Pester Lloyd - esti kiadás, 1933. április (80. évfolyam, 74-96. szám)

1933-04-01 / 74. szám

PESTER ULOYD • 4 • Samstag, 1. April 1933 Gegen die Tendenzmeldungen. (Telegramm des Pester Lloyd.) Wien, 1. April. In der Reichspost findet sich heute die offiziöse An­kündigung eines scharfen Vorgehens gegen alle Tendenz­­meldungcn. Darin heißt es, daß gegenüber verschiedenen in den letzten Tagen verbreiteten Gerüchten über angeb­liche Putsch* 1 vorbereitiuingen festgestellt werde, daß es sich .um reine Phantasiegebilde und Fälschungen handle, deren Verbreitung aus sehr durchsichtigen Gründen erfolgt sei; Die Regierung sei in geschlossener Einmütigkeit absolut willens, allen Tendenzmeldungen, die nur dazu bestimmt sind, fortgesetzt Beunruhigung izu erzeugen, mit aller Schärfe entgegenzutreten. GRIECHENLAND. Keine Verhandlungen mit dem Exkönig. (Telegramm des Pester Lloyd.) Athen, 1. April. Die Regierung hat die in den dem ehemaligen Mini­sterpräsidenten Venizelos nahestehenden Blättern aufge­­stellte Behauptung, daß die jetzige Regierung mit Vertre­tern des früheren Königs wegen einer Restauration unter­handle, energisch dementiert. URUGUAY. Präsident Terra — Herr der Lage. Selbstmord des Expräsidenten Brum. Montevideo, 1. April. (ßud. Korr.) Präsident Terra hat gestern früh die gesetzgebende Versammlung und den Regierungsausschuß aufgelöst, nachdem die gesetzgebende Versammlung den Präsidenten in einer Entschließung aufgefordert hatte, die Zensur und die besonderen Polizeimaßnahmen aufzu­heben. Anschließend bildete Terra eine aus neun Männern bestehende Junta, die die Regierungsgeschäfte zusammen mit der neuzuwählenden Nationalversammlung weiter­­ftühren wird. Ferner wurde die sofortige Verhaftung aller führenden politischen Gegner Terras angeordnet. Der frühere Präsident Balthasar Brum setzte seiner Verhaftung großen Widerstand entgegen. Er überschüt­tete die sein Haus belagernden Polizisten mit einem Kugelregen, durch den mehrere verletzt wurden. Von einem Fenster aus rief er dann, daß man nur seinen Leiöhnam aus dem Hause bringen werde. Mit der letzten Kugel erschoß er sich dann vor den Augen seiner Frau, die später ebenfalls Selbstmord beging. Präsident Terra ist seit dem 1. März 1931 im Amt. Seine Amtszeit läuft bis 1935. T agesneuigkeiien * Der Todestag König Karls IV. Heute jährte sich der Todes­tag König Karls IV. zum 11. Male. In der Krönungskalhc­­drgie wurde für das Seelenheil des Herrschers ein Requiem zelebriert. Deu Trauerdienst vollzog Titularbischof Nemes. Der Messe wohnten u. a. auch bei: Graf Josef Károlyi, Graf Iwan Csekonics, die Generale Markgraf Marenzi, Baron Lukachich und Kratochwil, Staatssekretär Stefan Bärczg v. Bárcziháza, Baron Nikolaus Vécseg und meh­rere Sternkreuzordens- und Palastdamen. Auch in der Universitätskirche wurde eine Trauermesse gelesen. Zur Messe, die. Universitätsprofessor Prälat Dr. Pataky zele­brierte, waren die Professoren der Budapester Universität korporativ erschienen. Einem früheren Beschlüsse • des Episkopats gemäß veranstaltete man auch in allen katho­lischen Pfai-rfrirchen der Provinz Trauergottesdienste. In Székesfehérvár pontifizierte Diözesanbischof Graf Johann Mikes das Traneramt. Diesem wohnten auch die Vertreter der Behörden bei. — Die ungarische Gesandtschaft in Wien veranstaltete heute zum Gedächtnis des verstorbenen Königs Karl in der Kirche des souveränen Malteser- Ritterordens einen Trauergottesdienst, den der Gouver­neur des Pazmaneums päpstlicher Prälat Dr. Kiss zelebrierte. An der Messe nahmen die Mitglieder der Ge­sandtschaft, die Leiter der hiesigen ungarischen Anstalten und Vereine, sowie zahlreiche Mitglieder der ungarischen Kolonie feil. — Aus Wien meldet das Ung. Tel.