Zsombolyaer Zeitung, 1907 (Jahrgang 20, nr. 1-52)

1907-10-27 / nr. 43

TEE TEEN HEN X EX ERLEBT WET ' Ü REP­ENAEA­L MUZEUL PRESEI SEVER BOCU 250mbolya, 1907. = ganzjährig halbjährig Pränumerationspreise: 8 Kr. 4 „> vierteljährig . 3,2 Kr. Einzelne Nummer 20 Hell. Für das Ausland und Amerika ganzjährig 10 Kronen. xx. Jahrgang Nr. 43. Sontag, al. Oktober. ISOMBOLYAER ZEITUNG. Organ für locale und öffentliche Intere 288 Erscheint jeden Sonntag. Verantwortlicher Redakteur : JOHANN KOCH jun. Hauptmitarbeiter und Administrator : JOHANN HEIM Inserate werden nur gegen Vorausbezahlung in unserer Iistration "und in allen Annoncen-E­xpeditionen des Auslandes angenommen. Admi­­­rn- und Komitatsausschuß-Wahlen. Zsontbolya, 25. Oktober 1907. Die Wahl der Komitats­ausschuß-Mit­­glieder steht bevor. Darum ist nichts der­­zeit von gleich großer Bedeutung, als sol­­c­­­he Vertreter zu wählen, die für das Wohl­­ des Volkes auch eintreten werden. Wie diese „Vertreter der Gemein­­den “ gesinnt sind, so wird auch die Ko­­­mitat3­verwaltung ausfallen, denn an den Wahlurnen ist das Volk seines Glückes Schmied in der­ weittragendsten Weise ! Es laden sich deshalb nicht blos je­­ne eine schwere Verantwortung auf, die „einen „schlecht gesinnten Kandidaten wäh­­len, sondern auch jene, welche aus Nach­­lässigkeit gar nicht wählen gehen und da­­mit dem Gegner das Feld ohne Kampf überlassen. Jett bei den Wahlen ist die Zeit zu handeln! Das bloße Klagen über schlech­­te Zeiten, über schlimme wirtschaftliche Verhältnisse genügt nicht. Je Erfahrung, daß den die Verhältnisse in zahlreichen Gemein­­wirtschaftlich nur des­­halb zurückstehen, weil die Leute es noch immer gewöhnt sind, sich um diese Wah­­len wenig zu sümmern. " Steuerzahler sich gegenüber den Komitats­­­­wahlen verhalten, obwohl so viele wirt­­­­schaftliche, sittliche und gesellschaftliche In­­sion Frei und aus Ueberzeugung soll ge­­wählt werden ! | Also auf zu den Wahlen! Trage ein Jeder bei,­­daß recht viele Wahlberechtig­­te am Wahltage gut wählen --­­wie es ‚ Pflicht und Gewissen gebieten ! ) Rechenschaftsbericht. Der Deputirte des Zsombolyaer Wahlbe­­zirkes Julius H.0 °d­y hielt am 20. ds. im Ho­­‚te Kolling — seinen Reche­nschaftsbericht ‚ab. der Abgeordnete kam Vormittag um halb 19 Uhr mit dem Zuge an, und ward von Sei­­te der Anhänger seiner„ Barther mit­­ten“ begrüßt, während die, vor dem­ Bahnhöfe versammelten Sozialdemokraten , , Abzug — und noch andere dergleichen Rufe ertönen ließen. Die Versammlung­ wählte den Abgeordne­­ten­ Fe S­tekme­rn zum Vorfikerder und Dr. 307 So >er zum Schriftführer der­ Sitzung. Der Vorsitzende begrüßte sowohl im eige­­nen als auch im Namen Fr. Kossuth und Alb. Apponyis die Versammlung. Der bisherige Präses der Unabhängigkeits­­partner Em. Varna resignirte auf diese sei­­ne Stelle, und wurde zum Ehrenpräses, hinge­­­gen zum geschäftsführenden Präses ie Depo gewählt. Nachdem die Nam­ensliste der übrigen neu­­verlesen ward, bedankte sich Dr. Jos. Sto >er im Namen derselben für­­­­ das in sie gesetzte Vertrauen. I­­­teressen davon abhängen, in wessen Hän­­de die Komitatsverwaltung gelegt­­ wird. Ein jeder Wähler soll sein Gewis­­­­sen befragen, wie er recht zu wählen hat; er soll die Person des Kandidaten ganz kennen und endlich, soll er rungsversuche gewisser Macher weisen. Wen sollen wir wählen? Einen­ Mann, den wir unbedingt ken­­­­nein, der zen trägt, die Interessen des Volkes am Her­­der Zeit und die Mittel hat, die Kongregation fleißig besuchen zu können, der Bildung, Wissen, Verständnis, Fähig­­keit, sowie auch genug freien Willen und Selbständigkeit besitz, feiner Beweggengung, Geltung, verschaffen zu können“ Ein selbstbewußter Bürger, dem sei­­ne Standegehre am Herzen liegt, wird sich von Niemanden beschwägen lassen. Er | sucht vielmehr Gleichgesinnte im Orte zu | werben, sammelt sie. E53 ist eine leider tausendfach gemach- | | | wie teilnahmslos mi­t heute zahlreiche | gedrückt werde, manchmal auch h durch „Pres- | - Es wird "gemeins­haftlich ein Kandidat aufgestellt und es wird getrachtet, daß am Wahltage der gute Kandidat gewählt werde. Man schaare sich zusammen und lasse nicht zu, daß durch Pressionen