Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. Juni (Jahrgang 47, nr. 14136-14159)

1920-06-10 / nr. 14143

IMM­­WMU WEI- set-sprun­ I.U Berwaltung Nr. 2 Beangspreis Be Hermannstad­t: öne Buftellung ins Hanz RE 73 al Bupeluns menail. SUR un en Be, ER wu Done r­enduns W«::::äää Einzelne Nummer: AK50h, auswärts 2 K Ar. 14143 Siebenbürgisch -Deutsches Sageblatt S­prechender Nacglah. Hermannstadt, Donnerstag 10. Juni 1920 und Anzeigen übernimmt aber der Hauptleiis Heltauergasse Nr. 28 oder Rettungsverschleiß und nzeigenvermittlungärtelles des In- und Auslandes Altrumänien,Bessarabien obrudiche ıı. Bulowina bei Friedrich S. Bendeck, Bukarest, Str. Gen. Beichelot 13 Anzeigenpreis: Der Raum einer einpaltigen Bet­tzeile Zoftet beim jedes­­igen Einrüden 2 K. aan Brabi 0 SEReeiR 47. Jahrgang " v Betrachtungen zu unseren Parlamentswahlen. U, « s daR « Mutswwimmsschllreifes die Die Aufstelung eigener Kandidaten in allen unseren Wahltreisen war von unserer gesamten Wählerschaft fremdig begrüßt worden. Nicht die Freude am Kampf mund nicht die Hoffnung auf Sieg war die Ursadge. Einfach das Verlangen Danach, das Herz und das Blut zum erkennen zu geben. Die Zurückziehung solcher Kandidationen, ehe im Volke selbst er­­nannt ww­rde, daß es mmier eigenes Interesse sei, selbst um den Rücktritt des eigenen Bollsgenossen einen andern Kandidaten zu unterfrügen, wear nicht one Gefahr. && kaum da leicht eine Leere zurücbleiben, wo nationale Impulse ohne Er­füllung geblieben sind. Bei voller Einh­altung bes­uperter, den politische Trem­dh­eitsdienste persönlicher Natur haben, Scheint und Diered innere Moment doch im erster Reihe der Berücftätigung würdig zu sein. Iu einem Wahlkreis, wo jährliche Wähler den Regierungskandidaten unterstüßten, kam nach dessen Erwählung ein namhafter Vertreter der Partei zu einem sächsischen­ Pfarrer und dankte ihm in be­erten Worten für die Unterfrügung. Er hätte nie ge­glaubt, daß die sächsische Disziplin so Ten sei, daß wir nach dem, was uns die frühere Regierung angetan hätte, noch einen rumänischen Sandidaten unterfrügen könnten. Der Man Hat er sicherlich sehr gut gemeint, aber irgend en fataler Beigeschmach ist für und da in dem Kompliment, des er und wachte. Und fidgerlich Hat er Verständnis dafür gehabt, daß man in der Heutigen Zeit Wähler nicht wie Schachfiguren sieben fanıı. Wohl war es sjelbstverständlich, daß wir im dem verschiedenen Wahlkreisen mm, die Untef­­angen wurden. Mber zweier Parteien wir ohne­ einen .. Aa­en Stimmen geben wollen, Hätte fließlich doch von beiden Seiten honoriert werden müssen. Durch den Berlauf­ der Bahlen sind wir , wenn auch ohne ausgesprochenen Willen — da in den Barteilampf hineingezogen worden. Denn seviel Objektivität wird feine Berfon und feine Bartel, gegen die wir flimmten, aufbringen, daß je eine scharfe Grenze zieht zwisligen Unterflügung der Berfon und der Bartel — nicht einmal wir selbst können, sie immer­ ziehen. So haben wir die Wahlen ohne Wahlbindnis aber nicht ohne Boarteigegnerschaft abgeschlossen. Wie sind dahin berichtet worden, die Neuierung habe dafür, daß sie und Wahltreffe mit sächslicher Mehrheit and­­ichten, erwartet, daß wir in allen unseren Minderheitsmahl­­zreiten ihre Kandidaten unterfragen würden. Ob diese Auf­­fassung wirklich bestand, wissen wir nicht. Ein rechtlicher Anspruch war seinesfalls vorhanden, denn der Umstand, doch man einem auf fantatrener Grundlage stehenden Bolt die Möglichkeit bietet, fich eine parlamentarische Vertretung zu schaffen, bedeutet sich keinen Wahlpakt. Aber ein anderer Umstand Fällt ins Gewicht. In dieser Zeit, wo an dem neuen Grundlagen des Staates gebaut wird, ergibt es sich als Notwendigkeit für jedes Ball, mit den