Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1931. Januar (Jahrgang 58, nr. 17306-17335)

1931-01-14 / nr. 17319

EEE 7, LT UREN »I­ jktkÆM tar ag sewa für rona: nis tur u ‚Kultur Pflicht, Stadtyar 9:.Hiu­ rilern tite in numatum rar ord. Dir. “Gen. P. T.T. 233720/926 Allgem­eine Volkszeitung fie­l: das Deussch tun in Rumänien Schriftleitung: Hermannstadt, Honteruswaffe Nr. 11, Lernsprecher: Nr. 11 vd Nr. 130. Bernvaftung: Königin Mariastr. Nr. 25, ‚Lernsprecher: Nr. 237. use für einen Monat: Hermannstadt: ohne Zustellung L 90 °; mit Zustellung L 100 °; mit Bestversendung: Inland: Lei 100 °—; Ausland: L 135’ —; Einzelnummer L 5 °—; Sonntagsnummer L 6 PIEURIRRSCERBSTTRRERER Ne > SIRSRRLERTPART ET EIRRRIERRIERERIE ESSEN De te REEL a en en Re. , 17319 Hermannstadt, Mittwoch; den 14. Januer 1931 58. Jahrgang | Gegen Die Geheimbinde Das Verfahren eingeleitet — 6080 Berschworene, dazu „die Freunde« der Bewegung "Butarefl, 13. Janua. Die von der Staatsan­­waltschaft Sh­op gegen Die Geheimbünde geführte Un­­terjagung hat bisher die Einleitung des Gerichtsver­­fahrens gegen sieben Führer zur Folge gehabt und zwar den Kommandanten Codreanu,­ der Bataillons­­führer von Salat Stelesceh, den Advokaten Moise S. Lefier, Chef der Einheit Beretti, gegen Son Y Banca, Nicolae Totu, Joan Danila und Amos Horatiu Pop, die Führer der Einheiten Jajiy, Campolung, Borja und Torendburg. Die von der Staatsanwaltschaft erhobene Anklage fügt ich auf Art. 11 des Geheges Mar­­zescu. Als besonders i­nnerm­­egend wird er angesehen, daß die Bereinigungen militärisch organisiert waren und den­ Wechsel des Regierungssystems mit Gewalt herbeiführen wollten. Jan mehreren aufgefundenen Schritten werden Die Einheiten wurges fordert, für den Tag des Kampfes bereit zu sein. Kein Legionär durfte den Gig seiner Abteilung ohne vor­­herige Erlaubnis verlassen. Die genaue Zahl der ak­­tiven Legionäre, die in 12 Bataillonen vereinigt wa­­ren, konnte nicht­­ festgestellt werden, man glaubt aber, daß sie ji auf etwa 6000 belief. Dazu kommen dann tod, parsienei­e segenarsit u sympathisierende” Mitglie­­der, über die wenig Destrm­mte Angaben vorliegen. Zu den aktiven Legionären zählten vor allem Studenten und Schüler, zu den unterstügenden Landwirte, Beamte usw. In Verlauf der Untersuchung Toll­gestern in Yafiy ein Brief aufgefunden worden. sein, der von einem Führer der „Eisernen Garde” an ein Mitglied gerichtet worden war, in dem Dieses aufgefordert wird, einen «­­bekannten Politiker aus dem Leben zu traffen. Borlaang vor Untersuchung Bulkarest, 13. Januar. Im­ Laufe der heutigen Nacht hat die hauptstädtische­ Polizei mehrere­ Haus­­durchsügungen bei den Mitgliedern der „Eisernen Garde“ und des „Erzengel Michael“ abgehalten und weitere Drei Verhaftungen vorgenommen. Bularest, 13. Sanvar, Sperreattentäter wird bei der Abteilung 3 Des Ges­­ichtshofes Slod am 2. Sanvar beginnen. Bularest, 13. Januar. Auf Anordnung des In­­nenministers wurde heute in den hauptstädtischen Rettungsgeschäften Die feste Ausgabe des antisemiti­­schen und gegen freimaurern­chen Blattes beschlagnahmt. Torga gegen den Zinterrichtsminister Bukarest, 