Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Oktober (Jahrgang 8, nr. 2368-2393)

1881-10-14 / nr. 2379

Nro.2379 - Hermannstadt,Freitag Sicheuvokgisch Deutsches Tag-state 14. Oktober 1881. Seite 955 (Der Kirchenkongreß der griechisch-orientalischen Me­­­­tropolie)wurde gestern am­ 13.b.M.—­—nach vorangegangener Cele­­­brirung des üblichen feierlichen Gottesdienstes in der a — im Saale des theologisch-pädagogischen Seminars,durch den Erzischof- Metropoliten Miron Romanus mit einer,die anwesenden Mitgliedern be­­­grüßenden,Rede eröffnet. —­Nach provisorischer Einsetzung des Vukeaus und Ueberreichung der Kredentionalien seitens der 47 erschienenen Mitglieder,wurden die Wahl­­­akten den aus dem Schoße der Anwesenden gebildeten Verifikations-Sektionen «zur Ueberprüfung und Berichterstattung zugewiesen die hausordnungsmäßige Konstituirung des Kongresses aber fü­r die heutige um­ iter Vormittags angesagte Sitzung bestimmt,da die obige Anzahl der erschienenen Mitglieder als beschlußfähig gilt · :.··(Baron Haymerle.)Der Obduktionsbefund am Leichnam des Ministers Baron Haymerle lautet: ·­­­ »Das Herz war fettig degeneh­rt,in Folge dessen sehr brüchig;die linkeerzkammer zeigte eine Ruptur in Form eines Querrisses von andert­­­halbentimeter Länge;der Herzbeutel war gefüllt von theilweise schon geronnenem Blute;die Nieren zeigten an der Oberfläche grubige Absump­­­tionen und wurde ein chronischer morbus Brighti konstatirt.Die Gefäße waren im Allgemeinen starr und rigid.«Nach der Obduktion wurde die Leiche einbalsamirt und in die Geheimraths-Uniform gekleidet,in einen Metallsarg gelegt.Hierauf fand die Uebertragung der Leiche in den großen Festsaal statt,wo mit der Aufbahrung begonnen wurde.Der Katafalk, die Wände des Saales und der Fußboden wurden mit schwarzem Tuch ausgeschlagen.qunordnung Sr.Majestät wurden zu Seiten des Ge­­­maches aus Schönbrunn exotische Gewächse aufgestellt.Ein Blumenschmuck zog sich zur Seite des Sarges hin,der unter einem schwarzsammtenen, reich mit Silber verzierten Baldachin ruhte.Zu Füßen des Sarges lagen auf Tabouret seine Freiherrnkrone und die Ordens-Insignien des Verstorbenen Den Katafalk umgaben vier hohe Kandalckber mit je 15 und 22 Kerzen Das Leichenbegängniß fand Donnerstag Mittag statt. ." Meber den Besuch Sr. Majestät im Leichenhause meldet das „Frem­­­denblatt“ unterm 11. d.: Um 2 Uhr Nachmittags fuhr Se. Majestät beim Ministerium des Aeußern vor. Beim Thore wurde der Monarch von dem Bruder des Baron Haymerle, Major Haymerle und Dr. Obersteiner, empfangen. Oben auf der Treppe stand Baronin Haymerle, an jedem Arme, eines ihrer Kinder. Se. Majestät reichte der Baronin er die Hand und sagte: „Wir Alle erleiden einen unerreglichen Verlust, auch mir fanıs der Verblichene nicht erregt werden!" Hierauf trat Se. Majestät mit der Baronin Haymerle in den Saal und sprach einige Zeit mit der­­­selben. Beim Scheinen äußerte Se. Majestät den Wunsch, den Verstorbenen nochmals zu sehen. Er trat in das Zimmer, in welchem Haymerle ge­­­storben war und wo der Verblichene noch­ immer auf dem Sopha lag. Der Herrscher faltete die Hände und verrichtete ein kurzes Gebet. Beim Ver­­­lasfen