Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Juni (Jahrgang 9, nr. 2569-2593)

1882-06-03 / nr. 2571

- J« r Wettstre­­­Reduktionunthdministration Heltauergasse23. Erscheint mit xduznahme der gsannsunt-Feier­­­tage täglich. Abonnement für Hermannstadt: monatlichsökr.,vierteljährig2fl.50kr.,·halbjährig 5fl.,gat·17jährig10fl.ohneZustellung1n’sHaus, mitZusteuuug1fI.,3fc.,6f1.,12f1. AbonnementmitPostvcrseuduug: Ilerda-Inland­­­viekteljährig3st.50 kk.i4ha·kbjähkig 7f1.,ganzjiihkig Für das Ausland: vierteljährig 9 AM. oder 12 rcd., Halbjährig 18 AM. oder 24 red., ganzjährig 36 AM. oder­­­ 48Frcs. Unfrankirte Vriese werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. N 2521. dermannfladt, Samstag, 3. Juni ASP” er zu D Nationalitätenverhältnisse und Magyarisirung der Haupt­­­stadt Ofenpest. *) II Die Bevölkerung der Hauptstadt Ofen­pest ist in den lebten Jahr­­­ehnten riesig gewachsen. Die Zunahme blog seit 1870 beträgt 90,000, hbr 1857 sogar 173,000 Seelen. Unter den 360,551 Bewohnern der heutigen Djenpest (ohne Militär) waren 198,742 Magyaren, 119,902 Deutsche, 21,581 Slovaten. Die Vermehrung der Djenpester Bevölkerung ist ausschließlich eine Folge der fortwährenden Zuwanderung. So sind von diesen 360,551 Djenpestern mit 151,881 im Dfenpest geboren; die Uebrigen, also mehr als 200,000, sind zugewandert, und zwar 28,331 aus dem Pester Komitat; 138,325 aus den übrigen T­eilen Ungarns; 33,551 aus Desterreich und 7625 aus dem Ausland. Man könnte nun meinen, daß Die starre Zunahme des Magyaren­­­thums in der Hauptstadt durch eine ebenso starke Zuwanderung von Ma­­­gyaren aus der Umgebung und den übrigen Landestheilen bewirkt worden sei. · Das ist jedoch keineswegs der Fall Aus den umliegenden deutschen Dörfern Budakep,Prom­ontor,Scho­­­rotschar und anderen Orten wandern verhältnißmäßig mehr Deutsche zu, als Magyaren aus den magyarischen Ortschaften Foth,Rakospalvtaut und Monor.Auch aus den kernmagyarischen Distrikten des Landes ist der Zufluß gleich oder doch fast gleich NulL Der ganze Osten des Königreichs liefert so gut als gar keine Einwanderung nachQsenpest­;das magyarische Theißland,der magyarische Theil Siebenbürgens ist für die Zunahme der hauptstädtischen Bevölkerungsziffer genau·solidifferent,als tngangrenzende Ausland,als etwa Serbier Rumänien oder die Buko­­­wina utthalizien.Das stärkste Kontingent zum Zuwachse der­ haupt­­­städtischen Bevölkerung liefert der Westen und der Nerden des Landes, die polyglotten oder überwiegend deutschen und slowakischen Komitate Die magyarische Bevölkerung ist durch die Landwirthschaft mehr an den Baden gebunden, während der Bewohner der deutschen Landwerferstädte und der tagelöhnernde Stovafe durch den Bedarf des großstädtischen Leben ange­­­gen werden. · zogen Auch die aus Oesterreich und dem Auslande Einwandernden sind ·teilsDeute. · größtegihe Bevölkerstkkg von Osenpest mützte daher nach den Zuflüssen,die sie durch die ZUWan der Usek häl­ überwiegend deutsch-slowakisch sein.·Und dennoch überwiegt das Magyarenthum.Wie ist diese seltsam­e Erscheinung zu erklären?«Körösi bleibt die Antwort hierauf nicht schuldigz erwacht kein Hehl darauB, daß nur die Magyarestrung diesen nationalen Un­­­schmelzungsprozeß bewirkt.Währen­d«das magyarische Element der Haup·t­­­stadt von Außen keine numerische Stärkung erhält werdendce·einstr·o­­­wenden nichtmagyarischen Elemente erttm der·Hauptstadtmagyaristrt Die Concentrirung der magyarischen Geist und Sprache verbreitenden Ministerien und Unterbrhck den ist selbstverständlich ein starker Hebel der Magyarisirung Die Stadtverwaltung amttrt magtzartschz selbst Offerten und Rechnuungen der Geschäftsleute müssen·magyarisc·hemgereicht werden. Die Presse ist magyarisch