 bis 5 Uhr und sodann bei elektrischer Beleuchtung von 6"/2 bis 9 °, Uhr offen. Der Eintrittspreis beträgt am Dienstag und Freitag 1 fl., jeden Sonntag von 3 bis 5 Uhr 20 Kreuzer, an allen sonstigen Tagen und Stunden 50 Kreuzer. Handels Mufense iner Industriehalle im Stadtmäldchen geöffnet Vormittags von 10 bis 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Minn Sonn: und Feiertagen Nachmittags 20hr. Eintrittsgebühr National-Museum : von 9 bis 1 Uhr. Zandes- Bildergalerie im Akademiegebäude D Vormittags von 9 bis 1 Uhr. Zechhnologisches Gewerbeinfenne in Verbindung mit der Landes: Werkzeug: und Zeichhnen: Husstellung, KRerepeiern "Normittags von 9 bis 1 Uhr und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr des Samstag von 9 bis Landes-Lehrmittel-Musenn: im Pädagogium im der Christinenstadt. Täglich mit Ausnahme 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr. Sunftgewerbe-Wufenn: (Anpräffystraße 69) von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags. Hendentie:Bibliothet Nachmittags von 3 bis 7 Uhr. Museumö-Bibliothek Vormittags von 9 bis 1 hr. imiserfitatd-Bibliothek Vormittags von 10 bis 12 Uhr, Nachmittags von 4 bis 8 Uhr. Seentann’d , Café Central“ mit elektrischer Beleuchtung, Ede Universitätsgasse und Franziskanerplak. Panorama international, Andräffgitrake 28, geöffnet von 9 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends. In Elisabeth:-Spital des Vereins vom Mothen Kreuz (Ofen, nacht dem Gidbahnhofe) Schranktenbesuch täglich: I. und II. Abtheilung Vormittags von 9 bis 11 Uhr und Nacmittags von 2 bis 5 Uhr; III. Abtheilung Nachmittags von 2 bis 4 Uhr. Fremde fünnen das Spital täglig von 2 bis 4 Uhr Tag mittags besichtigen. Thiergarten den ganzen Tag über geöffnet. (Die Würde eines E . Truhseß) wurde dem Direktor der Kashauer landwirthschaftlichen Lehranstalt Dr. Eugen Rodiczky verliehen. (Ernennungen) Ladislaus Enyi definitiv zum ordentlichen Professor an der Trencsiner höheren Mädchenschule ; Ernst Langt definitiv zum Zeichnen-Professor an der Budapester Bürgersauslehrer-Präparandie; Franz Berefs definitiv zum Hilfsprofessor an der Sárospata der staatlichen Lehrer-Präparandie ; ie Törjedt zum Rechtspraktikanten am Nagylätner . Bezirksgerichte. . Bizinalbahn. Das Amtsblatt publisirt die Konzessiong- Urkunde für eine von Bobäan-Janosháza nach Gümeg zu führende Vismnalbahn. Die Konzessionäre sind: Mer. Eisner, Stefan Czücs, Emerich Bozay und Bernhard Lazar. LPserdeausfuth Das Soesmeröer Nebenzoller1nt w1 1rde jenen Zoschnitttzrer angeschlossen,drch welche die unbeschränkte Pferdeausfuhr, im Sinne der Ministerial-Verordnung Zahl 38.747 vom 11. Juli 1887, gestattet it. (Baron Seraphin Dreez3y) Aus Deves wird uns die Trauerfunde, daß ss der Grundbesiser Baron Seraphin Dorezy in Th.Görs durch einen Pistolenschuß entleibt habe. Baron Orczy , der erst 32 Jahre zählte, war früher Offizier; Während seiner Dienstzeit stürzte er einmal so unglücklich vom Pferde, daß er sich ihmwer am Kopfe verlegte und seither gehirnleidend war. Dieser Umstand, sowie ein Hartnädiges Magenleiden mochten den Baron, desssen unglückliches Ende in den weitesten Kreisen schmerzliche Sympathie hervorruft, zum Selbstmord getrieben haben. Der verblichene, der vor zwei Jahren eine Baronesse ‘Bizet geheiratet hat, war ein Bruder des Barons Felix und ein Neffe des