Kassa-Eperjesi Értesitő, 1859 (Jahrgang 21, nr. 1-103)
1859-05-04 / nr. 35
KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ, Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1 f., postabér mentes szállítás mellett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. pénzben. Nr. 35. „Raschau: Eperieser Kundschaftsblatt. Erscheint jeden Mittwoch n.Samstag. Pränumeration viertel jährig: für Kaschau 6ähr. für„Eperres 1 ff., mit freier Bostversenkung 1 fl. 15 kr. OW. Insertionsgebühr für eine 3mal gespaltene Petitzeile 6 kr. OW. X. Jahrgang. * * Für die Aufnahms- und Feldspitäler der k. k. Armee ist eine große Anzahl von Aerzten, Wundärzten und Apotheker erforderlich. — Doktoren der Medizin und Chirurgie werden sogleich als wirkliche Oberärzte angestellt ; im Falle sie bloß für die Zeit des Bedarfs eintreten, wird auch über das Marximalalter von 32 Jahren hinausgegangen. Vereheli<te haben bei bleibender Anstellung die Kaution sicherzustellen, bei zeitlicher Verwendung den Verzichtsrevers der Gattin einzubringen. — Bloße Doktoren der Medizin, werden als provisorische Oberärzte angenommen. Verehelichste haben den Verzichtsrevers beizubringen. — Magister und Patrone der Chirurgie- werden als Unterärzte angestellt, verehelichte haben jedoch, wenn sie über 32 Jahre alt sind, den Verzichtsrevers der Gattin beizulegen. — Individuen mit ärztlicher Vorbildung werden als feldärztliche Gehilfen angenommen. . — Bei der Anstellung erhalten die Oberärzte 200 fl., die Unterärzte 140 fl., die Gehilfen 80 A. OW. als Gratifikation und die Ausrüstungsbeiträge im Falle der Zutheilung zu einer mobilisirten Truppe oder Anstalt. — Aerzte und Wundärzte, welche für die Anstellung als Feldärzte keine Eignung haben, „können zeitlich in den Spitalsdienst eintreten, wo Doktoren die Diäte von 5 fl. und Wundärzte von 3 fl. nebst Naturalquartier und Vergütung der Reisekosten erhalten. Im Falle sie im Spitalsdienste ihr Leben einbüssen, ist der Witwe und den Waisen eine Gnadengabe zugesichrt. — Apotheker finden unter denselben Bedingungen wie die Wundärzte auf die Zeit des Bedarfs gegen Diäten von 3 fl. Anstellung. — Diese Verwendung gewähre einen besonderen Anspruch auf Berücsichtigung bei Bewerbung im Civilstaatsdienste. — Dienstfällige Geruche haben Aerzte bei dem Armee - Ober - Kommando in Wien, oder dem Landes-General-Kommando, Apotheker bei der Militär-Medikamenten-Regie-Kommission in Wien, oder bei den Medikamenten-Depots in den Provinzen einzubringen. * * Die vor zwei Jahren der bei uns im guten Andenken stehende großherzogl. me&lenburgisce Hof- und Kammersängerin Frau Rosa Haagn ist in unserer Stadt angekommen und wird auf ihrer Durchreise nach Wien Freitag den 6. d.M. Abends 7 Uhr im städt. Kasinosaale unter gefälliger Mitwirkung des Pianisten Herrn Knauer und noch mehrer Künstler ein Konzert veranstalten. Wir glauben daher das funstsinnige Publikum Kaschau*s um so mehr darauf aufmerksam machen zu sollen , als dieser Künstlerin, welche in den Hauptstädten des In- und Auslandes den wohlverdienten Beifall erhielt, ein großer Ruf über ihre Kunstleistungen vorangeht, namentlich wird ihre volle und kräftige Stimme mit ausgezeichneter Schule, welche sie am Konservatorium in Prag erhielt, und ihr kunst- und seelenvoller Vortrag gerühmt. fe: [== Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. 