Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. augusztus (65. évfolyam, 177-203. szám)

1918-08-01 / 177. szám

Trotz führen meine Unterseeboote zähe und deS Erfolges aewiß den Angriff gegen die dem Feinde über See zu­strömende Kampf- und Lebenskraft. Stets zum Schlage bereit, bahnen in unermüdlicher Arbeit die Hochseestreit­­kräste den Unterseebooten den Weg ins offene Meer und üchern ihnen im Verein mit den Verteidigem der Küste vie Quellen ihrer Kraft. Fem von der Heimat hält eine kleine, heldenmütige Schar, unsere Schutztruppe, erdrückender Ueberniacht tapfer stand. In Ehrfurcht gedenken wir aller derer, die ihr Leben für das Vaterland Hingaben. Durchdrungen von der Sorge für die Brüder im Felde, stellt die Bevölkerung daheim ihre ganze Kraft in entsagungsvoller Hingabe in den Dienst unserer großen Sache. Wir müssen und wir werden weiter­­kämpfen, bis der Vernichtungswille des Feindes gebrochen ist. Wir werden dafür jede- Opfer bringen und jede Kraftanstrengung vollführen. In diesem Geiste sind .Heer und Heimat unzertrennlich ver­­knüpft. Ihr einmütiges Zusammenstehen, ihr unbeug­samer Wille wird den Sieg im Kampfe sür Deutschlands Recht und Deutschlands Freiheit bringen. Das walte Gott! WilhelmI.IL. Die Ermordung des General­­feldmorfchalls v. Grchtzor». Die Tat — eiy Werk d«r SozialrevolutionSre. Berlin. 81. Iá (Wolff.) Gen,:ralfeldmarschall v. Eichhorn ist gestern 10 Uhr abeuds ruhig entschlafen. Zu seinen schwe­ren Verletzungen an der linken Körperhälfte waren gegen Abend Herzkrämpfe gekommen. Die zur Stäüung der Herztätigkeit angewandten Mittel vermochten nur vorübergehend Erleichterung zu schaffen. Der persönliche Adjutant des FKdmarschalÍL Hauptmann v. Dreßler ist kurze Zeit vorher i.nfolge feines großen Blutverlustes verschieden. Die lllntrrsuchung hat bisher folgendes er­geben:Der Attentäter nennt sich Boris DonSkij. Er ist 23 Jahre alt und Vertrauensmann derlinken sazialrevolutionâren Partei in Moskau. Er will erst vor einigen Tagen von dort nach Kiew gekom­men sein, nachdem er vom Zentralkomitee sei­­ver Partei den Auftrag erhalten hatte, den Generalfeldmarschall zu töten. Zu diesem Zwecke sei er mit einer runden Bombe, einem Revolver und Geld ausgestattet worden. Der Eindruck in den Wiener diplomatischen Kreisen. — Telegramm unseres Korrespondenten. — Wien. 31. Juli. Die Ermordung des Generalfeldmarschalls Hermann v. Eichhorn hat in hiesigen diplomatischen Kreisen, wo man seinen hervorragenden Fähigkeiten höchste Anerkennung zollte, aufs schmerzlichst.e berührt. Mag auch der russische Terror, der mit solcher Treffsicherheit nun in kurzer Zeit schon sein zweites hervorragendes deutsches Opfer dem Tode zugeführt hat, einen unheimlichen Eindruck machen, die Er­mordung des Generalfeldmarschalls v. Eichhornwird eben so wenigwie die des Grafen Mirbach die Beziehungen zwi­schen Deutschland und der Sowietregie­­rung oder zwischen Deutschland und der Ukraina beeinträchtigen. In delitschen Regieriingskrcrsen ist man sich voll­­tändig klar darüber, daß für diese Schandtaten die rus - lschen Sozialrevolutionäre verantwortlich ind. Moralisch mitverantwortlich aber ist auch die Év­ente, die aus ihren Sympathien für die russischen Sozialrevolutionäre kein Hehl macht, dies offen ein­bekennt, und sich der Resultate ihrer Schandtaten schamlos erfreut. Mit gerichtsinäßigem Beweismaterial kann die Mitschuld der Entente nicht nachgewiesen werden, aber es unterliegt keinem Zweifel, daß die Westalliierten, die den Frieden von Brest-LitowLk umstoßen und Rußland und die Ukraina wieder in den Krieg hineinziehen möchten, von solchen Mordanschlägen eine Störung in dem Verhältnis zwischen Deutschland einerseits und Rußland und der