Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-05-05 / nr. 35

- KASSA - EPERSESI ERTESITO. SZERDÁN és SZOMBATOR. MAT s Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesrel A., posta­­ bér mentes szállítás mel- Jett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasá"sos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. pénzben. Nr. 35. halchau-Éperieler Kundschaftsblatt Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag. Pränumeration viertel­­jährige für Kasc­hau 64kr. für Eperies 1 fl., mit freier Postversendung 1 fl. 15?kr. ÖW. Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene Petitzeile 6 kr. ÖW. Samstag den 5. Mai 1860. XII Jahrgang. Megjelenik minden Stad:t:Wost. * * Vorgestern stürzte ein Kind außerhalb der Stadt in den Esermelyer Bag, wurde aber noch rechtzeitig durch den so­eben vorüberreitenden Herrn Br. v. H. vom Ertrinken gerettet. * * Es wäre sehr wünschenswerth, wenn die Wohnungskündi­­gungsfrage in Kaschau gleiß den andern Städten Ungarns , bald möchte geregelt werden, daß man nicht ver Will für mancher Haus­­herren überlassen wäre. * * An einem Hause unserer Stadt ist wieder eine höchst ori­­ginelle Wohnungs-Anzeige zu lesen, welche wir unsern Lesern zum Besten geben wollen, sie lautet : „Diese Fleischbank ist oder als Ge­­wölb, per 6 möblirtes Zimmer mit oder ohne Bett zu vermiethen." * „*F Unseren geehrten Lesern bringen wir die Kunde , daß wir einen eferenten gewonnen haben, welcher schon in nächster Nummer seine Referate über das hiesige Theater, unter der Rubrik: „Unga­­risches Theater“ beginnen wird.­­ Allerlei aus der Heimath. XZ P­e­st, 27. April. 33. Benedet hat folgende Kundma­­chung erlassen: „Se. f. k. apostolische Majestät haben mir die Leitung der politischen Verwaltung und des Landes­-General-Kommando­s in Ungarn bis auf Weiteres allergnädigst zu übertragen und zu bestim­­men geruht, daß die jetzt bestehenden Statthalterei-Abtheilungen in eine Statthalterei — mit dem Sitz in Ofen — vereinigt werden sollen. Ferners haben Se. Majestät folgendes anzuordnen und allerhöchst auszusprechen geruht: (Hier folgen die auf die Reorganisation der Komitats-Verfassung bezüglichen Stellen des kaiserlichen Handschrei­­bens an FZM. Benedek.) Als des Kaisers unbedingt treuer, alter Soldat und Unterthan — so wie als Landeskind, — werde ich mit allen meinen Kräften, mit aller Hingebung bemüht sein , die wohl­­wollenden Absichten unseres allergnädigsten Monarchen zum Besten des Landes gewissenhaft auszuführen. I) zähle hierbei auf die pflicht­­getreue Unterstüzung aller kirchlichen und weltlichen Autoritäten, so­wie auf die loyale und nicht minder pflichtgetreue Mitwirkung aller Stände der Bevölkerung. Die allerhöc­hst angeordnete Organisation der Verwaltung und Landesvertretung bedarf zu ihrer raschen und­­ gedeihlichen Entwicklung den Boden des Vertrauens und der öffent­­lichen Ordnung. In werde daher­­ im Interesse des Landes und "In richtiger Auffassung meiner hohen Pflicht — jeder Beunruhigung der Gemüther durch unbefugte öffentliche Kundgebung welche immer Art, jeder Demonstration , jeder Störung der geseßlichen Ordnung mit aller Entschiedenheit meines reinen Gewissens und meines festen Willens entgegentreten. Mit entgegenkommenden Vertrauen rechne ich auf die Mitwirkung eines jeden Ehrenmannes zum Nutzen und Ge­­deihen des mir theuren Vaterlandes und der großen kaiserlichen Gesammtmonarc­hie. — Ofen, am 25. April 1860. Benedefk m. p., 39." zok Die „Agram. 3." fährt fort, die Spenden zu Gunsten der Nothb­i­denden in Kroatien und Slavonien zu regi­­striren ; wir finden darunter : Arad mit 320 fl., Szöllö8-Györök 344 fl., Kecskemet 265 fl., Raab 350 fl., Gr.