Pester Lloyd, April 1917 (Jahrgang 64, nr. 101-111)
1917-04-17 / nr. 101
- W III-ra- smsuwwqomk B.Udgjs«k.Mlj.0-50K.·W’ VO’Z"UUAb-osthismu.s)Mdjsic, LZTUOWDL WI« EIN «p.ligskzustsllsvshsllus: M.dechl.csx,vionexj.lslk,jsdithWIscottlululsack undooslaktvlelu Zins-Movascmsj.4211,hsbj.21k, viertelj. 10,50, monati.3.60 K. Bloss Abendblatt: Ganzj. 90 K, halbj. 15 K, vi. je 7.50, monatL 2.60 K. Morgen-n.Abendblatt: Ganzj. 56 K,halbi. 28 K, viertelj. 14 K, monatlich.5.— K. Mit separater Postversendung des Abendblattes viertelj. 2 K'mehr. Für Wien auch durch’Herm. Goldschmidt. Für das Ausland mit direkter Kreuzbandsendung vierteljährig: Für: Deutschland 920 E, für alle übrigen Staaten?4K. Abonnements auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern entgegengenommen, PESTER LLOYD MORGENBLATT Inseratenaufnahme: In Budapest, in der Administration des Pester Lloyd und in den Annoncam- Bureaus : J. Blockner, B. Eckstein, Győri & Nagy, Jaurus , Co., Geb. Leopard, Ant. Mezel, Rudolf Mosse, Jul’ Tenzer, Ludwig Hegyi, Jos. Schwarz. Generalvertretung Pester Lloyd für Oesterreich und das gesamte Ausland: M. Dukos Nachfolger A.-G. Wien, Wollzeile 16. — Auch alle anderen renommierten Inseratenbureaus in Oesterreich wie im Auslande übernehmen Ankündigungen für den Pester Lloyd. Einzeln: Morgenblatt in Budapest und in der Provinz 14 Heller, Abendblatt in Budapest 8 Heller, in der Provinz 10 Heller, Redaktion und Administration : V., Maria Valsrautera 12. — Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. — Unfrankierte Briefe werden nicht angenommen, 64. Iehrgang. Ludapest, Dienste a, 17. April 1917 Yr.101« | nn Bw — zw . . Assene « . Der Frieden brandet seine Zeit. Aus Wien wir teles geaphiert: w, Surfen und . g. » «·«""edenssch;lußsohne-«Ann Fugung ist»dieswirkli«. und u ‚engeren : Freunde. im e "in allges "politif ‚Entiöliegung des Kongresses stellt die Uebereinstimmung im ein Programm der AM und Erklärung hervorhoben. Die Uebereinstimmung im Prinzip ist freilich noch nicht gleichbedeutend mit einer gesicherten und praktisch wirksamen Webereinstimmung, und der Kongreß, der in seiner Entfliegung auch nur sagt, daß die Regierung den eingegangenen Vertrag bisher erfüllt hat, befindet im übrigen unverhohlen ‚‚ sein Mißtrauen, ob die Regierung auch weiterhin bei der Stange bleiben werde, und geht so weit, die Möglichkeit, dass das Kabinett einen Beruuch zur Preisgabe des vereinbarten Programms unternehmen könnte, ausdrücklic zuzugeben. Andererseits hat, wie aus einer früheren, von Telegraphenagentur verbreiteten Darstellung über den Verlauf der Kongreßberatungen hervorder Petersbur ging, die Mehrheit'der Versammlung einen "Antrag der radikalen Sozialdemokraten, der nir nur den Verzicht auf die Annexion und Entschädigung, sondern auch einen baldigen Friedenzschlag verlangte, niedergestimmt ‚und die Redner, die sich mit der Begründung, das Neußland mit Ehren aus dem Ringen hervorgehen müsse, für ‚die Fortlegung des Kriege aussprachen, mit Zustimmung oder gar, wie Die genannte Agentur in ihrer vermutlich tendenziös stark übertreibenden Meldung glauben machen will, mit Begeisterung angehört. Die Sachhlage ist demnach Kar: der Arbeiter- und Soldatenausschuß Hat ‚der aus der Duma hervorgegangenen