Ukraina andererseits erhoffen. Die Wiederauffrischung der Ostfront ist dos heißersehnte Ziel der Ententestaatsmän­­ner, und zu diesem Zweck werden jetzt von zwei Seiten, von Norden und von Ostasien, her große Vorstöße gegen Rußland unternommen. Aber auch von innen her sollen die Autorität und die Stellung der Sowjetregil^rung untergraben und die Beziehungen Rußlands und der Ukraina zu Deutschland getrübt werden. Der Plan ist zu durchsichtig, als daß er in Wien sowohl wie in Berlin nicht sofort durchschaut werden sollte, und die Maßnahmen, die die Ermordung des Oberkommandierenden der deut­schen Truppen und seines Adjutanten, des Hauptmanns v. Dreßler, in der Ukraina nötig machen, werden in aller Ruhe und Kaltblütigkeit, sowie im Einvernehmen mit den Regierungen in Rußland und der Ukraina getroffen werden. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung über die Mordtat. Berlin, 81. Iá Die Norddeutsche AllgemeineZeitung schreibt: Die Frage nach dem politischenGrunde des Mordes stellt und beantwortet sich in gleicher Weise, wie bei dem Attentat, dem vor kurzem Graf Mirbach zum Opfer gefallen ist. Der verhaftete Atten­­räter bekennt sich als Gesandten einer Moskauer Organi­sation, deren HintermännerundTeilnehmer unzweifelhaftdieselben sind, die den brutschen Gesandten zum Tode verurteilt hatten. Es sind die von der Entente aufgehetzten und für ihre Zwecke benutzten linken Sozialrevolu­tionäre. die in dem fanatischen Glauben leben, sie könnten durch Akte des Terrorismus den Gang der Ent- 4» Wicklung im Osten aufhalten, den Brester Frieden unge­­schehen machen und Rußland so wiederherstellen, wie es in den Krieg gegangen ist. Daß dies ein Irrtum ist, wird die Zukunft lehren. Es rst den Fanatikem und ihren ver­brecherischen Anstiftern zwar gelungen, zwei um die deutsche Sache verdiente Männer an hoher verantwortlicher Stelle zu beseitigen, aber die deutsche Sache selbst trafen sie damit nicht. Die Erfahrung, die die beiden Mordtaten für die deutsche Politik bedeuten, wird im Gegenteil dazu beitragen, daßderOstenmitnoch stärkerer Wachsamkeit beobachtet, noch vorsichtiger angefaßt werden wird. Vor­teile für ihre Länder werden die Täter auf dem eingeschlagenen Blutwege ni.cht erzielen können. l§s war und bleibt Deutschlands Bestreben, dazu mitzuwirken, daß in dem Gebiete des ehe­maligen Zarenreiches möglichst bald wieder Ruhe und I Ordnung hergestellt und die ftiedlichen VerhLltniße er­­öffnet werden können. Verschwörung, Mord und Gewalt­taten sind nicht das geeignete Mittel dazu. Das rus - stscheLand also ist eS, gegen das sich in einem weiteren Sinne die Verbrechen dieserseinerirregeleitetenVolksgenos­­sen richten. __________ Der derrlfche Abendbericht. Das Ung. T«l.-Korr.-Bursau meldet «m» Berlin am 31. Juli abendS: An der Kampfftont herrschte tagSüLer Ruhe. Getteralstabsmel^ttttge». j — Au» dem Abendblatt wiederholt. Amtlicher Bericht unseres GeneralstabeS. Magyar Tudösitö meldet: AmtlicherBe richt. AuS» gegeben am 81. Auli, eingetroffen um 13 Uhr bv Minutrn. Jttllienischer KriegSschaupliltz. Im Gebiete Sasso Rosso brachte unS ein erfolgreiches Sturmtruppunterneh­men 25 lSefangene ein. An der ganzen venezianifchen Front sehr lebhafte Fliegertätigkeit. Albanien. Unserem andauernden Druck nachgebend, räumt« der Feind heute früh an mehreren Stellen seine vordersten Linien. Der Chef des Gemeralstabe». Meldung der Obersten deutschen Heeresleitung. Das Ung. Tel.-Korr.