13. Januar, In einer Antwort Bros ferjor Jorgas als Rektor der Bukarester Universität auf das vom­­ Unterrichtsminister erhaltene Rundschreiben ‚gegen Maßnahmen gegen öffentliche Nubessörungen der Studenten, wird­­ der Unterrichtsminister ersucht seine Verordnung zurückzuziehen, da die Hochsaulen von ihm keine Befehle, sondern nur Ersuchen entgegen­zu­­nehmen haben. Die Heberwachung der Studenten außer­­halb der Universitäten falle der Polizei zu. Das Nes­­torat habe nur im Senat die von der Justiz festges­­tellten Geiegübertretungen zu ahnden. Der Prozeß gegen den rm a Deutsche politische Jugend an. Der große Erfolg der Nationalsozialisten bei den besten Deutschen Reichstagswahlen hat die poli­­tie Welt Deutschlands gewaltig aufgewühlt. Die Er­­örterung der Frage, ob Die K­ationalsozialisten in irgend­­einer Form an der Regierung Anteil bekommen sollen oder nicht, ist im den breitesten Kreifen des Deutschen Bolfes lebhaft im Gange. In den Blättern aller Bare­­teilig­ungen wird heftig Darüber gestritten und in der parteimäßig nicht zu scharf eingestellten­ Breffe lest man ji Darü­ber ebenfalls mit großem Eifer ausein­­ander. Wenn man als Auslanddeutscher, d­iese Frage in voller Ruhe und Sachlichkeit betrachtet, so fan man, wie wir glauben, nur zu dem einen Schluß kommen, das­s ebenso für Deutschland, wie für die Nationalsozia­­listen selbst ein Unglück wäre, wenn Die Lepteren in näch­­ster Zeit schon irgendwie ans N­uder fümen. Daß wir auch­ im Interesse Der Partei selbst , nit für mnne­ihenswert verflären, zeigt, daß wir ihr d­urchaus nicht gegnerisch gesinnt sind. Gerade weil uns lebhafte Sym­­pathie für die Partei erfüllt, würden wir es für Hödjit anborteilhaft Halten, wenn sie fi Sonate, wo ehe sie den Grad von Keife erlangt hat, der sie in den Stand set, Die Geshhde eines großen Reiches zu leiten. Denn unser­ Find Hesteig; Die­ Kusonu b­egiuft Iten, das Tarı niemand, der nicht befangen ist, in Abrede stellen, Ende November habe ich Gelegenheit gehabt, in einer mittel­­deutschen Stadt einer nationalsozialistischen­ Versamm­­lung beizuwohnen. Mit großer rednerischer Begabung und prächtigem Schwung sprach ein blutjunger Mann über die Ziele und Aufgaben seiner Partei. Er kritisierte die Damals eben Dem Reichspräsidenten zur Unterschrift vergelegten sog. Notverordnungen in Grund und Boden. AS er aber sagen wollte, was mun geschehen solle, da half er sich einfach, mit der lapidaren Erklärung, die Kriegstribute müssen aufhören! Wie man aber dies machen solle, Darüber mußte er nichts zu sagen, und Die Salzlosigkeit seines angeblichen Lösungsversuches wu­rde dur die Versierung, die Nationalsozialisten dächten durchaus nur an einen neuen Krieg, nur noch, größer. Wehnliche Unreife Der hpolitischen Ueberlegung bew­ies an noch manche andere seiner Behauptungen. Wenn man unfreundlich urteilen wollte, konnte man sagen, es sei ein ver­bindliches Gerede gewesen. Troßdem hatte ich von der Bersammlung einen guten, fast erheben: ten Eindruch. E­­am so viel brausender Z­ugendmut, so viel herzerfrischendes Wolfsgefühl, so viel überschäus­­mender Freiheitsdrang zum Ausdruch, daß man darüber