Pester Lloyd - esti kiadás, 1936. március (83. évfolyam, 51-75. szám)

1936-03-02 / 51. szám

PESTER LLOYD • 4* SPANIEN. Vor dem Rmktritt Zamoras. Paris, 2. Mänz. w'je der Excelsior ans Madrid meldet, tat der Präsi­dent der Republik Zamora erklärt, daß er demnächst zu­rücktreten und sich ans dem öffentlichen Leben zuiriick­­ztahen werde. Die Bezkihuingen zwischen Zamora und i'Azanja sollen sich äußerst verschärft halben, so daß der anrtti'dhe Verkehr kaum aufreehilerlhalten wird. jWicderzusamnientritt des katalanischen Parlaments. Barcelona, 1. März. (Inf.) Dais katalanische Parlament, das nach tdlem [Aufstand vom 6. Oktober 1934 aufgelöst worden war, trat am Sonntag nachmittag zum eisten Male wieder zu­sammen, um den neuen Präsidenten der Generalidaidl zu wählen. Präsidien! Casanova, der bereits in dem auifge­­losten Parlament den Vorsitz hatte, verlas eine Botschaft kilos Generälgouverneurs, in dler er sein Amt in die Hände des Parlaments zurückiegte. Casanova schlug hierauf yoir, den früheren Präsidenten der Gencralickid Compa­nys, der nacdi den Wahlen vom 15. Februar aus dem Ge­fängnis entlassen worden war, durch Zurufe wiederzu­wählen. Die Abgeordneten stimmten dem Vorschlag- be­geistert zu, erhoben sich von ihren Sitzen und sangen die katalanische Hymne, worauf sie in stürmische Hoch­­nuife auf Companys, die Republik und das freie Katalo­nien aiusbrachen. Auch die Trübiinenbesucher beteiligten Blich an den Kundige hu ngen. Nur die Mitgliedler der rechts stellenden regionalistiscben Liga erklärten, sich der 'Stimme zu enthalten. Casanova erklärte darauf die IV ie­­derwahl Companys für vollzogen Die Heimkehr Companys’. Barcelona, 1. März. (Inf.) Die Rückkehr des Präsidenten der Generalidad Companys und der übrigen aus dem Gefängnis entlassenen Mitglieder der Generalidad gestaltete sich zu einem wahren ■Triumphzug. Alle öffentlichen Gebäude, Häuser, die Eisen­­baihmizüge, Straßenbahnwagen, Autobusse und Kraftwagen waren beflaggt. In Sonderzügen und Autobussen waren viele Taiusende von Menisohen aus ganz Katalanien in Bar­celona znsammengiestnönit, um die ILimkehrendien ziu empfangen. In den Straßon staute sich die Menschen­menge, die auf 600.000 bis 700.000 geschätzt wurde. Aus Valencia war eine Abordnung in Barcelona ein­getroffen, um an der Kundgebung für Companys umid seine Begleiter teilzunebmen. Präsident Companys wurde, "unterwegs auf zahlreichen Bahnhöfen, trotz der späten Nachtstunden, aulf der Durch­fahrt von vielen tausend Anhängern der Volksfront be­grüßt. Kurz vor 7 Uhr erreichte der Zug die iStation Mora la Nueva, die mit den »panischen und den katalanischen Fahnen und dem Bilde des ersten Präsidenten der Geiie­­railidad und Freiheitskämpfers Maria geschmückt war. Bei der Einfahrt des Zuges stimmte eine Kapelle die katala­nische Hymne an. Companys hielt eine kurze Ansprache, die durch 'den Rundfunk verbreitet wurde. Er gab seiner tiefen Bewegung über seine Rückkehr auf katalanischem Boden Ausdruck und erklärte, er überbrimge den Kata­lanen den brüderlichen Gruß des spanischen Volkes. Er schloß mit dem Hochruf auf Katalanien. Ähnliche Kundgebungen fanden auf allen katalani­schen Bahnhöfen statt. In Barcelona wurden Companys und seine Begleiter von einer Abordnung des ka tál amis oben Parlaments, dem Bürgermeister, dar Stadtverwaltung, einer Vertretung der iu der Volksfront vereinigten Parteien und dem mit der Wahrnehmung der öffentlichen Ordnung beauftragten Kommissär der spanischen Regierung empfangen. Um halb 11 Uhr fand auf dem Alcala-Zamora-Pla'tz eine offizielle Begrüßungsfeier statt. Eine ungeheure Men­schenmenge, die unablässig die katalanischen Fähnchen schwenkte, brach beim Erscheinen der Regierung in Jubel aus und stimmte die katalanische Hymne an. Hierauf be­wegten sich Companys und seme Anhänger durch die Hauptstraßen der Stadt in endlosem Zug zum Parla­men tsgebäiudc. Die Corteswahlen. Madrid, 2. März. (Imf.) Die ersten