Süd-Ost, August 1936 (Jahrgang 2, nr. 174-181)

1936-08-01 / nr. 174

NETT — — > Msmatz wirdfich im SaptelsssztigmDahn-die­sespannts Aubmthsamkeit unsern­ Astronomen,wie sich die nächslen Grscheinungen umwickeln werden.Diesialso Flechentåtikkxjt quidet Sonnenscheihs bedeutet einst m­­oheukre Revolution in der Sonnenatmosphäre,wir­­d unmunigarh eine Vorstellung von densewaltigen Explosionen mqchen,die sich dort von Tap zu Taqcks eignetnd nschkichlichsten Gewitter unserer Ekdobufläche sind dastelneämdufpitl dagegen. Stubenmädchen wird Millionärim EineAussehen­ r­­tosende EvkichlieHungtulgugendlschuchdas Tagssfpüch der Stadthiladelphia.Dort hat diesem­ angestellte Anna Moty Ghtelz,die über ihn jahrelang für den millionenschweren Großkaufman any de Savm den Hanghalt besorgte,Haude und schütze mit einem wundervollen Hochzeitssluid vertauscht und solken Arveits gedttgeheirratet.Savin,der bereits mehrfach verheiratet war und vor zweisacken seine Frau verloren hat, richtete eine­ Tage­ ganz unvermuket an das Mädchen dieraggv bis mit ihm den BundiücsLbn schließen wolle.Da­ Mädchen sie m­ak ükltchangalla wolken, nahm dann aber den Antrag an und wurde vor einigen Tagen die Gattin des Millionärs, der in Philadelphia ein palosturfiges Haus mit Überaus wertvollen Kniffe­rhäßen und dreizehn Autos befiel .. . Eine Stadt fält vom Himmel. Auch im 20. Jahr­­hundert gibt es für einen modernen Kolumbus noch­manches zu entdecken. Es fehlt nicht an weißen Flecken auf der Lantkarte. Da­ man aber mitten im britischen Weltreich im Jahre 1936 auf eine blühende, an i­hnische Stadt flößt, die der Regierung bislang völlig unbekannt war, gehört im Zeitalter der Technik wahrhaftig in die Aurtosttätenmeppe. Der englishhe Regierungsbeamte, der­­ vor kurzem auf einer Insp­ksionsreise im mittleren Teil der Malaysschen Halbinsel befand, irrte vom Wege ab und geriet mit jenem Auto immer tiefer in die Wildnis. Mitten im Dschungel tauchte plößlich eine große Stadt auf. Der Beamte rieb si die Augen — die Stadt, in der ein buntes Mer­chengewimmel ber­­uhte, war auf kein­e Karte verzeichnet! Der Entdicker fuhr weiter und mußte zu sein­e maßlosen E­ffaunen erfahren, daß diese Stadt, die von mehr als 10000 Ehinesen bewohnt wird, schon seit zehn Jahren besteht, ohne daß die Behörden eine Ahnung davon gehabt haben. 1926 waren mehrere tausend Chinesen hierher ausgewandert und bald­en aus einer Bauernsiedlung innerhalb kürzester um ein blühendes Gemeinwesen gemacht, in dem man m­it nur Pflanzenwirtschaft, sondern auch Bergbau und Raubshukherstellung betrieb. Die Bewohner kamen schnell zu Wohlstand. € 2 Eingesendet: Volksbad. Badeordnung für Sonnabend: Schwimm­­hallenbad:­ Familien- und Sonnenbad von 8 Uhr früh bis halb 8 Uhr abends geöffnet, Dampf­­bad: für Frauen geschlossen, für Männer von 8 bis 12 Uhr vormittag und von halb 2 bis 5 Uhr nachmittags, von 5 bis halb 8 Uhr abends ermäßigte Preise, Wannen- und Kurbäder von 8 bis 12 und von halb 2 bis halb 8 Uhr abends. Die Buchhandlung H. Schloffer empfiehlt ihnen heute B.C. Eltiohoffer, Moskau, Compiegne, Ber­­sailles, Erlebnisse eines deutschen Nachrichten­ offiziers, Reinen Reit 172,.