Banater Deutsche Zeitung, September 1931 (Jahrgang 13, nr. 193-217)

1931-09-15 / nr. 204

‚mMtit / X de Mu 59 ‚Saul taxa FoStal& in l­rea del­. 10 Markt ap Au Vigo. in Ardeal AS Audi iatiune ass ar preis 4 Lei Bezugspreis bei Vorauszahlung: ganzjährig 980, halbjährig 500, v­erteljährig 26 — Zustellung in Temeswar 10 Lei monatli Bei Zahlung im Nachhinein wird der monatliche Bezugspreis berechnet. Einzelpr.: 4. Sonntag, 5 Lei monatlich 90 Lei, — Ausland monatlich 150 Lei gern 13. Jahrgang ebe­te er Verwaltung: Temeswar, Stadt, Deutsches B­recher: erscheint täglich 4 Uhr nachmittags mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen, von: Hriftleitung Nr. 14-18. Verwaltung Nr. 4-66. Timișoara-Temeswar * y Dienstag, 15. September 1931 Nr. 204 Kommunistische Demonstration duch Ermordung von 25 Menschen Höllenmaschine unter dem Schnellzug Budapest-Wien Budapest, 14. September. (Dp.) In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben ruchlose Verbrecher vor dem Biaterbagger Viadukt ein schändliches Bombenattentat gegen den Budapest- Wiener Schnellzug zur Ausführung gebracht, dem 25 Rei­­sende zum Opfer fielen, während zahl­­reiche Schwerverletzte in den Budape­­ster Spitälern mit dem Tode kämpfen. Da die Ausführung des Anschla­­ges, besonders was auch die primitive Herstellung der Bombe anbetrifft, dem Attentat bei Jüterbog in Deutschland auffallend Met scheint 7 ichiptien, Dan ettin , wa se pritit a es­hnen in Verbindung stehende mit i Genossen den Zug in die Luft spreng- Verdächtige Versonen­ sind schon verhaftet worden, doch konnte ihnen bisher die Täterschaft oder eine Teil­­nahme nicht nachgewiesen werden. Die Katastrophe Budapest, 14. September. (Dp.) Das Attentat wurde gegen den internationalen Schnellzug verübt, der in der Nacht halb 12 Uhr den Ostbahnhof verließ. In Budapest hatten sich 48 Per­­sonen Karten für die Mitfahrt gelöst. Genau 10 Mi­­nuten nach Mitternacht erreichte die Lokomotive den hohen Viadukt bei Torbagy und in diesem Augen­­bli­erdröhnte eine riesige Detonation, der die Zug­­ fatastrophe in den nächsten Momenten folgte. Die Lokomotive entgleiste, stürzte den 25 Meter hohen Abhang hinunter und riß die Wagen Bu­­dapest--Ostende, Bukarest--Wien, Budapest--Ge­­nua, Bukarest— London und Budapest--Paris mit sich. Nur die Insassen in den drei lezten Wagen kamen mit dem bloßen Schrenen davon, weil der Kuppel­­hafen abgerissen war. In der Finsternis spielten sich furc­htbare Szenen in den überschlagenen Waggons ab. Frauen wurden von Schreiträmpfen befallen und dazwischen gellten­­ Hilfsschreie der Verletzten durch die Nacht. Zuerst erschienen Einwohner und die Aerzte aus Torbagy auf dem Sc­hauplatz des Grauens. Es wur­­den Scheiterhaufen errichtet und angezündet und bei dieser Beleuchtung machte man sich ans Rettungs­­wert und wurden den Verwundeten Notverbände angelegt. Bald trafen auch Hilfszüge aus Budapest ein, trotkdem mußte gestern den ganzen Tag über ge­­arbeitet werden, bis sämtliche Toter und Verwunde­­­ tc geborgen werden konnten. Sechzehn Tote, von denen mit Bestimmtheit nur 8 agnosziert werden konnten, wurden nach Budapest gebracht und dem Sezierinstitut eingeliefert. Unter den Toten befindet sich auch der Lokomo­­tivführer Gulyas, Vater von drei Kindern, dessen Uhr um 0.12 Uhr, also zwei Minuten nach dem Absturz stehen geblieben war. Agnosziert wurden Leichen des Postbeamten. Ludwig Simon, noch die Eisen­­bahner Ladislaus Nagy, Notar Franz Bolza und Gattin, Eisenbahner Dominik Deak, Josef Krcsmarik, Ludwig Pinter, Ester Toth, Zugsführer Alexander Morvai, Dr. Herzog, Jaskrobovits, Advokat aus Budapest, Heizer Ni­­kolaus N­em­es, Hilda Far­old, eine Engländerin, die sich im VWyjaina befand, die deutsche Hilda Kulz, ferner der Generaldirektor des belgischen Kruftwesens Jean Renard. Die Zahl der Toten hat sich, nachdem noch zwei Schwerverletzte erlegen sind. Bis heute früh auf 24 erhöht." WIRE =­­ 7­er: N) Ä( „KP­ ­­­­ Dp) Budapest, 14. September ( Die Polizei und auch die militärischen Behörden haben einen großen Apparat aufgeboten, um der Tä­­ter habhaft zu werden. Es konnte festgestellt werden,­­daß die gewissenlosen Banditen mit großer Umsicht vorgingen und es gerade nur auf dem Schnellzug abgesehen hatten. Einen Personenzug, der­ kurz vorher die Stelle passierte, ließen sie unbehelligt vorbeifahren, machten sich dann aber rasch daran, um die Höllenmaschine für den erwarteten Schnellzug