Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. június (68. évfolyam, 117-141. szám)

1921-06-10 / 125. szám

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Die wmigon Abgeorölwien, die .sich rechtzeitig zur cheutigen Sitzung der Na-tionalosrsaminilMg zusammen­­igefundcn hatten, bespmä)en den Fall D rö z d y. Auf de^ oppositionellen Seite wurde rnit Genügt^ng. zur KenNM Nis genommen, daß Viktor Drö.zjdY gestâ in dem ^Mn ihn angestrengteir Strafprozeß freigespriAwn wor-dQ>ß^und baß dieses U-rteik in Rechtskraft erwachse« ist. ELMlangte bi-e Hoffnung zuln Ausdruck, daß Drâ^^^TMMnehr im Pacsaer Bezirk wieder-gcwähli werden wWe. Um haW elf Uhr wurde die Sitzung eröffnet, doch befanden sich mn diese Zeit: im .ganzen f ü n s Ach -g eorducte im Der­­jha-ndlungssaaie. . Der Präsident 'ertâe vor der Tagesovbnung dem Abgeordneter Dr. AlexaNdor Gießwein in persönlicher Sache Las Wort. Abgeordneter Dr. Gieß w c -in wandte sich gegen ildie gestrigen Worte des Wjgeordncten Johann Nagy s<E«r), daß jeder Pazifismus Wahnsinn sii. Gießtvein iwies darauf hin, daß sehr viele große SLoatsmänner der ^westlichen Mächte, aber auch der Papst si-lbst sich zâ -PazifisMNâ bekannt haben. Abgeordneter Nagy wâ iwohl zugeben, das; alle dies-e Männsr mcht wahnsinn-itz isieien. Auch das Wirken amerikanisMN Captains iPedlMv in Budapest entspringe dem reinsten, edelsten Pazifismus. Auch das könne Ivohl nicht als Wahnsmn Igsbrmidmarkt werden. I. Abgepedneter Nagy tvollte sofort, erividern, dock) itzerwi-es ch« der Priisident angestck)iL -dessen, daß. das Haus sden Stwatsvoranschlag dringlich zu verhandeln habe, auf -d^ Zeit nach Erledigmrg der 'Tag-esordnmig. Dann konnl-e die Natioimlversainnrtuing die Ver­­ r Kandlung des Sktlarsvormrschlages forrsetzen. Es foPte !ore allgemeine Debatte iwer -das u st iz ü u d g e t. .Der i tzLste Redner, Mgeordneter Dr. Ladislyus V irt er, be­­-Uü^ -diese Gelegenheit zu einein scharftn Ausfall gegen -die Budapester Ndvokarenkannner. Dann führte er ans, «S sei nicht richtig, -daß der llngar die industriellen und ! ^kommerziellen LaufbahnL'n verpöne. Der llngar habe luh ; mit Vorli-ebe irn Handlverk berärigt, solarig-e dies an einen Befähigungsnachweis, an die Dè-eistetfUäfi, gebruchen ge­­vesei sch. Seitdem aber Industrie und Handel freigegeben i feien, könne der llngar die Art der Konkurrenz nicht er­­-tragen, die auf diesen Gebieten sich breitmache. Ganz ählv­­' li-ch vechülte Ls sich auch mit der Ausübung des Advo­­' kat-enLerufss. Auch hier war alles in lm'ter Lu-dnung, so­­. lange die alten A-dvok-aten -wirkten. L^eitdem aber auch ' dieser B-eruf freigegeben sei, komune er von Tag zu Tag Timmer weiter herab. Seit der F-reigade sei mach dieser Stand überschtvemnit worden von derr Ilng-el)örigen jener fiudigm Rasse, die ihren Rassencharakter, ihrerr Geschäfts­geist, ihre Rücksichtslosigkeit auck) in diesei-r Bcmf mitgebracht habe. Vielleicht, gab der Redner zu, gebe es ,auch unter diesem Teil der Advchaten ehftiche Leute, der Durchschnitt aber bestehe aus Männern, die sich rücksichts­los mit den Ellbogen Vorwärtsarbeiten,, die, wenn sie ' dm Verhandlungssaal betreten, jeden zur Seite schicbm, auch dm, der früher gekommen sei, die sich auf den Tisch - Les Richters stützen, wenn sie ihre Unterbreitung machm, Lenen keine Autorität Ack)tung aufzwinge. Dieses Element Jet in der Budapester Advokatenkammer richtunggebend. «Dieses Element habe ivährend des Krieges die .Kriegs­lieferanten verteidigt, sich während der Kommune als Ver­teidiger vor dem Revolutionstribunal betätigt und nach der Kommune die Kommunisten verteidigt. Der Redner wies den jüngsten Bericht der Budapester Advokaten­kammer vor. In diesem Bericht heiße es, es gebe hier keine Rechtsordnung, keine Rechtssicherheit. Ein Satz dieses Berichtes besagt, daß der seines Privatvermögens entäußerte