Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. február (68. évfolyam, 25-47. szám)

1921-02-26 / 46. szám

âvoov«m«r>t: X »r» l»ssr«t«n»llt0Ll»i»sr U«—»-», »»>» ,» «äpo-t, I» <i» L<lmial,tr»tis «,„ rr»««0i«L I«ck kor <I<>» lâck ilvr,«». ««, K-W»««-»---, »»kl» MM» MSM ks-tor UsxÄ °i>!i io â°n Xnou»«»»­âdsvLvwN r M^^^W^WMMIWU ««IMMHMSWWWWU »ND»»^» »MM ^MM 'WM'^AWEW^ SursLn» r 1. Woâlcnv, Lskai', v4«»S t» <rT»,ZLd^SU Lrv»«v, dâi. sM Lplu»«,. gM MM MS WS SM Ms ML WW MU rák-«»./. ylsu, S. Lolr,tsm, S,or» è vrsrivii. »oo t^ronvL. wov»»I. 70 Lrovso. ^M DM VW W W MM DM IM MM /M Ms I^k ^Lutov L Lo.. voniSl 1.ook»o«ö, Knton »srvL ^'2» âL, Uorrch»bi»t1 »n«i» r 440 MM ^MM MW HWW PM MM MS MM «WW^ ...^.k«« MM ttuÄo!k korss, ^u«. Ivorsr, Asöu» l.«opalL Lro»vn,kLldZ.22«rt<rr>veD,vt«r««U.riOLro- WS«^V^ S^MM kSM ^^MM MPÄM7 MM MU «M WM t.tir!viy ^eg^. )or. LUcnL^. <j»­ vsn. mt>o»tu«d 4ü L»ok »»L «ls» ^^^MS MM DW^^ MM^Ms M» AW MM MK DW Wv MW ovr»»lMortrv«vns pestsr lS» Ldvi«rdr«»r»n»ia»»,»,»««rÄ«vx^âon VM M» », MS KU MM »M Wz 8« WS gUMS MM SM <>ssM^oKr «, 0uko4 «avkto^sor K.-Vâ »bElsrt HrvrS«a. 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Die westungarische Frage ist durch die N-^nLlun- > gen, die Mischen der östeLLichischen und Lm^ngarischen Regierung begamren, in eLe neue Phase^Mreten. Indem nmmrehr Verhandlungen trüffnel wuulâ die mâ rwch vor kurzem in Wien ^rh«reszierr^^rnen die Aussich­ten auf eine Devstäi<digung>LiEs^ Art wesentlich gün-: stjger geworden zu strn. In dieser Aufsasiung wird feder bestärkt, der die Ver^ltniste in Oesterreich kennt! und die Wnndlungen verfolgt, die sich dort in der Beurtek-, lung der westungarischen Frage — die allevdiirgs» genau genommen, bloß für Oesterreich eine Frage ist — zeigen. Wohl pochen die politischen Kreist in Oesterreich in ihren Parteienunziationen immer darauf, daß es sich in diesem Fall um eine res suâicLtL handle, aber wer sein Erinnerungsvermögen nicht ganz verloren bat» muß wissen» daß sowohl die sozialistischen wie die christlichsozialen Polittker nicht immer auf diessn schroffen Standpunkt standen. Im Gegenteil; es i gab Zeiten» wo man aus diesem und fenem > Lager Stimmen vernahm» die einem Kompromiß galten. Freilich, seitdem der Wettbewerb zwischen diesen beiten Parteien immer heftiger wurde, fiirchtet jede von chnen. im Parlament Boden zu verlieren, wenn sie sich nicht schroff rn der westungarischen Frage zeigt, und deshalb trachten die Sozialisten die ChristlichsoMlen und die letzteren wie­der die ersteren an Phrasen» Rekriminationen und Dro- Hungen zu überbieten. ! Wie aber so ost» gibt auch diesmal das österreichische Parlameirt kein klares Bild der Auffassung der j Bevölkerung Oesterreichs. Denn diese Bevölkerung ' hat ganz mrdere Sorgen als die Erwerbung, die Besitzergreifung, die Annexion WeskungarnL. Sie > hat nur einen heißen Wunsch, und der ist, von I Ungarn Lebensmittel» so bald und so wohlfeil wie! möglich» zu erhalten. Würden die österrvichischen Politiker ! aus kleinlichem und irrigem Parteiinteresse bisher in der westungarischen Frage nicht einen starren Standpunkt eingenommen und dadurch die Jirteressen ihres eigenen Landes schwer geschädigt haben, schon längst wäre Ungarn i dem Nachbarstaat zu Hilfe geeilt, und manche Berfüaung ! hätte unterbleiben können» die