des Palais äußerte Se. Majestät zum Major Haymerle, daß der Verstorbene troß seines leidenden Zustandes sich allzu große Anstrengungen und allzu große Arbeiten zugemuthet habe, — er habe sich überarbeitet. . (Universität Preßburg.) In der Früh-Wocenschrift „Gyogyapat“ heißt es: „Nachdem es dem Herrn Kultus- und Unterrichtsminister gelang, Se. Majestät davon zu überzeugen, daß es nothwendig und zweckmäßig wäre, in Preßburg eine Universität zu errichten, haben Se. Majestät aller­­­gnädigst zu gestatten geruht, daß ein Gejegentwurf „Ueber die Errichtung einer Umb­erlität in die B­­urg“ noch in dieser Sikungs-periode dem un­­­garischen Neidhdtage unterbreitet werde. (Raubmordversuch.) Ein Bauer und seine­­rau aus einem Dorfe bei Klausenburg, welche nach der Stadt gingen um ein erfel zu kaufen, wurden unterwegs von­­­ einem Schäfer mend­lings überfallen, welcher sie doch Hiebe mit einem Knüttel arg zurichtete und mit der Hierauf ge­­stohlenen Baarschaft von 7 fl. das Weite suchte. Der Thäter sol, wie „Magyar Polgar“ erfährt, bereits eingezogen worden sein. (Zum Raubmord in Marijel.) Bei demselben waren, wie „Kelet“ erfährt, 26 Männer und und eine rau betheiligt; auch haben 8 Pferde dabei eine Nolle gehabt. Die Räuber sind Nomänen aus der Gebirgsgegend, welche auf ein mittelst Gewehrschüften gegebenes Zeichen zusammenkamen. Der Führer der Bande war Dobra Juon­­ee seine Adjutanten Juon Bot Capu, Zuon Stan Petran, Suon Stan Kada, Vetru Netogye Gia. Sie sind theils „gefangen, theils an einem sichern Ort in der Falle. Drei haben ihre That eingestanden. Der Unter­­­suchungsrichter P­eterffy begab si in die Biharer Berge zur­­­­erfolgung des Anführers, welcher lebensgefährlich verwundet, gefangen und in das Smauifitenspital nach Klausenburg geführt wurde. Ueber die Verübung der ruchlosen That selbst wurden folgende Einzel­­­heiten ermittelt: Als die Räuber­­ei dem Hause ihres Opfers genähert hatten, gebot der Anführer Halt, suchte sich seine Leute nach Maßgabe ihres Muthes aus und dirigirte sie in vier Abtheilungen gegen das von einem Kerzenlicht errichtete Haus. Nach ausgeführten Mord und Raub zogen sich die Räuber im Laufschritt zurück, hielten an der „la civei Petrasi“ genannten Berg­­­spige und vertheilten im Kreise figend die Beute nach dem Rang. Interessant muß gewesen sein, wie sie da viele Geld aus einem Lade auf einen in der Mitte ausgebreiteten gestohlenen Mantel Ieerten und die Hauptthäter unmittelbar daneben lauerten, während die jüngeren Hallungen nur im weiteren Kreise Botto faßten. Das Geld war kostbar, der Hunderter Banknoten viele, die Vertheilung war daher schwer; es fehlte auch nicht an Vorwürfen und Verdächtigung, aber schließlich erhielt Doch Zeder seinen Theil, sogar die in der­­­ Ferne die Pferde bewachenden Burschen erhielten 245 fl. von dem Berdienst. Nach­ der Vertheilung folgte der Schwur, dann Laute Freude über den guten Ausgang der Arbeit, endlich freundschaftlicher Abschied mit Händelchütteln. Der Vorhang fiel, es begann aber bald ein neuer Ast. Der eingefangene, angebliche Anführer ist eine erschreckend martialische Gestalt; seine Zunge ist schon ganz brandig und er ist