oder,·insoferneste·auchcn·deutscher Spra·che erscheint,von magyarischem Geiste erfüllt.Die magyarischen Theater sind vom­ König,vom Staate und der städtischen··Kommuner·erch dtztirt­t·wäh­­­rend das deutsche Theater,baar jeder Unterstützung aus einem öffentlichen Fonder abseits liegt und der Gegenstand bald offener,·baldversteckter An­­­feindung ist.Die öffen­tlichen Schulen sind magyarischz Vonde·n·143 Volksschulen in Osenpest istteine einzige deutsch;auch besteht k·ein einziges Gymnasium oder keine einzige Realschule mitdeutscher Unterrichtssprache. Universität und Polytechnikum sind magyarisch ··· · Um den entdeutschenden Einfluß der Schule zu würdigen, genügt eine Vergleichung der Spracverhältnisse in verschiedenen Altersperioden. Im Jahre 1880 waren von 37,480 saulbesuchenden Kindern 28,401 mia­­­nen *­ Bl. „Siebenb.-Deutsches Tageblatt" Yir. 2569, ghariisch, 8342 deutsch, und 721 gehörten anderen Nationalitäten an ; also beiläufig jedes vierte Schulkind ist demnich. Dagegen sind unter den 17.399 mehr al sechzig Jahre alte Bewohnern von Dfenpest nur 7094 Magyaren, die übrigen, also mehr als die Hälfte, deutsch. Das Uebergewicht, welches das Magyarenthum in der Schule hat, beginnt nach dem 20. Lebensjahre zu finden ; so beträgt die Zahl der Magyaren in der Altersstaffe von 20—30 Jahren noch mehr als die Hälfte, in der Altersstaffe von 30-40 Jahren mir beiläufig die Hälfte, von da an immer weniger, so daß die mehr als 40 Jahre Alten überwiegend Deutsche sind. So kommt «8, daß es — wie Aadar György in einem im Januar d. h. in Dfenpest gehaltenen öffent­­­lichen Vertrage bemerkte — „gegenwärtig zahlreiche Familien giebt, wo die deutschredenden Eltern mit ihren in der Schule magyarisirten Kindern si kaum verständigen können." Man kann sich vorstellen, daß diese durch die Schule bewirkte Entfremdung von der Familie, die durch die Schule verursachte Ertödtung des Einflusses der Familie und des Hauses die übelsten Folgen auf die Erziehung des jungen Geschlechtes ausü­bt. Kördicht hebt selbst den Kampf zwischen Schule und Familie hervor; nur bedauert er, daß die magyarisirende Schule oft gegen den Widerstand der Familie den Kürzern zieht. Namentlich befragt er al Chauvinist, dab die Frauen in Ofen nicht magyarisch können. Die geringste Widerstandskraft wird von den Slovaten entwickelt. Nach­­göreicht werden von 100 slovatischen Kindern 62 entnationalisirt. Dann folgen die Deutschen. Unter 100 deutschen Kindern gehen 36 ihrer Nationalität verloren und wachsen dem Magyarenthum zur; selten wird ein deutsches Kind slowakisch. Auch aus dem Magyarentirme finden — aller­­dings nie in sehr bescheidenem Maße — Uebergänge in andere Nationa­­­itäten statt. In Hundert Fällen werden fünf Kinder magyarischer Ab­­­stammung ihrer Nationalitä entfremdet und meistens Deutsch; speziell in den Ofener Stadttheilen verdeutlichen 11 Perzent der magyarischen Kinder. Die Juden sind die eifrigsten Mpostel der Magyarisirung in Ofen­­­pest. Von den 70.879 Juden der Hauptstadt Haben blos 25,087 sich zur deutschen Muttersprache, 40,000 zur magyarischen und 5000 zu irgend einer anderen Sprache sich bekannt. Von den Juden kommen 79 Berzent magyarisch. Dagegen von den Katholiken 74 Berzent, von den Evangelischen 67 Perzent; nur die Reformirten erreichen einen stärkern Berzentiab der Die Lebteren haben magyarischen Gottesdienst eingeführt und sehen vor dreißig Jahren Ma­­­gyarisirungsvereine gegründet. Sie stellen auf des größte Kontingent Derjenigen, die ihren Namen magyarisiren. Im Jahre 1880 haben 850 Personen in Dfenpest ihren Namen magyarisirt; darunter sind mehr als 400 Juden, die übrigen sind größtentheils Deutsche und Slorafen.