berufenen Ver­tretern des Mumärentums eine er den Bolt zu Bolt zu suchen. Und als die Trägerin des Vertrauens der Krone und des Boltes muß uns daher in erster Reihe die Regierung erscheinen, wenn sie in den Wahlen die Stimmen der Wählerschaft zu gewinnen vermag. E# ist richtig, wenn gesagt wird, da es verächtlich für und wäre, immer mit der Macht zu gehen. Um Die Macht darf es sich uns nicht handeln. Aber wie wollen doch an der positiven Arbeit des Brauches teilnehmen, und zu positiver Arbeit is doch in erster Linie die Regierung berufen und befähigt. Wenn jemals in unserer Geschichte die Vorbedingungen für eine gam­er­­nementale Politik unseres Volles gegeben waren, so ist das Gente der Fall, wo es sich um die Schaffung der staatlichen Grundlagen und um Die Regelung des dauernden Verhält­­nisses unseres Volles zu der Staatsleitung handelt. Welches immer daher unter Verhältnis zu den Parteien des Landes is, zu der Negierung — ohne Rücksicht auf die Partei, aus der sie hervorgegangen ist — haben wir bon vorne­­herein gewise Beziehungen und müssen sie haben, da wie sie als die Vertreterin des Vertrauens der Krone und als die Trägerin — nicht der staatlichen Macht — wohl aber der staatlichen Autorität achten müssen. Gewig sind Regierungen dem gleigen Vechsel unterworfen, wie die an der Regierung teilnehmenden Parteien. Nichts an Erben bariert ewig — besonders in diesem Lande nicht. Aber eben deshalb sollen wir unsere Interessen nicht am Barteien binden, sondern an den Grundlak, daß wir jeder Regierung ohne Voreingenommenheit und mit dem Willen nach Verständigung entgegentreten, sofern ihre Grundlage und ihre Haltung nicht jedes Zusammengeben als anäge fäloffen erscheinen lassen. Personen nach Parteien weten, die Prinzipien aber bleiben bestehen oder Tehren doc­h immer wieder. Damit wollen tch­ mm nicht des Rechtes begeben, nötigenfalls eine opportionelle Haltung einzunehmen. Oppo­­sition it mdgli auch notwendig, wenn sich keine Möglich­­keit der Verständigung bietet. Vorher aber müssen wir die Fühlung und die Verständigung mit der Trägerin der flaats­­iien Autorität der Regierung Indien, sonst verfiefen wir gegen den Srundjak unserer Politk, daß wir durch positive Mitarbeit an den Fragen des Landes unser flam­liches Be­­kenntnis erweisen und dadurc) und den Anspruch auf unsere vollkirchen Rechte sichern wollen. Die Zahlungnahme unserer Volksvertretung mit der Regierung muß in Zukunft unter ähnlichen Verhältnissen reger sein. Wi wollen nit darü­ber sprengen, ob im diesem zualle nicht die causa Bobendorfer uns vielleicht Härte exr­part bleiben können. Sicherlich aber hätten wir für die Beweggründe, die un zu der Ausstel­­lung eigener Kambidaten veranlassen, uns ein besseres Ver­­sändnis schaffen können. Das Mitverstehen bietet Entschliehung unserer Wolfs: Weltueng ist nicht ohne zum Zeil ver­unlichsame Tolgen geblieben. Wir beufen dabei im Besondern. die Kronstädter Falles. Die „Kronstädter Zeitung” hat die Sache offen genug besprochen, sodaß sie au­ßer behandelt werden kann. Dort war von der­ fachliichen Leitung verlangt worden, sie mölge sich für die Wahl Tate Jonescnad zum Abgeord­­neten vom Kronstadt einießen, andernfalls wirde dafür Sorge getragen werden, daß die „lächstigen Bollwerke" Kronstadt", der Magistrat, die übrigen Beamten nie entfernt w­irden. Die Ende wurde einer Wählerversammlung vorgetragen und sief dort große Empörung Herber. Zur Führung wei­­terer Berhandlungen wurde dann ein dreifiggliedriger Auaihug eingeseßt, der fi­iehlt für die Unter­­hägug Tate Yomel­ns­ta. nachdem Dieser über seine Stellung gegenfiber Heut­eranblägen unserer Bor Kitis entsprechende Erklärungen abgegeben hatte. In größeren Kreisen des