Ergebnisse des zweiten Wahlganges, der in fünf Wahlkreisen notwendig geworden war, sind gestern um Mitternacht bekannt geworden. Auf Grund der vorliegenden Meldungen erwartet man, daß die Rechte am gestrigen Sonntag 14 Sitze und die Linke 10 Sitze er­halten hat. Auf die Mehrheitsverhältnisse in den neuen Cortes hat dieses Ergebnis aber keinen Einfluß, da die Linke mit diesen zehn Sitzen zusammen über 266 Abge­ordnete, darunter 14 Kommunisten, verfügen wird und die absolute Mehrheit nur 237 beträgt. BELGIEN. Der polnische Außenminister Beek in Brüssel. Brüssel, 2. März, (Inf.) Der polnische Außenminister Beck ist am Sonntag abend in Begleitung seiner Gattin und des Legationsrates der Pariser Gesandtschaft Mohi hier eingetrotfen. Im Bahnhof wurde Beck von dein bel­gischen Ministerpräsidenten Van Zeeland, dem Brüs­seler Oberbürgermeister Marx und einer Abordnung der in Nationaltracht erschienenen polnischen Kolo­nie empfangen. Die politischen und wirtschaftlichen Besprechun­gen Becks mit den führenden belgischen Persönlich­keiten werden heute beginnen In politischen Kreisen ist man davon überzeugt, daß Oberst Beck sich mit 'dem belgischen Ministerpräsidenten sehr eingehend nicht nur über die außenpolitischen Beziehungen, son­dern auch über die Rückwirkungen der Ratifiizierung des Russenpaktes auf die europäische Lage, sowie über dias belgische Grenzverteidigungssystem unter­halten wird, in dem man hier sehr viel Ähnlichkeit mit dem polnischen Grenizverteidigungssystem zu sehen glaubt. Auch glaubt man, daß die Politik gegenüber Deutschland einen sehr breiten Raum in den Besprechungen einnahmen werde. Bei Menschen, die niedergeschlagen, abgespannt, zur Arbeit unfähig sind, bewirkt früh nüchtern ein Glas natür­liches „Franz-Joscf“-Bitterwasser geregelte Darmtätigkeit, freies Kreisen des Blutes und erhöht das Denk- und Arbeits­vermögen. Führende Kliniker bezeugen, daß das Franz-Josef- Wasser auch für geistige Arbeiter, Neurastheniker und Frauen ein rasch und angenehm wirkendes Hausmittel von hervorragendem Werte ist. TSCHECHOSLOWAKEI, Hodsesa über die Autonomie der Slowakei. Prag, 2. März. (UTKB.) Ministerpräsident Hodzsa hielt in der Kassa er Sitzung des slowakischen Landwirtevirbancfes eine Rede, in der er mitteilte, daß die Gesetzvorlage über die Autonomie der Slowakei in Vorbereitung begriffen sei. Die Autonomie werde praktisch durch di« Errichtung selbständiger slowakischer Ämter, sowie durch die Erweiterung .der Kompetenzen der Pozsonyer Provinzvertretung verwirklicht werden. Im weiterer», kün­digte Hodzsa jjoch die Wiederherstellung der slowakischen Industrie an, die man im Interesse des Prager Groß­kapitals zugrunde gerichtet habe. Bezüglich der Donaupläne erblickt der Ministerpräsi­dent die wichtigste Aufgabe darin, die Getreideüberschüsse der Don au,Staaten zu verteilen und die Getreideeinfuhr auis Übersee zu beschränken. T agf esiaeiiigkelien Die Radiobotschait König Edward VIII. König Edward VIII. hat am gestrigen Sonntag in London anläßlich des Festes des Heiligen David, des Lundospatrans von, Wales, an dem Festgottes­­dienst seines alten Regiments," des Waleser Leibgarde- Infanterieregiments, teilgenommen. Nach dem Fest­­gottesdiernst nahm der König im Tower eine Parade des ‘ Regiments ab. Der König, der die Galauniform des Regiments trug, begab sich nach der Parade in die Offiziersmesse des Regiments und überreichte jedem Offizier ein das Wappen von Wales darstel­lendes Abzeichen. Nachmittag fuhr der König in das Gebäude des englischen Rundfunks, um zum ersten Male als Herrscher am Mikrophon zu den Völkern seines Reiches zu sprechen. In einer Aktentasche trug der König das Manu­skript seiner Rede, das,er selbst auf seiner kleinen Portablemaschine abgeklopft batte. Seiner Gewohn­heit entsprechend, batte er das Manuskript mit großen Buchst aber» und weiten Spatien geschrieben, um den Text leichter lesen zu können. Als Prinz von Wales hatte er wiederholt im Radio gesprochen. Schon im Jahre 1922 hielt er, damals noch vor 20.000 Hörern im bescheidenen Savoy Hill-Studio seine erste Radioansprache, Seither trat er 75mal vor das Mikrophon. Auf sgiraen Appell im Interesse der arbeitslosen Bergarbeiter zu Weihnachten 1928 konnten in wenigen Tagen Spenden in der Höhe von 375.000 Pfund zustande gebracht werden. Zum letzten Male als Prinz von Wales sprach er im Jahre 1935 vor dem Mikrophon, als er das englische Volk zu Spenden für den „Georg V.