Die Woche, 1978. Januar-Juni (11. évfolyam, 525-550. szám)

1978-01-06 / 525. szám

Die Woche Nr. 525 f 6. Jcmuor 1978 Sie wissen, warum Die Glasmacher aus Freck wollen mehr und vielfältiger produzieren. Retributionserhöhung um vier Monate vorverlegt Einen Monat vorfristig erfüllte die Hohlglasfabrik Sticla Avrig die Exportauf­gaben für 1977. Waren im Wert von über vier Millionen Lei Valuta wurden planzu­­sätzlich ausgeführt. Auch haben die Glas­macher von Freck die im vergangener Jahr eingegangenen Zusatzverpfliehiun gen restlos eingelöst, ja, einige sog?­­wesentlich überboten. So ist .das ir. Falle der Bruttoproduktion und der Ar bei tsprodukti vität sowie der Produk tionsaufnahme von Neuerzeugnissen. „Die ständige Erneuerung ihrer Pro duktion ist für eine Hohlglasfabrik von allergrösster Bedeutung. Ja. man kann ohne zu fehlen sagen, dass die Rentabi­lität des Betriebs davon abhängt, wie es die Belegschaft versteht, dem Neuen den Weg zu ebnen“, so Genosse Tibe­­riu Jakab, Direktor des Betriebs. ..Nie­mand kauft nämlich zweimal das glei­che Haushaltsglas, auch wenn es nur ein Becher ist.“ Dieser Tatsache trägt die Sticla-Belegschaft vollauf Rechnung. 1977 wurden 544 Neuerzeugnisse konzi­piert und in Serienfertigung genommen. Im begonnenen Jahr ist die Produktions­aufnahme von rund 700 Neuerzeugnis­sen vorgesehen. Schön und zweckmässig sind die Haus­haltsartikel aus Glas von Sticla. Das ist io erster Reihe ein Verdienst des Kon­zept mnsbüros, dem Oswald Höhl vor­steht. „Jeden Tag kommt er mit einer neuen Idee, wie die Kundenwünsche bes­ser befriedigt und die verfügbaren Roh­­uod Werkstoffe besser genützt werden können“, lobt der Betriebsdirektor. „Der ,AUe* weiss, was wir den Nutzniessern unserer Erzeugnisse schuldig sind, weiss, was schön und praktisch ist.“ Bei den Höhls liegt das Glasmachon sozusagen in der Familie. Oswald, der Vater, ist von Beruf Glasschleifer und •sein Sohn Felix hat denselben Beruf er­lernt, den er genau, wie, sein Vater, mit viel Erfolg ausübt. Wenn wir schon von Familien und Bestarbeitern sprechen, können wir nicht umhin, auch die Malerin Erika Girodi und ihren Gatten, den Bläsermeister Hel­mut, zu erwähnen. Zu den Besten an der Pfeife gehören auch die Brigadelei­ter Michael Krauss, Gheorghe Lupu und Vasile Stoica II. Sie und viele andere Bestarbeiter, deren Namen wir hier nicht angeführt haben, festigen das An-sehen des Unternehmens im In- und Ausland. Kein Abnehmer hat etwas an den Sticla-Erzeugnissen auszusetzen, und dieses seit Jahren. „Unsere Erzeugnisse sind mundgeblasen, und das ist ihre Tu­gend“. erläutert Genosse Jakab. „Des­halb sind Mechanisierung und Automa­tisierung der Arbeitsgänge auch nicht angebracht. Das soll freilich nicht hei­ssen, dass wir nicht bemüht sind, unsere Arbeit leichter zu gestalten.“ Eine halb­automatische Schleifanlage für Weinbe­cher nimmt in der Abteilung für Haus­haltsglas den Endausfertigern einen Teil der Arbeit ab. „Wir wissen, dass wir mehr leisten können, und wir sind entschlossen, es auch zu tun“, hatte uns Genosse Jakab zu Beginn des laufenden Planjahrfünfts erklärt. Zwéi Jahre sind seither ver­gangen und die Glasmacher von Sticla haben sich durch Taten zu dieser Be­hauptung bekannt, ln diesem Jahr aber haben sie einen Grund mehr, ihre Lei­stungen zu steigern: die Neustaffe­lung der Retributionserhöhung. Vier Mo­nate früher als anfangs vorgesehen, d- h. am 1. Februar, wird die Retribution der Glasmacher unseres Landes erhöht. Und jedes Belegschaftsmitglied von Sticla weiss, dass diese Neustaffelung der Re­tributionserhöhung nur aufgrund erhöh­ter Arbeitsproduktivität