unter den Schienen anzu­­bringen. Die Höllenmaschine und die­­ Zündschnur scheinen in Deutschland angefertigt worden zu sein und gleichen denjenigen, die bei den Attentaten von Jüterbog und Lundenburg bewußt wurden. Die Zündbatterie ist englischer oder holländisches Fabri­­kat. Digiteriste Telephonanrufe Aus diesen Tatsachen, hauptsächlich aber auch daraus, daß sich Sonntag früh­ unbekannte Anrufer aus London und Kopenhagen bei dem Chef des Bu­­dapester Ostbahnhofes in deutscher Sprache erkundig­­ten, ob mit dem Wiener Schnellzug nichts geschehen sei, schließt man, daß es sich mit Bestimmtheit um einen kommunistischen, von Ausländern ausgeführten Anschlag handelt, der von MoS­kau anbefohlen wor­­den ist. Uebrigens fand man bei der Unglücksstelle auch einen Brief, in­ dem geschrieben stand: „Wenn der kapitalistische Staat uns kein Brot gibt, schaffen wir es uns selbst auf andere Weise;­­ Sprengstoffe und Benzin haben wir genügend.“ " Budapest, 14. September (Dp) Der Baron Palffy-Daun verdankt seine son­­derbare Rettung dem Umstand, daß er im Augenblick der Katastrophe vor dem geöffneten Fenster stand und durch dieses beim Sturz hinausgeschleudert wurde. Außer einigen Hautabschürfungen ist ihm nichts passiert. | j RE Der Ezegleder Journalist Geza Sarit begab sich, wie von einer Ahnung getrieben, kurz­ vor Tor­­baay aus dem ersten in den verlegten Waggon und verdankte diesem „Rückzug“ seine Rettung. ne, Selkes nicht im So32szug In Temesiwar war gestern das­ Gerücht verbrei­­tet, daß auch Ingenieur Telkes von den Vereinig­­ten Seifenfabriken sich in­­ dem Todeszug­­ befunden habe und daß seine Angehörigen, nun in­ großer Sorge um ihm wären. Wie unser "Budapester Berichterstatter mitteilt, befindet sich Ing. Telkes weder Todesopfern, no< konnte man seine Mitfahrt stellen. 5. Hinter dem verunglückten Schnellzug ging aus Budapest ein Expreß ab, in dem­ sich auch der Sohn des deutschen Gesandten in Budapest Baron Schön befand. Da man nach den ersten Nachrichten in der ungarischen Hauptstadt nicht genau wußte, ob nicht der lehtere Zug in die Luft gesprengt worden sei, be­­mächtigte sich den Gesandten große Rangun3 um das Schicksal des Sohnes. Er setze sich in einen Kraftwa­­gen und fuhr bis Torbagy, wo sich Vater und Sohn glücklich umarmen konnten. Der Expreßzug war näm­­lich bei Zeiten aufgehalten worden und­ dessen In­sassen leisteten den Verunglückten auch Hilfsdienste. "Hohe Ersteifungsprämie­ forschungen , wo und damit die Wiederholung eines Attentates uns möglich gemacht werden soll, sind sämtliche Brüden, strategische Punkte usw. militärisch beseht worden. Hauptsächlich wird in Budapest fieberhaft recher­­ciert, was man annimt, daß die Täter sich dort ver­­borgen halten. Es wurden im Laufe des gestrigen und heutigen Tages mehrere verdächtigte Personen vorgeführt, denen man bisher aber noch keine Schuld nachweisen kann. Die Szegediner Polizei hat einen Hochschüler festgenommen, der die Eisenbahnstrecke photogra­­phiert hat und verständigte darüber das Innenmini­­sterium. Der Hochschüler beteuert seine Unschuld und behauptet, daß er nur den Sonnenaufgang auf die P­latte bekommen wollte, RI Der Bräutigam tot, die Braut schwer verlegt Heute­vormittag - Budapest, 14. September (Dp) ist im Spital der Londoner Kaufmann Harry Clemens den Verletzungen ein­legen, die er bei dem Anschlag auf dem Budapest- Wiener Schnellzug davontrug. Er ist das 25. Todes­­opfer. Clemens­ war deshalb nach Budapest gekom­­men, um seine Braut Aranka Medvecsky nach London abzuholen, wo er sie seiner Familie vorstel­­len wollte. Das unglückliche Mädchen hat bei der Katastrophe außer dem Bräutigam auch einen Fuß verloren und liegt auch schwerverlegt im Kran­ken­­haus. Die Detektive haben im Laufe des Vormittags weitere Kommunisten zur Oberstadthauptmannschaft gebracht. Da bei den Verhören seine Beobachtsmo­­mente gegen sie auftauchten, mußten sie wieder ent­­lassen werden. :­ ­ Kopenhagen, 14. September. (Dp.) " Das Blatt „Politiken“­­ hat­ in der dänischen Hauptstadt nachgeforscht, ob e3 . der Wahrheit ent­­spreche, daß von dort. Sonntag. früh. der Budapester Ostbahnhof telegraphisch angerufen worden sei. Die Polizei hat die Anfrage bejaht, während die Post selbst keine nähere Auskunft geben wollte,­­ nicht jr; 15 : | - j iT. Budapest, unter den sek­­14. September (Dp) 3 ef EN - 2.50 Wie ut Er wi;

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