-Korr. - Bureau: Der Todestag des Kaisers Karl wurde von den legitimistischen Kreisen durch eine Messe in der Ivapuzi­­merkirche feierlich begangen. Nach der Messe formierten sich die Teilnehmer zu einem Zuge, der seinen Weg zur Michael-Kirche nahm, wo das Bild des Kaisers bekräuzt wurde. Aus dem Amtsblatt. Der Reichsverweser hat ge­stattet, daß dem Oberveterinärrat Ernst Kardevän und dem mit dem Titel und Charakter eines Oberveterinär­rates bekleideten Veterinärrat Josef Born in Anerkennung ihrer vier Jahrzehnte hindurch entfalteten verdienstvollen Tätigkeit, ferner den Staalsbahn-Qberinspektoren Dr. Franz Haids-, Dr. Richard Bures, Alexander Rédl, Sieg­mund Dénes, Josef Geliert, Ernst Josef Ertl, Enterich Bertalan, Eugen Rádelg, Julius Techert. Béla Huszár, Franz Törő und Johann Elias Matuss, dem Staatsbahn­inspektor Ferdinand Marton und dem Staatsbahnkontrol­­lor Josef Samu anläßlich ihrer Versetzung in den Ruhe­stand für ihre während ihrer viel jährigen Amtstätigkeit mit vorbildlicher Sachkenntnis und Treue geleistete Arbeit die Anerkennung bekanntgegeben werde. — Der Reichs­verweser hat dem Veterinärrat Ladislaus Scharnbeck anläßlich seiner Versetzung in den Ruhestand den Titel eines Oberveterinärrates und dem Lokomotivaufseller Koloman Pető und dem Oiberwerkführer bei den Staats­bahnen Josef Kozák anläßlich ihrer Versetzung in den Ruhestand das Ungarische Verdienstkreuz V. Klasse ver­liehen. Die Akademie der Wissenschaften und die Erbschaft nach dem Grafen Franz Vigyázó. Die Akademie der Wis­senschaften veröffentlicht einen Bericht über die Finanz­lage im Zusammenhang mit der großen Erbschaft nach dem Grafen Franz Vigyázó. Danach hat die Akademie seit dem Tode des Erblassers, Juli 1928, bis Ende 1933 aus dem Verlassenschaftsvermögen zur Begleichung von durch Saohiverländige geprüften oder gerichtlich zuge­­urteilten Forderungen 2.2 Millionen Pengő, ferner aus der Vermögenssubstaniz und den Erträgnissen der Jahre 1928 bis 1931 den zum Pflichtteil Berechtigten teils in barem Gelde, teils durch Überlassung von Bodenikomplexen ins­gesamt 8.2 Millionen ausza'hlen müssen. Mithin mußten bis 1931 aus dean Vermögen und aus dem Ertrag 10.4 Mil­lionen Pengő zur Begleichung von Schulden verwendet werden. Der Bericht höbt hervor, daß die Akademiemit­glieder Julius Vargha, Alexander Popovics, Béla Janko­­vich, Johann Teleszky, Ludwig Staud, Karl Kaán und Johann Nagy seit dem Herbst 1928 sich viele Mühe mit der Verwaltung und den damit zusammenhängenden juri­stischen, wissenschaftlichen und finanziellen Agenden ge­macht haben, und daß keiner der Genannten irgendein Honorar, ja nicht einmal die Vergütung der Baiauslagen beansprucht hat. Das gleiche gilt vom Generalsekretär der Akademie Minister a. D. Eugen Balogh, der seit 1928 die mit der Verwaltung des Enbschaflsvennögens verbunde­nen Direktionsagenden versieht, für diese Arbeit unter keinem Titel, auch nicht unter dem der Vergütung der Barauslagen, etwas angenommen hat und auch in Zukunft mit der gleichen Selbstlosigkeit Vorgehen wird. Die Finanzlage der Akademie ist schwer betroffen dadurch, daß der jährliche Staatsbeitrag von 120.000 Pengő auf 50.000 Pengő reduziert worden, das Einkommen aus dem Vigyázóschen Vermögen aber gleichfalls stark zurück­gegangen ist. Einen großen Teil seines Grundbesitzes hat Graf Franz Vigyázó in den Jahren 1924 bis 1928 unter auffallend niedrigen Bedingungen gegen einen Pacht­schilling nicht in Geld, sondern in Naturalien in Pacht gegeben. Mit dem Preissturz der landwirtschaftlichen Produkte ist mithin das Einkommen dieser Grundbesitze immer geringer geworden. Die Akademie schafft darin insofern Wandel, als die Pachtverträge nach ihrem Ab­lauf nur mehr gegen Bargeld verlängert werden. Infolge der erwähnten Umstände konnte also bisher nur in sehr geringem Maße die Absicht des hochherzigen Erblassers verwirklicht werden, die im Testament mit den folgenden. Worten umschrieben ist: „Unser ganzes Vermögen wün­schen wir in den Dienst der ungarischen nationalen Kul­tur zu stellen, und dieses Ziel glauben wir in erster Reihe durch unser erstes ungarisches wissenschaftliches Institut erreichen zu können.