nach der Aussage der Wer­te verloren. Dennoch hat er noch genug physische Kraft, um ein­­­vernommen werden zu können. Ueber die Gefangennahme des Räuberhauptmanng erfährt „Kelet“ noch Folgendes: ALS er Nachts in dem Gebirgswalde „Walea Dobraja“ von den Gensdarmen aufgespürt worden, begann er zu fliehen, wurde aber von dem Wachtmeister Eröj ® angeschossen. Die Kugel ging ihm in den untern Theil des Gesichtes, zerschmetterte ihm beide Unterkiefer und Die Zunge. Troß der schweren Verlegung lief er weiter begünstigt von der finstern Nacht und verschwand, auf dem Boden Blutspuren zurücklaffend. Am andern Tag begann die Verfolgung von Seite vieler Leute und Gen­darmen, aber vergebens, bis er Abends in seiner Wohnung, wohin er erschöpft zurücgekührt war, gefangen wurde. Bisher konnte er im Klausenburger Kerkerspital, da er nicht sprechen kan, nicht verhört werden; aber seine Mitschuldigen und sein eigener Sohn haben seine dentität bekannt. (Ungarische Zustände) Das „Neue Pester Journal“ berichtet über folgende seltsame Entführungsgeschichte, die sich in den Straßen der ungarischen Hauptstadt zugetragen hat: „Die 24jährige Anna Marie Biringer wird seit nicht weniger als sechs Jahren von der Polizei wegen verschiedener Diebstähle und­­­ Betrügereien gesucht. Sie weilte unterdessen hier in Pest, in der Wohnung des Polizei-Kommissärs Josef Pöltzer, mit dem sie in wilder Ehe lebt. Natürlich war sie hiedurch gegen alle polizei­­­lichen Verfolgungen gefrügt und gefeit und wurde stets von Pöltzer recht­­­zeitig gewarnt, wenn etwas gegen sie im Zuge war. Auf eindringliches Urgiren des Bezirksgerichtes von Unghnar, wo die Piringer einen größern Betrug beru­ht hatte, entschloß sich emblich die Polizei, die raffinirte Gaunerin, die besonders beim Gespummwechseln so geschicht vorzugehen wußte, daß Der­­­jenige, dem sie wechselte, stets um eine größere oder geringere Summe geprellt wurde, festzunehmen. Sie wurde verhaftet und zur Polizei gebracht. Die Untersuchung wurde.. gestern. (8. d. Mits.) Mittags beendet. Polizei-Agent Raggione ersuchte den Beschlieger, er möge ihn mit der Ueber­­­führung der Piringer ins Fortung-Gebäud­e­ betrauen. Um halb 1 Uhr geleitete Raggione die Piringer, welche von vornherein dem Beschließer mit­­­theilte, daß sie nicht Anspruch darauf erhebe,­­­ mittelst Wagens befördert zu werden, sondern zu Fuß gehen wolle, nach Ofen. Na 2 Uhr meldete Raggione dem Beschlieger­ und dem Inspektion haltenden Beamten Baczaro, daß er, als er die Verhaftete durch die Dorotheagaffe escortirte, an der Ehe des Franz Fofefs-Plages von sechs starren Männern angegriffen wurde, welche ihm die Frau entriffen, sie in einen offenen Fraser festen und mit ihr davonfuhren. In seiner Ueberraschung wußte er nichts Anderes zu thun,­­­ als um Polizei zu rufen, die aber nicht herbeikam. Viele Menschen hätten sich nach der Angabe des Polizei-Agenten an dem Orte angesammelt und seien Zeugen des Borfaller gewesen. Raggione behauptet, weder die Angreifer zu kennen, noch sich die Nummer des Fialers gemerkt zu haben. Bei der Oberstadthauptmannschaft hat der ganze Vorfall einen peinlichen Eindruck hervorgerufen. Dem Raggione glaubt