-Bureau meldet «rS Berlin: GroßesHauptquartier, 31. Juli. Westlicher Arieasschauplatz. Heeresgruppe Kron­prinz Rupprecht: In, Flandern sehr rege Erkim­­dungStatigkeit. Bei einem erneuten feindlichen Borstoß gegen Merris blieb der Ort in Feindes­hand. NördlichvonAlbertundsüdlichderSomme am frühen Morgen starke Feuerkämpfe. Der Tag verlief ruhig. .Heeresgruppe deutscher Kronprinz: Auf dem Haupnampfselde des29. zwischenHartennes und westlich von Fère-en-Tardenois blieb gestern die feindliche Artillerie nach ihrer Niederlage am Ä. Juli untätig. Bor Saponay wurde ein heftiger Teilsn­­griff des Feindes abgeschlagen. Zwischen Fère.en-TardenoiS und dem Meunièreswalde stürmten die Franzosen und Amerikaner gegen Mittag erneutrntieferGlie­­d e r u n g an. JhreAngriffesind blutiggescheitert. Buch im Walde selbst brach ein sechsmal wiederholter Ansturm des Feinde» zusam- IN e n. ! Unsere Infanterie stieß dem geschlagenen Feind vielfach nai^ und setztesich imVorgelände ihrerLinien ! Oestlich von Ière-en-Tardenoi» er­neuerte der Gegl'er am Abend und wäl)rcnd der Nacht ohne Erfolg seine verlu st reichen Angriffe. Ebenso scheiterten feindliche Teilan­griffe bei Roinigny. , Wir machten inden KämpfenderletztenTage mehr als 4000 Gefangene. Damit steigt die Zahl der seit 15. Juli gemachten Gesangenen aufmehralsL4.000. ! Gestern schossen wir !m Luftkampf 19 feindliche Flugzeuge i ab. Leutnant Lowcnhardt errang seinen 47. und 48., Leutnant Boll« seinen 27. Lustsi g. j Der erste Generalguartiermeister s Ludendorff. munikationen deS aufgegebenen Gebietes um vierund­zwanzig Stunden länger Zeit zur Vorbereitung hatten. Wenn es den Alliierten möglich gewesen wäre, den gegen die Mitte der neuen Stellungen geführten Angriff im Verein mit jenen an den beiden Flügeln geführten schon > am 29. zu führen, fo hätten die Deutschen bei der Abwehr ! einen schwierigeren Stand gehabt. So aber zersplitterten ! sich die mit sicherlich bedeutenden Kräften geführten An- ! griffe zeitlich und räumlich, weil die Alliierten wegen der ! am 29. erlittenen schweren Niederlage ihre gegen die j beiden Flügeln zwischen Fère-en-TardenoiL und Harten- ! nes, sowie im Raume um Ville-en-Tardendis unternom- ! menen Angriffe gestern nicht wiederholen konnten. Wegen Mangels an Zusammenhang und Einheitlichkeit können! derartige Angriffe auch für den Fall, als sie mit größter s Ausdauer geführt sind, niemals zu größeren Erfolgen füh- > ren. General Fach wird sehr bald einsehen müßen, datz ! diese Art der Führung der Offensive niemals wichtige s Erfolge bringen kann und nur die ohnehin recht beträcht­lichen Verluste der Alliierten vermehrt. Er wird daher voraussichtlich sehr bald diese verlustreiche Taktik oufgeben j und auf planmäßige Vorbereitung seiner Angriffe über- > gehen müßen. - I ! Die fcharf eingeleitete Verfolgung der zurückgehen­­! den Deutschen hätte vielleicht Erfolg gehabt, wenn diese > zum Rückzug gezwungen worden wären. Allein die Ver»! folgung wurde gegen einen in vollster Ordnung fteiwil­­lig zurückgehenden Gegner geführt, bei dessen Be­kämpfung das rasche Nachstoßen wirkungslos blieb; eS konnte nicht jene Verwirrung hervorgerufen werden, die General Foch aller Wahrscheinlichkeit nach erwartet hatte. Die Alliierten werden nach ^n Mißerfolgen der beiden letzten Tage ihre weiteren Angriffsversuche wahr» j scheinlich aufgeben und sich auf kleinere Teilvorstöße be­schränken, die die Korrektur der neugewonnenen StellunK zum Ziele haben. Es ist dies teilweise auch schon auS dem französischen Generalstabsbericht vom 29. zu ent­nehmen, in welchem die Franzosen 'zu ihrer Entschuldi­gung im vorhinein feststellen, daß der deutsche Widev­­stand sehr zugenomrnen hat. ; Durch starke Teilvorstöße an der Somme und t» Flandern sind die Engländer bemüht, den Hauptangrifk der Alliierten südlich der Aisne zu unterstützen. Obwohl diesen Teilangriffen stellenweise auch belanglose Erfolge beilbieden sind, bleiben sie auf dje Kämpfe nördlich d« Marne