verwirklicht werden kann. Arnold SPECK „Statt am 1. Juni wird jetzt meine Retribution schon ab 1. Februar erhöht. Ich werde pro Monat rund 300 Lei mehr verdienen. In vier Monaten sind das 1200 Lei. Damit kann man sich allerhand leisten, beispielsweise ein Radiogerät“, rech­net und überlegt Oswald Höhl (links), Leiter des Konzeptionsbüros der Hohlglas­­fabrik Sticla Freck. Mit ähnlichen Rechnungen wartet auch sein Sohn Felix, der Glasschleifer ist, auf. Foto: Horst BUCHFELNER Ein beträchtlicher Budgetzuschuss Die vom Politischen Exekutivkomitee des Zentralkomitees unserer Partei be­schlossene und vom Staatsrat dekretierte Neustaffolung der für die I. Etappe 1978 vorgesehenen Retributionserhöhung betrifft auch unsere Sparte und wurde in un­serem Betrieb mit Interesse und Genugtuung aufgenommen. Sie bedeutet für viele Familien einen beträchtlichen Budgetzuschuss und ist ein weiterer Schritt zur Webung des Lebensstandes. Für die Belegschaft unseres Betriebs ist es eine Genugtuung zu wissen, dass der wachsende Wohlstand in unseren* Land mit ein Ergebnis ihrer Arbeit ist. wir sind entschlossen, auch weiterhin unseren vollen Beitrag zu leisten. Dipl.-Ing. Gerhardt MAYER Geamuri — Mediasch Bodennährstoff wird vergeudet 0 In den Geflügelfarmen des Kreises fallen jährlich 17 0C0 Tonnen liühncrmist an / Die Landwirte wissen nichts damit anzufangen Die fünf SLB-Geflügelgrossfarmen und der LPG-Kooperationsbetrieb für Lege­hennen produzieren nicht nur etliche hundert Tonnen Broiler jährlich und ei­nige Millionen Eier, sondern auch Mist. Sein Nährstoffgehalt und somit sein Düngerwert liegt höher als der anderer Haustiere. Auch die Quantitäten, die bei der industriemässigen Geflügelhaltung anfallen, sind erheblich. Im LPG Lege­hennenbetrieb am Alten Berg fallen täg­lich rund 23 Tonnen Hühnerkot an und in der Farm des SLB Avicola, die in unmittelbarer Nachbarschaft liegt, mehr als 20 Tonnen. Beide Farmen sind auf vollautomati­sierte Batteriehaltung eingestellt und das Abfallprodukt kommt in Form von Gülle in die Kotbunker, von wo es mit den Zisternen vom Baumuster RCU-4 ohne weiters auf die zu düngenden Feld­schläge gebracht werden kann. In Anbe­tracht dessen, dass diese beiden „Dün­ger-Fabriken“ mitten in einer Agrar­­landschaft liegen, tagein tagaus pünkt­lich produzieren und die Farmleiter den Dünger, nur um ihn los zu werden, gra­tis abtreten, sollte man annehmen, dass die Tankwagen der umliegenden Land­­wirtschaflseinheiten hier anstehen wür­den. um das für den Acker so kostbare Nährmittel zu tanken. Die Realität sieht jedoch anders aus. In den Güllegruben der Avicola-Farm. die zum überlaufen voll sind, ist ein Vorrat von ründ 20 000 Kubikmetern Gülle, die niemand haben will. Damit die Gruben nicht überlau­fen, hat Direktor Nicolae Frăţilă den Kommunalbetrieb der Kreisstadt gebe­ten, mit Kesselwagen auszuhelfen, weil die farmeigenen Zisternenwagen es nicht allein schaffen, täglich 100 bis 120 Ku­bikmeter Gülle aus der Farm zu besei­tigen. Natürlich lässt sich der Kommu­nalbetrieb seine Hilfeleistung bezahlen. Die Nachbarn, der LPG Legehennenbe­trieb, schaffen den Gülletransport — täglich ebenfalls etwa 120 Kubikmeter — noch mit eigenen Mitteln. „Die Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben* sind „dennoch unvorstellbar, denn im Umkreis von einigen Kilometern haben wir schon alle Felder gedüngt.