Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. Juli (Jahrgang 51, nr. 15325-15351)
1924-07-01 / nr. 15325
T \ Fe menge 125 JE so ugs —aminlung 21322 un men rn in u j[Mupsnimtyg wu YTeysen , | Ich = ke Re ISRICH, I DRESCHEARNITUREN Lr A I HERAN Y Egriitleitung und Verwaltung: Hermannfiadt, Königin Moriotage Ar 33 — $ernsprecher; Schriftleitung Nr. 115 Verwaltung: Nr. 81 — Bezugspreis: für Hermannfiadt: ohne Zustellung: monatlich Lei 45 °—; mit Zuftellung monatlich Lei 48 °—; mit Postversendung für das Inland: monatlich Lei 48 °—; für das Ausland: monatlich Lei 7— — Einzelne Nummer Lei ?Ne. 15325 Hermannstadt, Dienstag den 1. Juli 1924 51. Jahrgang an a ae. | Uede des Abgeordneten Dr. Hans Otto Roth zum Gelegentwurf über den saatlichen Volksschulunterricht. Gehalten in der Kammerfiung vom 21. Juni 1924. Herr Präsident! Meine Herren Abgeordneten! Vor einem Jahre haben wir vom dieser Tribüne in schärfster Weise gegen die neue en Stellung gesnommen, ibeil sie seine Bürgschaften für den wirkungsvollen Schub der Minderheiten bietet. Es wurde uns Damals im Zone getränkten Selbstbemußtjeing borgehalt in gefährlichereise vorzugreifen. Wer aber noch daran zweifelt, Daß um den Bestand der konfessionellen Schule geht, braucht nur die Schwanengesänge nachzulesen, die der konfessionellen Schule in den Verhandlungen des Senates in der vorigen Woche gehalten worden sind.. Ich möchte in diesem Zusammenhang vergleichsweise auf die Aeußerungen hinweisen. Die von zwei romänischen Politikern im Jahre 1907 im ungarischen Reichstag in der Stage der Konfessionellen Schulen getan worden sind. Der eine Dieser Politiker war der gegenwärtige Liberale Senator, Herr Georg Ropopici, der sagte: „Wenn Sie uns die Konfessionellen Schulen nehmen wollen, nehmen Sie sie mit Gamalt, freiwillig werden wir sie nie ergeben.“ Der anderm un nelen Schulen im Privatschulgefäß behandelt, das befannt= sich nur ein sehr beschränktes und bedingtes Oeffentlichkeitsrecht der Kirchenschulen zulassen wird. Über Diese Frage schweigt sich der vorliegende Entwurf ebenso wie der Motivenbericht vollständig aus. Ich möchte darum den Herrneunterrichtsminister ersuchen, seinen Standpunkt im Laufe der Debatte jedenfalls darzulegen. Wir Halten an unserer Konfessionellen Schule mit allen Lasern um=seres Wesens und mit der ganzem Kraft unseres Lebens willens fest. (Lebhafter Beifall und Händeflauchen bei der Deutschen Parlamentspartei.) Wer sie uns nehmen oder sie in ihren Rechten beschmeiden will, möge es mit &e= walt tun, freiwillig werden mir sie niemals hergebiet.. ST a a nizinin eg & und Die Verpflichtungen der internationalen Veiträge: so gering zu fhäsen? © s muß Doc) auch für Diese beiden Rechtsquellen der Minderheitsfrage das Wort Geltung haben, das ein rumänischer Bolitifer im Jahre 1907 im ungarischen Reichstag gesprochen hat: „Die Befege der Minderheiten sind unter Schild und Schuß der Ehre der Nation zu stellen.“ Im Geführe toter Enttäuschung, gleichzeitig aber mit der Versicherung, unf wir den Kampf für die Sicherung unserer Schulfreihit in Zukunft mit umso größerer Kraft und Entbloffen mit führen werden, erkläre ich im Auftrag sämtlicher Organ fottomen der Deutschen in Rumänien, das wir den Do Yiegenden Gefegentwurf ablehnen und gegen den in ihn zu Tage tretenden Geist der Anduldsamkeit DBerwahrung einlegen. (Lebhafter Beifall bei der Deutschen Parlamentspartei.) ". Meine Herren Abgesordneten lGift unendlich schwetzt den vorliegenden Gesetzentwurf in allenfeinen Auswirsungen klar zu beurteilem,urteife Andeutungen einzelner Artikel lassen ahnen,welche Rechtsstellung die sogenannten Privatschulden in Zukunft haben werden Es wäre Pflicht des Herrn Unterrichtsministers gewesen, die ganze Schulreform als ein organisches Ganzes auf einmal dem Parlament zur Beratung vorzulegen. Tros alter Spartnädigkeit, die ich ungefähr seit einem halben Jahre an den Tag gelegt habe, ist es mir bis heute nicht gelungen. Des Gejegentkurses über Das Privatihuls mwesen habhaft zu erden. Ich muß leider annehmen, da uns die Einsicht in Diesen Entwurf nicht gerade unabsichtlich verweigert wird . (Beifall bei Der Ventrogen Dramenspartet.) Troß Der unklaren Lage, vor die uns der Gefegentwurf stellt, müssen wir leider ihom fest als sicher annehmen, daß die Konfessionellen Schulen ihre heutige Rechtsstellung verlieren und mit getiften Bevorzugten Rechten in die Reihe der Privatschulen herabsin«fen. Das beweisen vor allem die Bestimmungen des Artkfels 2, in dem nur die Staatsschulen als öffentliche