Pester Lloyd - esti kiadás, 1922. szeptember (69. évfolyam, 198-222. szám)

1922-09-01 / 198. szám

> von ^Maßgevender Seite erfahvsn, war nsbsti Fragten Äer äußeren Politik ^diie A nige le>^ e nh e i t dsr Bodenreform der wichtiia>ste Gegenstand dieser Beratung. Es wurde der Beschluß gefaßt, zur Befpvechung des wichtigen Problems, auf welche Weise die Durchs ülsru ng der Boden re form nachdrücklichst beschleunigt werden lönnte, in den nächsten Tagen eine Enquete der syachkieise ein,zubevirsen. Die diesbezüglichen Einzelheiten werden dem­nächst zur Veroffentlichmlg getan gen. Bon der Jnternationai^-n Militärkonlrollkonunission. Das ll. T.-K.-B. meldet: Die Mitgliederzahl der in Buda­pest tätigen Internationalen Militärkontroll­­boinmission hat eine Herabsetzung erfahren. Die Kom­mission selbst verbleibt jedoch auch weiterhin in Budapest. Nach erfolgter Reduktion sind bei der Kommission noch immer etwa dreißig Personen, darunter acht Ossizicre, unter Füh­rung des italienischen Obersten Guzzonis in Budapest tätig. Der bisherige Präsident der Kommission, General Zuccari, sowie die übrigen Mitglieder, die nunmehr Budapest verlassen, absolvieren gegenwärtig ihre Abschiedsbesuche bei den verschiede­­men staatlichen Funktionären. Gesetzespublitati on. Das amtliche Blatt verlautbart heute dL.n> G.'A. LH: 1921 über die Auto iromie und über das Personal der ar aßen nationalen öffent­lichen Sammlungen und G.-A. XX:1921 über dis Einlieferung der Pflichtexemplare von PreßerzcUgn issen zu wislsenschaftlichen Zwecken. Geinlschtc Schiedsgerichte. Das Ministerium des Aeußsrn inacht die Normative für das Beâhren der gemäß dem Trianoner F-riedsnsvertrag Art. 39 gebildeten gemischten Schiedsgerichte für Frankreich, -Griechenland und für Rumänien kund. Als un­garische Schiedsrichter figurieren für die -erstcrwälMten ztvei Staaten Bèta Zoltán und für Rumänien Dr. Aladár Szèkác s. ___________ Das ssterrerchrfche Prodlem. R o m, 1. September. Die gaslern fortgesetzten BLspr-echungeu mit Sekdionschef Schüller konnt«u eine grundsätzliche Entscheidung micht erbringen. Die wirtschaftlichM Bed«tken Italiens sind iin Wachsen. Es machen sich auch politische Einflüsse von au-ßsn her störend bemerkbar. Ein Vertreter der Tribmra halte «ine Unterredung mit oem SektionLchef Schüller, der einer Erörterung der An­schlußfrage auÄvich, aber betonte, daß die .Hilfe der Mächte äußerst dringend gâworden sei, da Lebën' und Tod Oesterreichs davon aLhänge. Auf den Einlvand, ob er dmn sein PertraUM zu dem Bölkerbmid hätte, antwortete Schüller, der BölkLvbund sei nicht autonom, sondern vorr den Großmächten errichtet und folglich von ihnen abhängig. ' Ein führender italienischer Politiker äutzorts sich einem Pressevertreter gegenüber folgender maß en: Wir wollen Oesterreich Holsen, lun den Zusaimnenibvuch zu vermeiden. Enb­­.sHeidend können wir aber nicht Helsen, iolanae iti.cht das öster­reichische Problem in seiner internationalen Gestaltung ausge­klärt sein wird. Rom, 31. August. Die Blätter nrelden den vorläufigen Abschluß der infor» matiiven Besprechungen zwischen dem österreichischen und dem italienischen Vertreter. Schachninistec Paratore wird heute das ihm vom Sektionschef Dr. Mül. ler gelieferte neue Material dem Ministerrat vorlsgen, der jedoch vor der Tagung des Völkerdmides in Genf keine Ent­­icheidung treffmi wird. Di-e Blättar wenden ihre Aufnrcrkfam­­keit der Fortsetzung der handelspolitischen V er­st andlu-u gen zu, wobei sie ihrem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Italien der einzige St-aat sei, der kein Handölsastkommen mit Oesterreich abgeschlossen