“ Siebzigster Geburtstag des Feldmarscballeutnants Graf Herberstein. Feldmarschalleutnant Graf Herbert Herberstein ist 70 Jahre alt geworden. Der General war während des Weltkrieges zunächst Komandant der 10. Kavallerie-Truppendivision bei Limano'va, dann des Kavalleriekorps Herberstein und fungierte später als Generaladjutant des Feldmarschalls Erzherzogs Friedrich. Der Monarch verlieh dem General eine Reihe Orden und zeichnete ihn auch mit der Geheimen Ratswürde aus. Indienststellung des Panzerschiffes „Deutschland“. Aus Wilhelmshaven meldet die Rud. Korr.: Die Indienst­stellung des neuen Panzerschiffes „Deutschland“ vollzog sich programmá Big. An Bord des im Nordhafen liegenden Schiffes hat die von der früheren „Emden“ 'über­nommene, durch weitere Mannschaften verstärkte Be­satzung Aufstellung genommen. Der Kommandant des neuen Schiffes, Kapilän v. Fischei, nahm das Wort zu einer Ansprache, in der er auf die Bedeutung der In­dienststellung hinwies. Unter dreifachem Hurraruf stiegen die Kriegsflagge und der Kouimandowimpel weithin sichtbar im Winde flatternd empor. Damit war die In­dienststellung der „Deutschland“ erfolgt. Die armen Tanzbären! Aus Berlin meldet das offi­ziöse Wolffsche Telegraphenbureaü: „Der Reichs­ernährungsminister hat die Landesregierungen gebeten, jeden Antrag auf Ausstellung von Gewerbescheinen, die zur Vorführung von Tanzbären berechtigen, kategorisch abzulehnen und bereits ausgestellte Gewerbescheine wieder zurückzuziehen. Es wird darauf hingewiesen, daß die Tiere nicht nur unter Anwendung grausamer Methoden zum Tanzen abgerichtet werden, sondern daß auch ihre Behandlung eine Kette von Quälereien dar­stellt.“ Soweit die Wolff-Meldung. Es erhebt sich bloß die Frage, ob die Juden in Deutschland schlimmer als die Tanzbären behandelt werden dürfen . . . Patriotischer Kitsch. Unter diesem Titel schreibt die regierungsfreundliche Deutsche Allgemeine Zeitung in Berlin folgende Glosse: Der nationalen Erhebung ist ein Gegner erstanden. Er erscheint zwar äußerlich recht klein und unbedeutend, aber man sollte ihm doch auf die Finger passen. Man erinnert sich noch der greulichen Geschmacksverirrungen, die während der Kriegsjahre auftauchten. Da gab es Aschbecher, Zigarrenabschneider, Blumen vasén, Trinkgefäße und andere nützliche Gegen­stände in der Form von Artilleriegeschossen, Flieger­bomben und Handgranaten, da gab es Kaffeetassen und Eierbecher mit dem Eisernen Kreuz, da gab es Schnupf­tücher und Papierservietten mit schwarz weiß rotem Rand und den Bildern der deutschen Heerführer (zum Hinein­schneuzen und zum Mundubwischen) und andere Scheußlichkeiten mehr, die von einer geschmackfremden und urteilslosen Menge als „wunderhübsch“ empfunden und eifrig gekauft wurden. Dieser gräßliche „patriotische“ Kitsch scheint jetzt wieder Morgenluft zu wittern. Vor­läufig macht er sich noch in bescheidenem Umfange be­merkbar, aber er wird gewöhnt, keine Konjunktur aus­zulassen, weiter um sich greifen, wenn man ihm nicht das Handwerk legt. Schon sahen wir mit leisem Ent­setzen Adolf Hitler in Zinkguß zwischen zwei dito Tinten­fässern, sahen eine Schreibtischlampe mit einem Schirm in. Hakenkreuzform, sahen neben sehr guten und ein­fachen auch unendlich kitschige Porträt-Postkarten der neuen Männer, sahen Plakate, deren Druckslöcke aus den neunziger Jahren herzurühren scheinen, und man­ches andere, was ein für solche Dinge empfängliches A.uge schwer beleidigen muß. Auch auf anderen Gebieten droht Verfälschung. Die „Kriegsandenken“, von denen wir vorhin sprachen, hat man vielfach, ein schönes Wert ungewollt mißbrauchend, als „patriotischen“ Kitsch bezeichnet. Den Patriotismus sollte man, wenn man Geschäfte machen will, gefälligst aus dem Spiele lassen. Pläne Dr. Eckeners. Uber die Pläne des kürzlich aus Amsterdam zurückgekehrten Dr. Eckener erfährt die Tel.