­­­Nur der Eression des öffentlichen Lebens ist es zuzuschreiben, das die der magyarischen Sprache Rundigen eine so hohe Ziffer erreichen. Außer den 198,742, welche sich zur magyarischen Mutterprache bekannt haben, sind mod­ 53,655 unter den einer andern Nationalität Angehörigen der magyarischen Sprache mächtig. Die Zahl der magyarisch Sprechenden erreicht demnach 252,397. Dagegen wird die aus dem öffentlichen Zehen, aus der Schule verdrängte Deutsche Sprache von 251,075 Djen­estern gesprochen ; bies unter den 198,742 Magyaren der Hauptstadt sind 123,403 — also zwei Drittel — der deutschen Sprache findig. E38 ist ein schla­­­gender Beweis für die Kulturkraft der deutschen Sprache, daß sie, troß so vieler Zurückegungen, doch noch den gleichen Pla wie Die magyarische in Dfenpest zu behaupten vermag. Direktor Kördeihi und Graf Melchior Zonyay, welcher während des Vertrages Kördichi’8 in der Akademie der Wissenschaften den Volfis führte, haben den Wunsch ausgesprochen, das das Referat über die Ergebnisse der nächsten, im Jahre 1890 stattfinden­­­den Volkszählung ebenso günstig lauten möge, als der Bericht über die 1880er Zählung. Wir hoffen das Gegentheil. Denn wir glauben, daß der verblendete, in feinen Enderfolgen dem Magyarenthum verderbliche Krieg gegen das Deutschthum seinen Höhepunkt übertritten hat und eine Reaction gegen die Magyarisirung eintreten wird. Wie viele von den Dfenpester Bürgern, die im Jahre 1880 in den Zählblättchen die magya­­­r der magyarischen Sprache Kımdigen, a8 die Auden. nn W, pränumerationen und Inserate übernehmen außerdem Hauptbureau,Heltauergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Heinrich Zeidner, Modiasch J. Hed­­­rich’s Erben, Schässburg Gebrüder Retzer, Buch» Handlung, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Post A. V. Goldberger, Frankfurt a.M. G. L. Daube , C, anna Snfertionspreis : Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile ofte beim einmaligen Einrüden 7 kr., das zw­eitemal je 6 fr., das drittemal je 5 Tr. d. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 Er.­­ ris die Muttersprache eingetragen haben,mögen dies im Glauben gethan haben,daß sie,wenn sie ihren deutschen oder slowakischen Ursprung nicht verschweigen,als schlechte»Patrioten«erschein­en könnten,und sollte es nicht auch Beamte oder mit den Behörden in engen Beziehungen Stehende(und deren Zahl ist Legion)geben,welche durch das Bekenntniß der magyari­­­schen Muttersprache den Vornehmen haben schmeicheln wollen.Wir finden diese von Zweifel und Besorgniß zeugende Frage in dem bereits erwähnten Vortrage Aladar György’s. Je Be­­gegnete sie freimüthig. i betrübt Benilleton. Unwillenslich vermäßlt. Novelle von Max von Weißenthurn. (8. Fortlegung.) „Arie — 88 thut mir leid — willst Du mir vergeben?“ flüsterte Jane mit bebender Stimme. Sos sanfter Bitte zu widerstehen, ging jedenfalls über Lord Yvors Kraft, denn er zog sie zärtlich an sie. „Arie, willst Du mich nicht einmal ansehen, um Dich zu überzeugen, ich bin?“ a N­­adeth sagtest Du mir nicht, daß Lord Sholto mit im Wagen e8 seine Rechtfertigung meiner Thorheit gewesen wäre," ent­­­„Ich glaube er fuhr mit uns, weil er wußte, Du mürdest er nicht gerne sehen, wenn ich mit Heren Blair allein nach Hause fahre. Archie ich wollte Dir nicht absichtlig wehe thun !" „Gestehe, daß Du sehr unartig gewesen bist,“ rief der Graf ihr nun Liebevoll in die Augen blidend. »Gestehe,daß Du sehr unfreundlich warst!«rief sie mit einem An­­flug ihres alten findlichen Mebermuthes. „Ich war sehr unfreundlich !" „Nun und ich war sehr unartig !* Beide lachten und Lord Ivor Füßte die vorigen Lippen, welche fo in ihr Unrecht gestanden. En elle­­rn · · Blair heirathen, Liebste?” forschte Lächelnd ,­ der Grossirst Du Deine Einwilligung geben ?