habe. Die Blätter ibezeichnen die FWiamachung des italienischen Kredits an Oesterrei-ch als vom internatio­­len Standpunkte aus notwendig. Bezüglich derZoIlu n i o n hätten die Einwände der Industriellen die Atmosphäre abge­­kiihlt. Doch habe die Regierung in politischer Beziehung eine .Verantwortung angesichts der Gefahr, daß Oesterreich im Falle der Nichtvcrwirklichung der Idee einer Zollunion eine andere Orientierung-einschlagen könnte. Italien könnte Oester­reich durch ein Handelsabkommen einige Hilfe bieten. Die Idea Nazionale fordert die italienische Presse zu größerem (Lrnst auf, da eine derartige Frage nicht in wen!­­gen Tagen entschieden werden könne. Die Bedenken der In­dustriellen müßten gewürdigt werden, aber sic dürfen denr politischen Problem nicht präjudizieren. Das Bestreben Ita­liens sei, Oesterreich zu retten. Die Epoea erörtert angesichts der internationalen Schwierigkciien die Möglichkeit eines Zollvereins sämtlicher Nachfolgestaaten unter Führung Italiens, wodurch das Problem Mitteleuropas endgültig gelöst sein würde, sllng. Tel.-Korr.-Bur.s Genf, 31. August. Die Baseler Nachrichten veräfsenlichen ein Interview mit dem österreichischen Minister des Aeußern Dr. Gründerger, worin dieser die verzweifelte Lage Oesterreichs auseinandersehte und eine Uebersicht des Leidensweges gab, den Oesterreich bisher zu gehen hatte. Das Interview schließt: Unter solchen Umständen lrommt nunrnehr der Genfer Tagung des Völkerbundes vom österreichischen Standpunkte die entscheidevstc Bedeutung zu. Ich beabsichtige, erklärte der Minister, an alle kompetenten Stellen dieser internationalen Kölperschafc mit folgender Dar­legung heranzntreten: Namens der österreichischen Regierung richte ich die Frage an den Völkerbund, ob er imstande wäre und sich berufen fühle, Oesterreich vor dem wirt­schaftlichen Zusammenbruch zu schützen, der durch >die fortschreitende katastrophale Entwertung der österreichischen Krone und der damit verknüpften beispiellosen Teuerung fast mit Sicherheit zn erwarten ist. Oesterreich erwarte vom Völker­kunde finanzielle Hilfsmaßnahmen, die geeignet wären, die Psterrcichische Sclbsthilfsaktion derart zu unterstützen, daß Oester­reich eine Ateinpausc gewährt würde, um seine Wirtschaft der durch den Friedensvertrag geschaffenen Lage allmählich anzu­­.passen und die österreichische Republilr wirtschaftlich und sinan» iziell aus sich selbst heraM leberEsähig zu machen, (U. Lá-B-Z » A » Genf, 31. August. Im Laufe des heutigen Tages hat Minister des Aeußern Dr. Grünberger Gelegenheit gehabt, mit einer Reihe führender Persönlichkeiten in Fühlung zu treten, so mit Lord Balfour und Cecil, dann mit dem franzö­­schen Vertreter beim Völkerbundrat Hanotaux, sowie mit dem früheren belgischen Minister des Aeußern .Hymans. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Genf, 31. August. Die Schweizer Vlätt-er besprecljen in fr^u,Micher Weise die österreichische Frage drücken -die Hoffnung aus. Laß der Volk erb lknL zu einer bälhigen LöslMg gelangen tverde. (-U. T.-K.-B.j _________ Die kleine Entente. Prag, 1. -Lepiember. Das Pragev Tagblatk schreibt: Die MarienibaLer und Prager Konferenzen der kleinenE n t e n t e und Po­lens sind gestern abgeschlossen worden. Der ursprüngliche Grund der Marienbäd-er Konferenz war, die politische und militärische Berbindun-g zwischen Tschechien und Jugoslawien in ein langfristiges, die anderen Staaten nicht «infchließendes Bündnis unrzuwandeln. Die in Prag ftat-tgefunöene .Konferenz hatte jedoch, wie wir von eingeweih- Wr diplomatischen Seite erfahren, durch ihre Evgebnisse den ursprünglichen Zweck