den Grenzverlehr derzeit unterbindet und die Einsuhr ungarischer Produkte nach Oesterreich unmöglich macht. Gewiß bedauert man in Ungam die traurige Lage Oesterreichs und besonders Wiens, und sicherlich nröchte man auch den Nachbar! stützen und unterstützen. Aber kein ruhig Denkender kann ! fordenk, daß man- denen Brot gebe» die mit Steinen! nach uns werfet.. j Die Haltung der österreichischen Politiker ist um so unverständlicher, als sie genan wissen» daß die Bevöl­­kerung Westungorits von einem Anschluß an Oesterreich nichts wisset, will. Die patriotischen Usb^zeuigAngen der Deutschen Weftungarns und ihre Liebe zum Vaterland sind seit jeher bekannt. Die wenrgm Menschen in West­ungarn, die ehedem nach Oesterreich schielten, find aber ebenfalls seit kurzem ganz anders orientiert. Sie seheil,' daß ihnen aus llngarn selbst Lebensmittel zükomrnen, i während die Oestsrreicher darben; sie scheu ferner, daß das ungarische Geld einen höheren Wert besitzt als das! österreichische und demzufolge haben auch solche Leute, ! die sich früher von österreichischen Agitatoren irrefichrcn! ließen» aus Gründen der einjvchsten Realpolitik ihre Sympathien für Oesterreich total aufgegeben. Das kluge, arbeitsarne, patriotische Volk in Westunganr nicht bloß j in seiner Mehcheit, sonderrr in seiner Gänze will bei' Ungarn aushärrsn und von einer Vereinigung mit Oesterreich ganz und gar nichts wissen. Währetld also die Bevölkermrg WestungaiMs» wenn sie in die Lage käme, ihr Selbstbestimmungsrecht, auszu­­iLen» fest und entschieden für die Fortdauer des gegen­wärtigen Zustandes sich erklären würde, was schon an und für sich die ganze Frage entscheidet, bemühen sich die 1 österreichischen Politiker noch immer für eine Idee Pro. i paganda zu machen., die Graf Mbert Apponyi im Pester Lloyd als „ästherischen Defekt" bezeichnete. Sie wollen? eine gewalttätige Besitzergreifung entschuldigen, wobei es ihnen an jedem Rückhalt fchlt, diese vorzunehmen; denn, - wie schon vorher erwähnt, die öffentliche Meinung in Oesterreich steht keineswegs einig und geschlossen hinter s den Politikern, ja. man darf bchaupten, daß dem Gros. der österreichischen Bevölkerung die ganze Angelegenheit! .Hekuba ist. ' Ein ganz anderes Bild zeigt Ungarn. In Ungarn ist das ganze Land, ist feder Bürger entschloss'n, West­ungarn zu schützen und zu verteidigen. Ich erhielt in der jüngsten Zeit unzählige Briefe und Telegramme, in denen die Aufforderung zu lesen ist, Westunganr nie und nimmer den Oesterreichern zu überlasseir. An vielen Orten fanden Volksversammlungen statt, die den Beschluß faßten» West- Ungarn mit den Waffen zu verteidigen! Tag fir l^g mehren sich die Anzei^n» daß die Bevölkemng Ungarns -ereit ist» Blut und Leben dafür einzusetzen, -aß unser Land nicht noch mehr zerstückelt wert». ' Wenn die Politiker in Oesterverch die Parterscheu­­, klappen für einen Moment abstreifen können, werden sie wcchrnehmen müssen, daß das westungarische Problem nicht anders lösbar ist, als durch Verhandlungen» die auf dem Selbstbestinunungsrecht beruhen müsen. Die Entente bekundet immer deutlicher den Wunsch, daß in Osteuropa Ruhe und Ordnung herrschen soll und die Nachfolgestaaten untereinandor loyale wirtschaftliche Vvrbmdungen Herstellen mögen. Derrn es ist klar, daß kleine