leicht vergessen konnte, wie mangelhaft die Solitische nie gewesen mar, die sich in­ den Neden offenbart atte „ Ungefähr Dieselbe Empfindung hat man auch, »wenn man eines der vielen nationalsozialistischen Blät­­ter und Blättchen liest, die wie­ P­ilge nach dem Re­­genwetter in den lechten Monaten an allen Eden und Enden Deutschlands aus dem Boden geschossen sind. Allerdings gesellen si Dazu auch weniger erfreuliche Eindrücke. Die Art, wie über alle möglichen Personen, Parteien und Einrichtungen geschim­pft, wie unbek­im­­mert verdächtigt ımd geschmäht wird, ist wenig erbau­­cch. Aber auch dies nimmt man in den Lauf als eine Erscheinung, von der man annehmen darf, daßs sie in Bälde verschwinden werde, je mehr die Partei festen Sup faht und je shwächer die Widerstände i­er­­den, die sie fest noch überwinden muß. Man darf eben bei Beurteilung der nationalsozia­­listischen Bewegung nicht­ auf Die Einzelheiten sehen, sondern muß sie fragen, durch meldhe elementaren Kräfte sie erzeugt worden ist. Es ist­ eine ausgespro­­chene Jugendbewegung, keineswegs die einzige des poli­­tischen Deutschland, aber diejenige, in der ji Deutsc­he Lebenskraft am unwiderstehlichsten aufwärtsringt. %3 gibt ja neben ihr auch noch eine jungkommunistische Berwegung, aber in Der festgenannten faunen wir Do nichts anderes sehen, al Die Betäti­ung von Kräften, die alles zerstören wollen, mas Die ganze bisherige Entwicklung des deutschen Wolfes aufgebaut hat. Auch Die jungsozialistische Bewegung muß selbst dem, der die sozialistische Theorie nicht grundläslich und unter allen Umständen ablehnt, zum­ mindesten angesichts der heutigen Lage Deutschlands als unzeit­­gemäß und eine Scwächung der deutschen Lebens­­energie erscheinen. Für Völkerverbrüderung und Frie­­densideale ist Die Zeit noch nit gekommen, solange das Diktat von Versailles no in Geltung ist. Dann #t Dort wo eine andere politische­ J­ugendbeiwegung, die des Jungdeutschen Ordens. Tritt man Diejer näher, so wird man von ihren Neuerungen überaus ange­nehm berührt. (3 it auc) eine Beiwegung voll war­­mer starker Wolfsliebe, die aber zugleich auch von klaren politischen Einsichten geleitet ist. Sie ist jedoch zu aka­­demisch, zu theoretisch, wenigstens für den Aagen­­blick,­ für Die suchtbar schwere und gefahrdrckende Lage, in Der ji Das D­eutsche­ Volk heute befindet. Die­se Lage drängt zu irgendeiner radikalen Stellung­nahme, mag sie no so gemalttätig, wo so einseitig und unter dem Gesichtspunkt Der abgeflärten politischen Weisheit oder des guten Gesprachs noch so abstehend sein. Das deutsche Ball der Nachkriegszeit hat bisher in seiner großen Masse alle Anzeichen der Ermüdung, der Gleichgiltigkeit, der Ersschlaffung, ja, des abster­­benden Lebens­willens gezeigt. Nur die Negation, die Kräfte der Zerstörung waren lebendig. Ihnen stellen fi nun wie in rasendem Zorn die unterdrückt gebre­­tenen Kräfte der Lebensbejahung entgegen. € 3 it ein Ningen auf Leben und Tod, ein Kampf mit Serallen und Zähnen, und ein folder fam( fi­ nun einmal nit innerhalb Der Grenzen­ des ästhetisch Zulässigen, ja nur einmal des Wohlanständigen beswegen. Haben die Kommunisten