Bürger sogar voiir Rechtsschutz der Gerichte ausgeschlossen werde. Und diese Bernerkung,. setzte der Redner hinzu, beziehe sich nicht auf den Komniunismuè, sondern auf das heutige Regime. Das Kino tue den Ad­vokaten sehr tveh. Die Ausführungen des Abgeordneten . Dr. Virier waren von der Opposition schon bisher mit großer, aber verhaltener Erregung verfolgt, lllun aber wurde diese Erregung in Zwischenrufen laut. Abgeordneter Dr. Ernst Brödy bemerkte: Die Advokatenkammer hat ganz recht. Abgeordneter Dr. Karl Rassay fragte den Redner, warum er all dies nicht in der Generalversammlung der Advokatenkammer vorgebracht habe, da er ja selbst auch Advokat sei. Der Redner erwiderte: In der Generalversammlung der Advokatenkammer hat ein anständiger christlicher Advokat nichts zu suchen. Abgeordneter Dr. Rassay: Der Präsident der Advokatenkammer ist ja auch ein Christ. Zllbgeovdnel-er Dr. Virter: Dieser Pl-äsiidsn-t hat in feiner Eröffnungsrede erklärt, Hu-ndcr-ttcrusende von Men­schen seien derze-it von -der Wohltat der Rechtshilfe anAge- Mosien. Abgeordneter Dr. Rassay forderte den Redner mp, diese Worte genau zu zitieren. Abgeordneter Dr. V-irter strockte einen Momcift simd sagte dann, er habe diese Rede njcht hei sich. Abgeordeier Dr. Ra fsay: Es ist jodenifalls ein eigeniPnrlicher Zufall, haß. Sie just diese Rede nicht bei sich Haben. ^^Abgeordneter Dr. Julius Berky: Jchef Pap blickt M eine dreißigjährige Vergangenheit zurück und ist eiy Whrenmann! Der Redner führte dann aus, daß die Disziplinar­­angelegcnheiten der kommunistischer Verirrungen beschul­digten Advokaten nicht rechtzeitig untersucht und erledigt worden seien. So habe es geschehen können, daß der Advokat Eugen Läßlö-Löwh noch als Mitglied der Advokaten­kammer dem Henker überliefert worden sei. Der Redner forderte schließlich den Justizminister unter lebhaftem Widerspruch der Opposition auf, an die Spitze der Advo­­katenkammer einen Regieruiigskonimisiär zu entsenden, der die destruktive Arbeit dieser Kammer zu überwachen hätte. Für die Zukunft aber forderte er die Einführung des Xumeims elausus. Er wolle, sagte der Redner, erworbene Rechte nicht enteignen; wer heute schon Advokat sei, möge es bleiben; für die Zukunft aber sei der ! kdummus olauKus auch hier anzuwcnden, denn nur so werde es möglich sein, das alte Ansehen des ungarischen Advokatenstandes wiederherzüstellen. Abgeordneter Dr. Rassay: Dieses Ansehen wird nicht durch solche Reden wiederhergestellt. Hierauf erbat sich Kultus- und Nnterrichtsminister Dr. Josef Va ss Las Wort. Er brachte, wle, er es in sei­ner ffchtrigen Rede in Aussicht gestellt hatte, einen Gesetz­­cnlwurs betreffend die Sicherung -des verbindltäwn Schul­besuches ein und bat, diesen Gesetzerrtivurf dringlich zu verhandeln. Der Entwurf ivuvde an den zuständigen Ausschuß geleitet. Drmr könnt« die Debatte fortgesetzt werdem Der nächste Redner war Adgeordneler Dr. Rudolf Rupert, der sich sehr eirergisch gegen die Ausführungen des AbgeordneteiN Dr. Birter wandte. Me Rede, die dieser gehalten, habe ihn befremdet, ja sogar empört. Er wisse nicht, wo Abgeordneter Dr. Mrter gelebt habe; er (der Redner). scheine aber irr einer' reinererr Welt sein bis­heriges Lelwn verbracht zu haben. Auch-er sei Advokat, mrd doch hâ er nichts von all dem gesehen, rvas Adg^ ordnetgr Dr. Virter als Erkenntnisse hln.gestellt habe, die er aus seinen ErfahrungeVMs Advât geschöpft haben will. Der rmgarische Advokatenstand sei stets vorair­­aefchrittön in der Verteidigung der nationalen Rechte. Dr Dr. Virter Per einen Zwischenruf machte, sagte der Redner: Ich naeinerseits Hobe der Károüsischen Revo­lution und der Kommune unbedingt ferner gestanden als der Herr Abgeordnete. Llbgeordneter Dr. Virter verwahrte sich sehr auf­geregt dagegen, was den Abgeordneten Dr. Berky zur Bemerkung veranlaßte: Es ist ja keine