Wirtschaftsterritorien schwer bestehen können und -eine Verständigung auf handelspolWchem Gebiet zwi­schen den Nachbarn erfolgen muß, sollen nicht alle dem Ruin verfallen. Die Fanfaronaden. die wir noch von Zeit zu Zeit aW Oesterreich vernehmen, dürfen Ungarn jedoch nicht irrcmachen. Oesterreich wird einsehen, daß es keinen Vorteil von der Einverleibung WestungarnZ haben kann, der nicht durch enornw .Nochtèile vemichtet wird, und es wird hoffentlich die bereits in die W^e geleiteten Ver-! Handlungen zwischen den beiderseitigen Regierungen mit' jenem Ernst und jener Gewissenhaftigkeit führen, zu denen es seinen Bürgern gegenüber verpflichtet ist. Herrscht aber bei den Verhandkungeir zwischen. den Regisnmgen die Besonnenheit vor und wird die Parteileidenschaft zum Schweigen gebracht! werden» was trotz aller gegenteiligen Tendsnznachrichten! zu Nwarten steht, dann kann eine Verständigung nicht I ausbleiben, weil Ungarn nichts anderes fordert, als das- > femge, was sem . Recht ist, und was feder objektiv Den. kende als da? heilige Recht Ungams crkenÈ und an­erkennen muß. ________ Die N^emogettsad!äs»n^l^e Aktie«­­geseUlchattM. Bon De. Samner^M^kicksthal. Blldap « st, 26. Krbruar. In d m vom Herrt^Mnanzminister unterbre-iteten j ersten Ges tzentwurf iHi^ di'e Vermögensablösrrng wivd! zwerfölsohr: der anL^ie AktiengesellschLft-en bezügliche Teil' die leÄtzastej^^^iLkussion erregen. Nicht bloß wegen i der großen NlMerigkeitSn, die der Lösung dieser Frage > sowohl aus finar.ziiellen, wie aus tonischen Gesichts! Punkten im Wöge stehen, sonder» vielleichi auch we^n der prinzipiellen Gegensätze, dsnm wir in bezug auf die wirt­­stlMliche Bedeutung der AktiengesellschLsiLn in der Wis- j sensl^ft, in der Praxis, wie irr der Politik begegnen. Die einen erblicken in si^en die Vertreter des KaPitalrLmrrs, > die die größten Steuerlasten zu ertragen vermögen; die! anderen eine Zufammensetzung der kleineren und zu selbst- j ständigem WiEchaftslebm unfähigerr Kapitaiien, die init Recht darauf Anspruch erheben könrren, daß ihre Tätig­keit und die Konti'Mntät ihres Wirkens nicht durch über­­trieben hohe Steuevlastm und rmmenffich nicht durch lähmende Methodm der Besteuerung gestört werden. Die erste Schule wandelt, wie alles, Vas im Dienste der Extreme steht, auf unrichtigem Wege. Die andere Schule kommt der Physiologie des Wirtschaftslebens rucher, indem sie nicht in Nebertreibungen verMt, nicht zu empfindlich ' wird, nicht für unmöglich hält, was notwendig ist» und indem sie sich dem Gebot der neuen Gedâsnwelt nicht > verschließt» solche Lcsten tmgen zu müfsen, die bislmrg in den Bereich des absolut Unmöglichen gehört haben. j Sines steht aber außer Zweiftl: die Aktiengesellschaft i ist ein wirtschaftliches Jnstmment» das, in den Dienst der j nationalen âzeugung gestellt» in unserem kapitalsarmen, Vaterlande von erhöhter Bedeutung ist. ! Als der Finanzminifter die Akti>engLsellschast zu i einem Grundpfeiler seines objektiven Besteuerung^ systemL erkor, fand das jedemnann ftir begründst. rationell ! und durchführbar. Die Ablösung ist wohl auch schon be­­grifflich über die Desteuerrmg des Ertrages hinarrsgegan­­gen. doch hat sic die Existenz des Stsuerobjetts noch immer nicht Aefährdst, denn sie hatte bloß di-e Bedeutung» ! daß der kirnsftge Ertrag in einem