Barons Bela Dreh. Minister Trefort wid, da seine Nefonvaleszenz erfreuliche Fortschritte macht, bald wieder seine frühere Thätigkeit aufnehmen können. Professor Dr. v. Korini besucht den Patienten nur mehr jeden zweiten, dritten Tag. Der Minister schläft neuerdings gut und ist mit Appetit. Um 9 Uhr Früh empfängt er den Staatssekretär und andere Beamten, mit denen er bis etwa 1 Uhr arbeitet. Auch die Stimmung des Ministers st mieder eine vorzügliche. (B. 5. Weif +) Gasbegräbniß des Fön. Naths B. 3. Weiß hat heute Nachmittags um 3 °, Uhr unter imposanter Betheiligung der hauptstädtischen Kreise stattgefunden. &s waren, wie nicht anders zu erwarten war, die ersten Notabilitäten und Vertreter sämmtlicher Gesellschaftstraffen und aller hervorragenden Korporationen erschienen, um dem hochverdienten Menschenfreunde das fette Geleite zu geben. Bon Seite der Hauptstadt, zu deren eifrigsten Repräsentanten der Verblichene zählte, waren Ober-Bürgermeister Karl Rath, Bürgermeister Kammermayer, Obernotar Mar - Eu 3, der größte Theil der städtischen Beamten und fast sämmtliche Stadtrepräsentanten erschienen. Des Weiteren befanden sich unter den Trauergästen : Stan Roloman v. Ti Ba als Präsidentin des Landes« Kinderbewahr-Vereins, Gräfin Julius Andraffy als Präsidentin des „Rlotilde”-Rettungshaus-Vereins, ferner Graf Andrasfy, Handelsministr Graf Bal Szégényi, die Generale Ghyczy und Hollán Plabkommandant GM. Gabriányi, die Magnatenhaus-Mitglieder Paul Hun«falvy, Dr. Hirschler und Paul Lauczenbacher, der Reichstags-Abgeordnete Mori; Wahrmann als Präsident der Pefter Lloyd-Gefellfchaft, dev Bräfident der Handelsfammer Baron Mar Fall sr. KRohmeiften Paul Riralyi, Petr Busbadh, Daniel Yrányi, gipthbay, Am VBadnay, Minifterinlvrath Sofef Ribary, der Vizepräfident der Fon. Tafel Kofef Särfá ny, Gerihtähofs-Präfident B o gi fi, Seftionsrath Mäday, der Wräfident der Budapefter Kommerzialbanl Ludwig R6fa, der Direktor der Budapester Handels-Akademie Ghyczy und korporativ das leitende Komite, die Professoren und Zöglinge der Anstalt, Deputationen des hauptstädtischen Vereins, der Pester Buchbrucerei-Aktiengesellschaft, die Mitglieder der Redaktion des „Reiter Lloyd“, Deputationen des Ferienkolonie-Vereins und anderer Korporationen xc. Die Einsegnung der Leiche wurde vom Innerstädter Abt Pfarrer Romeiser mit glänzender Assistenz vollzogen. Auf dem Sarge befanden sich nur wenige Kränze, weil der Verblichene, wie bekannt, testamentarisch den Wunsch ausgesprochen, daß die Kosten solcher Blumenspenden lieber dem Klotilde-Rettungshause zugeführt werden mögen. Nach erfolgter Einsegnung wurde der Sarg auf den vierspännigen Leichenwagen gehoben, worauf sich der große Zug gegen den Keveperer Friedhof in Bewegung feste. Den Zug eröffneten Die Böglinge des „Elisabethinums” und des „Rlotilde”-Rettungshauses. Am offenen Grabe segnete der Pfarrer die Leiche noch einmal ein und sprach ein Gebet für das Seelenheil de8 D Verblichenen. Sodann wurde der Sarg ins Grab gesenkt, und Verwandte und Freunde des Dahingeschiedenen, welche ihm das feste Geleite gegeben hatten, beeilten sich, noch eine Handvoll Erde auf die zur ewigen Ruhe beigefeßten indischen Meberreste des trefflichen Mannes zu werfen. Der Klotild-Rettungshaus-Verein hat folgende Parte ausgegeben : Der unter dem Protektorate ihrer Hoheit der Frau Erzherzogin Klotilde stehende „Hauptstädtische Rettungshaus-Verein“ meldet tiefbewegt das Ableben eines seiner Gründer, eines unermüdlichen Leiters und materiellen Förderers des Vereins seit dessen Bestande, d. h. zwölf Jahre hindurch, des hochnwohlgebornen Herrn Bernhard Franz Weiß, fün. Nath, Ritter mehrerer Hoher Orden u. 1. mw. 1. |. w., Präsident des „Hauptstädtischen Alotilde-Rettungshaus- Vereins“, welcher am 31. März 1. 