— Ein Bu­ch hinter die erbärmliche Fassade der Maffenflillflandge und „Friedens*komddien. Bestellung auf Postanweisung genügt. Aufchrift: Sibiu-Hermannstadt, Sporergasse Nr. 13, ei -_——— Aus der Geschichte der Oly­mpischen Spiele Wir haben vor allem zwischen antiken und modernen Olympischen Spielen zu unterscheiden. Die antiken Olympischen Spiele stellten ein Nationalfest der Helleren dar, das in Stirhenräumen von vier Jahren jeweils drei Monate nach der Sommersorienmende in Olym­­pia gefeiert wurde. Der Ursprung dieses Fesles zu Ehren des Zus liest in fauergrauer Dhorzeit. Doch schon seit dem Jahre 776 v. Chr. wird ein genaues­­ Verzeichnis der Sieger in Olympia angelegt, die alle erdenkliche Ehre genießen. Die Spiele, die anfangs nur von einem griechischen Stamme angehalten wurden, stoßen schließlich aus dem sportlichen Wihlkampf aller Stämme einen allheilerischen Gedanken entfiehen. So spielen die olyms­pischen Weiikämpfe eine große Rolle für die politische Einigung Griechenlands. — Die Dauer der Spiele im alten Olympia war fünf Tage einschließlich der Sieger­­ehrung. Für die­­ Wettkämpfer war eine V­orbereitungsst zeit von zehn Monaten vorgeschrieben. Die Älteste Welte­kampfform war der Lauf, jene Grundform, auf der auch heute noch fast alle Sportarten aufbauen. Zunächst der einfache Wlllauf durch das „Stadion“ (192 Meter). Später denn der Doppellauf, Dauerlauf und der Lauf der Bewaffneten. Auch Ringen und Faustkampf kamen bald dazu. Am bekanntesten is vielleicht der olymp­ihe Fünfkampf (Pentathlon). Im Altertum befand er aus Lauf, Weitsprung, Diskus, Speerwurf und Ringen. Heute gewöhnlich aus: 200­ Meter Lauf, 1500­ Meter Lauf, Weitsprung, Speerwurf und Diskuswurf. Auch Reiter und Wagenrennen wurde in die Reihe der Wettkämpfe im Laufe der Zeit aufgenommen. Zu den Spielen und besonders zu der Siegesfeier kamen Zuschauer aus ganz Griechenland zusammengeströmt ; der Zutritt war jedoch verheirateten Frauen nicht gefaltet. Die Sieger, Olym­­pioniken genannt, wurden mit Aranz und Palmzweig geschmückt. Ueberdies wurden sie dur­c Siegeglieder und Bildsäum­ verherrlicht. Seitl­ic­hs genossen sie an vers­­chiedene Ehren und Vorrechte. Für die Spiele galten besondere Rechtsfüße. Teilnahmsberecligt waren nur freigeborene Griechen, die in ihrer Heimat volle Bürger­­rechte genossen. Ueberall mukle Wuff nrube berricen. Die zum Ffte Reisenden waren unverl­ Blih. — Die alte orichtischen Spiele wurden unter der Römerherrsshaft fortgeführt, wohl auch verfälscht, bis sie nach dem Jahre 393 n. Chr. nicht mehr aufgenommen wurden. Für die Erneuerung des o­ymp­ischen Gedankens haben si besonders Drutihe verdient gemacht. Der berühmte Altertumskunsth­isoriker Joachim Win­ckelmann hat als erster die Ausgrabung des alten O­ympia angeregt. 1874 kam ein Vertrag z­wischen dem Deutschen Reich und Griechenland zustande, nach dem das Reich die großzügige Ausgrabung der ehrwürdigen Stätten und deren wissens­chaftliche Verrwerfung in Angriff nehmen durfte. Im Jahre 1896 wurden dann zum ers­tenmal in Athen die modernen Olympischen Spiele abgehalten. Zwölf Nationen nahmen teil. Deutschland konnte sechs an­dene Medaillen für erste Siege nach Hause bringen. Vier Jahre später fand die zweite Olympiade 1900 in Paris fast. Die gleichzeitige Weltausst-lung ließ aber die Spiele nur zur vollen Geltung kommen. Die Spiele des Jahres 1904 in St. Louis waren beinahe nur von Amerikanern beschickt. Die vierte Olympiade 1908 von Rondon brachte dagegen einen Wettkampf von 2084 Sportsleuten aus 23 Nationen. Die folgende fünfte Olympiade 1912 in Stokholm zeigte deutlich den Aufstieg im Ausbau des modernen olympischen Gedankens (3282 Kämpfer aus 28 Nationen). Die fehlte Olympiade für das Jahr 1916 sollte in Berlin fastfinden. Der Krieg machte aber die Durchführung zunichte. Die Nachkriegsstimmung gegen Deutschland veranlaßte das Organisationskomitee, die nächsten Spiele in Antwerpen 1920, Paris 1924, Amsterdam 1928 und 1932 in Los Angeles abzuhalten. Erst für 1936 wurde die elfte Olympiade Deutschland übertragen. Von den großartigen Vorbereitungen in Berlin vrnimmt die ganze Welt