der Billigkeit eni­­sprechenden Maße mit dem Fiskus zu teilen sein wird. ' Die Vorlage geht jedoch in vielen Beziehungen darüber hinaus, und sic wird, wenn nicht in deir Details lveit­­gehende Aenderungen vorgenommM werden, das un- . gestörte Leben und die Entwicklung der Aktiengesellfchaf- ! ten gefährden. Der ursprüngliche Grundgedanke der Vorlage war der, daß die Aktiengesellschdft ihr Stammkapital um fünfzehn Prozent erhöht und ihre neuen Aktien entweder in natura übergibt oder, falls sie einen börsenmäßigen .Kurs haben, sie ablöst, und zwar gegen zwei Drittel des Kurses vom 20. Dezember 1920, oder, falls es sich um irichtkotierte Papiere handelt, zu einem vom Finanz­minister sestzustellenden Steuerflirse. Die Aktiengesellschaft lxitte wnach den für sie gangbareren Weg unter gründlicher Erwägung ihrer eigenen finanziellen und wirrschafrlichen Lage wählen können. Wenn es ihre Mobilität nicht stört» wird sie die Aktien gegen Bargeld ablösen. Erscheint ihr jedoch die Ablösung im baren unmöglich, so wird sie den Fiskus zum Teilhaber ihres Betriebes machen und die neuen Aktien in natur» abliefern. Der FiSkuS hat zweifellos ein Interesse daray, Geld und nicht Wtim zu i bekommen» und die Untemehmumgen» deren Keâvegmrgs- i freiheit es ermöglicht» werdcri sicherlich mit diesem Inter­­esse des Fiskus schon aus dem Grunde rechnen» weil diese Borgangsweise auch ihren eigenen Interessen besser ent­spricht- Schließlich wird niemand den Fiskus als willkom­­menen Sozius begrüßen, schon weil das bureaukratische Gebaren der sisralischen Organe den raschen und kühne, ren Geschäftsgang und die erforderliche Harmonie häufig stören würde. Einem Unternehmen, dessen Kraft zur Leistung der Ablösung in barem nicht avsreicht, sollten jedoch finanzielle Opfer nicht zugetraut iverden» die zur Einbuße der Mobilität und zur vollständigen Inanspruch­nahme des künftigen Ertrages führen würden. Wir dürfen nicht vergessen, daß es in erklMicher Anzahl Unter» nehmMgen gibt» deren Ablösungssumme ihr ganzes Stammmpitar Ulch auch ihre Reserven übersteigen würde; wir kennen eiir linternehmen, dessen Stammkapital zehn Millionen beträgt, währerrü sich die Ablösungssumme auf achtundvierzig Millionen beläuft. Die Höhe der AL- lösungsfumme hängt rein davon ab, in welchem Maße die Spekulation den Kurs einzr-tner Papiere emporgetriebew hat. Je höher ihr Kurs gestiegen ist» desto unerschwing­licher erscheint auch die Ablösungssumme. Der Gesetzentwurf nimmt den Standpunkt ein» daß das Recht der Wahl nicht dem Untemehmen, sondem dem SteuerfiskuL zusteht» d. h. der Fiskus entscheidet darüber» ob dc-s Unternchmen die Ablösung in barem oder !a uatui-a zu leisten hat. Wünscht das Unternehmen die Aktien abzugeben, so kann demgegenüber der Fiskus Leistung in barem verlangen, und umgekehrt kann der Fis­kus Aktien fordern» obwohl das Unternehmen Bargeld als Ablösung anbietet. Dieses Recht des Fiskus koiderspricht den Regeln der Billigkeit» und es können hiedurch dre Unternchmungen vor unmögliche Situationen gestellt iverden. Will Las Unternehmen seine Verpflichtung durch Barzahlung erfüllen» so liegt kein Grund vor» daß der Fisücs gerade das zurückweijs. worauf es ihm ycruptsächlich anzukommen hat. Dos Maß für die Leistung in barem bi^ det entweder der Börsenkurs oder der vom