man nicht und es kan ihm auch nicht geglaubt werden, daß er die Flucht nicht hätte verhindern können, wenn er nicht mit den Thätern, insbesondere aber mit Peltzer, im Ein­­­verständnisse gewesen wäre. Razgione weinte und jammerte, daß er unschuldig sei. Er wurde heute Mittags vom Kanzelisten Paupera verhört und in der Folge verhaftet. Der gewesene Polizei-Commissar Pöltzer wird überall gesucht, aber bisher erfolglos. Die flüchtige Frau wird mit nicht minder großem Eifer gesucht. Bezüglich Pöltzer’s ist noch zu erwähnen, daß er eine ihm geieglich angetraute reiche Gattin hat. Dieselbe ist Befigerin eines öffent­­­lichen Hauses und Eigenthümerin von fünf Häusern." (Holländische Kolonien im Banate.) Der holländische Major Ban Royen, hat von der Güterbiversion drei große Puchten bei Zichydorf, Deargitta und Szt.­Sanos gepachtet, die sehr häufig den Heberschwem­mungen ausgefegt sind, und die er mit holländischen Anstellern, welche mit derlei Schugarbeiten sehr vertraut sind, besiedeln­ will. Herr Ban NRoyen spricht sich entschieden gegen den Schuß. der vom Hochwasser­ bedrohten Felder durch­ Dämme aus, welche seiner Ansicht nach, absolut nußlos sind, da bei don meisten unserer Flüsse das Bett höher liegt, als die zu besestigende Gegend. Helfen kann seinen Erfahrungen gemäß, bl­s eine umfassende Kanalisirung, wie sie in Holland besteht, wo­ die Felder von breiten Gräben eingefaßt und durchritten sind, welche den Wasserüberfluß gefahrlos abführen und zugleich den wirksamsten Schuß gegen eintretende Dürre bilden. Auf dem von ihm gepachteten Felder-Compler will Herr Ban Noyen dieses System praktisch einführen um dadurch die Vortrefflichkeit desselben zu beweisen. (Zum Jubiläum des Toleranz-Edictes.) Man berichtet aus Prag: Die von evangelischen Gemeinden Oesterreichs anläßlich des Jubiläums des Toleranz-Ediktes gesammelten Beiträge für eine Stiftung zu­­gunften evangelischer Prediger und Lehrer, deren Witwen und Waisen erreichten bereits die Höhe von 50.000 fl. (Krokodile auf Reifen.)Eine Anzahl dieser angenehmen Thierchen wurde vor Kurzem aus Egypten nach Paris geschickt,um der Amphibien- Sammlungdngakdindes plantess einverleibt zu werden.Man brachte sie zuerst in die Sorbonne,wo sie untersucht und klassifieirt wurden.Paul Bert ließ sie alsdann wieder»einpacken«und an den Ort ihrer Bestimmung bringen.Das war leichter gesagt als gethan.Die Saurier waren bei der Abreise m­it einer Art Maulkorb versehen worden und einem derselben ge­­­lang es,die Drähte abzustreifen.Das ungewohnte Klima und der Hunger hatten die Bestien sehr»unruhig«gemacht.Jeneg,welches frei geworden war,­öffnete in dem Momente,·da"man sich demselben näherte,neues an einen Karren zu legen,den Rachen und würde unfehlbar das Bein eines der Assistenten gepackt haben,wenn nicht ein Kollege mit großer Sei­bes­­­gegenwart ein Stück Holz in das furchtbare Zahnehege geworfen h­atte. Dquhier verbiß sich sofort darein und konnte gefessellt werden.Ohne weitern Unfall gelangte nunmehr die Gesellschaft in den Jardin des lautes. (Das­ Trinkhorn der Wafa.