“ fragte Lane lachend in der Freie ihres Herzen über die erfolgte Wiederversöhnung: „So haffe jenen Menschen Klingston !" Der Sprecher war Herr Clair, als er einige Tage nach jener Fahrt an einem der Fenster seines Klubs Tehnte. Er sprach mit Herrn Rlinarton, seinem Vertauten, von Archi­­­bald Graf Ivor, welcher eben im Gespräch mit mehreren Herren dem Klub gegenüber auf der Straße stand. „Die meisten Männer rafen ihn, wenn sie Jane Macleod näher fennen lernen ; sie betrachten ihn dann durch die Brille des Neides !" „Bah, das ists nicht!" rief Andreas Blair verächtlich ; „aber ich haffe sein stolzes Wesen, so h­ochmüthig und selbstbewußt, als ob er Alles im Sturm besiegen wolle !" „Er führt fast Alles doch, was er unternimmt; übrigens würden das die meisten Menschen von seiner physischen Beschaffenheit, seinem Ein­­­kommen und seinem Titel zu Stande bringen.“ Clair stieß einen Fluch aus, sein Freund bliebe erstaunt auf. „Wes­­­halb Haffest Du ihn gar so unversöhnlic, Blair? Er tritt Dir doch nirgends in den Weg­­­!" „Ich habe ihn nie gemocht! ALS er noch ein Knabe war, wußte er sich schon ai­s zu geben! Sett —" „It er mit dem neigenden Mädchen verlobt, für welches Herr Blair lebhaftes Interesse empfindet 1" viel Harald Klingston lachend. „Und das Hinreichen den Gefallen an Andreas Blair findet, um diesen in den Augen des Grafen Ivor zu einem gefährlichen Rivalen zu erheben I" „Staubs gerne !" entgegnete Klingston, welcher, selbst ein schwanfender, charakterloser Mensch stets lebhafte Bewunderung für Andreas Blair em­­­pfunden hatte. „A propos, ist es wahr, Blair, daß Du neulich mit Fräulein Macleod aus dem Parke nach Hause gefahren bist und daß sie Deine wilden Pferde Senfte ?“ „Nicht aus dem Park, sondern aus dem botanischen Garten mein Freund, und eine vortreffliche Nofjelenkerin ist sie. Klingle um eine Flasche alten Wein, mein Junge, und ich will Dir alles erzählen !" Dem Wunsche wurde Folge geleistet und Blair erzählte: „Der­­­ (Fortlegung folgt.) 1882. wolle ifcheue beefecht. Hermannstadt,2.Juni. Es ist gewiß ein beobachtenswerthes Zeichen der Zeit,wenn die von uns bereits gestern angeführte»Moravsta Oklice«sich in einem zweiten Artikel mit der»Slowaken-Frage«in Nord-Ungarn beschäftigt,von der Verbindung der Slowaken und Tschechen spricht und meint,seitens der Tschechen müsse etwas erfolgen um die Bethätigung des guten Willens für die Slowaken darzu­­­thun.Das genannte Blatt wett daraufhin,durch Unterstützungen den slowakischen Studenten zu ermögl­ichen an tschechischen Schulen ihre Studien zu machen,dadurch wurden sich die ärmeren Slowaken veranlaßt sehen, massenhaft ihre Kinder in tschechische Schulen zu schicken,und die slowakischen Jünglinge würden dann nach Hause zurückgekehrt,die größtes­ Propaganda für den Anschluß an die Tschechen machen. Als dringend nothwendig empfiehlt das Blatt die Agitation in Nordungarn und fordert die tschechischen Professoren und Studenten auf,die bevorstehenden Ferien zu benützen,um mit den hervorragenden slowakischen Parteimännern eine Verständigung anzubahnen.Dies wäre besser,als die Slowaken als an die ungarische Regierung verkauft auszu­­­geben.Hierauf kommt das Organ aus den Panslavismus zu sprechen. Die Slowaken mögen nicht glauben,daß,die europäischen politischen Ver­­­­­hältnisse sich derart ändern werden,daß sich Rußlandiyrer werde annehmen können,wenn auch selbst die tschechischen Vorkämpfer noch bis vor einigen Jahren ähnlicher Anschauung waren.Unser Panslavismus,heißt es weiter gründet sich daraus,daß wir mit allen slavischen Nationen geistig ber­­­eg sein wollen und­­­­iese im Falle der Noth auch unsere Verbün­­­deten seien. Der alleinstehenden Slowaken war es seitens der