Schande, der Kärolyirevolution nahegestanden zu haben. Dr. Rupert führte weiter aus, der Advo­katenstand sei stets auch eine Institution gewesen, die sich für die.Verfasiung eingesetzt habe, auch wemr Lies rnit Lebensgefahr verbunden gewesen sei-. Während des Bachschen Zeitalters habe das Advokatentum den natio­nalen Geist wachgehalten. Diese alten Traditionen der ungarischen Advokaten seien nach der Ueberzeugung des Râers unversehrt in die heutige Zeit herübergebraä^ ivorden. Auch heute verteidige das Advokatentum die bürgerlichen Freiheiten und die Rechtsordnung. Was die Verteidigung der Kommunisten betreffe, so habe es sich ja hier zum Teile nur um Verdächtigungen und mcht um bereits erwiesene Tatsachen gehandelt. Uebrigens haben nicht nur jüdische, sondern auch christliche Advo­katen die Verteidigung von Kommunisten übernommem Abgeordneter Dr. Virter: Nicht alle. Abgeordneter Dr. Rupert: Nein, auch ich nicht. Abgeordneter Dr. Ernst Brödy: Ich auch nicht! Abgeordneter Eugen Karafiâth: Die Verteidi­ger haben sogar aus Äien Geld erhaltm! Abgeordneter Dr. Rupert führte weiter aus, wenn es auch einzelne, vom richtigen Wege Abgekommene gegeben habe, so berechtige dies nicht zu Anwürfen auf Pn gänzen Stand. Einzelne Verirrte habe es ja in allen Schichten der Bevölkerung gegeben, selbst im Richter­stände fanden sich einige, die strauchelten, und doch werde es niemand einfallen,.wegen der Verirrung einzel­ner den ganzen RichterstanL zu beschuldigen. Da nun der Advokatenstand seinen Beruf in der Verteidigung der Freiheitsrechte erblicke, sei es unbedingt notwendig, daß innerhalb der Institution der Kammer die Atmosphäre der Freiheit herrscP. Eben darum rnüsie es sehr befremden, wenn sich ein ungarischer Advokat findet, der geaen die Autonomie der Karnmer auftrete und deren Freiheft durch absolutistische Verfügungen zu drosseln wünsche. Ohne Lre Freiheit Ps Advokatenstandes tväre es nie möglich ge­­»vesen, dieses Land zu konsolidieren, und lvenn die Kammer ausgesprochen habe, locrs der Vorredner auS ihrem Berichte zitierte, so habe sie nicht mehr gesagt, als sie habe sagen müßen, demi es habe ja kurz vor diesem Berichte oder vielleicht auch noch zur Zeit dieses Berichtes eine Periode gegeben, in der tatsächlich Atrozitâten sich ereigneteen, die ungeahirdet geblieben seien. Der Redirer warnte vor leichtsinnig hingeworfenen Unwahrheiten, deml NAL die Wahrheit selbst sei zu ewigem Leben berrrfen. Es weise auf eine kurzsichtige uird reaktionäre Denkungs­art hin, eine Institution, für die Jahrhunderte zeugen, wegen einer momentanen Richtung diskreditieren zu wollen. Wgeordneter Dr. Rupert wandte sich dann der Erörterung der Justizfragen zu. Er sagte, es wäre ja auch der Advokateirkammer leichter gewesen, ihren Beruf zu erfiillen, wenn an der Spitze unseres Juftipvesens ein Mann von der Größe eines Desider Szilágyi gestanden hätte. Leider habe uns aber das heutige Jeitaltcr keine großen Männer L-sschert, und doch sei das Justizresiort das wichtigste aller Verwaltüngsressorts. Der Justizininister habe die Pflicht, Einblick zu nehinen iir alle Verfügungen sämtlicher anderen Ressorls. Hätte er dies getan, so träre es zum Beispiel nicht zu dem unmöglichen Zustande ge­kommen, daß Leute auf Grimd der Steuerbernessung irgendeines Verwaltungsorganes sofort exeguiert unch^ eventuell Kugmndc gerichtet werden können. Wohl wisse ! Redner, daß der Unanzminister in einzelnen Fällen das Verfahren suspendiert habe; die Unterlassung des Justiz­­nünistiers, der hier hätte eingreifen sollen, bleibe darum doch b-estehen. Uârhaupt l-chr die Geschichte, daß der größte Mann eines jeden Kabinetts eigentlich moralisch veramwortlich sei für alle Handlungen der Regierung, der er angehörei Der größte Mann des heutigen Kabinetts aber sei Finanzminister Dr. Roland H ege d üs. Er sei der große Mann