-Union vom Luftschiffbau Zeppelin folgendes: Bei den Besprechungen, die Dr. Eckener in Amsterdam mit dortigen Schiffahrtkreisen führte, wurden die Möglich­keiten erwogen, im Zusammenhang mit dem geplanten Dienst von Europa nach Niederländisch-Indien gleich­zeitig auch einen solchen zwischen Europa und Nord­amerika einzuriohten, so, daß die Luftschiffe die Strecke von New York über Barcelona und Kairo nach Batavia und zurück bedienen würden. Verhandlungen mit der bestehenden amerikanischen Gruppe sind bereits einge­leitet, Holland tritt der Verwirklichung des Planes, eine Luftverbindung zwischen Europa und Ostindien zu schaffen, näher. Es werden nun gleichzeitig Verhandlun­gen zur Schaffung des Nordamerikadienstes, die sei­nerzeit wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise aufge­hoben werden mußten, wieder gepflogen. Neben der be­reits bestehenden Nordsüdlinie (Europa—Südamerika) sollte also eine zweite, nämlich eine Westostlinie ge­schaffen Averden. (New York—Atlantik—Holland— Spanien—Ägypten—Niederländisch-Indien). Die Nord­süd- und die Westostlinieu würden sich in Spanien kreu­zen. Ein positives Ergebnis konnte bis jetzt nicht er­reicht werden, doch werden die Verhandlungen fort­gesetzt. Jubiläum. Der Chef der seit nahezu sechzig Jahren bestehenden Anilin- und Chemikalien-Großhandlungs­­firma H. Pick & Co., königlich ungarischer Oberökono­mierat Richard Tükrössy, feierte dieser Tage sein 25jäh­riges Jubiläum als Großhändler, aus welchem Anlaß ihm die Angestellten der Firma eine intime, aber umso herz­lichere Feier bereiteten. Oberökonomierat Tükrössy hat nach Absolvierung seiner Studien im Auslände im Jahre 1908 bei der Firma, die damals noch unter der Leitung seines Vaters stand, seine geschäftliche Tätigkeit begon­nen. Oiberökonomierat Tükrössy entfaltet auch auf dem Gebiete der Landwirtschaft ein überaus erfolgreiches Wir­ken und in Anerkennung seiner Verdienste auf diesem Gebiete wurde er im Jahre 1927 vom Reichsverweser mit dem Titel eines königlich ungarischen Oberökonomierates ausgezeichnet. Herr Tükrössy ist gleichzeitig geschäfts­führender Präsident der Josef Halfer Marmorfarben- Industrie-A.-G., die dieses Jahr die fünfzigste Jahres­wende ihrer Gründung feiern Avird. Bel Fettsucht, Gicht und Zuckerharnruhr verbessert das natürliche „Franz-Josef“-Bitterwasser die Magen- und Darmtätigkeit und fördert nachhaltig die Verdauung. For­scher auf dem Gebiete der Stoffwechselheilkunde versichern, mit dem Franz-Josef-Wasser glänzende Ergebnisse erzielt zu haben. Das Franz Josef-Bitterwasser ist in Apotheken, Dro­gerien und Mineralwasserhändlungen erhältlich. Durch Überiahren genesen. In Mittelbexbach (Deutsch­land) ist die sechsjährige Tochter eines Bermanns durch einen schweren Autounfall gesund geworden. Das Kind, das.iu den letzten Jahren sein Gehör vollständig verloren hatte, geriet beim Überqueren der Straße unter einen Lastkraftwagen und trug neben schweren Quetschungen auch einen Schädelbruch davon. Sämtliche Verletzungen heilten überraschend schnell, und schließlich stellte sich heraus, daß das Mädchen auch sein Gehör wiederer­langt hat. Das Einbrecberdrama im Vecséser Postamt. Die Funktionäre des Strafgerichtes für den Pester Landbezirk haben im Vereine