3, um 54. Uhr Morgens im 88. Jahre seines an bürgerlichen Tugenden und auf dem Gebiete der Wohlthätigkeit erworbenen unvergänglichen Verdiensten reichen Lebens verblichen ist. — Budapest,‘ 31. März 1888. Gräfin Sulias Andrassy, Präsidentin. Frau Sanaz Jalics, V Vizepräsidentin. Koloman Rostaházy, Vizepräsident. Dr. Béla Küffer, Sekretär. Die Budapester Handel3-Akademie hat folgende Trauer-Anzeige ausgegeben : Das leitende Komite der Budapester Handel3-Akademie meldet mit tiefem Schmerze das Ableben seines hochverehrten Präsidenten, des hochwohlgeborenen Herrn Bernhard Franz Weiß, Zünigl, Rath, Ritter 005 Ordens der Eisernen Krone und des Franz-Sosef- Ordens u. |. w., welcher am 31. März, 5 Uhr Morgens, nach einer unnermüdlichen, gemeinnüüigen Thätigkeit im 88. Jahre seines Lebens und im 27. Jahre seiner Amtsführung als Präsident Dieses leitenden Komites verblichen ist. Segen und Friede seiner Arche! Dem festwilligen Wunsche des Verstorbenen entsprechend, haben Herr Moriz Heim und Frau den Betrag für einen Kranz, dem „Klotilde”-Rettungshaufe gespendet. Die Diäität des Deutschen Kaisers. Die nachstehenden Details dürften angesichts der vielen Gerüchte, die über die Lebensweise des Kaisers Friedrich sich im Umlaufen 10, önteresse sein. Der Deutsche Kaiser trifft des Morgens gegen halb 8 Uhr, bald nachdem er aufgestanden ist, eine Taffe Chocolade, und zwar die sogenannte Fleish-Pepton-Chocolade, welche ihm von Broz Jeffer Leyden ganz besonders empfohlen wurde. Um halb 10 Uhr nimmt der Kaiser sein Frühstich ; dasselbe besteht zumeist aus einer Platte File oder Geflügel, häufig auch Kaviar, den der Kaiser sehr gern nimmt. Um 1 Uhr Mittags besteht die Mahlzeit aus Suppe, Sich und Fleisch und einem süßen Gericht, dem der Kaiser tüchtig zuspricht, da er lettere Speisen sehr liebt. Abends um 8 Uhr wieder leb oder Geflügel. Der Kaiser reift nur sehr wenig Wein, dagegen mehrere Male des Tages ein Glas Milch mit etwas Whiskey gemischt, ein Getränk, welches dem Kaiser feder zu munden und vortrefflich zu bekommen scheint. (Sensationelle Selbstmorde in der Provinz.)Vor dem Selbstmorde des Bajaer Arztes Dr Paul Ivanovits,Honorar-Oberphysikus des Bacser Komitats, welcher am jüngsten Samstag 111n5 Uhr Nachmittags erfolgte,haben wir bereits Mittheistung gemacht. Dr.·qu1iovits war ein überaus einflußreicher Mann in Vaja. Längere.Zerthmd11rch·wa»rer der renommirteste Arzt des Komitats anderex«war»bar1ei)einansehnliches Vermögen.Dr.Ivanovits arbeitete lange Zeit darauf,daß seine Partei die Herrschaft in der Stadt , einem Jahrzehnt, im Jahre 1878, triumpiirte er endlich. Der Kandidat seiner T Partei (der Regierungspartei), Gabriel Latinovics, wurde ‚gegenüber dem Kandidater der Opposition zum Abgeordneten gewählt. Für seine vielseitige öffentliche Thätigkeit wurde Dr. Jvanovits in den ungarischen Noelsstand erhoben. Dr.vanopits war ein vielseitig gebildeter Mann von großer