und Spiegelfechtereien­­ der Wahlakt zu einer Zettelabstimmung Darum erinnern wir hier daran,­­ werde, daß jedem ein Zettel in die Hand­­ Einschüchte­­„von sich !n: BGI­­ en Funk­tionäre „El ee F­euilleton. Bildweihbrände. Das ganze Jahr hindurch radert und plagt sich der Bauer im Felde, und rennt sozu­­sagen seinen Sonn und seinen Feiertag. Nicht als ob er minder s­chriftlich gesinnt wäre als seine Ahnen, und die Religiösität bei ihm im Aussterben wäre, Nein! Der Kampf ums Dasein raubt ihm seine Sonn- und Feiertage. Nur ins Hochamt, — um auch Gott die Ehre zu geben, — und nachher geht es schon wieder zur Arbeit. Zwar nicht ackern und pflügen, aber immerhin solche landwirtschaftliche kleinere Arbeiten, welche zeitraubend und sol­ dringlicher Natur sind, daß sie nicht aufgeschoben werden können. Hat er dann nach schwerer Arbeit die Früchte seines Fleißes eingeheimst, ist der Bo­­den und Keller. Kotarka und Scheune grunzen im Hofe die fetten Mastschweine, hat er seinen Pflichten als Steuerzahler Genüge ge­­geleistet und ist­­ noch etwas Kleingeld im Kasten eblieben, dann richtet auch­­ er sich froh zur Feier eines der größten Feste, zur Kirchweih. In jeder deutschsprachigen Gemeinde des südlichen Ungarns wird dieses Fest hochgehal­­ten. Von weit und breit strömt alles herbei, und beinahe. verächtlich wird von jenen gespro­­chen, die a. diesem Tage keine Gäste haben, gefüllt.­­ Zur Kirchweih treffen sich Beem das ganze Jahr hindurch nicht gesehen haben ; zur­ Dienstzeit, Schulkameraden, auf eine andere Art befreundete. oder sonst Die Feier des Tages, die Erinnerungen, an die vergangene Zeiten,­­ die allerorts herr­­schende Lust stimmt auch. den Traurigsten fröh­­.. fehrer, Laufburschen 2c. verwendet werden, und , hiefür das Recht genießen ohne Geldbeträge mit Bekannte von der längst verschwundenen Mili­­gepußtem Hute an der Seite ihres Kirchweih­­mädchens als Letzte in der Reihe dem Aufzuge sich und zaube­t ihm hin und wieder ein Lä­­cheln auf die Lippen. Seit einige Wochen vorher beginnen die Burschen ihre Tätigkeit. Abendlich versammeln sie sich, um Entscheidung zu treffen, wer den Vorstrauß, Vortanz haben soll. An vielen Or­­ten geschieht dies im Vizitationswege, und der Meistbietende genießt den Ruhm für dieses Jahr als erster Kirchweihbursch zu fungieren. Er lei­­tet nun sämtliche Angelegenheiten, und hat seine besonderen Rechte. In mancher Gemeinde wie in Zsombolya ist es gebräuchlich, weihtage nachmittags den Vorstrauß erst am Kirch­­zu versteigern. Anderwärts wieder entscheidet unter den älteren Burschen das Loos, wem diese Würde zukommen soll, und ist hier die Vortänzerwürde nicht mit so großen separaten materiellen Auslagen verbun­­den als sonstwo. Alles Materielle geht gemein­­schaftlich, und nur die Rednerwürde, das Re­­präsentieren steht dem Vortänzer zu. An manchen Orten hat der Vortänzer seine eigenen Diener. Dies sind gewöhnlich 13—14- jährige junge Bürschlein, welche als Boten, Aus­ die sich­­­­ beizuwohnen. Die eigentlichen Festlichkeiten beginnen schon vielerorts am Vorabende des Kirchweih­­tages. In mancher­­ Gemeinde wird dann­ bei Klang und Spiel der Kirc­hweihbaum aufgestellt. In einer anderen Gemeinde gehen die Burschen mit der Musik von einem Kirchweihmädchen zum anderen, den dort gepußten, aufgeblumten Hut zu­ probieren. Und wenn derselbe gut steht — was wohl immer der Fall ist — wird auf all­­gemeines Wohl ein Gläschen geleert, wozu die Musik einen Tusch und hierauf drei kurze Tänze spielt, in welchem der Hut probierende Kirchweih­­bursch mit seinem Mad tanzend die Kirchweih eröffnet. Anderenorts wieder ziehen die Burschen und Mädchen am Vorabende der Kirchweih mit einem­­ grünen Kranz vor­ das Gasthaus, wo­durch die Diener des Vortänzers im Laufe des Nachmittags bereits alles geordnet­ wurde,­­und bei Klingen der Musik steigt der Vortänzer beglei­­­tet von seinem Kollegen, dem zweiten Kirchwei­­bursche, Nachtänzer genannt, auf eine dort be­­reit stehende Leiter, um den Kirchweihkranz dort aufzuhängen. Bevor er jedoch dies tut, ernste, bald spassige Verse als: sagt er bald i r­ Sc­ ­­­­hk­ie el

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