der Marsenbader Konferenz geändert. Die Aussprachen zwischen den Vertretern der kloinen Entente und Polens haben dargetan, daß die Differenzen zwi­schen P r a g u n d Worschair keineswegs un­überbrückbar s-eie-n und daß nach Beseitigung dieser Meinungsverfchied-enheiken alle Boraussetzungen für die Schaffung eines Wierverbandes gegeben seien, also einer Erweiterung der kleinen Entente durch den Beitr-itt Polens. Di« vermittelnde Rolle zwischen Prag lUnd Warschau hat der sugosla-wische Minister des Aeußerm Nincsics übernom­men, und es soll ihm gelungen sein, Prag und Warschau in den strittigen Punkten völlig anzunähern. Einen entscheiden­den Einfluß auf die Einigung der Minifter des Aeußerm der vier Staaten hatte das öst-erre-ichischc Pvoblcnr, insbesondere die Pläne Italiens. Auf diese Einigung der vier Mächte, die man als Quadruple-Alliance -bezeichnen kann, ist es auch zu­­rückzusühren, daß sich auch Italien nunmehr deuklich von Lesterveich zurückzieht. Im Vordergrund der Beratungen stand das österreichische Problem, bezüglich dessen ein! völliger Sanierungsplan ausge-arbeitet wurde. Nunmehr werden die Beschlüsse der Minister Les Aeußern der Genehinigung ihrer Regierungen bedürfen, die allerdings von dem Ergebnis der Bölkerbundtcrgimg in Genf abhängen wird. Belgrad, 31. August. Ter in Belgrad erscheinende Trgovinski Glasnik schreibt, daß die für längere Zeit erfolgte Verlängerung des Prager Bündnisvertrages in Serbien allge­meine Zustimmung gefunden habe, da dieser in keiner Rich­tung aggressive Ziele hat, sondern einzig und allein den gemeinsamen Schutz, die Sicherung des Friedens und die Verteidigung der durch die -Friedensverträge geschaffenen Lage gegen Angriffe jedweder Art bezwecht. Das Blatt betont, daß derj Vertrag auch die Borbedinguugen zur erfolgreichen Be­kämpfung der wirtschaftlichen Schwierig­keiten schafft, im Gegensatz zu den Verhandlungen von Ve­rona, deren Antezedentien die Verwirklichung solcher Kombina­tionen ahnen lassen, die gegen die Interessen der kleinen Entente, in erster Reihe gegen die Ziele des serbischen Königreichs gerichtet sind. Die Entrevue von Verona enthalte den Keim einer neuen Koalition zwischen Oesterreich, Un­garn und dem Klcrikalismus, die auf Initiative Mitteleuropas in bezug auf das Adriatische Meer und den Bal­kan gegen die Interessen der kleinen Entente und Serbiens zu­stande gebracht werden soll. Auch das Laibachcr Blatt I Ugos l^ a v i a besaßt sich niit dem Prager Vertrag und stellt fest, daß dieser in kcinein Gegen­sätze zu den Prinzipien des Völkerbundes stehe und nicht die Idee einzelner Politiker oder Regierungen darstelle, sondern die Frucht gemeinsamer Gefühle zweier Völker sei. f - Prag,31. August, i I Die Großtextillfabrèk Dr. Hovrik str der Semiler Ge^' -geuid stellt, wie Cesko Slovo mâet, mit 2. September dick' Pvoduktion ein, ivodurch über 2000 Arbeiter bösWft'ijgungslos! werden. Bei -der Firma Barant wurde die gesamte Ar-' beit-epschast mit dem 25. August vierzehntäg'ig ge kikn-,! drgt. Die GroßtextiWetMbe Liebig stellem dsre Pro-­­dnktion a -uf vier Tage in de -r Wocheimn- ä cst^t e ü' Monat ein. In allen Textvlfaibriksn dieser Gegend 'droherH die Fabrikanten mit -der volkständi-aen Eiüstelluniq ider Pro»! ditktioir. (U. T.-K.-B.) P r a g, 31. Migust. Die Arbeit^ebestelle des Verbandes der gésáméi t e n I n L uist r i e f ü r d 1 e h o h e E l b e und Umgc <! b u ng hat, wie Bohemia mekdet, Len Beschluß gefaßt, Pipi Betriebe st-i'llzulegem (Ung. Tsl..Kvrr.-Bur.) 