Fiskus festzu­stellende Steuerkurs, so daß hinsichtlich der Höhe der Ab­lösung sich keirrerlei Zweifel ergeben können. Es ist daher gar körn Grund dasmr vorhanden» daß der Fiskus auf der Äusfolgung von Aktien in natura bestehe, es sei denn, er hege den Wunsch» in die Unternehmung als Geschäftsteil­haber einzutreten. Dieser Wunsch jedoch führt den garrzen Fragmrkomplcx auf das Gebiet von viel yrötzeren und ge­­wichtigeren Fragen. Ist dieses staatssozralistische Bestre­ben der Staatsgewalt überhaupt motiviert, und ist es insbesond-ere begründet, derartige Bestrebungen nebenbei in Verbindung mit der Verlnögensabtösung zur Geltung zu bringen? Die Antwort auf die erstere Frage würde den eirgen Nahmen unseres Zlrtikcls überschreiten. Sie ist aber auch gar nicht aktuell, wenn wir den Standpunkt akzep­tieren» daß die gesetzlichen Bestimmungen der Vermögens- Mösung einzig und allein die richtige Feststellung der Steuerlasten und die Art und Weise ihrer Berechnung und Entrichtung zu enthalten haben. Schon mit Rücksicht auf i>ie Dringlichkeit der Verh-indlung und Durchführung tiefer Gesetzesvorlage sollten alle Nebengeleise vermieden und die Sache nicht mit Motiven verquickt werden, die an politischer uird wirtschaftlicher Tragweite die Frage ter VemrögerMblöjüng weitaus überflügeln. Unseres Wisserrs will das Programm des Herrn Fi­­aanzministers nicht große Wirtschaftsfragen in die Ver­handlung der Vermögensablösung etnbeziehen, und er oill die Freiheit Les Handels und der Industrie im In­teresse der ungestörten Kontinuität -er Produktion auf­­cechterhalten und fördern. Der Finanzminister hat ja in einem Expose erklärt, daß es für ihn von größter Wich­tigkeit sei» daß auf den Ackerfsldem die Saat gedeihe und sie Maschinen ungestört in Gang bleiben. Nach der anderen Alternative kann der Fiskus, wenn das Unternehmen die Wlösung in natura leisten will, die Erfüllung im baren fordern» und zwar die Er­füllung innerhalb sechs Monate. Gegen ein solches Recht können prinzipielle Einwendungen kaum erhoben werden: ilm so schwerer wiegt jedoch die technische Einwendung, ob sie Erfüllung einer solchen Forderung das Unternehmen richt vor eine absolute Unmöglichkeit stellt. Handelt es sich rm Geldinstitute, so kann das zur Folge Iwben, daß das Institut durch Abgabe seiner sämtlichen disponiblen ZahlMgsmittel unfähig wird, seinem Berufe der Kredit­gewährung zu entsprechen. Handelt es sich um ein kom­­ne^ielles oder industrielles Unternchmen, so kann der Fall eintreten, daß für die Unternehmung keine Möglich­keit vorhanden ist, den dazu erforderlichen Kredit in einer Zeit zu erlangen, iii der die Geldinstitute von allen Seiten nassenhaft mit Kreditansprüchen bestürmt wevdem Und nlch wenn das Unternehmen sich den Kredit besi^ffen 'onnte, so fragt es sich, ob die Ablösungssumme nicht so rnverhältnismäßig hoch ist» daß die Amortisation samt Zinsen den Betricbsgewinn weit übersteigt? Alle diese Fragen schneiden so tief in das WirtschaftS- ieben ein, daß die VermögenLablösung aufhört, ein rein 'tcwtsfinanzielles Problem zu sein und in zahlreichen Fällen zu einer Existenzftage par sxosllsnes wird. Aus gleichen Gesichtspunkten^ sind auch die Ver- Ägungen zu beurteilen, die sich auf die den Äktrenaesell« ^5.

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