­Beim Familiendiner,as am Abend des Einzugstages des schwedischen Thronfolgers in Stockholm im Saale Carls X.des königlichen Schlosses stattfand,erhob König Oscar ein großes und die Königin Sophie ein kleines Familien-Trinkhorn,das vom königlichen Geschlechte der Wasa her stammt und aus dem S trinken für glückbringend angesehen wird,wobei der König folgenden Wiommgruß sprach:»Nach alter nordischer Sitte wollen wir,meine geliebte Lebens­­­genossin und ich,unsere lieben Kinder,Sohn und Schwiegertochter­ Gustav Adek­torim willkommen heißen und ihnen aus vollem Herzen Glück an ihrem eigenen Herde,Friede in ihrem Heim und Segen bis auf diesp­äte­­sten Tage,wenn es Gott gefällt,wünschen.«Sodann reichte der König sein Trinkhorn dem Kronprinzen und die Königin das ihrige der Krons­­prinzessin (Eine Centenial-Feier in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.­Am 19.Oktober d.J.findet die hundertjährige Feier der Uebergabe der englischen Armee unter dem Befehle Lords Cornwallis bei Porktown,Virginia,statt.Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg wurde t­atsächlich durch diese entscheidende Niederlage der Engländer beendigt. An dieser Schlacht nahm aktiv hervorragenden Antheil der preußische General von Steuben,und es warfein Verdienst,daß die Schlacht so glänzend gewonnen werden konnte.General von Steuben,welcher im Stabe Friedrichs I. während des siebenjährigen Krieges diente,kam 1778 herüber nach Amerika, geradezu Zeit als die amerikanischen Truppen unter Washington furcht­­­bare Niederlagen durch die Engländer erlitten.General Washington nahm die angebotenen Dienste des Generals von Steuben freudig an,und ernannte ihn zum Generalimspeftor der amerikanischen Armee. Steuben brachte antigen und militärische Taktik in dieselbe und machte dadurch die amerikanischen Revolutionsoldaten tüchtig­­­ und fähig, Die disciplinirten englischen Truppen in offener Schlacht zu Schlagen. Im Oktober 1781 wurde der engliscche Befehlshaber Lord Cornwallis bei Borktomwn in Virginien geschlagen und gezwungen, sich und seine Armee den Amerikaner zu ergeben. General von Steuben, war der erste, welcher von Lord Cornwallis die Erklärung seiner Uebergabe erhielt. Der amerikanische Staatssekretär Blaine hat zur Theilnahme an dieser hundertjährigen Gedächtnißfeier im Wege des auswärtigen Berliner Amtes die Nachkommen des General Steuben ein­­­laden lassen. Folgende Nachkommen des Generals werden der Einladung Sorge leisten, nämlich: Oberst von Steuben vom 76. Regiment zu Hildesheim, Hauptmann von Steuben vom 4. Garderegiment zu Spandau, Hauptmann von Steuben vom 8. Regiment zu Frankfurt a. d. O., Lieu­­­tenant von Steubem vom 22. Regiment zu Rastatt, Lieutenant von Steuben vom 39. Regiment zu Düsseldorf, Lieutenant von Steuben vom 74. Regi­­­ment zu Hildesheim. Zu Ehren der Gäste werden großartige Festlichkeiten veranstaltet werden. (Eine schwimmende Zeitun­gsexpedition) ist das neueste amerikanische Spekulations-Unternehmen. Die benöt­igten Räumlichkeiten sind auf einem Boote hergerichtet worden, welches ununterbrochen den Mississippisteam von Memph­is aus bis nach New­ Orleans herauf und herunter fährt, in allen bedeutenden Dortschaften anhält und Neuigkeiten einholt, die für die Nachbargegend dieses