Negierung unter der Bedingung, daß sie ein die Anbahnung eines ehren»vollen’ Friedens ermöglichendes Programm ausarbeite, die Macht übertragen, hält er aber gleicher Regierung ‚nit für opportun, den Friedensschluß zu übereilen. Ob Minen um diese Haltung nur mit Rücksicht auf die von dem alten Staßland abgeschlossenen Bündniverträge und die Staatsmänner von London und "in der $o . »Pqnsna-uxxd"s·nach-(zjxxsöinsmE-Ståndpn1ckte«sheritbors stehen zu können, einnimmt, oder ob er diese Konzession macht, um den dur Mitjufor geführten zeiten Flügel des Kabinett, der ohnehin nur widerwillig dem Sriegsprogramm der Kongreßmehrheit’ sich gefügt haben wird, vor den Augen’ des Aeufersten zu treiben, und ‘die Einigkeit der öffentlichen Gewalten : -."—1Iicht".sz"sm » ... .."1«1. «—Mistsps-EVMIMÆWZDMZH« bieten Vorgängen zu ziehen Haben. Sie kann mogiierweile nur Darin bestehen, Daß wir keine allzu rasche Enttotdíútna der Friedenspolitik eriwarten dürfen und uns mit’ Geduld wahnen müssen. " Machen mir uns dad Klar, 1 1048 in’ der fetten Zeit geschehen ist! Das Friedensangebot der Mittelmächte vom Dezember 1916 stellte unsere Bereitwilligkeit zur Gewährung eines ehrenvollen und schonenden Friedens fest und forderte zum Eingehen in Friedenüberhandlungen "auf. Die Befundung unserer friedensderha friedfertigen Gesinnung wurde von der ganzen Entente, auch von Rußland, mit der Kundgebung der gerade ent gegengejebten Gesinnung, mit einem Programm "des Hafses und der Vernichtung " erlwidert, und der Fonfrete derbrethassenstellung brachte,hat«in einem mehr oder minder hohen Grade der Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit die Gesinnungen der dur die Revolution hervorbrachten Regierung geändert, und die heutigen Radaber beründen, „im Prinzip“ die gleichen Gedanken über Art und Inhalt des fünfzigen Friedens wie unsere Staatsmänner, aber haben sie bisher sein Wort vernehmen Lassen, und auch der Arbeiter und Soldatenkongreß hat, soweit aus einer amtlichh mitgeteilten Entschliegung Folgerungen erlaubt sind, auf sie einen färferen Drud nach dieser Richtung geübt. Von der friedsicheren Gesinnung bis zur Friedenstat, bis zur Annahme des S Konferenzporschlages ist immerhin nur ein Weg zurückzulegen, und dieser Weg kann unter Umständen sich recht weit "Einziehen, und es fünnen Monate vergehen, ehe er beschritten und zu Ende gegangen wird. Die rusische Revolution, durch die gedanken zweifellos gefördert wurde, war der eine‘ Ar ‘friedend« große ‚Ueberraschung für die Welt. Man wird er aber kaum erst du jagen ,brauchen, daß ein vernünftiger Politiker nunmehr nir mit einer weiteren und ununterbrochenen Folge ‚angenehmes. Überrasctungen rechnen wird. Seiner ersten, nach Ausbruch der ruffiten Revolution abgegessenen Erklärung hat es Graf Gzernin deutlich gemacht, daß ‚er die Möglichkeit einer Verständigung mit der gesamten Entente nicht aus dem Auge verlieren und seine Bolitifn nicht geradewegs auf die Möglichkeit eines russischen Sonderfriedens festlegen will. (3 sollte in der Tat nicht ‚aus deim Auge verloren werden, bag wir, um zu dem mir sichen S Frieden ‚zu gelangen, mit der ganzen, gegen und stehenden Koalition und auseinanderzujehen haben mer ben und der Einfluß, den die Westmächte und auch der für eben zu