angefangen, mit Messer und Hand­­granaten zu kämpfen, so wäre es ein bergebliches, ja ein lächerliches Beginnen, sie mit rein geistigen Waffen unterfliegen zu wollen. Die Stoßtruppen der N­ational­­sozialisten gehen ebenfalls mit brutaler Gewalt vor, und wenn nun auch ein Schaudern ankommt Darüber, daß deutsche Jugend von der einen und von Der andern Seite in solcher Weise gegeneinander geht, so kann man si damit trösten, da Dieser miderwärtige Rahkampf nur einen Uebergang darstellt. Das deutsche Bolt muß eben aus seinem nach den furchtbaren Anstrengungen und den ungeheueren Blutberlusten der Kriegszeit ein­­getretenen Erschöpfungszustand herausgerissen werden, tolle es, was es wolle. Die Nationalsozialisten aber stellen die gewaltige Auspeit­hung dar, deren der na­­tionale Geist bedarf, i Und um nun zu dem Sab zurückzukehren, den wir an den Anfang unserer Beratung gestellt haben, mü­ssen wir wiederholen, daß der N­ationalsozialismus dazu noch ganz und gar nicht weis­st, unmittelbar bee­stim­mend auf die Deutsche Politik einzuwirken. Die Partei würde sofort der Zerlegung anheimfallen, eine mal, weil sie binnen der fürgesten Zeit erkennen lassen würde, daß ihe noch, in­ jeder Beziehung die Fähigkeit des Negierens abgeht, und dann, weil sie aus ebendeme selben Grund ihre heutige Volkstümlichkeit sehe vasch bericheren würde,. Heute muß Die Wirkung des Auf­tretens der Nationalsozialisten darauf beschränkt bleiben, si mittelbar zu äußern. Diese Wirkung aber, ist fon überall zu sehen, fast mit Händen zu greifen. Positiv und negativ treibt die nationalsozialistische Be­­wegung in alle Adern­ der Deutschen politischen Welt Blut und Feuer hinein. Die Mattheit, die si oft auch in den Negierungstreifen gezeigt hat, beginnt Dort zu weichen, Mattheit in ihre Rechnung eingestellt hat, ist sichtlic v erschrocen über den neuen furor teutonicus, der si auf einmal in dem zu Boden geschlagenen D­eutschen Volk von neuem erhebt. Als seine Träger werden Die Nationalsozialisten ihrem Boll und ihrem Vaterland so große Dienste Leisten, Daß man ihnen vieles, fast alles verzeihen man, was, an und für ji betrachtet, an ihren Reden und Handlungen nicht schön und nicht vornehm, aber auch mit Hug und nit ‚zweckmäßig ersgeinen mag. Und das feindliche Ausland, das Diese ern mare neun NeETEER DE nune an em nsere nn Er Pr men Trotwendigkeit einer Einigung der Parteien in Fragen der Giaats­­politik Eine Erklärung Baidas (Eigener Z Telephonbericht.) Sufaref, 13. Januar In politischen Kreisen wird die Tatsache lebhaft erörtert, Daß Der gewesene Innenminister Baida ge­legentlich eines gemeinsamen Mittagessens der sieben­­bürgischen Parlamentarier der Mehrheitspartei am Sonntag in Klausenburg der Heberzeugung Ausbruck gegeben haben soll, daß ein Einvernehmen aller Parteien zur Aufstellung eines einheitlichen Program­­mes bezüglich der Außenpolitik Rumäniens bezüglich des Heeres, der Justiz, der Wirtschaftspolitik und der Staatspolitik, den Minderheiten gegen­­über erforderlich sei. Die Betonung dieser Notwen­­­digkeit zu Dem gegebenen Zeitpunkt läßt verschiedene EN

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