Nierenflusses und das innere Nordamerika von Interesse sind. Besondere Redaktions- und Ex­peditions- Bureaus, Seter- und Druderlofale, Schlafräume für das gesammte Per­­­sonal, Speisesaal und Küche sind in dem Boote eingerichtet und es fehlt sogar darin nicht an Stallräumen zur Unterbringung von Pferden, w­elche von den Berichterstattern zu Ausflügen in die Umgegend und hinein um das innere Land benügt werden. (Das Telephon) hat zu folgenden, h­übsschen Gedächtißversen Anregung geboten:­­­ Viele Wörter gibt es schon Auf gut Deutsch für Telephon: Bernhinsprecher,­­­Töner,­­­Singer, Surrschnur, Säusler, Meilenklinger, Plapperfaden, Klingklangflige, Plaudertasche, Wörterblige, Revebüchse, Plapperschlange, Plauderschnur, selbst Klapperschlange, Klatschern, Schellhorn, Aeolslauscher, Hausspion, Eilmortaustauscher, Langohr, Nah- und Fernsprachleiter, Sprachstrich, Blisfint, Klangverbreiter, Klingohr, Plauderkappe, Sprechdraht, Unglücksnachricht bringend Pechdraht, Breitschwag, Kilometerzunge, Stubenhorcher, Meilenlunge, Ohrenbläser, Welttrompeter, Schwabbelmordeischwälichwerenäther, Schallgespinst, Besuchersparer, Zonstrich, mündlicher Verfahrer,­­­ Fernsprech, Kehlschnur, Tonwandbrecher, Doppelstahlblechzungensprecher, Klinggestrippe, Sprechpost, Tönes Leiter, Olifant, Sirene, Musicalisch Luftgedudel, Endlich - Sprechanismusnudel. ee (Alte Sprüche.) Die Liebe ist ein Seidenfaden, an dem das­ Schwert der Furt hängt. — Ein Karger ist seinen Erben reich, ihm selber arm. — Eine gute Rede soll drei K Haben: Turz, Har und Kräftig. — Wir sind mehr doch uns betrogen, als durch. Andere. — Des Menschen Herz ist wie eine Windmühle­ hat, sie nichts zu mahlen, so zündet sie sich selber an. — Brautthränen und Frühregen dauert nicht lange. — Das Glück ist ein reizendes Weib, das immer auf Reifen ist. — Das tt der rechte Sieg, der dem Feinde die Scham erspart. — Dem Reichen ist es leichter, Gutes zu thum, als dem Armen, Böses zu Taffen. — Der Dieb ist über den Arzt: wenn er aus einem Hause fortgeht, weiß er, was den Leuten fehlt. — In den Brunnen, aus dem man getrunken, soll man seinen Stein werfen.­­­ Das deutsche F­amilienblatt­ enthält in seiner eben erschie­­­nenen Nummer 41 (Berlin, 9. Oktober): „Herodias" von €. Vely, „Bwischen zwei Todsünden” von Levin Schüding, ein Fächeralbum, eine a­­lte Skizze N Roseggerd und eine ausgewählte Plauderede, sowie in der Beilage interessante kleine Meitiheilungen. Die Bilder sind sehr gut, die Ausstattung vorzüglich und eignet sie die illustrirte Wochenschrift durchaus, ein deuts­­ches Familienblatt zu sein. Der vierteljährige Abonnementspreis beträgt nur 1 fl. 9 Fr. (Verlag I. H. Schorer, Berlin, Lügomstraße 6). So sei die Beitschrift nochmals bestens empfohlen. Laufen aus Wien; A. 5 Puschner, 9. Rauschnig, ©. Eberth, emejch, Beamter aus Temesvar; F. Zettel, Kaufmann aus Stuttgart. — Hotel „Römischer Kaiser”: %. Grehl aus Waldorf; U. 3 prefter aus Biebelp; %. Möheim, Geschäftsmann mus­­sim > Dornouid,­­­rg . ·-" ke Original-Zelegramme eB „Siebenbürgisch Deutschen Tageblattes”“. Belt, 13. Oktober. (Corr.Bur.) Im Unterhause wurde die Adreße Debatte fortgelegt. Ministerpräsident