-Kanizsa 125 fl, Veßprim 70 fl., Gyöngyös als Ergebniß einer Theatervorstellung 250 fl., Debreczin als Ergebniß der Vorstellung einer Theater- Dilettantengesellschaft 691 fl. Fx In der Ortschaft Darány in der Somogy verwüstete dieser Tage eine heftige Feuersbrunst 26 Gebäude , eine bedeu­­tende Anzahl von Getreidevorräthen und 14 Stüc Hornvieh ; der Ge­­sammtschaden beläuft sich auf 5000 fl., und leider war nichts assekuiert. Welt:Panora­ma. * Eitelkeit lehrt Schmerz ertragen. Ein 16jähriges Mädchen brachte vor einigen Tagen im Prager allgemeinen Kranken­­hause seiner Eitelkeit das Opfer, sich einer nicht gefahrlosen Operation zu unterziehen. Mutter Natur hat nämlich das Mädchen mit einem sechsten Finger an jeder Hand begabt, welchen sich dieselbe als über­ das Zimmer ihres Gatten Feuil Der Preis eines Schusses. Novelle aus dem Ungarischen der Julie Jósika. (Fortsetzung.) Der gute Alte verzieh Lionel Alles, was er gethan, und be­­schrieb mit den Worten des tiefsten, herzbrechendsten Schmerzes seinen verlassenen Zustand, immer wieder seine Bitte wiederholend, daß er den zwischen ihm und Vanderelst obwaltenden Streit so bald als möglig ausgleichen, seine Angelegenheiten in Ordnung bringen, sein Amt niederlegen , und mit Ellinor und der kleinen Anna zu ihm und seiner "Gattin eilen möge, die ihrer Ankunft mit eben der­­selben peinlichen Spannung harre , wie er selbst. Er schrieb ferner“, “daß bei dem Agenten Lionels eine bedeu­­tende Summe hinterlegt sei , über welche er in jedem Augenblicke verfügen könne.­­ Es wird niemand Wunder nehmen, daß dieser Brief auf Lionel, dessen schon seit mehren Tage ' schmerzlich“ aufgeregte Stimmung auf seine Gesundheit von nachtheiliger "Wirkung war , eine so furchtbare Wirkung äußerte. Schmerz und Freude, Reue und­­ Dankbarkeit, Scham und Erleichterung drangen so stürmisch auf sein Herz ein, daß sein ge­­schwächter „Körper in diesem Kampfe der, entgegengefechterten Gefühle fast erlag.­­ Als Ellinor in zurückkehrte , fand leton­ sie denselben in einen tiefen, und ruhigen­­ Schlummer­ versunken, während der Arzt, mit einem Buche in der Hand , in einem Arm­­sessel saß. „Beruhigen Sie sich, gnädige Frau — sagte dieser von seinem Sitze vorsichtig aufstehend , als Ellinor eintrat, — unser Kranker braucht nur einige Stunden ruhigen Sclafes um vollkommen Herz gestellt zu sein. Ic komme morgen Früh wieder, obzwar ich glaube, daß mein Besuch kaum nöthig sein werde." Mit diesen Worten verließ­ er „das „Zimmer, die Thüre ges räuschlos zu machen“, während Ellinor si neben dem Bette ihres Gatten niederseßte.­­ Dort saß sie mehre Stunden lang , ruhig und fast unbeweglich , worüber sie nachsann , was sie dachte , und was für Gefühle es waren, die ihre sanften Züge bald mit der Blässe des Todes, baldy wieder mit flammender Glut überzogen ? =--wir wissen. esy nicht; — aber als Lionel endlich erwachte , traf sein­ erster BliF mit dem sanft lä­­chelnden Antlag seiner Gattin zusammen , die sehend, daß er sprechen wolle , während der Ausdrug einer schmerzlichen zu Befümmerunß seine Züge überflog, einen Kuß auf seine Stirne drückte, und, mit, biebender Stimme sagte : Beruhige dich, mein lieber Freund , ich weiß Alles !­­ Lionel schlang seine Arme­ um seine Gattin , und erzählte ihr mit jener Vertraulichkeit, welche das beglüendste Zeichen :ver­wah­­ren Liebe ist, und welche Ellinor schon so lange entbehrte . Alles, was geschehen war, gestand ihr alle seine Fehler ; aber er sagte ihr aus, daß er seinen sträflichen Leichtsinn «schon­ seit­ Wochen tief bereut habe, und heißer wog als ín den ersten Jahren seiner Verheiratung jenen Engel. siehe, der nur zu verzeihen, nur zu beglücen versteht. “(Fortsezung folgt.)

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