dieser Regierung. Er habe die Pflicht, in alles Einblick zu nehnren, alles zu dirigieren und alle Regierungsverfügungen derart zu leiten, daß die Kon­solidierung, die ja die Grundlage seiner finanziellen Re­formen Hilde, zustande komme. Leider entziehe sich der Finanzminister Lieser Aufgabe, und gerade auf dem Ge­biete des Justizwesens gebe es sehr viele Verfügungen, die ihrem Inhalte nach dilettantisch imd naiv erscheinen. Auch der Minister des Innern mesie seiner eigenen Person eine viel zu große Wichtigkeit bei. Es fei Donquichoterie, wenn man noch immer die Komiiate als Schutzwülle der Vet­­fasiung hinstellen wolle. Diese romantische Form des Staatsrechtes hab? sich schon längst überlebt: der Schutz der Verfassung mrd der Freil^eirsocchte befinde sich heute bereits in den .Händen der unabhängigen Gerichte, das Komitat aber sei nichts anderes als ein allerdings wich­tiger Verwaltungskörper. Auch seien die Komitate niemals so recht in der Lage gewesen, den persönlichen und durger­­lichen Freiheiten nachdrücklichen Sckjutz zu gewähren. Dem- Aegenüber haben die ungarischen Gerichte dank ihrem inneren Werte ihren Beruf auch auf diesem Gebiet vollauf erfüllt. Ilm so bedauerlicher fei es, daß die Regierung den ungarischen Richtern die notwendige materielle Ilnter­­stützun-z verweigert habe. Im weiteren Verlauf seirrer Rede beschäftigte sich Abgeordneter Rudolf Rupert mit den Unzu­länglichkeiten auf dem Gebiete der Rechtspflege. Der Gang der Rechtspflege fei noch immer viel zu langsam und die richterliche Organisation noch immer mangelhaft. Das Senatssystem habe sich auf der unteren Stufe nicht bewährt; es habe sich gezeigt, daß ein Senat keinesfalls eine größere Garantie der Gerech­tigkeit sei, als der Einzelvichter. Er empfahl die großen Jnteressien der RechtseinHeit der Aufmerksamkeit des Justizministers und wies darauf hin, daß mit Rücksicht darauf, daß unser Privatrecht noch nicht kodifiziert und die Hüterin der Rechtseiicheit, die königliche Kurie, nicht in der Lage ist, die Urteile der unteren Gerichte zu üder­­prüfen, auf dem Gebiete der privatrechtlichen Rechtspflege große Differenzen herrschen. Darm sprach Abgeordneter Rupert über die Ver­­fasiungsreform und forderte die demokratische Einrich­tung des Oberhauses, das er sich bloß als konsultative .Körperschaft vorstellen könne. Der Wille des Volkes, der durch seine Erwählten in der ersten Kammer zum Aus­­dmck gelangt, müsse unter allen Umstünden zum Gesetz werden. Wir wollen die Herrschaft des Bürgerstandes, die Dernokratie instituüv einrichten, in der die Fühnlng in die Hände großer Ntänner, nicht aber in die von großen Herren niedergelegt ist. Die großen Verfehlungen unserer staatlichen Ein­richtung, zu denen die Herrschaft der.großen Herren ge­führt hat, lasien sich auch in d er Fra g e L er I nter­­nierungen ânnen. Die Regiemüg habe dcÄ Wesen dieser Frage noch imnrer nicht erkannt. Sie sei bestrebt, dem Lande Schreckeir einzujagen mrd damit die Notwen­digkeit des Jnternierungssystöms zu keweisen. Doch das Wesen dieser Frage liegt nicht darin, daß die Verbrecher unschädlich gemacht tverden müssen, beim das sei doch selbstverstäridlich: es handelt >sick- darum, Laß dieses System die hürgerlichen Freiheitm lahmlegt und gefähr­det, indem es der Euckutive möglich macht, in die s^heft der Bürger âzugveifen. Cs ist nicht zulässig, die Gefähr­dung der Freiheiten institutiv zu gewährleisteir. Jnstitutiv darf nur die bürgevlick)« Freiheit gewührleiftet werden. Solange aber Bürger ihrer Freiheit ochre richterlick-es Ur. teil beraubt werden könneri, kann von einer instituti-ven Freiheit der Bürger nicht die Rede sein, und man muß die Forderung erheben, daß das ganze System der Jnter­­nievunWN unter den Schutz der unparteiischen ungarischen! Gerichte seKM weide!.

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