in Staunen und Anerknnung. Es is zu hoffen, daß die heutige elfte O­ympiade in Berlin fü­r den Ausbau der­­ internationalen Kampfspiele einen weiteren bedeutenden Schritt vorwärts bedeutet. Programm des Olympia-Welt-Senders am Sonnabend, 1. August. Ueber alle Reichssender : (Die Angaben sind für ofteuropäische Zeit gemacht) 7.00 Olympischen Sanfare. Anschließend Festmusik ; 800 Nachrichten; 11.00 Festgottesdienst aus dem Berliner Dom;12,30 Kranzniederlegung am Ehren­mal unter den Linden; 1315 Empfang des inter­­nationalen­­ Olympiakomitees durch Göring. GSieger­­ehrung und Eintreffen des Sackeltaffelläufers; 14.00 Empfang des­­Olympiakomitees beim Führer und Reichskanzler ; 15 30 Fackel-Staffel Lauf Olympia— Berlin; 16 15 Fahrt des Führers in das Olympia= Hadion; 17.00 Eröffnungsfeier der XI. Olympischen Spiele; 19.00 Seimusik; 21.00 Nachrichten; 24.00 Seilsendung zur Eröffnung der Olympiade; 1,50 Ausklang. Wirtschaft Fallobstverwertung Auch das unreif abgefallene Obft kann für den Bauern noch eine vielfache Verwendung finden. Man rammte zum B­ispiel abgefallene Aprikosen in Körbe, lege sie, falls sie no­ hart sind, einige Tage in die Tonne zum Nacreifen und koche sie dann in e­iwas Wefl­r zu Brei, füge nach Geschmack Zucer hinzu und lasse alles noch­mals gut kochen, fülle die Masse in Steintöpfe und ver­­wende die Marmelade als 3 vtauflic­h, Kompost oder Beigaben zu Ktebhen und dergleichen Gericht. — Fallobst gibt einen guten Effi. Man kann hiezu alles Obft durcheinander nehmen. Man zersiampft es so klein wie möglich, schültet es in ein gutes, sauberes Faß oder in einen großen Steintopf, giebt auf 25 Liter Opfl 20 Liter kochendes Wasser und stellt das G­fäß an einen warmen Dit. Nach etwa einer Woche ist das Obst in Gärung ge­­raten, und man giebt das Zlüffige nur noch durch ein reines Tuch in ein anderes Gefäß, fügt etwa dreiviertel Eiter Bierhefe und ein halbes Schwarzbrot hinzu, das man klein schreidet, deckt einen dicht schließenden Deckel darauf, bindet eine dicke wollene Decke darüber und (äbt es nier Wohn ruhig fichen, ohne daran zu rühren. Danach ist der Eslig auf und kann auf sauber gespülte, trockene Flaschen abgezogen, verkorkt und ver­­­braucht werden. — Falläpfel sind vorzüglich zu Gelee, Apfelsaft, zu Suppen und Limonaden und zur Bereifung von Apfelwein zu verwenden . Reiferes Fallobst wird am Keit­ abgehalten. Falle birnen geb­n ein vorzüglich ballbares Birnenmus. Reife Fallpflaumen rührt man zu Pflaumenmus, macht sie, geschält, zu süßen Pflaumen, Marmelade oder Saft ein, auch geben sie einen wohlschmeckenden Likör. Alles Kallobst läßt ich auch sogleich frisch zu Rompoil, Suppen und Goben verbrauchen. Fallbirnen kann man auf viele Wolfe­nleih als Birnen­­ei Birnen mit Sirfe, Effjigbirnen ver­werten. Brautfahrt um Iena Roman von­­ franz Xaver Kappus (38. Sortlegung) Aber Zaskonics verneinte ftumm. Verkrümmt und klein saß er jeßt auf seinem Stuhl, die Mundwinkel herabgebogen, den Seigefinger an der Nase. Erst als die Blorescu vor ihn hintrat, hob er den Blick. Mit der Reiten zerteilte er die Rauchwolke, die sie ihm ins Gesicht geblasen hatte, entmutigt lächelte er dazu. „Bere zeihen Sie den harten Ausdruk, Madame, aber das sind Sırngespinste.“ „So wollen Sie also Thompson nicht aufruhen ?“ „Wozu ? Selbst wenn der Mann noch so närrich oder verliebt ist, nie wird aus ihm herauszubekommen sein, durch welche Schurkerei Martin Eckert ihn herum« gekriegt hat.“ „Bitte, wie Sie glauben.“ Mod­­erne Weile blieb Zaskovics in Gedanken; wie der Bloß sprang er dann von seinem Sik. „Aber nein, die Sache hat ja auch eine andere Seite !