Chauvinisten leicht Herr zu werden. Nun scheinen auch sie ihre Unterfrügung finden zu sollen. Dazu hat es der in der bekannten ge­waltthätigen W­eise auftretende Chau­­­vinismus, der sich, vorzugsweise aus neo-magyarischen Element zusammen­­­jest, richtig gebracht, dag man si, von allen Seiten zur Abwehr aufs­­tafft, und um den Gegenbruck, der sich immer naturgemäß einstellt, her­­vorzurufen, hat ein unklugeres Handeln nicht begonnen werden können, als eben die Apostel der Wagganıttunggidee, augenscheinlich begünstigt von den Regierungskreisen, unternommen hatten. Wie man die besc­­worenen gegnerischen eister nun wird bannen können, das­­st wohl die schwieri­­­gere Frage. Mit den Rodomontaden, in denen sich das deutsch geschriebene Magyaronen-Blatt, die „P­reßburger Zeitung“ ergeht, fiherlig nicht. Sit es nicht höchst prahlertig wenn das Blatt sagt: „Kaum sind wir mit den Siebenbürger Sachsen fertig geworden, faum haben wir noch dem Deutschen Schulverein heimgeleuchtet, bellen uns schon wieder die Domänen und Ziehen an!" Wann und wo und in welcher Richtung Die Herren mit den Siebenbürger Sachsen fertig geworden sind, und womit sie dem deutschen Schulverein heimgeleuchtet haben, darüber sollte lieber, um sie weitere Blamagen zu ersparen, geschwiegen werden. Die erbärmliche Kläg­­­lichkeit de Heimleuchtens und ertigwerders liegt zu offen aller Welt Har­­vor. Ein plausibler Gedanke entschlüpft indeß auch dem Miles gloriosus der „Preßb. Zig.", wenn er von dem „Koordiniren“ der übrigen Natio­­­nalitäten an den Magyaren, als „die leitende nationale Gestalt“ spricht. Nietig­ nur heißt Tavıdıniren gleichberechtigt beivrduten, nicht unterdrücen, wie es neumagyarisch aufgefaßt wird. In selben Augenblick, wo in Ungarn wirkliche Gleichberechtigung herrscht, haben die Slowaken seinen Grund nach Böhmen zu sehen. Was die „patriotische“ Preßburgerin noch vom Hauptreiz des kleinen Abenteuers liegt in Folgendem," lachte Herr Blair. „Gerade als wir der Sholtos Haufe anhielten, wer steht vor uns? — Lord Yvor, er blichte wüthend drein. Jane nahm die Sache sehr fühl auf; ich gewahrte aber dochy,daß sie etwas Ängstlich sei, deshalb eile fernte ip mich so rasch als möglich und sie traten zusammen ins Haus, vermuthlich, um das Geschehene weiter zu erörtern," „Das wird interessant! Bitte fahre fort!“ „Nun ich ging meiner Wege, begegnete aber fon nach einer kurzen Strece Lady Sholto’s Wagen und die Dame hielt mich an. „Hat Fräulein Meadleod Sie denn nicht aufgefordert, den Thee mit uns zu nehmen, Herr Blair? rief sie erstaunt. „Bitte kommen Sie do wit­­uns zurück, wenn Sie nichts DBesseres vorhaben!" Natürlich leistete ich der Aufforderung Folge, und gerade al wir die Thür von Yaby Sholto’s Boudoir erreicht hatten, vernahmen wir Jane Maclean’s Stimme: „Wenn ich es mir in den Kopf seße, so Heirathe ich am Ende no dem vielgeschmähten Herrn Blair!" sprach sie.“ „Zum Teufel, wie zornig Soor gewesen sein muß!" „Natürlich hatten wir Ale die Worte vernommen, obigon wir thaten, als ob dies nicht der Fall sei, als wir eintraten, sah Miglord wunderbar gleichmüthig aus, doch die Augen der Dame birgten und dunkelrothe Fleden glühten auf ihren Wangen.“ „Klingt fat wie ein Roman!" rief Harald lachend. „Da, und wie bei den meisten Romanen heißt es auch hier: Fortseß­­­ung folgt,“ rief Andreas Blair ingrimmig feine Cigarre von fi werfend. „Was wirst Du heute Nachm­ittag treiben Klingston 2" »Ich gehe in die Bildergallerie von Burlington Hause Und Du, man­­cher ?* „Weiß nicht! Habe noch einige Einkäufe zu machen, bevor ich die Stadt verlasse." „Dergiß nicht unser Diner in Richmond,“ rief ihm Harald noch zu, als er das Gemach verlieh. EN

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