Kronstädter Sachsentums blieb aber eine Mit­­simmung bestehen, die m. a. auch im geringer Wahlberetit­­zum Anspruch kam. Die Leitung des Kronstädter Sachsen­­tums stand sicherlich vor einer sehr schwierigen und im ihren Folgen weittragenden Entscheidung. Nicht die Verson Tale Jones und war Die­gser Schwierigkeit. &3 ist richtig, daß er einer der ersten Wortführer der gegen die Mittel­­mächte gerichteten Kriegspolitik war, und de& Gefühlemo­­mente bei Nennung seiner Kandidatur zum Ausbruch kommen woßten. Über das liegt in der Vergangenheit zurück, und gerade wir als deutscher Bollastamm sollen nicht Die Vertreter einer Volität der Unversöhnlichkeit sein. Schwerer als die Reaktion gegen die Berson Tale Ionescns wog aber die Torm, in der seine Erwählung von den jädh­­siichen Kreisen gefordert wurde. Das mit einer so schweren Drohung verbundene Ultimatum war das eigentlich Ver­­legende, doppelt verlegend, weil seine Ungerechtigkeit allge­mein e­mpfunden werden mußte. Denn die S­orderung, das unsere V­orlagen offen einen bestimmten Kandidaten durch­­bringen müßten, sonst ... .. ist noch von seiner Regierung am ung gestellt worden. Wir meinen, das es zur Gtellung des Ultimatums in dieser Form nicht hätte kommen dürfen, es zu verhindern wäre Sache der politischen Zeitung ge­wesen. Nun steht auch ihr die Zukunft die gefährliche Tat­­sache aufgerichtet, daß durch eine Drohung die Unterfragung eines Kandidaten erz­wungen worden ist, und die Wirkung einer solchen Tatsache muß mach Außen und nach Iuner eine bedentliche Wirkung baden. Im Kronstädter Sachsen­­tum hat sie die weitere bedauerliche Folge gehabt, dab nun­­mehr trob Empfehlung des Kreisausschusses viele sächsische Wähler sich der Wahl enthalten haben. Das war ein weiterer taktischer Fehler, gerade weil die ganze Sache auf des Messers Schneide fand. Hätte die einmal ausgegebene Parole des Kreisausschusses mit verdoppelter Disziplin befolgt werden müssen, um in wenigstens der Schlagk­aft un­­serer Organisation die Wnerkennung der nichtsächsischen Kreise zu gewinnen. Es ist noch nicht zu spät, daß bei der Stichwahl eine Angelegenheit zu äußerlich gutem Abschluß gebracht werde, die so­rei an inneren Schwierigkeiten war. Tür­ung aber bleibt das Problem bestehen, welche Antwort in Zukunft auf die Berfuche Gewalt anzuwenden von der gesamten Einheit unseres Volkes gegeben werden sol. Einige karge Ausführungen solen schließlich dem Cr­­nebuis der Wahlen im Banat gewidmet werden. ie haben der neugegründeten Autonomiepartei einen vollen Er­­folg gebracht. Ja Modıg IR De. Mut mit flarer, im Billed De. Kräuter mit etwa sechsfadger Mehrheit ge­­wählt­­ worden, nunmehr im Senatorenwahlkreis, Riuarad- Billed DOberk Karl v. Möller gegen Wilhelm Roppay mit einem Stimmenverhältnis von 3:1. Wir haben dem W­ahlkampf gegenüser, so lange es im Wange war, vollste Burädhaltung bewahrt, damit auch der Schein eines Ver­­dachtes vermieden werde, als wünschen wir auf seinen An­­­gang irgendeinen Einfluß zu nehmen. Heute kann ihor offener gesprochen werden. Die Wahlen haben gezeigt, dab die Rarte Mehrheit des schwäbischen Bolles im Lager der Autonomiepartei lebt. Diese Tatsache müssen wir beachten, wenn wir unserem Standbpuitt trem bleiben, daß wir box Bolt zu Bolt die Ginpeit des Dentiätums im Großrumänien verwirklichen wollen. Hit darum handelt es sich, ob wir bie neugewählten Volksvertreter des Sch­wabentums aller­­kernen oder mak­t, ihre eigenes Volk­ hat sie aner­­kannt, umb wenn wir mit dem Volke die Verbindung weiter aufzehihalten wollen, dann muß es mit Durch seine ge­­wählten Vertreter geschehen., Gewik Hätten wir es lieber gesehen, wenn die W­ertreter nicht aus dem Mahl­ampf, sondern aus einer Einigung