ihnen gefrogene amerikanische Kampfgenosse im Retersburg noch ausüben, sollte nicht wegen einiger oft mutiger Redensarten rustischer Radikalen gegen die englische Kriegs- und Paßpolitis unterschlagt werden. Wer ‚aber, 1008 gewiß nicht ausgeschlossen it, der Friede davon ‚abhängen ‘würde, daß sich zuvor das neue Rußland mit seinen alten Verbündeten über eine Revision der noch vom Zarismus genehmigten Kriegsziele einsäte, so it ez Be, Hat, bag foldene Zeit SARce er .. ..Ug-UU,IIM»it gegen derer im li) erfreulichen Einheimung am Nabe, demotratte der Diittelmüdkeit der Ladab die Gottal ernofetige zu sein seint, eine nägliche Aufklärungsarbeit zu verrichten. Die auf die Stimmmungen und Meinungen gewwisser im Petersburg heute einflußreicher Streife eine der Friedenspolitik forder« sie Wirkung üben kann. Aber von der Erwartung, daß schon in absehbarer Zeit Vertreter der kriegführenden Staaten, ja auch nur der Dittelmäde und ihres zuffischen Machbars zusammentreten werden, sollte sich, wer Ente täuschungen vermeiden will, besser fernhalten, und Gerüchte, die schon vom Waffenstillstand und eingeleitetem Verhandlungen zu melden missen, werden ruhig denfende ai von vornherein als unsinnig erkennen und zurüd« ein. ir · | € ( ús bök tése er Mae Zi u ak AL HESS Bon Friedensverhandlungen s 0° Fenilleton. „Rosmersholm.“ ’Vonsseryh·ardslleknder.« EN "(63 ist fiderli noch nicht an der Zeit, Die Schiennen Dichtung all ziehen, die gerade der N Periode durclebt, da nahe und noch nit so weit entfernt ist, um alles Vergängliche von ihr abziehen zu können. Die Reiteren bef beden ihn im gegenwärtigen Moment, etwa wie Bergrüden die Bergriesen, denen Deutschland zu seinem Preis einhallte, sein Drama‘ „Rosmersholm” aufgeführt wurde, wenigstens dieses eine Drama, unbe fühmert um vergangene ‘und zukünftige Beurteilungen, vom Standpunkte der Gegenwart aus zu prüfen. Er ist unter den fremdartigen Dramen des Dichters der fremdartigeren. Nordildes dag Lebensanidiauung, ganze ihre uns nit mehr genug , niedere jie unmittelbar vor gelagert sind. Aber noch hallt und der Lärm im Ohr, der in den lebten Jahrzehnten seines Lebens besonders in Da wir aber nicht verpflichtet, auch schwerlich imstande sind, mit dem Kopf der Nachfahren zu denken, so ist es keine schlechte Gelegenheit, da einunddreißig Jahre nach seinem Entstehen im hiesigen Nationaltheater, in sehr guter Uebersehung und vorzüglicher Darstellung, Licht, nordische Stimmung, in die wir uns nicht so leicht einleben können, nordische, nordijdje Probleme rüden 68 weit von uns ab. Sarcey schrieb einmal, als Antoine ein ihrenssches Drama, vielleicht gerdde „Rosmershohn”, aufführte, daß es schwarz sei wie Tinte, und er umarmnte in seinem Bericht die Schauspielerin, die erklärt hatte, sie hätte nicht recht verstanden. In Frankreich liegen Die Sachsen noch heute so wie damals, vieleicht mit dem einen Unterschied, daß man die 3bsensden Dramen dort überhaupt nit mehr aufführt. In Dentjeland und , auch ander Livo hat sich die IBferjdiestungsweife Bahn gebrochen und Verständnis errungen. Widerstände, müssen aber noch immer überwunden werden, mag der Bühnen- E ; . e bis & & 8 der Adelamenih ist das deal, das iirgendwo dur die dunkle, Molfenwand durchgimmern will. Man’ erzählt