Archiv des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde - Neue Folge, 1853-1855 (Band 1, nr. 1-3)
1853 / nr. 1
Vorwort Mit dem vorliegenden Hefte von dem Archive des Vereins für siebenbürgische Landeskunde eröffnet der mit dessen Redaction betraute Vereinsausschuß die neue Folge einer Zeitschrift, welche dazu bestimmt ist, die Kenntniß Siebenbürgens nach allen Nichtungen und Beziehungen zu fördern und zu erweitern. Der Wunsch, ihr eine gleichförmigere Ausstattung zu geben, als die bisherige gewesen, hat die Abbrechung der frühen Reihe der Archivshefte nothwendig gemacht, möge mit der neuen Folge derselben auch der Verein selbst einen neuen Aufschwung erhalten, und im immer weitern Kreisen Anerkennung und Theilnahme finden! E83 wird ihm sie dadurch möglich sein, seine Aufgabe zu lösen, und namentlich auch dem von ihm begonnenen siebenbürgischen Urkundenbuch — einem Unternehmen, welches sich der dankenswerthaften Unterstügung Der Kaiserlichen Akademie der M Wissenschaften in Wien erfreut, jene Vollendung zu geben, welche die ihm dadurch gewordene ehrende Auszeichnung erfordert. Die neuen politischen Institutionen des Landes eröffnen der Kunde der siebenbürgischen Vorzeit und Gegenwart eine seltöne Zukunft. Sie bringen die wissenschaftlichen Bestrebungen in diesem Kronlande in eine innigere Verbindung mit der Wissenschaft des gesammten österreichischen Kaiserstaates, und verschaffen ihnen dadurch vielfältige Aufmunterung und Förderung; sie werden Die Anzahl der Forscher auf diesem Gebiete über die engen Grenzen des Landes hinaus vermehren; sie haben endlich die nationalen Gegenfüge im Lande durch eine vernünftige Ausgleichung der Rechte seiner Volfsstämme gemildert und vermindert. Durch diese wohlthätige Vermittelung aber werden sie namentlich der Geschichte des Landes und seiner Nationen jenen subjectiven Charakter nehmen, welcher viele Arbeiten auf diesem Gebiete bezeichnet, und eine Geschichtsforschung möglich machen, welche mit der, ihrer Würde und Wahrheit gleich schädlichen, Rechtspolemis nichts mehr gemein haben darf.