Beredsamkeit, ein [darf dentender, logischer Kopf, und auch seine Widersacher mußten jene glänzenden, amdachtungsmerthen Gigenschaften anerkennen. Geradezur unbegreiflich erscheint es, was den reichbegüterten, mit seiner Familie in schönster Harmonie lebenden Mann, der sie der allgemeinen Achtung erfreute, in den Tod trieb. An wahrsceinlich gilt das Motiv, daß Dr. Franovits seines schweren chronischen Magenübels, welches man für unheilbar hielt, überdrüssig geworden war und sich aus Verzweiflung darüber eine Kugel in den Kopf jagte. Noch vor Kurzem konsultirte er in der Hauptstadt mehrere Uniersitäts-Professoren über seinen Zustand, und die Neuerungen derselben schienen eine Bestätigung seiner eigenen Diagnosfe zu enthalten. Sein Sohn Dr. Ivan Ivanovits ist Notariats-Substitut, sein Schwiegersohn, Eduard Dreher, Bürgermeister von Baja. In Arad hat sich der Ingenieur Stefan Tarjanyi, Beamter der Betriebsleitung der königlich ungarischen Staatsbahnen ertroffen. Der fatm 28jährige Mann war ein Sohn des holz geachteten Arader Aovoraten Wilhelm Tarjanyi; er lebte in angenehmster gesellschaftlicher Stellung, in günstigen materiellen Verhältnissen und hatte wegen seines biederen Charakters viele Freunde, so daß die That für alle Welt ein Mäthiel ist. (Ernst Bascal.) Eine der leitenden Persönlichkeiten der bonapartistischen Partei, Ernst Bazcal, einstiger Unter-Staatssekretär unter der Präsidentschaft des Marschals Mac Mahon hat sich — wie aus Paris gemeldet wird — am 29. v. M. mittelst eines Nevolverlauffes entleibt. Pascal, ein sechzigjähriger Mann, dessen Familie auf einer Belisung im Gironde-Departement wohnt, stand in intimen Beziehungen zur Marquise de C., in deren Palais er auch seine lechte Nacht verbrachte. Um 7 Uhr Morgens in seine Gareonwohnung heimgekührt, ließ er sich das grübítnd , und als sein Diener Mittags in sein Zimmer trat, war Pascal bereits todt. Die Polizei ließ mit Rücsicht darauf, das Pascal einst wichtige Staatsfunktionen bekleidete, alle seine Papiere versiegeln und der Polizei-Kommissär ließ die Proteste mehrerer Freunde, die herbeigeeilt waren, unberücksichtigt. In einem der zurückgelasfenen Schreiben erklärt Bascal, er sterbe in seiner Verzweiflung darüber, „daß er seit 15 Jahren troß aller Anstrengungen wie seine Intelligenz und Energie nicht die gehörige Verwendung finden konnte." In einem andern Briefe schreibt Pascal : „Ss bin verhindert, für meine Kinder das zu thun, was ich thun sollte, es it mir unmöglich, mein Vermögen mir wieder zu verschaffen. 34 bin zuimiet.“ Pascal, der Sohn eines Präfekten König Louis Philipp’3, trat nach glänzenden Studien in Toulouse im Jahre 1867 an die Soige eines dortigen oppositionellen Sominars, warb nach dem 1870/71er Kriege Bräfelt und zeichnete sich besonders bei der Unterbrüdung der Kommune-Bestrebungen in Lyon aus. Am 9. April 1873 zum Unter-Staatssekretär ernannt, wandte er si den Monarchisten zu, sein famoses Zirkular an die Präfekten, welches, sie anwies, die republikanische Provinzpresse für finanzielle Mittel zu befehren, ward von Gambetta auf die Tribüne gebracht. Der Minister desanouirte seinen übereifrigen Staatssekretär,welcher als Bräfett nach Bordeaux geschickt wurde. Wegen allzu offener bonapartistischer Antiquitäten-Rabint Bormittags erlange, und nach Lulius serne Baron Bela befinden, non i ; = ke un