mit der Gendarmerie die Erhebungen in Vecsés selbst beendet und mit der Obduktion der bei­den Leichen ist der erste Teil der gerichtlichen Schritte abgeschlossen. Der Leichnahm des Beamten Koloman Kiss wurde der Familie ausgefolgt, die das Begräbnis, an dem sich die ganze Gemeinde beteiligen will, für Sonn­tag nachmittag festgesetzt hat. Die Erhebungen nach dem flüchtigen Einbrecher Alexander Scheily sind noch immer im Gange. Die Gendarmerie veranstaltete verflossene Nacht in der Gemarkung der Gemeinden Vecsés, Pest­­szentlörine und Kispest eine Razzia, die aber von keinem Erfolg begleitet war. Heute vormittag erhielt nun die Budapester Oberstadthauptmannschaft einen wertvollen Fingerzeig. Ein Feldhüter, der hinter dem Rákoskeresz­­turer Friedhof, auf dem sogenannten Ferihegy Avohnt, meldete, daß er zur Zeit der Morgendämmerung durch starkes Hundegebell aus dem Schlafe geweckt Avurde. In der Meinung, daß sein Heuvorrat gestohlen Averde, ergriff er sein Dienstgewehr und eilte ins Freie. Im Zwielicht des Morgens sali er einen Mann, aut' den die Persons­­beschreibung des flüchtigen Scheily paßte, der in großen Sätzen nach dem nahen Wäldchen lief. Der Feldhüter gab einen Schreckschuß ab, Avorauf der Flüchtende in aller Eile zwei Pistolenschüsse abfeuerlc, die aber ihr Ziel verfehlten. Der Mann lief dann in den Wald und ver­schwand. Der Feldhüter durchstreifte den Wald und fand eine Stelle, wo das zertretene Gras zeigte, daß der Flüchtling die Nacht dort zugebracht habe. Auf Grund dieser Angaben Averden nun die Forschungen in dieser Richtung fortgesetzt. Die Polizei hat seit gestern über den Lebenswandel des Hausherrn und Einbrechers Alexander Scheily interessante Daten ermittelt. Ursprünglich war er Metalldreher, verlegte sich aber auf das Einbrecherhand­werk und wußte sich ein ansehnliches Vermögen zu ergat­tern, aus dem er sein Ujpester Haus kaufte. Vor zwei Jahren schien er Lust verspürt haben, den Lebemann zu spielen, tauchte im Nachtleben auf und veranstaltete große Champagnergelage. Einige Monate lang Avar er stän­diger Gast eines Spiclklubs im VII. Bezirk, avo er beim Baccaratspiel täglich Tausende verlor. Als seine Barmit­tel ausgingen, verschwand er, betätigte sicih als Agent und gewährte zu Wueherzinsen Darlehen auf Pfand­scheine. 5t ahrsciheiiilich hat ihn der Verlust seines Ver­mögens veranlaßt, im Verein mit Máté den Versuch zu unternehmen, durch das Einbrechenhandwerk Avieder zu Vermögen zu gelangen. Der Verkauf von Parfüms am Ostersonntag. Auf Ver­fügung des Handelsministers können am Ostersonntag Drogerien und Parfümerien im ganzen Lande — mit Aus­nahme von Budapest — von morgens 7 bis nachmittags 1 Uhr offen halten. Jene Artikel, die man aus Anlaß der Osterfeiertage in den genannten Länden und auch auf der Straße zu verkaufen pflegt, kőimen — mit Ausnahme von Budapest — am Ostersonntag im ganzen Lande von mor­gens 7 Uhr bis nachmittags 1 Uhr auch auf den Märkten, Straßen und Plätzen verkauft werden. Begreiflicher Wunsch. Ein bekannter Budapester Knauser hat seine Freunde zu einem Abendessen einge­­laden. Die Speisen sind jedoch so knapp zugemessen, daß die Gäste am Schlüsse der Mahlzeit fast alle noch hung­rig sind. Als der Hausherr nach Beendigung der Tafel fragt: „Nun, wann werdet ihr denn wieder einmal bei mir speisen9“ ertönt die einstimmige Antwort: „Am liebsten gleich.“ Wetterbericht. Das Meteorologische Institut meldet um 12 Uhr mittags: Infolge des Vordringens der kühle­ren nordwestlichen Luftmassen ist die Witterung in ganz Mitteleuropa bewölkter und veränderlich geworden. Die Tageserwärmung erreichte bereits gestern "in den Avesi­­licben Grenzgebieten nur mehr 15 bis 16 Grad, in den übrigen Landesteilen wurden .höhere Wärmegrade yer-j

Next