si, dag die Seelen der Verstorbenen in Gestalt eines schaurig einherjagenden zurückehren, um ein Roffes neues Opfer mit sich zuen Die Leute Haben ein‘ prübelndes Gewissen, das si in Untiefen der Seele verstert und ihnen den Lebensmut raubt. Auf A Rosmers« Holm hat sich vor einigen Dronaten die Frau des Pastors Rosıner in den Mühlbach gestürzt, in geistiger Ummachtung, wie man jagte, worüber aber die Leute allerlei munteln. Das alles ist grau’ in ‚Grau, aber ein trübes Grau, in dem alle Sarben erlernen. Dan hat den Eindruck einer ganz anderen Welt, als in der wir zu atmen gewohnt sind, die Stonferdativen rüsten zu einem scharfen Feldzug gegen den Forttritt. Rektor Kroll it fanatisch konservativ und er mils" seinen Schwager "beswegen, unter Dieter Sahne aktiv ,teilzunehmen an dem Kampf.. Über Rosmer ist nicht für solche politische Kämpfe. Ihm jómebt ein Höhere: Auch die Angelegenheiten dieser Menschen und diese selber lassen uns den Bli in eine Welt tum, die bon Der unfrigen »sehr verschieden ist. Pastor Rosmer kauft auf Rosmersholm in Gesellshaft eines Bräuleins Rebeffa West, das Ion zu Lebzeiten der Frau des Pastors im Hause war und fest das Haus leitet. Glei in der ersten Szene des Werkes erscheint Rektor Kroll, der Bruder der verstorbenen Frau Rosmer, zu Besuch. Man ist sehr erfreut über den Bejum, er war seit vielen Monaten nicht dagewesen. Aus dem Gespräch, das sich nun entspinnt, entwirft sid" rajd ein Bild der politischen und sozialen Verhältnisse der Zeit. Große Gärung herrsát im Lande; bei den letten Wahlen haben die Radikalen gesiegt und jenen Höheren Kampf zu kämpfen. Dieseshalben hat man „Rosmersholm” unter die sogtalen Werke Shjens eingereiht und diese politische Atmnosphäre ist in dem Stüde nicht unmesentlich. Aber die Seele des Werkes ist andersiwo. Dieser politisce und soziale Hintergrund mutet uns heute Heinli und verchmommen an. Was sich in einer Heinen Qamdstadt abspielt in diesen weltbeiwegenden Jagen, ähnelt eher einer Rarifatır an der großen Wirklichkeit. Schon vor dem Weltkrieg standen Die religiösen und politischen Fragen ganz anders, und der Krieg hat alle diese Verhältnisse bis zur Unkenntlichkeit verschoben.. Das mit dem Adelsmenschen,der ja immerhin den weiten an Niebshes Uebermenschen erinnern mag, ist ein fremder Weltton ® in diesem Haus« fonzert. Man kann nicht, wenn von Radilal und Sonfer« hatte die Nede ist, mit dem Adelsmenschen kommen. Das ist eine andere Projektionsfläche. Für Nachtal oder Konservativ kann man agitieren, rastionen bilden, Volfsversammliungen abhalten und zur Stimmurne eilen, der Adelémensch ist aus einer anderen Welt. Den Adeldemenden braucht Shien zu seinem Werk, der politische Hintergrund ‚aber betretft, daß bien eben sein Volizifer mar, es auch nicht nötig hatte. Man verrennt das Merk, wenn man darauf Nachdruch legt. In Wirklichkeit han belt er sich um ein seelisches, ein Liebes- und Geiissens« problem. H · «" : « Kroll rächt sich hir diesnäckweisung«Mit docht seinen Fanatismus vielfach verfeinertem Spürsinn bringt .er,VerborgeræS an den Tag.Nicht in Wahnsratt hat sich. Am·.Rosmu in dasMühWach«gestürzt.Diese Fran hat«sich fü:«,ihrerc Mann geopfert.Siewarzxerinders losigkeitspcht«Wwar überzeugt,daß dixMaM eines sie . jegt új & ® § |