's ' Prag, 1. September. (Budapester Korrespondenz.) Wie aus Teplrtz gemel-i det lvird, hat das Exekutivkomitee des ArbeitgsberverbanLes. der Glasindustrie einstimmig beschlossen, den KolO lektivvertrag mit der Ärbei-tcrschaft zu­kündigen. . Der Dölkerkrttt- und der Nölkerkuudrnt. Genf, 31. August. Tic Finanzkommission, die sich aus den bekannten Mit­gliedern zusammensetzt, dürfte diesmal nicht unter dem Vorsitz Sir Erich Strakosch', sondern vermutlich unter der Prä­sidentschaft des schwedischen Delegierten Wallenberg be­raten. Die letzten beiden Tage der Woche werden zu vor­bereitenden Arbeiten verwendet tverden, so dciß die erste Sitzung des Finanzkomitees schon am Montag stattfinden kann. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Das Grieuèprodlem. Angora, 31. August. (.Havas.) Die Griechen versuchten, den Meandcrsluß wieder zu übersetzen, sie wurden jedoch z u r ü cb g e w o r f e n und verfolgt. Lebhafte Tätigkeit der türkischen Artillerie an alle:: Abschnirtcn. (U. T.-K.-B.) Tschecho-SlsMaker. DtÄ WirLsckMslrlgc- Prag. 1. Lrptembsr. Zum heutigen Mini st errat, der sich mit der Wirt­schaftslage befassen wird, meldet der Caè, daß di-e bis­­herigsn Beratnnaen in den einzelnen Ministerien zu keinem konkreten Programm über die znr Behebung der Wirt­schaftskrise einzuschlaacnden Maßnahmen geführt haben. Einers-cits bestehe das Eiseitba.hn>nini!steriunr auf der Erhal­tung der Tarife auf ihrer bisherigen Höhe wegen der gefun­­kenen Frequenz, anoererscits -erklärt sich das Finanzministe­rium nicht in der Lage, eine Berbi-ll-igANg der Monopole vor dcni 1. Januar vvrzuschlaneu. Tie Ernräßig'uug der Kohlen­abgabe, die dem Sia-ate eine halbe Milliarde gekostet habe, h-.ilbe nicht zu einer Ermäßigung Ler Preise geführt. Aus den in den cinzeln-en Ministerien geführten Enqueten sei ersicht­lich, Laß sich di« Konsuwentenschaft aus der heutigen Situa­tion selbst heranshelfen lnüsse. Der heutige Ministerrat wird wahpscheinlich auch einen Aufruf an die Bevölkerung be­schließen. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) P r a g, 31. August. Noach einer Meldung der Pvavo Lidu hat Ler westböhmi­­sche Montanvrrein der B « rgar b eitcrorga n i sation niitgeteilt, daß er bei einer Mmintalleistung 6'6 Meterzsntner allc Gedinge nm 24 Prozent herabsetze. Sämtliche Teue­­r un-gsz ul a ge n werden üm 40^ P rozen t g.« - Pirsita-x, 1. Lvntervdtzr 192M Jugoslümierr. Die Verfolgung der Katholiken. > Wien, 1. Septeukber. '' (Privatmeldung des U. T.-K.-B.) Die Reichspost meldet! aus Agra m: Abgeordneter Korosec schilderte in einer Ver-­­sammlung der slowenischen katholischen Volkspartei in Mar­burg die Leiden der Katholiken im Königreiche S H S. und führte hiebei aus. daß es unerläßlich sei, die Katho-' liken des Landes aufzurütteln, damit eine Besserung ihrer Lage herbeigeführt werde. Er erklärte, daß eine gemeinsame politische! Tätigkeit der katholischen Parteien Tschechiens, Polens und Jugoslawiens geplant sei, und daß demnächst in Pozsony Kon-: f^renzen von Vertretern der katholischen Parteien dieser drei. Staaten stattfinden werden. Zur Teilnahme werden auch Ber»^ treter anderer Nationalstaaten eingeladcn werden. - Frankrerch. Die Streikbewegung. Le Havre, 31. August. (Havas.) Die Wiederaufnahme der Arbeit: hat weitere Fortschritte gemacht, besonders unter den Hafen-i arbeitern. Die Polizei hat den zwanzigjährigen Sekretär der­­jugendlichen Kommunisten Gautier verhaftet, weil er-j einerr Auftuf verfaßt hatte, der zu einer Besetzimg der Fa-s briken für niindestens einen Tag aufforderte. (U. T..K.-B.).s P a r i s, S1. August. ! (Havas.) Infolge der getroffenen Entscheidungen, die in: verschiedenen Versammlungen in Monceau gefaßt wurden,) haben alle Verbände der Metall-, Textil, und Han-s delsarbciter die sofortige Wiederclufuahmès der Arbeit beschlossen. (Ung. Aiel.