-Jubiläumsfonds“ auf­forderte. Für seine erste Radioansprache als König gab sich in der ganzen Welt beispielloses Interesse kund. Die Zahl der Radioabonnenten nahm in den letzten Tagen um Zehntausende zu, und die Rädiogeschäfte erreichten einen Rekordumsatz. In London und in der Provinz wurden an den wichtigeren und öffent­lichen Gebäuden, Schulen und Spitälern, Laut­sprecher installiert, damit auch das über kein Radio verfügende Publikum die Rede hören konnte. Außer sämtlichen Radiostationen des Reiches wurde auch das Radionetz von zehn fremden Ländern in die Sendestation von Rugby eingesohalitet, wo die Post­­direktion einen besonderen Lautverstärker ange­bracht halte. Georg V. hatte seinp,, Rundfunkrede von seinem Arbeitszimmer aus in das berühmte Goldmikrophon zu sprechen gepflegt, Edward VIII. aber ging um einen Schritt weiter und sprach, ebenso wie alle an­deren Berichterstatter, von einem Studio des Palais der Radiogesellschaft aus. In der Vorhalle des Radlopalais empfingen der Präsident der Radiogesellschaft R. C. Norman und Generaldirektor Sir John Reith den Herrscher und geleiteten ihn mit dom Lift in den Vortragssaal. Die Einrichtung des Zimmers ist sehr einfach: ein brei­ter moderner Tisch, darauf das Mikrophon und ein Manuskriptenpult; vor dem Tisch ein bequemer, grau überzogener Lehnstuhl, an der Seite eine Wandlampe mit breitem Schirm, hellgestreifte Vor­hänge und Teppiche. Zwei Minuten vor 4 Uhr (nach mitteleuro­päischer Zeit 5 Uhr) geleitete Generaldirektor Sir John Reith den Herrscher zum Mikrophontisch. König Eduard blieb dann allein im Zimmer, legte das Manuskript auf das Pult gegenüber dem Schreib­tisch. Als sich die den Beginn des Vortrages anzei­gende rote Lampe entzündete, begann der König fol gende Botschaft zu verlesen; — Es ist eine alte Tradition dies Königreiches England, daß der neue Herrscher eine Botschaft an das Volk richtet. Dank dem Fortschritt der Wissen­schaft kann ich diese traditionelle Botschaft persön­licher gestalten und zu Ihnen allen im Radio spre­chen. Das ist aber keine Neuerung mehr, da mein Vater in den letzten Jahren zu Weihnachten im Radio zu seinen Völkern zu sprechen pflegte. Vor kurzem hielt er seine letzte Weihnachtsbotscbaft; seine Stimme wird sicherlich noch in den Ohren des größten Teiles der Zuhörer nachklingen. Er sprach damals am Ende "seiner langen, wunderbaren, vier­­tclhundertjährigen Herrschaft, in deren Verlauf bei­spiellose Änderungen vor sich gegangen sind und an deren schweren Sorgen und Übeln wir alle uns be­­téiligt haben. Während seiner ganzen Herrschaft gab er ein hervorragendes Beispiel des unerschütter­lichen Pflichtbewußtseins. Er trug stets die Wohl­fahrt seiner Untertanen und seiner Schutzbefohlenen am Herzen. In schweren Zeiten leitete sein ruhiges Vertrauen sein Volk, und er teilte mit ihm Leid und Freud. Ich weiß, wie sehr in den Dominien, in In­dien, in den Kolonien und in den Mandatsgebieten die Treue zur Krone, die in so vielen Ländern <Jas Symbol der Einheit bildet, durch die persönlichen Bande der Treue zu meinem Vater verstärkt worden ist. Ich fühle, daß sein Tod nicht nur Meine Mutter, seine Kinder in Trauer versetzt hat, sondern für Sie alle einen persönlichen Verlust bedeutet. Ich ent­biete den Fürsten und Völkern Indiens meine könig­lichen und kaiserlichen Grüße. Die Kundgebung Ihres Schmerzes und Ihrer Treue tat mir sehr wohl. Die Vereinigung der britischen und indischen Völker