der beiden Parteien hervor­­gegangen wären. Welche U­rsachen bied unmöglich machten, darüber Sat Ah in diesem WBlatte Dr. Josef Gabriel kürzlich geäußert. Nun muß unser Wunsch dahin gehen, die‘ Möglichkeiten gm schaffen, daß die bisherige Einheit der politischen Vertretung unseres Deutschtums auch für die Zukunft bewahrt werde. Das Programm der Autonomie­partei ist nicht das allgemeine deutische Wahlprogramm. Die Trage ist die, wie auclchen der Deutschen Bollapartei und den Banater Bertretern die Möglichkeiten der äußeren und Innern Einigung geschaffen werden können. Diese frage gecht Heute obenan. Der Wahlkampf im Banat hat da manch trübe Wellen aufgeworfen. Seitens der Autonomie­­partei sind. bedauerliche Henderungen gegen die BSachten und die sächsische Politik geführt worden. Die schwächliche Volkspartei hat die Autonomisten vor der Staatsgewalt als Feinde des Staatsgedankens und als magyarisch interessierte Strerebentisten zu bisfrebitieren getrachtet. Das if­eben der Krieg — und zwar seine, gefährlichste Art: der Bruder- Krieg. Aber die Folgen d­ieser Verwendung ge Waffen von beiden­ Seiten werden auch nach Abschluß Wassen nicht leicht in beeitigen sekwUsssochmsth ehevollkommene und eheliche Aseln geIfossei,sweInes quch in Zakunft eine ckeeitte Politik det swßmmäuichet Daßessie abekgebe,"isttueeet Bolletbeißer Wutsch.Nichtuuinisemicklosi willen gerade die sächsische solitil hat In derdeutsche­ Einheit willen eher Bsrden als Bokteu­r.Mundseevollkiiches Pflichtbewitztsein weist uns daraufhi­hindeec­ubeit die Wohlfahrt allerstämsend allee Söhne unsere­ Volks­­tumszusucher. - der Stimme de &leubert, Na mir in de Dentichtums geben so Die 28.Landeskirchenversammlung.. Die Vollsttzsus der Latdetkircetvetsamulutga- Dienst-g.den8.d.M.wird vom kotstzeudessihof D.Zk.Tentsch um 11 Uh­r Minute­ eröffnet Dass­at erhält Sandeskiechesurchivae Matsictrl uistsesdem seticht det Muheskosst siommsas diesandess tiecketveksammlansins-gewendet der sybesrefstmusd Zwangsverpachtns F DieN Landeskktcheuveksmølmals Orga-dessischer regimenteshstiuthxeevjeetenslsntg vomss.lltgss 1919 dassasdeskousisotiumelf-Et,sei Durchführung der sgrane fomine dieJIteresse I derIes met­ den mit alles Umeins N­otgegnu jedetbweubbqre schädismtg bet Kirche hintas zu hultem bestimmten­ C diesgesnesotmbeut-sollender sikjenudschuleios wie ihrenslasbesigenssesisipsnchauftut-sehs­­emetbstd Lebensunteihsl­erwiglicht wird,dieseusns sprichsukvolles Verwirklichengsnisheem Diese-ärin­­gen des Lasdeckoesisiotiumhdleseusnings RIEMANN lasse­ sich nach sechssesichtspunkten zusammengefastdin­­lese­:1 wurde eine semtusg mit den Beskasdechsuien eins-tiefemd es auch Disektotsritz Cottekthanland­­wirtschaftlicher Iachmuusugesosetwat derI­I­ebe­­un die Besitzsdetinaty Besismonsistotien,Presbytesiesh Kirchen-sieIndkeisepredigekämteeIesane Weisungen bes ttessesd die Dmchführunghekliqumefomhhasi gegebes; Eise­bdass suhestapsisorinminsticiges,­üsblichest undschriftlich-auserseh-mit dem schnsamdeisollsntet inesodettesotmz4.vntdesU­rklärntgesadWeiimen von­ Fallbhall im Patteiet verkeheisdeecaspleides Laube-konsistoriumsgesehenud eit teilmeu in deePhese gemacht;b.staad das Laibestossisorium in säubigem schriftlichem Amtsverkehe mit densesiikstossisoties,see-sy­­mie-und ReifepeedigeeämeInim Dknbttckanfclsselfällez allesesje eine Dettichrift einelcheader sigsidietuqb koamissiaudes leitet den kegietusgsrstetiuslaufeuhtaq und dem scketbumuiuisterimdetstlaseseesenttalkegip Insg.—Der Bericht wird ohne Debatte und einstimjekq sutseustnisgesommes. Landeskonsistorialrat Wilhelm Melzereestattet im Namen und suftrage des Landeskonsistoriums in Anschluß s»

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