-Korr.-Bur.) Gnglattd. Attentatsversuch auf den General der irischen Truppen,) Wien-, 1. SepteuiLer. . (PrivatMslduvg Les Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Das Neue: Wiener Tagblatt mâet aus Dublin: Auf den neuen Ge»! -neral der irischen Truppen Multachi wurde knapp nach) der Bestattunqsfeierlichkeit für Collins ein Attentat ver.) sucht. Ein Marrn aus Ler Menge wurde verhaftet, als er, g-srade den Revolver anlegt-e, um auf Len Geuerai, der sein' Auto bestieg, zu schießen. Man fand bei ihm auch Hpud»: gránátén. Zwei Koniplicen wurden festgenommvn. - Die Ärbeiterverßcherung nach dem Kriege. Von Dr. Heinrich Pach. Es gibt kein Dokument, das die -durch Len Weltkrisgi Ungarn zugefügten entsetzlichen Wunden besser blotzlegen, würde, als der Geschäftsbericht, den Las Zentralorgan: der: ungarischen Arbeiterversicherung, die L a itde s-K r an-i kcnkasse, soeben über -die Jcihre 1918 und 1919 veröffent-: licht hat. Denn überzeugender als die langaimigsten Ausfüh»!' rungen belegen es die nüchternen Zahlenreihen dieses Berich-. tes,"daß unter allen kriegsühvenLen Staaten allein Ungarn' es war, das die größten Menschenverlnste erlitten hat und: auch wirtschaftlich am meisten geschädigt worden ist. Diese: Feststellung muß nicht bloß deshalb sehr schmerzen, weil, wenn je, so in Len jetzigen schweren Zeiten die Möglichkeit) der nationalen Eryoluii^g und Aufrichtung davon abhLngt, vbs und in welchem Maße der siech gewordsne wirtscha-ft liche Organismus seine Normalfunktionen wieder aufnehmett) kann, und dann: weil doch in Ungarn Ler Arbeitervevsicherung: seit jeher die schwere Aufgabe zugefallen ist, die 'beschränkte und unzulängliche staatliè Gesundheitsfürsorge zn st,ützeu>­­und zu ergänzen. Nun stnd uns aber infolge des Krieges und noch mehr) infolge des Trianoner Vertrages die wici^icyten Industrien und damit auch die leistungsfähigsten Kaffen verlor«n«ganqen,) so daß der arg verstümmelte Torso, den die imgarische Arbei-­­tervevsicherung jetzt darstellt, selbstverständlich außerstande ist»! wie iir den F'riedenszeiten di« durch das staatliche Sani-täls-: wesen ossengelassenen Lücken dex öffentlichen: Fürsorgs zui füllen oder nur zu überbrücken. Dieser Umstand wird aber­­nicht bloß hierzulande bald seine schädlichen Auswirkungen rn. soztalhygienischer Hinsicht deshalb zutage treten lassen, weil! die leerelt Staatskassen jedeir Ausbau der öffen-tlichen Gesund-, heitspflege ausschließen, sondern er wird auch dafür schuld-â tragend sein, wenn die breite Stell«, die Ungarn im inter­na t i o n a 1 e n Schutzdamm gegen die Europa von Osten her immer stark bedroheirden Sewhenzüge eingeiMMMLN hat,! nunmehr weniger fest vnd weniger verläßlich gsvorden ist.! Schon dieser Uniistand allein läßt erkennen, daß das Dikta k' von Trianon in sozialhygienischer Hi-nsicht) eine allgemeine Gefahr für Gefamteuropa­­darstellt und daß, nebst vielen anderen Gründen, auch) viele große sanitäre Nachterle es über kurz oder lang betvirken: werden, daß Leser FriedenstraVtat revidiert Md außer Kraft,' gesetzt werden muß!... Was nun den Jichalt Les erwähnten GeschLstsberichteZ! der LanLes-Krankenkaffe anlanqt, so chirsteu für die Allge-) nreinheit folgende Angaben von Interesse sein: Infolge des Krieges, des Umsturzes mrd, wie bemerkt,) infolge Les Trianoner Vertrages ist di« Zahl der Bezirks-,) Betriebs- und Privalkrankenkassen von 175 im Jahre 1918) Mf 71 im Jcchr« 1919 gtz fASLSL ZB MtzW LrgiHt sichp

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