haben eine lange und ruhmreiche Geschichte, im Frieden wie im Kriege. Das Beispiel der Königin Viktoria, der Könige Eduard VII. und Georg V. legen Mir, ihrem Nachfolger, die Pflicht auf, diese Ver­einigung aufrechtzuerhalten und zu festigen. Der Königin Mary, meiner Familie und mir gereichte die imposante Offenbarung des wirklichen Schmerzes, die von allen Teilen der Welt uns zu­­kam, zum großen Trost. Ewig unvergeßlich blei­ben für uns die zum Leichenbegängnis versammel­ten riesigen, pietätvollen Massen, die dem Anden­ken des verewigten Königs gewidmeten Worte der Huldigung und Ehrfurcht, die wir nicht nur aus dem englischen Reiche, sondern von Tausenden Personen aus zahlreichen fremden Ländern er­hielten. Ein wunderbares Gefühl bildet für uns das Bewußtsein, wie sehr mian diie hervorragenden Eigenschaften meines Vaters überall geehrt und geschätzt hat. Es ist keine gewöhnliche Redensart, daß er über das Herz seines Volkes geherrscht und es ihm zur größten Glückseligkeit gereicht hat, vor seinem Tode erfahren zu können, daß seine durch eine lange Reihe von Jahren mit hingebungsvoller Bereitwilligkeit geleisteten Dienste von der Anhäng­lichkeit und Liebe belohnt würden, die anläßlich der JuMläunisfeieriiehikeiten im Vorjahr in so herrlicher Weise zum Ausdruck gelangt sind. Meiner harrt die Aufgabe, seinen Spuren zu folgen und seine Arbeit fortzusetzen. Mich kennen die meisten von Ihnen mehr als den Prinzen von Wales und als einen Mann, der während des Krieges und auch seither Gelegenheit hatte, die Völker fast aller Länder der Welt ken­nenzulernen. Obwohl ich jetzt als König zu Ihnen spreche, bin ich doch derselbe Mann, der diese Er­fahrungen gesammelt hat und dessen ständiges Be­streben sein wird, auch weiterhin das Gedeihen sei­ner Mitmenschen zu fördern. Möchte die Zukunft Frieden und Verständnis der Welt, Gedeihen und Glück den britischen Völkern bringen! Möchten wir unseres Erbes würdig sein! Die Radiobotschaft des Königs wurde sofort auf einer Schallplatte aufgenoinmen und abends 9 U!hr 30, mitternachts 12 Uhr 15 und früh 3 Uhr 10 Minuten wieder gesendet, damit die Botschaft auch in denjenigen Teilen des Reiches gehört werden könne, wo zur Zeit der Ansprache Nacht war. Die Botschaft des englischen Königs vermittelte auch das Ungarische Radio, und zwar zunächst im Original und einige Minuten später nach Ahsingung des Hymnus auch in ungarischer Übersetzung. Diie Stimme des Königs Edward VIII. konnte (in Ungarn sehr rein und deutlich gehört werden. Kardinal-Fiirslprimas Dr. Serédi in Győr. Aus Győr wird uns gemeldet: Im Beisein der kirchlichen und welt­lichen Honoratioren er öffnete Kardinial-Fürstprimas Dr. Serédi den Fastenvortragszykkis dies; Katholikeniverans mit einer Ansprache über die seelische Formung des Katholiken. Zuvor begrüßte Obergiespan Radochay den Kirchenifürslen in herzlichen Worten unter warmen Ova­tionen der vielhundertköpfigen Zuhörerschaft. Der Fürst­primas ging von der Erkenntnis aus, daß der gläubige Katholik in seinem Tun und Denken in jedem Bereich seiner Lebenssphäre katholisch sein müsse. Ohne werk­tätige Bekundung des Glaubens gebe es kein wahres Glau­­benslelben, iin dein sich Logik und Betätigung gutter Werke zur höchsten Erfüllung vereinen. Der katholische Mensch müsse stets an der Spitze schreiten in der Erfül­lung von Pflichten und in der Art der Ausübung von Rechten. Auch die Sphäre des Privatlebens balde keine Ausnahme, besonders wo es sich um Ehe, Famiiie und Gesellschaft handle. Wenn wir in allen diesen Sphären den katholischen Gedanken obenan stellen, erklärte der Kirchenifürst, so wollen wir nicht etwa, andern einen Zwang antun, sondern einen Baustein zum Reiche Christi auf Erden hinzufügen. Liebe, GerechtiigkehssAnn und Auf­richtigkeit sollen den katholischen Menschen stets Le­be nsiicteale bedeuten. Namens , des KathoMlkenyeceins Montag, 2. März 19'Mi

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