84 Aus Mezőberény wird geschrieben: Der hiesige Insasse Johann B., ein rechtschaffener, von Allen, die ihn kannten, geachteter Mann, in einem Alter von 66 Jahren, verswand vor vierzehn Tagen Nachts aus seinem Hause. Nach vielen vergeblichen Nachsuchungen , die darüber vorgenommen wurden, merkten die Fischer bei Gyoma in der Naht vom 24. auf den 25. v. M., daß eine Leiche ans Ufer gespült wurde. . Sogleich wurde Anzeige gemacht auf dem Gemeindehause in Gyoma und nach M.Bereny amtlich berichtet. Die Angehörigen des Unglülichen machten sich auf der Stelle auf, und erkannten in der schon zum Theil verwesten Leiche ihren Bruder, der sich aus Ueberdruß des Lebens in das Wasser gestürzt hatte. Die Ursache dieses Selbstmordes gelang es der Behörde nicht zu ermitteln. Allem Anschein nach war dies die Folge einer anhaltenden Gemüthskrankheit und tiefen Schwermuth , welcher sich der Unglücliche selbst in einem so hohen Alter und Groß seiner Wohlhabenheit, deren er sich erfreute , nicht erwehren konnte. 7" Die über 13.000 Seelen zählende reformirte Gemeinde in Maks besitzt bisher nur eine einzige Kirche , deren Raum für ist, fern not an. Als sie ihr Haus erreicht hatten, unhöflich erscheinen wollte, sich wollte so innig, schon Feurl Der Sohn des Invaliden. (Fortsezung:) „Meine Tochter ist ohnmächtig," unterbrach ihn die alte Dame. „Würden Sie vielleicht die Güte haben, mein Herr, etwas frisches Wasser herbeschaffen zu lassen ?“ Der Fremde langte aus seiner Tasche ein kleines Riechfläschen und bot dies der Fürstin an. Freudig dankend nahm sie es entgegen. Emilie war in wenigen Minuten zum Leben zuzügekehrt. „Wenn Sie erlauben , nahm der junge Mann von Neuem das Wort, „so werde íg Sie bis zu Ihrer Wohnung geleiten, da Ihr Fräulein Tochter zweifellos von Ihnen, die Sie durch den gehabten Schrei ebenfalls sehr angegriffen sein werden, nicht hinreichend unterstüßt werden kann." Die Fürstin machte ihrem Retter eine artige Verbeugung und nahm dessen Anerbieten ohne jene Ziererei, einen welchen den Frauen abschieden ; allein die alte Dame bat eine Stunde seiner Zeit mit denen zu sich der Fremde verschenken, der Mutter, ihr und ihren Toc<hund diese Lettern verbanden ihre Bitten daß nicht freundlichen Einladung Folge zu leisten. „Mein Herr," sagte die Fürstin, nachdem sie die nöthigen Anordnungen getroffen hatte, daß ihrem Kutscher, der das Bein gebrochen, sofortiger Beistand geleistet und ihre Equipage nach Hause leten, geholt wurde; „mein Herr, verzeihen Sie, wenn es mich drängt, nach dem Namen unseres muthigen Retters zu fragen ! Es geschieht, ig gebe Ihnen mein fürstliches Wort darauf, nicht aus weibischer Neugier , sondern lediglich nur deshalb, damit ich weiß, wem ich die Ehre habe, zum Danke verpflichtet zu sein.“ Der Fremde war, während die Dame in dieser Weise zu ihm sprach und die Augen der beiden jungen Mädchen sich mit Lebhaftigkeit auf ihn hafteten, in eine Berlegenheit gerathen , die man sich nicht erflören konnte, zumal da dieselles gegen seinen unlängs an den Tag gelegten Muth in grellem Widerspruch stand. Die Fürstin bemerkte es natürlich sofort. Mit einer ihr eigenthümlichen Gutmüthigkeit legte sie schnell ihre Hand auf die Lulter des jungen Mannes, blichte ihm treuherzig ins Auge und sagte : „So bitte Sie, mein Herr, glauben Sie durchaus nicht, daß es mir darum zu thun ist, Ihnen ein Geheimniß zu entreißen ! I< bin weit davon entfernt! Es ist das Gefühl der Erkenntlichkeit, des tief empfundenen Dankes , welches mich in dieser Art unbescheiden sein läßt! Indeß , wenn Sie es für nöthig halten, wenn es zu Ihrer Sicherheit vielleicht erforderlich sein sollte, ungekannt zu bleiben, wann, mein Herr, dann verzichte im, zwar ungern, auf die Erfüllung meines Wunsches.“ Die Fürstin schwieg. Der junge Mann hatte mittlerweile seine ganze Geistesgegenwart wieder erlangt ; er verbeugte und entgegnete in höflicher Weise : „Nein , Dur<laucht , ich bin nicht gezwungen, Ihnen meinen Namen zu verschweigen. Io heiße Philipp !“ „Philipp von --- ?“ fragte die Dame, er, sich wenn bequemen mußte, so er der | | | | | ; |