ACTA ARCHAEOLOGICA TOMUS 16 (A MTA RÉGÉSZETI KÖZLEMÉNYEI, 1964)

16. kötet / 3-4. sz. - A. MOZSOLICS: Die Steinaxt von Dad

218 A. ItOZSOLiCä Tiszapolgár,6 die Kupferaxt von Kiskőrös7 und auch die von Fényesiitke8, da in dem Gräberfeld nur kupferzeitliche Funde entdeckt wurden. Zu der Serie В zählt AI. Vulpe Funde, wie die eine Axt von Persinari,9 die Bronzeaxt von Tufa, den «Schatz L» von Troja10 und den Fund von Borodino. Die Ähnlichkeit der Äxte von Borodino und von Dad ist zu aufallend, um die Möglichkeit der Verbreitung solcher Stücke sowohl aus Stein als auch aus Bronze ausserhalb des unmittelbaren Borodino-Kreises bestreiten zu können. Die merkwürdige Schweifung der einen Axt von Stublo,11 der einen von Borodino und jener, die M. Roska als Typus Fatjanovo12 bezeichnete, dürfte aus einer gemeinsamen Quelle stammen, wenn die hier aufgezählten Stücke auch nicht gleichen Alters sind, denn das Depot von Stublo ist nach den anderen Gegenständen auf alle Fälle älter. Fine wissenschaftliche Bewertung pflegt man nicht auf Finzelfunde aufzubauen, selbst wenn die Ähnlichkeiten noch so überzeugend wirken, und noch weniger wenn ähnliche «Schatz -funde» in Ungarn bislang ganz fehlen und viele sich aufdrängende Fragen unbeantwortet bleiben müssen. Doch seien die Möglichkeiten berücksichtigt und die Vorbehalte gebilligt, bis man weitere und bessere Beweise sammeln kann. Die Axt von Dad als einen Einzelfund kann man keinem der ungarischen Depotfundgruppen zuweisen. Verschiedene, oft recht schöne Steinäxte, besonders aus alten Fundbeständen, die eine typologische Verwandtschaft mit der von Dad zu verraten scheinen, getraut man sich nicht zu bestimmen, da die Fundzusammenhänge nicht bekannt sind. Ein typo­logisch verwandtes Stück wäre z. B. die merkwürdige Steinaxt mit Wülsten um den Schaftrand aus der Umgebung von Beszterce (Bistrifa, Nordsiebenbürgen)13 u. a. mehr. In diesem Zusammenhang kämen wahrscheinlich auch verschiedene sehr schön gearbeitete Steinkeulen in Betracht, die man, wären die Begleitfunde bekannt, dem Borodino-Kreis zuordnen 6 Die Steinaxt von Tiszapolgár des Grabes 129 ist nach I. KUTZIÁN in die Per. II der Kupferzeit zu datieren. AH XLII (1963). Taf. CX, 7. ' J. CSALOGOVITS: PZ 22 (1931). S. 111, Abb. 9. 8 Nach mündlicher Mitteilung von J. KOREK wurde in Fényesiitke, noch vor dem Beginn der Aus­grabungen, eine Steinaxt derselben Art gefunden wie die von Tiszapolgár, ferner auch eine Kupferaxt mit rundem Nacken, die man ebenfalls hier nennen kann. Die Gräber enthielten nur Gegenstände der Stufe К II. P. PATAY, Rég. Füzetek II/10 (1961). S. 22 erwähnt nur die Funde. 9 Von diesem sehr bedeutenden Fund ist vorläufig nur der goldene Dolch veröffentlicht: E. CONDURACHI: Monuments archéologiques de Roumanie. Taf. 11. Es gehörten auch vier Silberäxte dazu, die von dem Finder zerstückelt wurden. Die Publikation wird von I. NESTOR vorbereitet. 10 Der «Schatz L» wurde in 0,30 — 0,50 m unter der Oberfläche in einer Mauernische der grossen Konstruk­tion N gefunden, die nach CL. SCHAEFFER (Stratigraphie comparée. London 1948. S. 243, Fig. 167) zu der Mauer der Stadt III gehörte. Nach ihm kann es sich sowohl um einen Fund handeln, den man bei der Grundsteinlegung einzubauen pflegt, als auch um einen, der bei einer Gefahr versteckt wurde. Je nach der einen oder der anderen Ursache nimmt CL. SCHAEF­FER ein Datum unmittelbar nach 2250 v. Chr. an, bzw. wenn sie bei der Vernichtung von Troja III in die Erde gelangte, wäre als Datum des Fundes in runden Zahlen 2200 bis 2100 v. Chr. richtig. Vergl. auch den Zeitansatz nach J. MELLAART: Anat. Studies 7 (1957). S. 73. Siehe die Aufzählung der dazugehörigen Stücke in H. SCHMIDT: H. Schliemanns Sammlung trojanischer Altertümer. Berlin, 1902. S. 242 — 244, Nr. 6055 — 6120. Besonders interessant sind die sechs «Knäufe» aus Bergkristall, die zahlrei­chen Knöpfe ebenfalls aus Bergkristall, sowie die goldenen und silbernen Nägel, Stifte, Goldkügelchen, Perlen, auch aus Fayence, verschiedene Karneolperlen und schliesslich zwei Teile einer eisenoxydhaltigen Masse «etwa in der Form eines Knaufes mit einem Loch», das bis 72,94% Eisenoxyd enthielt. Von H. SCHMIDT wird der Fund als zu Troja II gehörig veröffentlicht. — In W. DÖRPFELD : Troja und Ilion, Bd. I. Athen, 1902. S. 338 lesen wir folgendes: «Nach Mitteilungen Dörpfelds, welcher bei der Auffindung zugegen war, lag er in dem Quadrate G 5 des grossen Planes an der mit N bezeichneten Stelle etwa 30 — 50 cm unter dem Fussboden Die umgebende Mauer gehört der II. Ansiedlung und zwar nach Dörp­felds Ansicht wahrscheinlich der dritten Bauperiode an.» Ebendort S. 340 wird die Zugehörigkeit einiger Perlen zu dem Schatz L von Troja bezweifelt und sie können ebenso von Mykenai stammen. — C. W. BLEGEN—J. L. CASKEY—M. RAWSON—J. SPERLING: Troy, Bd. I. Princeton, 1950. S. 208: «The 'treasures' themselves leave much to be desired so far as the stratigraphie circumstances of their discovery are concerned.» C. BLEGEN lenkt die Aufmerksamkeit darauf (S. 208 — 209), dass manches zuerst in Troja II auftaucht, doch wurden viele Typen ohne nennens­werte Unterschiede in Troja III, IV, ja sogar V her­gestellt und benützt (z. В. war das depas amphiky­pellon ein so langlebiger Typus). Selbst wenn sieh mit Sicherheit nachweisen liesse, dass Schatz L jünger ist als Troja II oder III, so wäre er immer noch vor 2000 v. Chr. zu datieren. Vergl. J. MELLAART, а. а. O. 11 W. ANTONIEWICZ: ESA 4 (1929). S. 136, Abb. 1. 12 Közlemények 2 (1942). S. 201 — 206, deutsch: 207. 13 M. ROSEA: Thesaurus. S. 38, Abb. 33. Das Stück wurde von M. Roska als kupferzeitlich be­stimmt.

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