Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1848 (Jahrgang 9, nr. 42-101)

1848-12-04 / nr. 94

% 374 = 4. schien­­ die Leben gerufen wurden. Von dem der Reise und 15. Mai und seiner unmittelbaren Folge,­rsolirung des Kaisers in Insbru>, hatte Niemand einen reellen Nutzen , sie dort durch den ihnen nur als die Magyaren , die zu diensteifrigen Palatin, durch den Fehdreiften Batthyany und den schwachsinnig- gemüthlichen und darum bei Hofe gerne gesehenen Ester­­hazy alle möglichen Concessionen hinter dem Rücken und österreichischen Ministeriums zu ver­­schaffen wußten 3 Concessionen, welche, wenn sie bestehen blieben, den Riß in der Monarchie­ ganz unheilbar mas Loßtrennung Ungarns vollenden mußten, alle Daß dann Lasten, welche früher dem ganzen großen Staaten-Com­­plexe­­ bblagen, haben würden, war unvermeidlich, und sogar fest schon, die den u. s. w. allein zu tragen legten entscheidenden Schritt gethan, hatte der ungarische Reichstag bestimmt erklärt, daß Ungarn Verpflichtung an der österreichischen Staatsschuld nicht anerkenne, somit, abgesehen von deren Tilgung , die Bezahlung der Zinsen von jährlichen 50 Millionen Gulden den übrigen Erbländern war frog Pulpky's<er­gelder (der für ungarisches Papiergeld, das allein gewährleistet, eingelösten Wiener Banknoten), parasißmus war also den, während Kossuth und die Magyaren bei ihrem bet­­­telhaften Erscheinen im September, „um ein sechsmo­­natliches Kind, die ungarische Freiheit (rectius Separa­­tion) dem österreichischen Volke in den Schooß zu legen,“ — wie äußerst gemüthlich ein Pulpky*sches Plakat sich aus­­drückte , verlacht und mit verdienter geschi>t wurden, war nur eine Stimme darüber, daß Ungarns Losreißung nicht geduldet werden dürfe; die Staatsschrift des Wiener Ministeriums in welcher die Idee der Gesammt-Monarchie vertreten und die Wiedervereinigung Ungarns als Postulat ausgesprochen wurde, erhielt im Reichstage und im Publikum allge­­meine Beistimmung, und Jellachich» der Held des einigen Oesterreichs , schon im Juli persönlich fast aus Händen des Tages in Aller Munde! Diesen Thatsachen widerspricht Niemand, und als am 5. October der Kaiser, nachdem Lambergs Friedens­­sendung durch den schändlichsten, weil durch Landes-V­er­­­treter herbeigeführten Meuchelmord gescheitert war, zu ernstern Mitteln griff und den Mann , dem auch die Residenz ihren Beifall zugejubelt hatte, zum Rächer ge­­gen das in offener Felonie befangene Magyarenthum bestellte, war in Wien nur eine Stimme der Zufrieden­­heit, der sicheren Erwartung, das Ungarn durch Ungarn gezüchtigt und in die Schranken der­ so oft heuchlerisch beschworenen Brüderlichkeit mit den übrigen Völkern der Monarchie zu gleichem Rechte , aber auch zu gleicher Pflicht zurückgeführt werden werde. 5 Und siehe da, am andern Tage soll es Wien gewesen sein, welches eine geringe Truppenzahl von 6 Compag­­nien nicht gegen die aufrührerischen Magyaren wollte ziehen lassen ! ? Wien soll es gewesen sein, das den Krieges Minister wegen dieser Truppen - Dislocation schmachvoll, gerade so wie den Grafen Lamberg, sterben ließ ?! Das­­selbe Wien soll dem constituirenden Reicstage den An­­laß geboten haben, mit unbefugter Einmischung, in die Regentenhandlungen des Königs von Ungarn, dem Kaiser die Forderung zu stellen, seine Politik in Ungarn zu ändern und dem Ban Jellachich den Oberbefehl abzu­­nehmen ? Credat Judaeus Appella. 7" So unwahrscheinlich, ja unmöglich das Alles wäre, so gewiß ist das Gegentheil! Unwidersprechlich erwiesen ist , daß die Wiener Revolution vom 6. October nicht durch Wien und die Wiener gemacht wire , sondern durch die Magyaren mit Hilfe der Radikalen in und außer der Reitschule­ Notorisch ist , daß Batthyany und Pulpky in der Nacht vom 5.—6. Oktober an Vertraute und diese an Arbeiter Geld ausgetheilt haben; daß der demokratische Verein, nachdem seine Leiter sich mit Pulßky geeinigt hatten, bis Mitternacht im Sperrgasthofe Scher­­zers berathen, und von da zur Ausführung der Creute geschritten sind; notorisch, daß das Grenadier-Bataillon Richter in und aus nachweisbaren Schenken mit einem­ Uehermaße von geistigen Getränken zum Widerstande gegen den anbefohlenen Abmarsch ermuthigt wurde3, daß­ die Arbeiter am Tabor nur ein Losungswort hatten, das sie sich weit Tags vorher nicht träumen ließen : „„Unga­­[rische Freiheit der ungarischen Brüder ;“" notorisch ende­lich, daß die Mörder Latours ausdrücklich und allein die zumeist ihm zugeschriebene Unteritügung Jellachich?8 zum SN: gegen die Magyaren rächen zu müssen erklärt aben.­­ Hätte nicht der furchtbarste Te­rooismus die gesammte Presse Wiens seither ganz gelähmt, es wäre ganz uner­­klärlich, daß die furctbare Episode des Mordes Latours in ihrer eigentlichen Ursache und Zwee, fast gar nicht erörtert wird. Aber auch die radikale Presse hat keinen plausiblen Grund anzugeben versucht, warum der Krieges­m­inister Latour jener (wie Herr Schufella etwas zu erforderlichen Krawalle ohne Wissen des dein und die die bei dem nach Hause Kaiser die Staatsschuld bevor noch Ungarn >­ getragen, war der Diasin­g in Wien sofort in§8 des magyarischen Se­­Elar ernannt wort bleibenden der Monarchie feindselige Tendenz in Wien endlich Länder bröderlich Wühlereien ungarischer Judas­ ' der Galgen jene Geringfrägung ,

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