Lehranstalten aneekannt werden. Das betreijen weiterhin die Verfügungen der Artikel 36 und 56 des Entwurfes, in denen von Der Giltigkeit der Prüfungen und vom Ehulpeogramm der sogenannten Privatschulen die ‚Rede ft. Besonders die Bestimmungen über die Giltigkeit der Prütungen sceinen dem Seiek über Die Springtichulerei Herr Kollege im persönlichen Verkehr und im seiner ganzen Scheinung auch) wirkt (Heiterkeit), so stellt er sich in seinem Aufrat doch aus voller Ueberzeugung an die Seite derjenigen, die mit Unduldsamkeit und Gewalttätigkeit alles Aichtromanische zurückzudrängen suchen. (Beifall bei Der Deutschen Parlamentspartei.) Stimme von der Rede em Sie scheinetr nicht verstanden zu haben,was Herr Popas Lisearm geschrieben had Abgeordneten Du Hans Otto Roth:Schlitte den Hermskirchenrufer versichertst sein,daß ich gebildet Und klug genug bin,um auch schwereres als einen Aratiker des Herrn Popai Lisoanu zu verstehen Der Gendantengang der Unduldsamkeit zieht sich durch den ganzen Gesetzentwurf,der von Männei ispiriert zu kein Ich seintz die hinter det Kulissenarbeitem deren Tätigkeit und richs mnggebender Einfluß nun aber schon seit lange wohl beskannt ist Wie anders muts zuroch der freie,kühm Geist der Beschlüsse«Memoranden und Reden am diefichttF schem reiche Material der,Carteade Aur«,der Dokumåtissensammlung der pollrischen Geschichte der Sichsensburger Ramätzen finden.Geist,asg oball das vergessen wäre» lsoballdas,das gestern noch«sudenprimitivstenss Neuschemrechten gehörte,hegte nicht mehr gut und gerecht si.Scheinbar richten sich mich die Begriffe von Fwiheit TDGleichgerecht nach der Trikolore der Staate m in den sie Geltung habe allem(Lebhaftek Beifall bei ds Deutschetc Parlamentspartei.)Sa,biefür deng Suchtgemachyn Begriffe ändemfich—,aber nicht die Idee! «Idee sreibt sich mtz alketxunfsgrisse der spolitis rgleich.Und die Idee der Freiheit der völkischen«rheiten ist heute stärker,als je zuvor Dumuf ver· ges die Politikketzchenuklraven Tag kehm und die Mtem Geschmack des Augm Micks Rechnung tragem LMkckter Beifall beidethschen ParlamentsparteiJeine HerrenÆ gewidnet hat Wenn ich hier von der EthTchÆOeffentlichkeitsrechtes der konfessionellen SchTUkFtespwchmhabq dachte ich dabei nicht zuletzt auch andtwestimmsungw desoxrtikelsudes skiedenssvea tmges,er dem sächsischen Volk die Autokomie Ritter SchUIUKusdrücklich zusichert.Ju welchem Gesetze gedenkt dekHer Minister diese im Friedensbertra ausw-missi- Autonon unserer Schulen „.boh. eu die . Acht Der in Die, benachbarte + Gemeinde, über eine "Stande ande zu Sußi in. die womanische Schufe zu gehen, wo nit. ‚einmal: der "Religionsunterricht im der "Muttersprache erteilt wird. Aehnlich; Liegt der Fall Mm Borna Watre, wo 124 deutsche Schulkinder sind, Die m Die’ romäniische Staatsschule gehen müler und über Befehl der Lehrer nicht einmal untereinander mehr deutich sprechen dürfen. Sast ebenso Liegen ‚die Verhältnisse in ©urahumora, in Watre Moldapise, im Slitt, in, Srafin, in Solca und vielen anderen deutschen, Gemeinden der DBurotima. Aehnliche Verhältnisse, der Rechtlosigkeit und nationaler Unterbrücung bereichen an im Deutschen Gebiete Bessarabiens. Aus Diesen Beispielen steht man genau, daß der Plan der Romanisierung überall fortemaösch gefördert wird. (Unruhe im Hause.) Denselben Iweden soll offenbar auch der Artikel 7 des Belekes dienen. Gegen diesen Geist der gewaltsamen Entnationalisierung nehmen wir den Kampf mit aller Kraft auf und bereichern Die Unterrichtsverwaltung. Schon iebt, daß sie bei ihrem Berauchen in den vom Deutschen bewohnten Gebieten überall auf Grunit heifen wird. (Lebhafter. Beifall und Hände Hatschen Bei der Deutschen Barkamentspartei.) (Sortregung folgt.) . Zur Inge in Frankreich. Bariser Brief. VBartz, 22. Juni. (©. ©.) Im den feßten Wochen hat in Frankreich fast nur innerpolitisch betätigt und so ist es zu verstehen, daß Herr Herriot, als er gestern Vormittag nach Chesquers fuhr, den Kriegsminister bis Salais mitnahmn, den politischen Direktor des Außenministeriums Peretti Della Rocca zuerst bis Donners und dann bis London mit« führte, troßdem der Lestgenannte ohne Mederzieher und selbst ohne Reisetasce war. Es ist zwar ein oppositionelles Blatt, welches auf D diesen Umstand q zuerst binges wiesen ‘Bat, aber seine Richtigkeit leuchtet nichtsdestoweniger ein. Der Ministerpräsident hatte sich in Paris und LhHon der Austrager, berufenen und unberufenen Ratgeber, Bittsteffer usw. nicht erwehren können und enannte sich_Daberent auf der Fahrt nach London mit