ohne jegliche Wirkung. > I Die uerre deutsche Ol!senstVe. Die Lage aaf dem wrstlichs« Kriegs­schauplatz. Budap«st, 31. Just. Im Laufe des gestrigen TageS wiederholten die Alliierten ihre vergeblichen Versuche, die neuen deutschen Stellungen zu durchbrechen, ein Erfolg war ihnen aber ebenso wenig beschieden wie an den vorhergehenden Tagen.! Der Hauptangriff der Alliierten war diesmal gegen die Mitte der neuen deutschen Front zwischen Fère-en.Tarde­­nois^Villc-en-Tardenois gerichtet. Nack den Angaben des deutschen Berichtes zu urteilen, waren die Angriffe dies­mal aber bedeutend schwächer und dürften aller Wahr­scheinlichkeit nach nicht einheitlich geführt gewesen sein, i -re zersplitterten sich vielmehr zu starken Teilvorstößen. ! Genau so wie an den Heiden Flügeln der neuen deutschen Front, wurde von den Alliierten auch in der Mitte der Versuch gemacht, die Stellungen durch einen sofort ange­­setzten Angriff zu durchbrechen, noch bevor den Deutschen die nötige Zeit gegeben war. die Verteidigung zu organi­sieren. Aum dieser Versuch schlug fehl, um so mehr, als j die Deutschen an dieser Stelle durch Zerstörung der Kom-1 DovosrstAss, 1. 1918 Französischer Bericht. -so. Juli, abends. Auf dem rechten Ufer de? Ourcq brachten uns örtliche Angriffe weitere Fort­­schritte auf der Höhe nordöstlich vonFère-en-Tar­­! d eno ls. In der Gegend vonSergy haben wir unseren Geländegewinn gegen mehrere Rückeroberungsversuche des Feindes behauptet. Südwestlich von NeimS sind > bei dem Angriffe auf St. Euphraine alle deutschen Versuche, diesen Ort zu nehmen, trotz eines kleineren«^ westlich von diesem Dorf erzielten Fortschrittes geschei­tert. Von der übrigen Front nichts zu mäden. Englischer Bericht. 3 0. Juli. Patrouillen des ersten australischen Re­­^ents drangen zu den deutschen Stellungen bet jMerriS mit Erfolg vor und setzten sich östlich deS Dorfes fest, nachdem sie es umzingelt und eingenommen hatten. Es wurden 169 Gefangene gemacht. Unsere Ver­luste sind außerordentlich gering. Amerikanischer Bericht. 3 0. Iuli. Wir wiesen in schweren Kämpfen Gegen­angriffe des Feindes amOurcq zurück und verbeßerten unsere Stellung. --------- , Die amerikanischen Verluste. > Äerli», 31. JuN. s (Wolff-Bureau.) Die Aussagen eines am 29. Julk gefangenen Amerikaners der 23. amerikanischen Division, Infanterieregiment 110, ergaben, daß das erste Balaillon dieses Regiments nach dem deutschen Angriff östlich von Chateau. Thierry am 17. Juli nur noch Kompagnie st ärke von dreißig Mann hatte. Ersatz ist bisher noch nicht einge­troffen. Bei dem gestrigen Versuche, westlich des M eu­­nièrewaldes vorzugehen, verlor eine Kompagnie des 2. Bataillons desselben Regiments hundert Mann an Toten und Verwundeten. Der Temps über den deutschön Rückzug. Ä«r>i, 81. Iá Der Temps erklärt, die Deutschen seien noch weik von der Stellung entfernt, von der sie am 27. Mai ihren Stoß begannen und innerhalb vier Tage bis zur Marne vorrückten. Es wäre kindisch, sagt das Blatt, abzuleugnen, daß der deutsche Rückzug mit Meth > de undgroßerBegrenzungderVerluste durch­geführt wird. Wir würden unseren Feind schlecht kennen, wenn wir glauben würden, daß er unter unserem Schlage liegen bleibt. Feindliche Fliegerangriffe auf Süddeutschlaiü». (Telegramm des Pest er Lloyd.) Karlsruhe, 81. Iá Mehrere feindliche Flieger, die heute nachk l'lber Mittelbaden kreisten, warfen eine Anzahl Bomben in das Gefangenenlager. Ein weiterer Schaden wurde nicht verursacht. Durch Fliegerangriffe auf Lahr und Offenburg wurde heute vornnttag s einiger Sach» und Gebäudeschaden ver­ursacht. In Lahr wurden zwei Personen leicht verletzt. Ein Flugzeug wurde aligeschoßen.

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