“ So Di­rektor Sever Stroia. Wohin die Gülle jetzt transportiert wird, darüber schwei­gen die beiden Direktoren lieber. Wieso aber kommen die beiden eier­produzierenden Einheiten in diese miss­liche Lage? Wissen die Agronomen der umliegenden Land Wirtschaftseinheiten nichts vom Düngerwert des Hühnermi­stes? Doch, den kennen sie sehr gut. Der SLB am Alten Berg' hat im ver­gangenen Jahr auf Gerstenschlägen, die mit Hühnermist (Gülle) gedüngt worden waren, Hektarerträge bis zu 4500 Kilo­gramm erzielt. Da Hühnerdung sehr reich an Stickstoff ist, eignet er sich vorzüglich zur Düngung des Grünlands und der Futterschläge. bestätigte uns Dipl.-Agronom Teodor Flentea, Farmlei­ter im SLB am Alten Berg. Er hat in den letzten Jahren mehr als 40 Hektar Klee mit Gülle aus den Legehennenfar­men gedüngt, die Grünmasseerlräge wa­ren danach vorzüglich. Warum also doch die Schwierigkeiten beim Ausbringen der Gülle? Dazu Dipl.-Agronom Leonid Poida, Chefingenieur des SLB am Al­ten Berg: „Wir besitzen dafür die nöti­gen Maschinen nicht.“ Wir sind der Meinung, dass dieses nur eine' Ausrede ist, denn die serienmässtß hergestellten Zisternen RCU-4 eignen sich sehr gut für den Transport und das Ausbringen der Gülle. Das behauptet auch Dipl.-Agronom Viorel Şandru, Lei­ter der Forschungsstelle für Obstbau in Cisnádie. Über die Verwendungsmöglich­keiten des Hühnerdungs im Obstbau sagte er: „Meine Erfahrungen mit Hüh­nermist als Dung in den Obstanlagen stammen noch aus der Zeit meiner Tä­tigkeit als Direktor im SLB in Sibiu. In den Obstbaufarmen .Teişelu’ im Hahn­bacher Tal und .Tulburea' haben* wir Hühnerdting mit sehr guten Ergebnis­sen verabreicht. Er fördert das Wachs­tum der Bäume und der Früchte, letz­tere färben sich nach dieser Düngung auch sehr intensiv. Die Obsterträge wa­ren immer sehr hoch. Um die Gülle aus den Hühnerfarmen nutzen zu können, wurden die Obstfarmen mit RCU-4-Zi­­sternen ausgestattet. Für die Forschungs­stelle, die ich jetzt leite, werden wir auch einige anschaffen.“ Auch in den Zuchtfarmen des SLB „Avicola“ in Cisnădie, Miercurea Sibiu­lui, Mediasch und Cristian, in denen die Hühner in Hallen auf Einstreu gehal­ten werden, fallen im Jahr nahezu 2500 Tonnen Mist an. Dieser eignet sich nicht nur als Dünger, sondern nach .entspre­chender Aulbereitung auch als Futter­zusatz in den Mästereien, weil . er sehr reich an Eiweissstoffen ist. In der Jung­bullenmast des SLB in Kieinscheuern hat man in den letzten Jahren bis zu 300 Tonnen jährlich mit guten Ergeb­nissen verfüttert. Dén Hühnermist brach­te man allerdings nicht aus dem nahe­gelegenen Cristian, sondern aus einem Betrieb bei Deva. Die Ursache erfuhren wir vom Leiter der Mästerei, Mircea Cioran: „In Cristian ist Stroh als Ein­streu benützt worden: das anfallende Gemisch kann von uns nicht verwertet werden. Die Farm bei Deva benützt als Einstreu gemahlene Maisspindeln. Die­ser Mist ergibt einen sehr guten Zusatz für Kraftfutter.“ Um die wirtschaftliche Nutzung von etwa 17 000 Tonnen Hühnermist, die in den Grossfarmen des Kreises jährlich anfallen, müsste sich die Kreisdirektion für Landwirtschaft und der SLB-Trust intensiver bemühen, umso mehr, als der Bedarf an Dünger seit Jahren nicht ge­deckt wird. Kurt DENGEL WIRTSCHAFT Seite 3 Die Landeskonferenz der RKP legte auch für die Landwirtschaft höhere Planwerte für die nächsten Jahre fest. Um sie zu erfüllen, ist unter anderem der Boden höchst rationell zu nützen. Lnt- und Bewässerung sind dabei von grösster Bedeutung. Daher beschloss be­reits die Ausserordentliche Konferenz des Kreisparteikomitees vom 5. Novem­ber 1977, dass in diesem Planjahr 4190 Hektar zu entwässern und auf 709 Hekt­ar Anlagen zur Bewässerung auszufüh­ren seien. Wenn sich in puncto Entwässerung die Bauern ebenso wie die Landwirtschafts­fachleute über die Notwendigkeit der Arbeiten einig sind, den Bewässerungs­anlagen stehen