Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-06-08 / nr. 46

rn­ d GEMEINER Fronstadt, den 8. Zum m­­ it allergnädigster Bewilligung, Nr 46. ‚»­­ Siebenbürgen. Kronstadt, 6. Juni. Der Verkehr mit dem bes­nachbarten Fürstenthume der Walachei erfreut fi gegenwärtig einer großen Lebhaftigkeit und in den letz­ten 4 Wochen hat der Tömdicher Paß allein über 1100 Passanten gezählt, und mitunter auch Personen von Distinction, welche das Bad in Elepataf, das sich von Jahr zu Jahr­­ einer größern Aufnahme erfreut, zu besuchen kommen. Diese Reisenden, deren welche von der südöstlichsten Gränze der Malachei kommen, wissen nicht8 von russischen Truppenanhäufungen am Pruth, aber sie erzählen, daß starre N­üstungen in Odessa gegen die Tihherfeffen betrieben­ und fortwährend­ Truppen und Munition eingeschifft ‘werden, um die Tiherfeffen für ihre legten unglaublichen Siege zu züchtigen. — Auch will man Nachrichten aus Adrias­nopel erhalten haben, die einem on­dit zufolge auf unangenehme Zerwürfnisse zwischen der türkischen und tristlichen Bevölkerung, was auch die Allgemeine Zig. fchon berichtet, schließen Laffen. Der Transithandel hat ss auch wieder gehoben, denn es sind im Laufe dieser Woche an 60 schwer beladene Wagen mit Leipziger Wanz­­en über die Gränze gegangen. — Der gestrige Wochen­­markt war außerordentlich befischt, warsscheinlich aus Ursache der darauf folgenden Pfingstfeiertage. Die Witterung warirt empfindlich, jt nach Regenwetter fahl, bei heiterem Himmel heiß und schwül. Im Gans­zen ist aber bei der vorherrschenden Feuchte ein fruchts­bares Jahr zu erwarten. « Le.Excell­enz der Commandirende General Freiherr von Wertthardt ist soeben von seiner Inspirirungs­­reise aus dercsik,wieder hier angelangt. Ungarn. (Schluß vom legten Blatte.) VI. Leber die Modification des 14. Ars tifele 1836. VII.. Ueber die Leistung der Ausgaben des gegenwärtigen landtagspurch hp den X Adel. IX. Ueber das ungarische Theater in Peith. a X. Ueber das Urbarialgefeß. XI. leber den 2. Punkt der königl. Pros­ppositionen. XII. Ueber Religionsangelegenheiten. Auf die unter Nro. VI. unterbreitete Repräsens­tation erfolgte eine am 5. d.M. erlassene und in der gemischten Reichstagfisung am 6. d. M. verlosene allergnädigste Fün.­resolution, welche folgendermaßen lautet: Im Namen Er. f. f. Apost. Majestät, unseres allergnädigsten Herrn Herrn, ıc. 2c. Se. Majestät ges ruhten, den Theil der am A. d. M. unterbreiteten Res­präsentation, in welchem die Reichsstände die hinsichtl­­ich der ungar. Sprache am 9. Nov. v. F. und 14. März I. 3. ergangenen Fon. N Refolutionen dankbar ohfgefallen zu genehmigen, es wird demzufolge allergnädigst gestattet, daß derselbe Ent­­wurf, insofern er mit lepterer fon. Refolution gleiche Tautend .ist, also mit Beseitigung des 2. $. und mit Berichtigung des Auffalles in der gewöhnlichen Gons certation, dem Gefege einverleibt werde. Ferner wird bewilligt, daß auch die Tavernicalfentenzen ungarisch ergehen, da jedoch der übrige Inhalt dieser Repräs­­entation derlei Säge aufstellt, welche mit dem Sinne des 7. Art. 1792, und der in der Gefeßgebung zu beobachtenden höchst nöthigen Vorsicht nicht vereinbar sind: so gerußten Se. Majestät dießfalls im Allfer« bhöchsten Bewußtsein, daß zum gedeihlichen Aufblühen der ungarischen Sprache, sowie bisher, auch fernerhin alle der allergnädigsten väterlichen Regierung thunlich erscheinenden Mittel angewendet werden, bei der obs erwähnten aftergnädigsten Resolution zu verbleiben, und auch in Anbetracht der Abfassung der Gefegartikel in beiden Sprachen werden die Reichsstände mit Hin­­weisung auf das vor 4 Jahren geschaffene Gefeg, in welchem die Würde der Nationalsprache ausgezeichnet gesichert wird. Dringend ermahnt, indem der Schluß dieses Landtags bereits so nahe ist, Die Debastion der Gefekartikel in beiden Sprachen in der üblichen Com­mertation unverzüglich zu beginnen. UWebrigens 2c. ıc. In der am 9. d. M. abgehaltenen gemischten Reichstagsfigung wurden die Namen der hochverdiens­­ten Vaterlandsfahne verlesen, welche durch ein allers gnädigstes königl. Nefeript zur Wahl für die Würde­­ verehren, mit

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