“ Pieslich lachte er nun, lachte so laut und andauernd, daß sein ganzes G­leiß zu sehen war. „Herzlichen Dank für den guten Rat, Madame, bienn heißen Dank. Ich gebe also zu Thompson, jawohl, ganz bestimmt, und zwar glei morgen fon.“ Siebzehntes Kapitel Schwer laufsten die Tage auf Lena. Der Hochetrieb im Büro dauerte fort; wer immer nur konnte, entfloh dem Berliner November, der Regen, Möbel und Kälte gebracht hatte. Nicht ehr gemütlich war es auch daheim, wo die Heizung schlecht funktionierte und Simmer voll schwerer, altmodischer Möbel fanden. Genau wie vor vier Jahren, als die Mutter noch gelebt hatte, befand sich alles auf demselben leck: die hohen Schränke, das Umbaufofa an der Wand, der Galer­­spiegel an der Konsole. Auch das zusammengelegte Veit, in dem der Bruder gesclaffen hatte, wenn er vorüber­­gehend in Berlin weilte, füllte noch die Ecke neben der Tür. Nur daß gebt häufig Blumenduft durch die drei Räume wehle, der wundervolle, alle Sinne erregende Luft der kon­taren Rosengewinde, die ihren Plan in der Bikerriihe zw­ischen den Fenstern hatten. Du­ und oft fand Lena davor, heißes Schuldgefühl im Herzen. TR wie ging das zu, das sie sich immer weniger gegen Thompson sträm­te? Sie duldete seine Aufmerksamkeiten, sie ließ sich von ihm auf der G Straße begleiten, sie fuhr sogar wieder Auto mit ihm, wenn es draußen gab oder stürmte. Kam das vielleicht daher, weil er sich jecht an ers gab, nicht mehr so hilflos und unterwü­­ffa wie früher, oder lag der Grund nur in dem Stoff der­­ Sp­ädge, die man während­ der kurzen Zeit immer führte ? Sa, Walter, dachte Lena, der arme Walter . Mie teilnahnmsvoll hatte ich Thompson gezeigt, als sie ihm endlich off­nbarte, worunter sie unsäglich litt; wie wohltuend waren seine Worte gewesen, wie taklell hatte er es vermieden,materielle Hilfe selbst auf Umwegen an­­zubieten. Und und eine Silbe Über seine Liebe, Reine Anspielung jemals auf den Abend, da sie ihr kurzes Nein gesp­oben hatte, nichts Über die traurige Berfaffung, in der er sich selbst befand — wie versiegt Ichten das alles. Und da sollte sie den Menschen von si weifen ? Sa,­ber Hans! Ah Gott, daran durfte Lena gar nicht denken, so enf­­feßlich war das Gefühl, das dabei in ihr hochstieg. Ganz erbärmlich kam sie si vor, so oft sie mit dem Freund beisammen war. Nrobdem erwänscte sie Thompson mit keinem Wort, Freilichd, auch Hans tat nicht dergleichen, denn seit seine Arbeit vollendet und abgeschickt war, halte er nur einen Gedanken im Kopf. Und immer kreiste seine Rede um die Frage, welche Entscheidung die Zu­­kunft wohl brachte. „Was glaubst du, Mädel, haben wir Chancen ?* „Wie soll ich das willen ?* „Es gibt doch Ahnungen.” „Ach die trügen i­hr häufig.“ „Dennoch, ich hoffe stark.“ „Nun, wir werden ja sehen.“ Nicht sehr zuversichtlich war das gesprochen, obgleich an Rena den Erfolg auf das Jehnlichste wünschte. Aber wie jedesmal, wenn sie mit dem Freund durch die Straßen ging, wurde sie auch­ rebt die Angst nicht los, Thompson könnte plößlich erscheinen, und das nach ihren Worten den abwesenden und unsictern klang. Nicht auge­­zudrücen war ja, was geschehen würde, wenn die Ber­gegnung von leithin fi wiederholte. Z­weifellos hätte Hans sofort heraus, wer der hartnäckige Mensch war, und bestimmt ließe er: ft kein zweites Mal beidwichtigen Dann aber was zu erwarten wäre — nein, diese Gefahr durfte man nicht laufen, ein für allemal mußte die Möglichkeit beseitigt werden. « Und Lena mahnte Thompson zur Vorsicht. Doch der­ lächelte auf eine neue,überlegene Art.«Ich spiele istzt vabanque.« »Da­ ist dociht knoekbranntt« (Fort·itzungtfolgl)

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