manche Fachleute skep­tisch gegenüber. Sie sehen darin einen Luxus. Ilire Ansicht verteidigen sie. in­dem sie die sehr hohe Niederschlags­menge von 650 Liter pro Jahr und Qua­dratmeter anführen. Ein Durchschnitt., Weil es nicht auf Bestellung regnet Auf 700 Hektar sind heuer Bewässerungsanlagen geplant. Sind sie in einem Gebiet mit jährlichen Niederschlagsmengen von über 650 Millimeter nötig? den jahrelange Messungen ergaben und der demnach wissenschaftlich fundiert ist, ein Durchschnitt, der auch dem Was­serbedarf der Pflanzen entspricht. Diese Einstellung einiger Fachleute hat bisher oft dazu geführt, dass die geplanten Be­wässerungsanlagen in unserem Kreis nur schleppend ausgeführt wurden. Allem Anschein nach ist das aber auch in an­deren Kreisen der Fall, denn im Be­richt, den Genosse Nicolae Ceauşescu auf der Landeskonferenz erstattete, heisst es zu diesem Thema: „Es ist not­wendig, mit aller Energie für die Durch­führung der vorgesehenen Bewässerung zu wirken, wobei bis 1980 eine Fläche von mindestens drei Millionen Hektar für Bewässerungen herzurichten ist.“ Diese Weisung wird durch eine Um­frage unter Fachleuten in unserem Kreis erhärtet, die über Bewässerungsanlagen verfügen und diese auch genutzt haben. Mafiei Bleoca. Leiter der SLB-Gemüse­­farm in .Schellenberg, antwortete auf die Frage, ob Ent- oder Bewässerung vor­rangig zu betreiben sei: „Diese Problem­stellung ist' grundfalsch. Es wird sicher­lich kein Fachmann Sumpfgelände be­wässern, sondern um es nützen zu kön­nen, entwässern. Ist das geschehen, so muss man, um Ackerbau intensiv be­treiben zu können, auch einstiges Sauer­land bewässern.“ Die holte Nieder­schlagsmenge ändert an dieser Behaup­tung des Fachmanns nichts. „Denn“, ■ so sagt er, „die Niederschläge tsind ja nicht regelmässig über das ganze Jahr ver­teilt und auf Bestellung regnet es auch nicht. Bewässerung ist nötig.“ Die Er­träge, mit denen die SLB-Farm in Schel­lenberg aufwartet, erhärten die Be­hauptung. Bei Kohl und roten Rüben ist die geplante Produktion um nahezu das Doppelte Überboten worden, bei Möh­ren wurden von der bestellten Fläche anstatt 780 Tonnen 380 Tonnen einge­bracht. Eine gute Gemüseernte brachte auch die Farm der LPG Schellenberg ein: 22 Tonnen Rotkohl je Hektar, sieben Ton­nen Monatsrettiche, 30 Tonnen Speise­kürbisse und 14 Tonnen Sellerie. „Ohne die Bewässerungsanlage aber hätten wir es kaum auf die Hälfte gebracht“, hebt die Farmleiterin, Ing. Cleopatra Dobrotä, hervor, „und zwar deshalb, weil es ge­rade zu der Zeit, als die Kraut- und Selleriepflänzclien versetzt werden muss­ten, längere Zeit nicht geregnet hatte. Natürlich haben wir auch im weiteren Verlauf des Jahres künstlich beregnet.“ Aufgrund seiner Erfahrung spricht auch Ing. Andreas Schuster, Leiter' der Gemüsefarm in der LPG Hetzeldorf, für den Bau von Bewässerungsanlagen. „Un­sere Anlage ist zwar nur seit dem Früh­jahr 1977 in Betrieb, aber in dieser kur­zen Zeit konnten wir uns von ihrer Nützlichkeit überzeugen.“ Trotz des vielen Regens im vergange­nen Jahr wurde in allen drei Farmen, die wir besuchten, auch tüchtig bewässert und erst dadurch erzielte man Hektarer­träge, die über den herkömmlichen in unserem Kreis lagen. Das aber muss die Skeptiker in puncto Bewässerung zur Aufgabe ihrer falschen Vorstellungen bewegen und die Leitungskader der LPGs, in denen Bewässerungsanlagen für das nächste Jahr geplant sind, veranlas­sen, alle verfügbaren Kräfte jetzt, wäh­rend der Wintermonate, beim Bau der Anlagen einzusetzen, damit diese mög­lichst früh betriebsklar sind. Karl DROTLEFP

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