Tika widerlegte die Oppositiong« vechner, bestreitet die Wahlenbeeinflussung und das An­wachsen der Opposition, konstatirt dagegen die Abnahme der Auswanderung, und sagt bezüglich des Adrehparfus über die Armee, er sei Seitens der obersten Heeresverwaltung zu erklären ermächtigt, daß diese Adresse dem angegebenen Ziele zustrebe und hebt Polit gegenüber hervor, daß die Danziger Entrevue die Beziehungen zu Deutschland durchaus nicht alteri­e. Paris, 13. Oktober. (Corr.-Bur.) Grevy berief Gambetta, welcher sich dahin äußerte, daß vor der Neubildung des Kabinets die Kammer: Debatte abzuwarten sei. Beide versprachen, sich nach dem Zusammentritt der Kammer wiederzusehen. London,13.Oktobe­r..(Corr.-Bur.)Parnell wurde wegen Ver­­­brechens der Aufreizung und Einschüchterung verhaftet. Rom,13.Oktober.(Corr.-Bur.)Die Entsendung eines ita­­­lienischen Panzerschiffes nach Alexandrien ist unrichtig,da­ bereits der»Offendator«dort ist. Konstantinopel,13.October.(Corr.-Bur.)Die Pforte soll Pristina als Anschlußpunkt der österreichisch-türkischen Bahnenprojektiremse Pest,12.Oktober.(Telegrafischer Wetterbericht.) Im Allgemeinen ist demwölftes, trübes Wetter mit Negen zu erwarten. « « ,­­­ Wiener telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs vom 13. Oktober 1881. Ungar, Goldrente. . . x. . 118 75 Bee elieungs-Ele 3 251 Ung. Eisenbahn-Ansehen . . . 193.— Den­­tantsfhuld in Papier. 76.50 Ung. Ostbahn 1. Em. St.-Obl. . 9110 | Defterr. Stantsfhuld in Silber . 77.70 Ung. n 2. Em. St.-Obl. . 110.60 | Desterreichische Goldrente . . . 9410 Ung. Ostbahn 1876er St.-Obl. . 96,80 | 1860er Gran­d-Ansehen . . . 131.50 Ung. eg 99 — | Defterr.-Ung. Nat.-B.- Aktien. . 830.— Ung. Grundentl.-Oblig. mit Berl. 98.— | Unger. Kredit-Banl. . 2. . 373 25 Temed.Banat, Grundentl.-Oblig... 97.75 | Desterreichische Kredit-Witten . . 367.25 Tem.-Ban. Grund.sDbl. mit Berl. 97.— | Silber . . 2. 2 2 2 20m­­m SITEEIL. Grundentl.-Oblie. . 97.25 | ®.E Dulaten.­­­ . 2 20. 5.61 Kroatisch.-Slavon. Grumd.-Oblig. 98.50 | 20 Frants Goldfuüde . . .. 9 | Weinzehntables.-Obligation. . . 95.— | 100 Mark Deutsche Reichewähr. 5785 Unger. Brämsen-Dose . .. 123.50 | London (a vista) .­­­. .».. 11850 Pester telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs vom 13. Oktober 1881. " « Ungarische Goldrente .118.75—Theißregulm Siegeleiner Los L 11225 Ung.Pap­ierrente.-... 89.150 stern Staatsschuld in Papier.76.25. Unger.Eisenbahn-Anseen...133500es.:’terr.Rente in Silber...77.25 Ung.bahn1.Em.t.-Obl..91.—Oesterreichische Goldrente...84.75· Ung.bahn2.Em.St.-Obl..110.501860er Staatslose.-... 131.—­­­Ung.Obahn3.Em-St­.-Ol·il..96.750esterr.-ung.Bank-Aktien...828.—­­­Ung-Grundentlostqsk Obligaiwn.99.—Un.Kreditbank-Aktien....374.— Ung.0rimdentl.-Obli.mttserl.97.50Derreichischelkreditssiliru..378.­­­TemessVon d­er Gruetttl.-Oblig.97.50Silber......... —.-­­­Tem.-Oan.Grund.-Obl.mä8erl.97.——K.I·Dukaten....... 5.62 Siebenbürg. Grunbend­,Oblig. . 97.— | 20 Franka Golbfilde . . . . 9.37: Kroatische ilenon. Brund.­Oblig. . —.— | 100 Mark Deutsche Reihawähr. . 57.75 Ung. Beinzehnt-AhlifungsDa, , Pb— | Borken (a viete) . en‘ U­ngerik­e Brümienägle . 5 123,80

Next